Messor barbarus - Neues Jahr, neues Glück

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge

Lemminge

Beitragvon TiGGa » 31. Mär 2008 17:54

Puh, im Forum haben sie mir versichert, dass die Heimchen wirklich sofort sterben. Ähnlich wie Hühner, die weiter flattern, wenn man den Kopf abtrennt, kommt es auch bei diesen kleinen Tierchen zu kleinen Zuckungen.

Mir wurde auch eine effizientere Methode der Massenexekution vorgeschlagen, die ich im folgendem Youtube Tutorialvideo aufgezeichnet habe: Die Lemming-Methode.

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Ich habe gestern noch eines der Heimchenschenkel und ein Nachtkerzenkörnchen an den Rand meines Reagenzglases gelegt. Beides hat meine Königin in der Nacht als Baumaterial benutzt, um den Eingang zu blockieren. Das Körnchen hat sie heute morgen sogar aus dem Reagenzglas geworfen.
Nachtkerzen scheint sie wohl nicht zu mögen. Ich habe daraufhin Grassamen reingelegt, die wohl besser schmecken. Bis jetzt hat sie diese Samen noch nicht entfernt.

Bild

Da meine Königin jetzt seit einem Tag vergeblich versucht hat ein Stück Watte vom Wattestopfen zu entfernen, wollte ich irgendwas unternehmen. Anscheinend ist sie zu doof um den Kies als Baumaterial zu benutzen. Ich habe also ganz vorsichtig ein paar Kieskörner im Reagenzglas gestapelt ohne meine Kolonie zu stören. Mal schauen, ob sie damit was anfangen kann.

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Was den Nachwuchs angeht: Durch die Folie sehe ich, dass die Puppe nun die typische Verfärbung hat, die meine erste Pygmäe auch vor ihren Schlupf hatte. Entweder ist es jetzt gleich soweit oder heut Nacht. Eine andere Nacktpuppe ist ebenfalls leicht dunkler geworden.

Meine erste Pygmäe scheint mittlerweile mutiger zu sein. Sie bleibt nicht mehr immer bei Mama, sondern klettert im Reagentglas rum und schnuppert gerne am Nesteingang. Vorallem hilft sie jetzt sehr aktiv bei der Brutpflege mit.

So, das war’s. Vielleicht gibt es noch einen Videoupdate, wenn die zweite Arbeiterin heute noch schlüpft.
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Happy birthday to you, happy birthday to me

Beitragvon TiGGa » 1. Apr 2008 13:55

Es ist mal wieder soweit. Kurz vor 13 Uhr habe ich mir meine Kolonie näher angeschaut und sofort gesehen, wie meine beiden Ameisen die dunkle Nacktpuppe intensiv abgleckt haben. Ich habe also das Röhrchen aus der Arena genommen um mir das ganze näher anzuschauen. Tatsächlich war die dunkle Puppe erwacht, aber bewegte sich nicht wirklich viel. Von Zeit zu Zeit klappte der Gaster kurz hoch und dann wieder runter. Das wird bestimmt noch ein wenig dauern, bis sie aktiv herum rennt.

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Eine weitere Puppe war ebenfalls deutlich gräulich braun, dessen Schlupf ich in den nächsten zwei Tagen erwarte. Unten links im Bild sieht man übrigens auch ein Stück Ameisenbrot. Ich habe gestern eines der großen weißen Körner geknackt und in das Nest gelegt, was sofort angenommen wurde.

Bild

Hier sieht man, wie die Arbeiterin liebevoll ihre Schwester saubermacht. Die Beinchen sind schon aufgeklappt, aber noch nicht funktionstüchtig. Zur Zeit wird sie noch herumgetragen. Ich habe zu dem Ereignis auch auch ein Video gedreht:

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Fest steht, dass diese Arbbeiterin meine Lieblingsameise ist. Immerhin hat sie am selben Tag Geburtstag wie ich.
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Heimchen à la carte

Beitragvon TiGGa » 2. Apr 2008 21:35

Ich habe heute mal ein kleines Heimchen aus dem Gefrierschrank geholt und es nach Milben untersucht. Als ich keine entdecken konnte, wollte ich das Tierchen aufschneiden, was aber gehörig in die Hose ging. Seltsamerweise war das Heimchen nicht steinhart sondern ziemlich weich und matschig. Ich drückte also das Teppichmesser runter, schaffte aber keinen Schnitt, da die Chitinhaut und das Gewebe dahinter nachgab. ICh versuchte also mit Pinzette das Tier ein wenig zu fixieren und dabei riss ich ihm fast den Kopf ab. Nach ein wenig rumgezerre konnte ich eine kleine Öffnung an der “Schulter” erzeugen.

