Hier mein Haltungsbericht zu Odontoponera transversa
Allgemeines zur Art:
Heimat: Südost Asien
Aussehen der Königin: Farbe: schwarz, leicht silber, etwa 13 mm groß
Aussehen der Arbeiterin: Farbe: schwarz, leicht silber, etwa 13 mm groß
Nestbau: Legen Erdnester in feuchtem Lehmboden unter Steinen an
Nahrung: Lebende Insekten, Honigwasser
Temperatur: Lieben es sehr warm und feucht, 22 - 28 °C
Luftfeuchtigkeit: feuchttropisch
Anzahl der Becken: 1 Becken ist ausreichend
Formicariengröße: Großflächigere Becken ab 40x30 (je nach Koloniegröße anpassen)
Bodenbeschaffenheit: Sand, Lehm, Humuserde und viel Moos
Gefahren: können stechen.
Besonderheit: können nicht an Glas- oder anderen glatten Wänden hochlaufen! (Quelle: Antstore-Artenbeschreibung)
...und der letzte Punkt " Besonderheit" ist dafür verantwortlich, dass ich auf diese Art gekommen bin!
Schon lange fand ich die Eigenschaft mancher Arten ihre Beute lebendig zu erjagen sehr interessant, doch bis jetzt reichte es nicht so ganz als Grund für die Anschaffung einer (meiner ersten) exotischen Art. Jetzt jedoch kamen noch zwei weitere Punkte dazu und diese machten den Unterschied. Einerseits müssen zur Zeit alle meine Meisen schön langsam an kühleren Plätzten verstaut werden und wenn sie dann auf ihre finalen Winterschlaftemperaturen herabgekühlt wurden heißt es für ca. 5 Monate "Gut' Nacht". Die gähnende Leere und das fehlende rumtollen der kleinen Sechsbeiner in meinem Zimmer waren also ein weiterer Grund. Nun sah ich mich schon etwas im Internet (vor allem nach jagenden Arten) um. Als nun noch ein Freund von mir sein großes Terrarium zum Verkauf stellte war für mich klar, dass dieses Terrarium schon bald ein Ameisenheim werden würde. Und da man die großen Terrarien-Schiebetüren wohl nur sehr schwer Ameisendicht bekommen hätte und Odontoponera transversa sowieso schon in der engeren Auswahl waren, viel die Wahl wegen der nicht vorhandenen Fähigkeit auf glatten Flächen wie Glas zu klettern auf sie.
Zum Becken:
Das becken ist wie gesagt ein großes gebrauchtes Terrarium. Maße: Breite 100cm; Tiefe: 40cm; Höhe 50cm. Ich denke das sollte für den Anfang durchaus ausreichend sein.
Als Nest diehnt ein flacher, nur 5cm hoher Ytong mit ein paar Kammern. Wie man auf den Bildern sehen kann sind bei den Bewässerungsöffnung kurze Schlauchstücke eingeklebt. Diese sind vielleicht nicht gerade das optische Highlight in diesem Becken, jedoch verhindern sie dank passender Stopfen, dass Dreck in die Bewässerungsbohrungen dringt. Ausserdem sind die Bohrungen durch die geringe Höhe bedingt nicht sehr tief und durch die Schläuche wird das Volumen noch ein bisschen erhöht was vielleicht auch hilfreich sein könnte. Der Ytongstein ist so flach und die Kammern allesamt auf Bodenhöhe, da ich mir hab sagen lassen, dass diese Art klettern nicht ausstehen kann. Ich hoffe mal, dass durch das weglassen jeglicher Steigung und die Verkleinerung/Abtrennung der Kammern durch etwas Moos der Ytong die bessere Alternative ist, wenn sie die Wahl zwischen meinem Nest und dem Umgraben des Beckens haben. Ach ja, eine kleine Raffinesse hat der Ytong noch. Das Eingangsloch ist rund ich habe den passenden Stopfen dafür. Da bei dieser Art die Winterruhe für umbauarbeiten flachfällt habe ich mir gedacht, dass es doch ganz gut wäre, wenn man die Ameisen zusammen mit dem Nest aus dem Becken nehmen könnte. Das ist denke ich erstens mal bei kleineren/kurzen Umbauarbeiten praktisch und ausserdem wird es wohl auch von Nutzen sein wenn sie irgendwann mal in ein anderes Becken müssen. Dieses Becken hat ja als Standard-Terrarium leider keine Erweiterungsmöglichkeiten von daher wird wohl der Tag kommen an dem auch dieses Becken zu klein sein wird.
Der rest des Beckens ist schnell erklärt: Ein Thermometer, ein hygrometer, ein trockener Bereich mit Sand in dem das Nest steht, ein feuchterer Bereich mit Humus und etwas Moos und an der Seitenscheibe eine Heizmatte (20W, wohl etwas zu schwach! Werd mir noch etwas überlegen.). Ansonsten ist ausser ein paar Steinen und ein bisschen Kitsch passend zur Herkunft der Ameisen nichts anderes im Becken.
Zu meinem Haltungsbericht fehlen jetzt nur noch die Hauptdarsteller! Leider ist die Art im Moment nicht verfügbar, aber das dürfte im Laufe des Herbstes ja noch werden! Bis dahin ist die Anlage hoffentlich schon eine Weile im reibungslosen und erprobten Betrieb. Wir werden sehen!
Hier noch der Link zum <<<Diskussionsthread!>>>
Und zu den Bildern: Eine Fotorückwand wäre zwar warscheinlich optisch anschprechender als ein unaufgeräumter Schreibtisch, aber das ist der unaufgeräumte Schreibtisch an dem ich meine Hausaufgaben erledige und so kann ich während der Hausaufgaben durch ein einfaches heben meines Kopfes kurz abschalten und den kleinen (wenn auch nur von hinten) bei der Arbeit zuschaun. Von daher bleibt die Rückwand frei. Auch noch gut zu sehen: Die Silikontube mit der ich die Scheiben am Nest befestigt habe.
LG Felix