Haltungsbericht Messor barbarus

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Haltungsbericht Messor barbarus

Beitragvon Waldläuferin » 16. Jun 2007 11:05

Nun habe ich mich doch noch zu einer dritten, etwas anspruchsvolleren Ameisenart entschieden.

Messor barbarus aus dem Mittelmeerraum

Besonders faszieniert mich ihr Dasein als "Ernteameise", die gewisse Abhängigkeit von Saaten als Nahrung. Honig und Insekten sind zweitrangig.

Ich habe mich für Messor barbarus entschieden, weil sie beim Freikommen (was ich nicht hoffe), in Mitteleuropa nicht überwintern kann. Damit kann sie als Ernteameise hier keinen Schaden anrichten. Im Gegensatz zur Messor structor (es gibt mehrere Arten unter diesem Name), die auch mitteleuropäische Vertreter hat und auch als Agrarschädling (in der Rheinregion nachgewiesen) angesehen wird.

Das Dasein als Ernteameise scheint auch eine der am meisten vernachlässigten Tatsache, bei der Haltung dieser Art zu sein. Ich habe viele Berichte gelesen, in denen sich die Halter über den Verlust der Brut oder sogar den Tod der Kolonie beschweren und gleichzeitig nur Honig und Insekten anboten.

Als zweite Schwierigkeit wird die Stressempfindlichkeit der Messor barbarus genannt. Die Königin frisst in Stresssituationen einfach mal gern ihre Brut auf und das kann schon frustrierend sein. Sie mögen es gern irgendwo in der Ecke ohne viel Aufmerksamkeit ihre Körner einzufahren und vor sich hin zu leben.

Die dritte Schwierigkeit liegt in der Nestgestaltung. Sie benötigen feuchte Orte für die Eier und Larven und trockene Orte für Puppen und Körner. Hierfür bietet sich meiner Meinung nach am besten ein Ytong-Nest an, wo der Wasserspeicher nicht über die gesamte Breite gezogen wird und somit nicht der gesamte Stein fecht wird. Als mediterrane Ameisenart sind sie auch wärmebedürftig. Entsrechend muss auch für eine entsprechende Heizmöglichkeit gesorgt werden.

Gleichzeitig fasziniert sie durch ihre wirklich große Königin (15 - 18 mm) und ihre sehr verschieden großen Minor- und Majorarbeiterinnen (3 - 10 mm).

[hr]

Also hat diese Ameisenart eindeutig höhere Ansprüche an die Haltungsbedingungen als Lasius niger oder Myrmica rubra, die es auch gut bei mir haben. Nach viel Wissenssammlung fühle ich mich jetzt auch in der Lage, ihnen Gutes zu tun.

[hr]

Den Diskussionsthread findet ihr hier.
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Jun 2007 11:17

09.06.2007

Au weia. Mit dem kleinen Päckchen hab ich ja heute noch gar nicht gerechnet. Aber voller Freude gleich mal aufgemacht und nachgeschaut.

Die große Dame und eine kleine Helferin sehen recht aufgeregt aber gesund aus. Auch ist eine kleine Menge Larven und Puppen zu entdecken. Um nicht noch mehr Stress als bis hierhin zu verursachen, leuchte ich nicht hinein, um nach Eiern zu sehen. Vielmehr bekommen die Damen eine kleine Stärkung aus Honig und einem kleinen geschältenen Sonnenblumenkern und werden in den dunklen Schrank verfrachtet.

Um eine Beheizung muss ich mich nicht kümmern. Die Berliner Witterungsverhältnisse lassen alle schwitzen. Jeder sucht nur nach Abkühlung. In ihrem dunklen Versteck haben sie durchshcnittlich 28 °C am Tag und etwas weniger nachts. Das dürfte ihnen eigentlich so gefallen.

[hr]

13.06.2007

Heute hab ich mal wieder einen Blick geworfen und das Futter gewechselt. Honig und Sonnenblumenkern wurden angenommen. Vom Kern ist nicht viel übrig gewesen.

Eine der Puppen ist dunkel geworden und zeigt eine kleine "Teilung". Ob ich hier schon bald eine neue Arbeiterin erwarten kann?

Ansonsten reagieren sie wirklich sehr hektisch auf Störungen und ich lasse sie lieber wieder in Ruhe in ihrer Ecke.