Bild

Ich legte das Heimchen also an den Nesteingang, mit der Hoffnung, dass es vielleicht angenommen wird. Doch weder Arbeiterin noch Königin zeigten Interesse nach kurzem befühlern. Vielleicht ändern sie ja noch ihre Meinung heute Nacht.

In der Mitte des Reagenzglases konnte ich noch ein kleines Stückchen Samen entdecken, dass sie noch nicht aufgegessen haben. Nun, bei drei Individuen wird der Hunger verständlicherweise nicht grenzenlos sein.
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Drei!

Beitragvon TiGGa » 3. Apr 2008 11:24

Es ist wieder passiert. Gestern kurz vor Mitternacht ist die dritte Pygmäe aufgewacht. Das geht wirklich Schlag auf Schlag. Der Knüller kommt aber noch! Heute morgen lag das Heimchen in der Mitte des Reagenzglases. Und ratet mal, wer da drauf saß: meine Älteste.

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Viel wird sie wohl nicht gefressen haben, aber es hat gereicht, um ihren Hintern dick zu machen.

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Nach der Mahlzeit ist sie dann zur Königin zu laufen, um sie zu füttern. Brav!
Das bedeutet schon mal, dass die jetzigen Larven optimal versorgt und wohl größer werden. Das bedeutet auch, dass kleine Messor Kolonien durchaus Proteine annehmen, wenn die Insekten in ihrem Aktionsradius plaziert werden. Mit Aktionsradius meine ich derzeit maximal 1 cm vom Nesteingang. Soweit traut sich schon meine mutigste Arbeiterin.
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Heimchen zeigt wie man abnimmt

Beitragvon TiGGa » 4. Apr 2008 20:11

Wie oft quälen sich Menschen mit Diätdrinks, um ihre überflüssigen Pfunde loszuwerden? Wie oft kam es zu dem berüchtigtem Jojo-Effekt? Das warten hat ein Ende, denn Dr. Heimchen hat eine Antwort!

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Wie ihr seht, wurde gestern Nacht das Heimchen völlig leer gefressen. Naja, nicht ganz. Sie haben sich auf den Hinterleib und den einen Schenkel konzentriert. Anscheinend haben sie erst den Schenkel abgetrennt um eine Öffnung zu erzeugen, wo sie ihre Mandibeln ansetzen konnten. Die weiche Chitinhülle am Bauch des Heimchens war dann kein Problem mehr.

Das abgespeckte Heimchen haben sie wieder auf den Steinhaufen am Nesteingang geschleppt,sodass ich es leicht entnehmen konnte. Unter dem Gerümpel habe ich auch ein weiteres unverarbeitetes Stück Samen entdeckt, dass ich mal zusätzlich angeboten haben. Anscheinend waren die Ameisen noch satt von dem ersten Körnchen.

Als ich heute morgen Aufstand und den Deckel zu Beckenbelüftung öffnete, konnte ich sehen, wie meine älteste Pygmäe sich langsam zum Nestausgang tastete. Erst mit demeinen Fühler, dann mit dem anderen Fühler lugte das kleine Ding aus dem Röhrchen heraus. Ganz langsam krabbelte sie dann einen Zentimeter weit und blieb stehen. Perplex wie ich war, konnte ich nicht ander als sie in den Augen anzusehen, bis mir dann meine Kamera einfiel. Ich rannte also zu meinem Fotoapparat und musste feststellen, dass die kleine Arbeiterin sich wieder verzogen hatte.

So schnell gab ich mich aber nicht geschlagen und legt mich auf die Pirsch. Tatsächlich krabbelt die kleine Pygmäe noch einmal heraus. Diesmal sogar ganze 4 cm weit! Gerade in dem Moment, wo ich abdrücken wollte, versagten die Akkus. Mist!
Die Kleine verzog sich auch schnell wieder ins Nestinnere. Den Körnermix, den ich vor dem Eingang gelegt habe, hat sie noch nicht entdeckt. Wird interessant sein, welche Körner sie noch bevorzugen.
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Lieblingsspeise

Beitragvon TiGGa » 5. Apr 2008 19:36

Den Körnermix, den ich vor dem Nest plaziert habe, haben sie nicht reingeschleppt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich die Körner nicht geknackt und vorgekaut habe. Das wurde von mir natürlich nachgeholt.
Vielleicht lag es einfach daran, dass sie satt sind. Immerhin habe ich gestern ja noch ihren Lieblingskorn angeboten, den sie auch angeknabbert haben.

