Das Becken ist eingerichtet, wie ich berichtet hatte- Ytong an Schmalseite, Aqualith mit 2 Ziegel Cocohum bzw. Terrano.
Intressant war es, als die Camponotus erst in den Ytong einzogen, doch... Eher dramatisch endete ihr Einzug:
Die weißen Regenwaldasseln bemächtigten sich ungestraft sämtlicher Larven und Eier! Das war zu viel, und Camponotuskönigin mit ihrem einzigen Personal verließen gefrustet ihr so missbrauchtes Heim. Eine neue Röhre mit flachem Boden statt halbkugelförmig lagerte bald auf dem aqualithgefüllten Wassertank.
Doch bis dahin gaben die Camponotus nicht auf. Endlich bohrte ich einen kurzen Gang für die kleinen Cyphomyrmex und lies ein kleines Stück ihres Pilzes hineinfallen. Bald hatten sie ihre Röhre geleert und erstmal den Gang akzeptiert. Jaja, schon wieder versuchten die Asseln, sich unbeliebt zu machen. Nächster Tag:
Die südamerikanischen Pilzbauer zogen um in ein mittig im Becken liegendes gegrabenes Nest. Aber nu kam die Überraschung, die eine spannende Begegnung bescherte:
Tatsächlich zogen sie doch zu den Camponotus in die Kammer! Von Letzteren scheinbar fast gänzlich ignoriert hefteten sie Stück um Stück ihren Pilz an die Kammerwand. Nach anfänglichen Stürzen gelang ihnen wirklich, die Stücke durch trichterförmige Dreh- und Schaukelbewegungen in die schon vorhandene Masse einzupassen und erfolgreich den mitgelieferten Raupendung aufzutragen.
Den Camponotus behagte der große freie Raum nicht sonderlich, und von Anfang an belegten sie den Eingang zur Cyphomyrmexkammer. Nu legte ich ihnen besagte neue Röhre auf das Aqualith, auf dem Grund mit Sand- Lehm. Was dann geschah, wäre ein Makrofoto wert, so jedenfalls kann ich nur versuchen, es zu beschreiben:
Königin und Personal zogen ein. Innerhalb weniger Stunden hatte das Personal- ein Einzeltier- im Abstand von 1cm zum flachen Ende aus dem Sand eine Trennwand hochgezogen mit 2 passgenauen Durchlässen. Ihr solltet euch das anschaun können, es ist eine gleichmäßig ca. 7mm starke senkrechte Wand!
Aktuell lagert in der 1cm³ großen Königinkammer Brut von geschätzten 7 Eiern. Gelegentlich furagiert ihr Personal, ohne irgend etwas einzutragen.
Szenenwechsel:
Unterdessen seh ich, dass der Cyphomyrmexpilzauf das 5fache angewachsen ist, innerhalb weniger Wochen. Sie haben etwas Cocoshumus an der feuchten Scheibenseite ihrer Kammer gelagert und entnehmen immer davon, um es auf den Wabenrändern des Pilzes zu verteilen. Kopfzahl der Gründung war von Anbeginn an um 1 Dutzend, genauer Zuwachs ist nicht feststellbar momentan, da immer ein Teil der Truppe unterwegs ist. Auch bei diesen Ameisen wird Substrat auf dem Boden der parallel unter ihnen befindlichen Kammer abgelegt,- wahrscheinlich als Vorbereitung für eine baldige Expansion.
Noch ungewöhnlicher ist es, dass die Tiere ohne Lichtabdeckung wohnen und sie scheinbar auch gar nicht erst vermissen. Selbst bei den beiden Camponotus ist keine Unruhe zu erkennen. Routinemäßig decken sie die Brut, obwohl diesmal keiner Assel einfällt, so dreist zu sein und einzudringen. Doch für eine Schattierung reicht es nicht. Ergo normaler Schutz wie im Dunkel eines gegrabenen Baus.
Wenn es den Camponotus zu eng wird, baue ich ihnen einen Ytong der Größe 1 über Eck an den großen Cyphomyrmexstein. Vielleicht ist es besser, das jetzt schon zu bewerkstelligen, um beim Graben Verluste der Pilzbauer zu minimieren.
Dieses war der erste Teil, Zweiter folgt recht bald in Eil.
Edit Uta
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