[hr]

16.06.2007

Na was habe ich gesagt! Eine zweite Minorarbeiterin ist zu sehen. Sie pflegen hervorragend ihre anwachsende Brut und sehen hervorragend aus.
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Beitragvon Waldläuferin » 18. Jun 2007 15:45

18.06.2007

Beim Füttern durfte ich heute eine dritte Arbeiterin begrüßen und eine weitere fast fertige Puppe bewundern.

Nachdem ich vorsichtig ohne viel Licht und Rumgeschüttel Samen und Honig gewechselt habe, liegt das in Alufolie eingewickelte Reangenzglas wieder hinten im Bücherregal. Die Temperatur am Tag liegt im Moment bei 26 °C.
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Beitragvon Waldläuferin » 24. Jun 2007 16:27

23.06.2007

Nun habe ich die Arena freigegeben. Immerhin sind mittlerweile 8 Arbeiterinnen am wuseln, da brauchen sie auch mal ein bisschen Auslauf und das Füttern wird so auch einfacher.

Die Arena ist 25 x 10 cm mit einem Alu/Gaze-Deckel. Das Ganze wird mit einer Daylight-Birne bestrahlt. Dadurch erreiche ich eine Höchsttemperatur von 27 - 28 °C. Also genau richtig.

Der Ausbruchsschutz besteht aus PTFE und dem besagten Deckel, den ich noch mit Fensterschaum abgedichtet habe.

Der Bodengrund besteht aus weißem Lehm, den ich erst angefeuchtet habe und dann trocknen lassen habe. Als weitere Einrichtung gibt es einen Schieferstein für Körner und Insekten, ein Futterschälchen für Honig und das Reagenzglas mit Alufolie umwickelt.

Am Abend habe ich sie dann "freigelassen". Eine Arbeiterin hat sich nach etwa 5 Minuten sorgenvollem Hinundhergelaufe dann rausgetraut. Irgendwann waren dann zwei Drosophila eingesammelt. Die Körner und den Honig haben sie scheinbar erstmal ignoriert.

Spät abends war dann auch die Queen mal draussen und hat Lehmklumpen in den Eingangsbeeich getragen. Der ist bis jetzt noch nicht zugebaut, aber es scheint sie auch nicht weiter zu stören.

Den alten Sonnenblumenkern haben sie dann irgendwann nachts entsorgt.

Da ich noch zwei weitere fast fertige Puppen gesehen habe, wird es bald noch mehr Arbeiterinnen geben.

Alles in allem bin ich sehr glücklich mit der Entwicklung meiner kleinen Kolonie.
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Beitragvon Waldläuferin » 9. Jul 2007 10:42

09.07.2007

Oh ha, es ist ziemlich vil Bewegung in der Sache! Glücklich bin ich im Moment weniger, eher schon besorgt ...

Vor zwei Wochen habe ich einen Kontrollblick ins Reagenzglas geworfen und mit Freude 9 Arbeiterinnen entdeckt und mit Erschrecken das Fehlen von Wasser im Tank festgestellt.

Also ahb cih mal schnell einen feuchten Watteball ins Reagenzglas gelegt, einen Wassertank in die Arena gestellt und meine Apotheke überfallen und neue Reagenzgläser bestellt. Mittags kamen die auch an, und eins wurde gleich zurecht gemacht und mit dem alten verbunden. Der Umzug lief ziemlich geschmiert und schnell ab. Es schien auch so, als wenn ein wenig Brut das ganze überlebt hatte.

Leider bin ich noch nicht so geübt im Reagenzglasnestbau und muss mittlerweile zugeben, dass es wohl zu feucht im Nest wurde. Denn heute morgen waren alle Ameisen ausgezogen und hatten sich unter den Schiefer auf dem harten Lehm angesiedelt. Beim Blick ins Reagenzglas konnte ich das gut verstehen, denn dort waren die Körner komplett angeschimmelt.

MIST!

Also habe ich das Reagenzglas raus genommen und gesäubert und neu eingerichtet. In der Hoffnung, dass sie es wieder als Nest annehmen und nicht vertrocknen und eingehen ... Nachkommenschaft kann ich nciht entdecken, denn ich will sie jetzt nicht noch extra stressen.