Bild

Da ich überhaupt nicht weiß, um was für einen Samen es sich dabei handelt, habe ich das Körnchen mal abgelichtet. Auf dem Bild seht ihr auch den aufgeknackten Zustand. Aufknacken kann man das eigentlich nicht nennen. Im Grunde habe ich das Körnchen zwischen die Finger genommen und es “aufgezwirbelt”. Die Schale fiel relativ schnell ab.

Ansonsten hat sich bei meinen Ameisen nicht viel getan.
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Die fantastischen Vier

Beitragvon TiGGa » 6. Apr 2008 18:32

Ich war heute morgen noch spät aufgeblieben und wollte gegen 3 Uhr ins Bett, als ich nocheinmal einen letzten Nestkontrollblick machte. Meine Augen tränten schon vor Müdigkeit doch irgendetwas ließ meinen Adrenalinspiegel schlagartig hochschnellen! Die drei Arbeiterinnen lagen aufeinander, ineinander, durcheinander in der Ecke, wo auch die dunkle Puppe lag. Tatsächlich wurde bei diesem erotischem Schauspiel meine vierte Pygmäe saubergeleckt. Beinchen waren schon ausgeklappt, aber noch immobil. Interessant war, dass die Königin sich völlig rausgehalten hat. Anscheinend war ihr Vertrauen in ihren Kindern groß genug.

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Natürlich schaute ich nach dem Aufwachen nocheinmal rein. Die Neue war noch relativ hell, bewegte sich aber schon. Ich habe schnell noch ein kleines Video gedreht, um die Gesamtsituation im Nest zu dokumentieren.

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Was mir bis jetzt nicht aufgefallen ist: Die Mandibel meiner Pygmäen sind heller als der Körper. Farblich geht es mehr ins orangene hinein. Ein kleines, aber feines Detail.
Es sind nach wie vor fünf Puppen vorhanden. Eine steht ungefähr zwei Tage vor dem Schlupf, eine andere rund fünf Tage. Desweiteren sind da noch drei große, vorallem fette Larven, die vom Heimchen profitiert haben. Ausserdem war noch ein großer Knäuel Eier.

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Heute Abend dachte ich mir, dass es an der Zeit war noch einen Heimchen in das Nest zu legen. Ich wählte ein kleines Exemplar aus und schnitt es mit einem Teppichmesser auf. Diesmal war das Tier viel fester gefroren, sodass es ein leichtes war es aufzuschneiden.

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Als ich es auf den Steinhaufen im Nest legte, wurde meine Älteste, die Nestwache, sofort hellhörig. Sie näherte sich dem Heimchen, befühlerte es… und geriet in große Panik. Flott wie sie ist, machte sie ein paar Saltos im Reagenzglas, wobei sie manchmal von der Decke fiel, und lief dann zu ihrer Mama. Meine Königin merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, ließ von ihrer Brutpflege ab und maschierte vorsichtig mit Arbeiterin zu dem Nesteindringling. Als sie da ankam, befühlerte sie es, sprang zurück, um dann nocheinmal sich anzunähern. Dies wiederholte sich fünf mal, bevor sie ihren Kopf in die klaffende Wunde bohrte. Meine Älteste hatte sich auch mittlerweile beruhigt.

Genug Action für einen Tag. Meine Königin knabberte daran bestimmt 15 Minuten lang.
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Emsig steigern wir heute das BruttoINLANDSprodukt

Beitragvon TiGGa » 7. Apr 2008 22:32

Das Heimchen wurde relativ wenig angeknabbert, was aber auch ok ist. Hauptsache meine Königin ist satt geworden. Das Tierchen habe ich schon entfernt, weil der Hinterleib dunkler geworden ist. Ich möchte kein Risiko eingehen.

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Was aber mich heute besonders erfreut hat, ist die emsigkeit meiner Pygmäe. Wie ihr auf dem obigen Bild sehen könnt, hat sie heute Nacht fleißig einige Körnchen selber reingezogen.

