Einfuhrgenemigung von Ameisen aus Indonesien

Tipps zum Ameisensammeln und importieren.

Einfuhrgenemigung von Ameisen aus Indonesien

Beitragvon Flo1 » 4. Mai 2008 06:51

Hallo

Hab mal wieder eine Frage!!!
Wie ist das wenn man zB.nach Indonesien fährt dort Ameisen fängt und mitnimmt.
Darf man die ganz normal durch den Zoll mitnehmen??
Braucht man da etwas besonderes??

Freu mich auf eure Antworten
Flo1
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Beitragvon Martin S. » 4. Mai 2008 09:22

Darf man die ganz normal durch den Zoll mitnehmen?

Nein

Braucht man da etwas besonderes?

Ja, eine Ausfuhrgenehmigung der Naturschutzbehörde sowie vom zuständigen Veterinäramt.
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Beitragvon Wartmal » 4. Mai 2008 10:12

Mal ganz abgesehen von einem ABSOLUT sicheren Formicarium!
Wenn die ausbüchsen und sich an die Gegebenheiten hier anpassen können bringen die unser ganzes ökologisches System dzurcheinander...naja zumindest können sie das ; )

Hast du schon bestimmte im Auge?
Wartmal
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Beitragvon Martin S. » 4. Mai 2008 12:25

bringen die unser ganzes ökologisches System dzurcheinander...


Die Chance liegt bei über 1:1000000 (abhängig von der Klimazone), ist daher in unserer gemäßigten Klimazone sehr gering. Trotzdem sollte man niemals mutwillig ortsfremde Tiere ins Freie aussetzen.
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Beitragvon derameisige » 4. Mai 2008 14:09

Die Chance liegt bei über 1:1000000 (abhängig von der Klimazone), ist daher in unserer gemäßigten Klimazone sehr gering.
Falsch gerechnet.
Es gibt nur 12.300 Ameisenarten auf der Welt.

In Mitteleuropa haben sich bereits ungefähr 10-20 ausländische Arten dauerhaft angesiedelt.

Das ergibt eine Ansiedlungshäufigkeit von 10-20 aus 12.300 = 1 zu 1.230 bis 1 zu 615 für die einzelne Art.

Weltweit sind bereits weit über 100 Ameisenarten am falschen Ort angekommen und haben sich dort ausgebreitet. Also sind wir bei mindestens 1 zu 123.
Der Prozentsatz der erfolgreich angesiedelten Arten ist noch sehr viel höher, weil längst nicht alle 12.300 Arten bisher die Chance hatten, es an verschiedenen Orten zu versuchen.

Nicht berücksichtigt ist, dass nur relativ wenige Arten durch den internationalen Güterverkehr verschleppt werden.
Der Ameisenhandel bringt viele weitere Arten ins Land, die auf den üblichen Wegen niemals nach Deutschland kämen (z.B. Blattschneiderameisen diverse Species, Myrmecocystus, Paraponera clavata, Myrmecia sp., Oecophylla sp., Polyrhachis sp. und so weiter…). Auch die mitgebrachten Parasiten vergisst du ja gerne zu erwähnen.

Umgekehrt müsste es bei deiner „Berechnung“, 1: 1.000.000, dann ja zehn, zwanzig, oder 100 Millionen Ameisenarten auf der Welt geben. Beschrieben sind bisher 1.5 Millionen Tierarten insgesamt.
Also verbreite nicht immer falsche „Sicherheit“.

Trotzdem sollte man niemals mutwillig Ortsfremde Tiere ins Freie aussetzten.

Mutwillig machen das wohl die wenigsten. Aber sie lassen ihre Ameisen freikommen. Angeleitet z.B. durch deine Ausstellungs-Stücke in Inselhaltung und durch fahrlässiges Herunterspielen der Risiken!

Lg derameisige
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Beitragvon Martin S. » 4. Mai 2008 19:38

@derameisige:

Da hast Du das Zitat falsch verstanden.
Die Zahl bezog sich auf das Zitat "bringen die unser ganzes ökologisches System durcheinander..." nicht auf die Zahl eventuell eingeschleppter Ameisen.
Wie schon so oft erwähnt, werden in den Containerhäfen täglich tausende neuer Organismen angeschleppt. Es sind sicher auch schon öfter mal Feuerameisen an den deutschen Häfen ins Freie gelangt. Trotzdem bringen sie nicht gleich das ganze Ökosystem durcheinander.
Es spielen viele Faktoren wie Klima, andere Tierarten und Anzahl der freigetzten Individuen eine Rolle, damit eine Art wirklich zur "Plage" werden kann. Und diese Chance ist sehr gering aber halt vorhanden.
Selbst wenn doch mal eingeschleppte Tiere bei uns überleben, so decken diese lediglich eine kleine Nische bzw. einen freien Lebensraum ab.

Auch darf man nicht von einem Istzustand der Flora und Fauna ausgehen. Alleine durch die anstehende Klimaerwärmung wird sich noch viel bei uns bezüglich neuer Arten verändern. Damit möchte ich nicht sagen, dass man resignieren sollte - nach dem Motto ist sowieso egal. Nein, das auf keinen Fall, aber man sollte auch ein gesundes Maß an Realität im Blick haben.

Es wird hier oft mit einer kleinen Anzahl von weltweiten "Pest-Organismen" übertriebene Panikmache verbreitet.
Vorsichtiger und verantwortungsvoller Umgang "Ja", aber nicht gleich übertreiben. Da stimmt sonst die Verhältnismässigkeit nicht mehr!
Sonst dürfte bald keiner mehr interkontinental verreisen, da ja unter der Schuhsohle noch ein paar Keime/ Parasiten kleben könnten...
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Beitragvon derameisige » 5. Mai 2008 11:26

@ Martin S.