Trotzdem mache ich mir Sorgen, ob sie das ganze überleben werden. Ob sie zurück ins Reagenzglasnest gehen, wo sie so schlechte Erfahrungen gemacht haben. Bis jetzt wurde das Reagnzglas nur attackiert, die Königin hat versucht es zu töten ...

SORGEN ...
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Beitragvon Waldläuferin » 10. Jul 2007 17:52

10.07.2007

Nachdem die Kleinen immer neue Verstecke ausprobiert haben, z.B.
in der Vogeltränke,
unter dem Stein,
unter dem Reagenzglas,
mitten in der Arena,
sind sie jetzt unter die Vogeltränke gezogen. Ich habe keine Ahnung, wie die riesige Königin unter die plan auf dem Lehm liegende Tränke gekommen ist, aber alles weisst darauf hin. Bei der ganzen Umzieherei konnte ich auch noch Eier und Larven beobachten, so dass ich weiterhin guter Hioffnung bleibe, dass es mit der Fortpflanzung klappt.

Sie haben sich auch schon wieder an das schrecklich große Heimchen getraut und daran geknabbert. Außerdem konnte ich den Transportversuch eines ganzen Sonnenblumkerns durch eine einzelne Arbeiterin beobachten. Die kleinen Mädels sind mächtig stark. Dafür kriegen sie jede Menge Bewunderung von mir.

Ansonsten hoffe ich mal das beste für die Kleinen. Vielleicht kommen sie ja doch noch auf den Trichter, dass es im reagenzglas wieder ganz gut zu wohnen ist ...
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Beitragvon Waldläuferin » 31. Jul 2007 19:26

31.07.2007

Den Kleinen gehts prächtig. Sie sind schon am nächsten Tag wieder in das Reagenzglas gezogen. Die Vernunft hat gsiegt.

Die Nachkommenschaft hat auch keine allzu großen Schäden erlitten, so dass die Population jetzt auf etwa 16 hektisch herum rennende Minorarbeiterinnen angewachsen ist. Genaue Zahlen kann ich nicht geben (besonders bei der Brut), weil die wirklich wirklich wirklich sehr panisch auf Störungen reagieren. Eine Arbeiterin läuft sofort mit einer Larve aus dem Reagenzglas, wenn ich auch nur ein bisschen an der Alufolie fummel, um mal ins Nest zu sehen. - Muss ja nicht sein.

Ansonsten ernähren sie sich vorzugsweise von Hirse und geschälten Sonnenblumenkernen, die sie auch regelmäßig wieder an dem Nest heraus schaffen. Allerdings gibt es keinen Müllplatz bzw. der Müllplatz liegt direkt vor dem Reagenzglas, denn es ist ja so praktisch, wenn so eine große Pinzette alles gleich wieder entfernt. Als Ergänzung zur pflanzlichen Kost gibt es zweimal pro Woche Fleisch in Form von Heimchen oder weißen Mückenlarven. Von den Heimchenw erden vorzugsweise die Schenkel abtransportiert. Mückenlarven sind sehr beliebt, sobald sie nicht mehr allzu feucht sind.

Tja. Viel mehr kann man eigentlich nicht mehr sagen. Umziehen wollen sie auf gar keinen Fall, also bleiben sie im praktischen Reagenzglas. Wennes draussen somemrlich warm sein sollte, gibt es kein Heizlicht. Aber im Moment wird ein bisschen nachgeholfen, um sommerliche Gefühle bei allen Mitwrikenden zu wecken.
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Beitragvon Waldläuferin » 31. Jul 2007 20:12

Hier endlich ein kleines Bilderchen und ein Video, dank meinem neuen absolut coolen Multimedia-Handheld ...

Bild
Sie haben großes Interesse an weißen Mückenlarven (der dicke dunkle Klops).

Und hier ein kleines Video. Zu erkennen sind eine große Königin links, eine Menge hysterischer Minorarbeiterinnen und der Vorratshaufen aus Hirsekörnern.
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Sep 2007 14:43

15.09.2007

Oh Gott, ich schäm mich ja schon ein wenig, wenn ich sehe, wie sehr ich den Haltungsbericht vernachlässigt habe ...