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Es war schon eine Herausforderung ein vernünftiges Video zu drehen bei der Dunkelheit. Ich wollte ja noch ein weiteres Video drehen, aber die Arbeiterin hatte da eine Kaffeepause eingelegt. Deswegen habe ich noch zur Sicherheit einige Fotos geschossen.

Bild

Vor allem kann man auf den Bildern die von mir angesprochenen orangenen Mandibeln sehen. Wer weiß, vielleicht ist das Reagenzglas morgen schon dicht.

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Nr. 5 lebt

Beitragvon TiGGa » 9. Apr 2008 18:55

Gestern Nacht habe ich mal wieder meinen Ytong bewässert. Seit einigen Tagen versuche ich es nun schon mit ungfähr 7 ml pro Tag, um vom Ytong irgendein Feedback zu bekommen. Tatsächlich sprach der Stein zu mir und teilte mir mit, dass das zuviel ist.

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Die Kammerscheiben waren beschlagen, was eindeutig auf eine Überbewässerung hindeutet. Die beschlagenen Kammerscheiben zeigten aber auch, dass mein Bewässerungssystem funktioniert. Das Kondenzwasser war wirklich nur dort vorhanden, wo ich auch bewässert habe. Hinter den drei Kammer befindet sich nämlich meine Bewässerungsbohrung.

Als ich heute Abend von der Uni nach Hause kam, begrüßte mich ganze fünf Pygmäen! Natürlich habe ich wieder einige Fotos zur Nestsituation gemacht:

Bild

Derzeit liegen noch vier Puppen herum, wovon eine kurz vor dem Schlupf steht. Alle vier werden noch Pygmäengröße haben, aber die jetzigen Larven versprechen schonmal mehr. Besonders die Larve ganz rechts fällt durch ihren massiven Körperbau auf. Wenn alles glatt läuft, sollte sie die erste Minorarbeiterin werden.

Bild

Das Familienfoto bekommt ihr natürlich auch. Das komische Ding ganz rechts ist ein bearbeitetes Stück Samen, das ich letztens VOR dem Reagenzglas gelegt habe.
Ich bin sehr zufrieden mit der derzeitigen Kolonieentwicklung. Brutfraß ist bis jetzt überhaupt nicht wahrnehmbar und Pygmäen scheinen auch ziemlich hart im nehmen zu sein. Bis jetzt gab es noch keine Todesfälle, was ich auch der Tatsache verdanken darf, dass ich im Moment keinen Honig anbiete. Honig und offenes Wasser sind wohl die häufigsten Todesursachen junger Pygmäen. Diese verfangen sich in den Tropfen recht schnell, wenn man nicht aufpasst.
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Vor dem Schlupf

Beitragvon TiGGa » 11. Apr 2008 22:45

Meine sechste Arbeiterin steht kurz vor dem Schlupf und da ich sowieso noch an meinem Nest arbeiten wollte, habe ich das Reagenzglas wieder herausgenommen und fotografiert.

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Wie ihr seht, ist die Puppe völlig fertig entwickelt und eine gesunde Färbung bekommen. Sie MUSS heute Nacht schlüpfen. Weiterhin kann man auf dem Bild drei große und eine mittlere Larve sehen, die es mit der Verpuppung nicht eilig haben. Da ist noch großes Wachstumspotenzial.

Bild

Als ich mich um das Becken kümmern wollte, kam meine Schwester hinein und berührte aus versehen das Reagenzglas leicht, sodass es anfing zu rollen. Schock! Mein Herz blieb für einen Augenblick still als ich das Röhrchen im Zeitlupentempo rollen sah. Hat das Völkchen diesen Unfall überlebt? Wie sieht es bei der Brut aus? Kommt es nun zum Brutfraß? Sie scheinen es augenscheinlich gut überstanden zu haben, aber dennoch werde ich heute keinen ruhigen Schlaf haben. Als Entschädigung gab es ein gefrorenes Heimchen, das ich diesmal vor das Nest gelegt habe.
Übrigens, Reagenzgläser sind doof!

