Hallo,
da ich bei meinem (ersten) Formicarium mangels praktischer Erfahrung einige Fehler gemacht habe, die der Kolonie schaden, habe ich mich entschlossen, das Ganze noch einmal komplett neu zu machen. Zum einen möchte ich mit diesem Thread anderen Neulingen ermöglichen, nicht dieselben Fehler zu machen, zum anderen habe ich noch ein paar Fragen an die erfahreneren Halter bzgl des neu-geplanten Aufbaus.
Hier der Bauplan meines jetzigen Formicariums: http://www.antstore.net/download.php?id=5805
Sowie das fertige Becken: http://www.antstore.net/download.php?id=6242
Fehler
1.) Ich habe den Ytong direkt ans Glas gestellt, dabei ist jedoch ein kleiner Spalt zwischen Ytong und Glas geblieben (ca. 1-1,5mm). In diesen Spalt warfen die Ameisen nicht nur Dreck sondern auch Eier, die sie dort nicht wieder herausbekamen. Diese fingen nach einiger Zeit an zu schimmeln.
2.) Die Oberfläche des Ytong habe ich aus ästetischen Gründen mit Gips überstrichen, hierzu war mir im Forum geraten worden. Was ich nicht ahnen konnte - meinen Ameisen ist es nicht möglich, sich auf diesem Untergrund vernünftig fortzubewegen, da der Gips staubt und abbröselt. Die Tiere rutschen oft ab und fallen irgendwo hinunter.
3.) Da das komplette Becken mit Ytong gefüllt ist, ist es unmöglich, an das Nest zu kommen, den Ytong herauszunehmen oder ähnliches. Während die Ameisen zunächst Nahrungsreste herausbrachten, ließen sie dies dann irgendwann sein. Somit bildete sich im Nest Schimmel, da ich alte Nahrungsreste nicht entfernen konnte.
Planung:
Ich vermute, dass die falsche Einrichtung des Beckens sowie der Schimmel Schuld daran ist, dass meine Kolonie sich so schlecht entwickelt (nach zweieinhalb Monaten habe ich nun den ersten Nachwuchs, eine einzelne winzige Arbeiterin, die einzige andere Puppe hat eine "Totgeburt" hervorgebracht...), daher möchte ich versuchen, Ihnen ein besseres Zuhause zu bieten.
Das neu eingerichtete Becken soll sehr viel anders aussehen als das jetzige, vor allem artgerechter. Ich möchte das Becken mit Waldboden, Rindenmulch, Zweigen etc einrichten, ähnlich wie meine Formica sanguinea es auch in der Natur hätten.
Ich würde gern ein Holznest verwenden, habe dazu aber ein paar Fragen:
1.) Ist ein Holznest grundsätzlich für Formica sanguinea geeignet? Es sind ja Waldameisen und in der antstore Ameisendatenbank heißt es, sie würden Tothölzer bewohnen.
2.) Ich habe gelesen, dass Holznester nicht befeuchtet werden. Ist es möglich, Formica sanguinea in einem unbefeuchteten Nest zu halten? Oder kann / sollte *zusätzlich* ein Erd- oder Ytongnest angeboten werden, das befeuchtet wird?
3.) Wäre es möglich, ein Holznest außerhalb des Beckens, also quasi freistehend, einzurichten und mit einem Schlauch an die Arena anzubinden? Oder besteht hier die Gefahr, dass die Ameisen sich durch das Holz nach draussen fressen?
4.) Gibt es irgendeine gute Möglichkeit, schimmelige Nahrungsreste aus einem Ameisennest zu entfernen? Bei einem freistehenden Nest dachte ich mir könnte ich notfalls das gesamte Nest herausnehmen, herabkühlen, und dann die Plexiglasscheibe abnehmen um die Nahrungsreste zu entfernen. Würde dies in der Praxis funktionieren? Oder bedeutet es zuviel Stress für die Ameisen?
Ich würde mich sehr freuen, falls mir jemand, der Erfahrung mit Holznestern hat, weiterhelfen könnte, auch sonstige Anmerkungen und Vorschläge sind willkommen!
Gruß
Stefanie



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