Da hast Du das Zitat falsch verstanden.
Ja, worauf bezieht sich dann die Zahl 1 zu 1 Million? Kommt mir doch dann sehr wie frei aus der Luft gegriffen vor!

Wie schon so oft erwähnt, werden in den Containerhäfen täglich tausende neuer Organismen angeschleppt. Es sind sicher auch schon öfter mal Feuerameisen an den deutschen Häfen ins Freie gelangt. Trotzdem bringen sie nicht gleich das ganze Ökosystem durcheinander.
Selbst wenn doch mal eingeschleppte Tiere bei uns überleben, so decken diese lediglich eine kleine Nische bzw. einen freien Lebensraum ab.
Das hast du schon mehrfach geschrieben. Feuerameisen haben bei uns noch keinen Schaden angerichtet, aber in etwas wärmeren Ländern lassen sie von den einheimischen Arten nicht viele übrig. Ebenso wie Linepithema humile unter anderem an den Mittelmeerküsten. Das ist ja für uns schon fast vor der Haustür. Informier dich mal über das Vorrücken von Fire ants und Argentine ant in den USA: Immer weiter nordwärts! Von wegen „decken nur eine kleine Nische bzw. einen freien Lebensraum ab.
Und wann denkst du wird eine vom Ameisenhandel eingeführte Art bei uns in Mitteleuropa solche „Qualitäten“ entwickeln? Wahrscheinlich denken wir da ziemlich unterschiedlich.
In den Containerhäfen wird übrigens sehr viel kontrolliert und werden viele ausländische Organismen abgefangen. Sogar in Deutschland.

Auch darf man nicht von einem Istzustand der Flora und Fauna ausgehen. Alleine durch die anstehende Klimaerwärmung wird sich noch viel bei uns bezüglich neuer Arten verändern.
Richtig. Allerdings wandern neue Arten (Neozoen) von sich aus langsam ein und aus den jeweiligen Nachbarländern. Sie kommen nicht aus Südamerika (Argentinien, wo es ähnliche Klimate wie bei uns gibt) oder Australien usw., woher du und die anderen Händler immer wieder andere Arten einführen und großflächig an oft verantwortungslose und unfähige Halter verteilen.

Sonst dürfte bald keiner mehr kontinental verreisen, da ja unter der Schuhsohle noch ein paar Keime/ Parasiten kleben könnten...
Wahrscheinlich meinst du „interkontinental“. Anscheinend ist dir entgangen, dass man in manchen Ländern aus eben diesem Grund vor Betreten des Flughafengebäudes durch Wannen mit einem Desinfektionsmittel waten muss. Schmutzige Wanderschuhe im Gepäck können problematisch werden. Und in vielen Ländern, z.B. in USA, darfst du keinerlei Obst, Blumen usw. mitbringen, eben wegen der möglicherweise mitgeführten Schadorganismen.
So einfältig wie du uns einreden möchtest ist man längst nicht überall.

Lg derameisige
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Beitragvon Antfreund » 5. Mai 2008 13:12

@ derameisige

ich glaube du nimmst das grad etwas zu ernst. Natürlich sollte man das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen und man sollte auch aufpassen, dass seine Ameisen nicht ausbüchsen, aber wenn man realistisch ist, wird man einsehen, dass sich früher oder später unser Ökosystem verändert .
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Beitragvon Martin S. » 5. Mai 2008 18:13

@ derameisige:

Über Deine Antwort auf meinen Beitrag bin ich nicht verwundert - ist sie mir doch sehr vertraut und erinnert mich an vergangene Diskussionen... und wenn ich mir dann noch Deine IP anschaue, so ist diese auch aus Darmstadt und identisch mit der eines Users, der sich ja im vergangenen Jahr aus dem Forum verabschiedet hatte und dies Forum hier nicht wieder betreten wollte...

Wahrscheinlich denken wir da ziemlich unterschiedlich.


Genau, das ist der Punkt - es gibt hier zwei Positionen, die auch durch tretmühlenartige Wiederholungen von beiden Seiten kaum verrückbar sind.

Ohne mich jetzt nochmal großartig in Einzelheiten zu verlieren:

Zu den von Dir soviel gepriesenen Kontrollen in den Häfen: von Bekannten sind mir durch den Warenhandel durchaus Containeranlieferungen bekannt, die voll mit Motten, Termiten etc. waren. Auch andere Beispiele würden ein anderes als von Dir beschriebenes Bild ergeben. Es mag sein, dass in Ansätzen, aber eben nur in Ansätzen, in den Häfen an einer Eindämmung ausländischer Organismen gearbeitet wird, aber die Realität zeigt eben ganz andere Ergebnisse.

Die Desinfektionswannen auf den Flughäfen sind mir auf meinen vielen Reisen nie begegnet - und damit meine ich keine Inlandsflüge, sondern Interkontinentalflüge! Lediglich zu Zeiten als die SARS-Epidemie in aller Munde war, wurde in den Medien über solche Maßnahmen berichtet.

Ich möchte die Notwendigkeit der Verantwortung eines jeden von uns für unsere Umwelt ja nicht negieren und runterspielen, im Gegenteil, aber mir geht es darum, die Angelegenheit realistisch, maßvoll in der Betrachtung und in der angemessenen Verhältnismässigkeit anzugehen und keine übertriebene Panik- und Weltuntergangsstimmung zu verbreiten.
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