Bild

Beim Nest habe ich mir gedacht, dass ich die restlichen Kammern ebenfalls mit Kies füllen sollte, um eine schnelle Erschließung des ganzen Nestbereiches entgegenzuwirken. Ich habe also noch mehr Kies durch den Nesteingang gejagt und durch hin und herschwenken des Beckens für eine gleichmäßige Verteilung des Bauschutts gesorgt. Da werden sich später meine Kleinen freuen, wenn sie sich dort austoben dürfen. Ich hoffe aber, dass ich bei dieser Aktion meinen PTFE-Ausbruchschutz nicht zu sehr beschädigt habe. Berührungen könnten die Schicht soweit aufgeraut haben, sodass Ameisen Halt finden und nicht mehr abrutschen. Ein Glück, dass ich noch Talkum zu Hause habe. Talkum ist ein Pulver, welches man ebenfalls am Beckenrand anbringen kann. Wenn Ameisen über die Talkumschicht laufen, würden kleinste Partikel unter der Last abbröckeln und das Tier mit in die Tiefe reißen. Aber warten wir erstmal ab.
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Nach dem Schlupf

Beitragvon TiGGa » 12. Apr 2008 22:06

Wie ihr euch bereits denken könnt, ist es heute wieder passiert. Noch etwas wackelig auf den Beinen, torkelte meine sechste Pygmäe im Nest umher. Da ihr das Gehen zu anstrengend war, ließ sie sich auch desöfteren von den Geschwistern herum tragen. Besser wurde es einige Stunden später.

Das Heimchen, dass ich gestern angeboten habe, haben sie nicht angerührt. Wahrscheinlich waren sie alle noch von dem gestrigen Schleudergang benommen und mussten sich mit Übelkeit plagen. Da habe ich natürlich Rücksicht darauf genommen und den Kadaver entfernt.

Ansonsten leben meine Kleinen sehr zurückgezogen. Anscheinend haben sie alles, was sie benötigen, sodass auch kein Bedarf besteht auf Weltreise in der Arena zu gehen. Die meiste Zeit verbringen sie mit lecken, fütter und von der Decke fallen. Manchmal sehe ich auch, wie die Pygmäen auf die Königin klettern, um sie gründlich zu säubern. Verglichen mit den Leuten aus dem Mittelalter sind Ameisen richtige Sauberfrauen!

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Ich habe heute Abend auch ein Video gedreht. Zu sehen ist die Königin, wie sie auf irgendetwas rumkaut. Ich kann es auch nicht sagen, um was es sich genau handelt. Es könnte um eine zerfledderte Nacktpuppe handeln oder um ein völlig weichgekautes Stück Ameisenbrot. Wieder eine schlaflose Nacht…
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Es kündigt sich was an

Beitragvon TiGGa » 17. Apr 2008 21:02

Lange Zeit war nicht viel los in meinem Formicarium. Körner nahmen meine Ameisen manchmal, Heimchen wird aber verschmäht. Da deren Gaster gut gefüllt sind, werden sie auch keine neue Nahrung brauchen.

Vorgestern habe ich beobachten dürfen, wie eine Pygmäe fast furchtlos einen 7 cm Radius um das Nest erkundigte. Mutig, wie sie war, stürtze sie sich auch in das dunkle Loch, das zum Ytong Nest führte. Sie kehrte aber kurz darauf desinteressiert wieder zum Nest zurück. Ich habe also daraufhin ein Stück Pappe genommen und daraus ein kleines Dach gebastelt, welches über dem Loch steht. Vielleicht, wird das neue Zuhause ja ein wenig gemütlicher dadurch. Ein Video von dem Ausflug konnte ich leider nicht drehen, da mir just in dem Augenblick die Akkus versagten.

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Als Kompensation gibt es ein Nestfoto von heute. Mittlerweile sind wieder drei gelbbraune und 2 weiße Puppen vorhanden. Drei größere und sogar einige winzige Larven sind auch noch da. Ich denke, dass das große Schlüpfen in den nächsten vier Tagen wieder los geht.
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Die sieben Zwerge

Beitragvon TiGGa » 20. Apr 2008 16:36

Um Punkt Mitternacht war es soweit: Meine siebte Arbeiterin wurde fürsorglich von meiner Königin gründlich abgeleckt. Ja, man hätte sogar eine Uhr danach stellen können, so pünktlich wie sie war.

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Eigentlich hatte ich den Schlupf erst etwas später erwartet. Es ist aber auch wirklich schwer die feinen Farbnuancen der Puppen durch rote Folie klar auszumachen.

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Am Tag zuvor habe ich ein angeschnittenes Heimchen wieder bereitgestellt. Diesmal habe ich es nicht vor dem Reagenzglas gelegt, sondern wieder reingeschoben. Kurze Zeit später kam auch die erste Pygmäe, berührte kurz den Heimchenfühler und sprang mehrmals ruckartig nach vorne, um das tote Tier nochmal zu töten. Es dauerte nicht lange und schon waren die Fühler ab. Eine zweite Pygmäe gesellte sich hinzu und die beiden begannen mit den abgetrennten Fühlern ein heißes Fechtduell. In der Nacht flogen die Teile aus dem Nest heraus. Wie weit sie am Heimchen genascht haben bleibt unklar. Vielleicht hätte ich das Tier richtig durchtrennen sollen, ansatt es nur im Brustbereich anzuschneiden. Das versuche ich beim nächsten Mal mal.

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Der Eierhaufen wird von Tag zu Tag immer größer. Zwar ist meine Königin noch nicht auf Betriebstemperatur, aber ich erwarte von ihr auch nicht, dass sie wie ein Maschinengewehr die Eier rausschießt. Auf dem Eierhaufen thront eine kleine Larve, die in zwei Monaten vielleicht sich zu einer Media-Arbeitein entwickelt.

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Weiterhin sind zwei gleich dunkle und drei weiße Puppen vorhanden, wobei auf dem obigen Bild die Puppe zwischen den braunen irgendwie größer zu sein scheint. Ist das die erste normale Minor-Arbeiterin? Oder bilde ich es mir nur ein?

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Da ich der Meinung bin, dass mein derzeitiges Reagenzglasnest viel zu groß und pompös ist, biete ich meinen Ameisen jetzt eins mit einer kleineren Kammer an.

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Als Eingang dient ein Wattestopfen mit integriertem 10/8mm Schlauch. Dies sollte als Eingang reichen und kann mit nur wenigen Steinchen auch verschlossen werden. Ich versuche nur meinen Ameisen entgegen zukommen, da sie wirklich zu den faulen gehören und nur hin und wieder einen Steinchen reinholen.

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Das Röhrchen habe ich nun ganz dicht am alten Nest plaziert, damit sie nicht so weit laufen müssen. Weit laufen tun sie sowieso derzeit nicht.
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Mehr ist besser

Beitragvon TiGGa » 21. Apr 2008 20:34

Wieder hat der Storch zugeschlagen und eine weitere Pygmäe in dem Röhrchen platziert. Nicht nur das! Meine Ameisen haben über Nacht das Heimchen bis zur Brut reingezogen. Zeitweise lag das tote Tier sogar AUF dem Bruthaufen drauf. Da sich meine Pygmäen schwer getan haben das Heimchen zu zerlegen, musste wohl die große Mama ran. Mit wenigen Mandibelbissen trennte sie ein Vorderbein ab, auf das sich zwei körperbewusste Pygmäen stürtzten. Analog zum Menschen kann man sich hier ein Top-Modell vorstellen, dass sich mit einem Blättchen Salat zufrieden gibt.

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Bleibt abzuwarten, wann sie den Müll aus dem Nest werfen. Hoffentlich bevor die Überreste anfangen zu schimmeln.

Ich schätze mal, dass es in der Natur auch so ist, dass die Königin die Rolle der Majoren am anfang übernimmt. Schließlich gibt es ja niemanden, der vorher tote Insekten aufschneidet oder Körner knackt. Schlielich hat sie selber ziemlich mächtige Mandibel, die förmlich danach schreien benutzt zu werden.
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Neun Schlabbermäulchen

Beitragvon TiGGa » 23. Apr 2008 19:34

Da ich gestern nicht zu Hause war, konnte ich leider nicht an meinem Haltungsbericht weiterarbeiten. Die neunte Arbeiterin ist nämlich geschlüpft und langsam wuselt es innerhalb des Nestes schon richtig. Bis es draußen auch wuselt, vergehen noch einige Monate.

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Mit dem Heimchen sind sie auch mittlerweile fertig und haben es brav zum Eingang gezogen, damit ich da besser dran komme. Augenscheinlich haben meine Naschkatzen besonders am Kopf und im Thorax Bereich geknabbert. Vielleicht lege ich ihnen heute ja noch einen Heimchen vor das Nest.

Ansonsten gibt es nichts neues zu berichten. Das Ytongnest habe ich schon seit drei Tagen nicht mehr bewässert, da es Abends zu Kondenswasserbildung in dern Kammern kam. Vielleicht ist mein Hygrometer doch nicht kaputt und ich habe tatsächlich zu hohe Luftfeuchtigkeitswerte.
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