Meinen faszinierenden M. barbarus geht es hervorragend. Wie eh und je siedeln sie immer noch im reagenzglas, obwohl so langsam ein Neues dran ist. Es gibt eine bunte Mischung aus kleinen und mittelgroßen Arbeiterinnen, die immer wieder recht chaotisch aus dem RG schießen, wenn Futtertag ist. Das Öffnen der Arena wird also definitiv als Störung angesehen; reingucken, Licht an- und ausschalten oder vorbeigehen dagegen nicht.

Auch die Queen schaut immer mal wieder raus. Irgendwie haben sie sich zwei kleine Löcher in den fetsen Lehm gegraben und haben immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass man da auch siedeln könnte, wenn man sich nur genug Mühe geben würde ...

Besonders auffällig während meiner verschiedensten Fütterungsversuche ist eine große Liebe zu Gurke und Apfel. Da stürzen sich kleine Heerscharen drauf und sind am Knabbern, das ist die helle Freude. Ansonsten gibt es wie immer Hirse, Sonnenblumenkerne und Mückenlarven. Und alles wird gern genommen.

Im Moment bin ich beim überlegen, ob eine etwas größere Arena mit Ytong innen drin (klein aber fein!), nicht die beste Alternative ist. So wirklich hab ich mich noch nicht entschieden und wenn, dann müssen die leiben Leutz im AntStore wieder Extramasse für mich sägen ... Aber das machen sie ja gerne.

Für eine hilfreiche Idee, WO ich die Kleinen am besten überwintere wäre ich recht dankbar. Sie sollen es ja nicht so richtig kalt, aber schon so mittelmeermäßig winterlich haben. Naja, unser Keller (der sollte eigentlich Winterquatier werden) hat im Moment 25°C plus und gibt mir nicht viel Hoffnung.
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Okt 2007 21:18

16.10.2007

Meine "großen" Messor barbarus haben sich dieses Jahr wirklich gut gemacht. Deutlich besser, als ich nach dem Lesen einiger Haltungsberichte erwarten konnte.

Die Kolonie hat mittlerweile mindestens 40 Mitglieder, mit vielen aufgeregten Minorarbeiterinnen, aber auch schon einer Großen. Sie leben derzeit in zwei miteinander verbundenen Reagenzgläsern und nutzen beide als Quartier und Futterkammer.

Selbst kleinere Störungen wie das Einschalten des Lichts, Öffnen des Deckels und (Oh Gott!) Blick in die Reagenzgläser lassen alle chaotisch in der Gegend herumwuseln und blödsinnigerweise auch Babys mit sich herumschleppen.

Trotzdem gehts denen scheinbar super und der Vermehrung geht weiter.

Aber Achtung! Der Biss der Königin tut zwar nicht sonderlich weh, aber es ist schon recht gewöhnungsbedürftig, so ein riesiges Vieh am Finger hängen zu haben ... (Argh!)

Im Moment sind sie übrigends kühl gestellt, was sie aber nicht deutlich ruhiger macht.
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Beitragvon Waldläuferin » 11. Mär 2008 21:37

11.03.2008

OK, sorry. Ich habe meinen Bericht etwas schleifen lassen...

Aber mittlerweile sind viele viele Dinge passiert. Es wird Zeit, dass die Kolonie ein neues Zuhause bekommt, denn die zwei Reagenzgläser sind zu klein geworden. Eindeutig! Außerdem sind Wasserreserviors sind leer. Feuchtigkeit gibts nur noch über den Wasserspender.

Ansonsten sind die Kleinen putzmunter, tragen Hirse und Mückenlarven durch die Gegend und futtern Honig in Massen.

Also muss ich mir jetzt endlich eine Unterbringung einfallen lassen, die die Kleinen diesmal auch annehmen werden.
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Beitragvon Waldläuferin » 23. Mai 2008 20:42

23.05.2008

Zu Ostern haben meine fleißigen Hirsesammler ein Becken geschenkt bekommen.

Ich habe mich entschieden, den Kleinen die volle Freiheit zu schenken und sie nicht in eine vorgefertigte Behausung zu zwingen. (Immerhin haben sie sich lange genug erfolgreich dagegen gewehrt.)

Das Becken wurde mit dem Lehm-Sand-Gemisch schräg aufgefüllt. Links ist es ganz flach, nach rechts steigt die Landschaft an. Links habe ich entsprechend die Fütterungsregion eingerichtet - Wasserquelle und zwei Futternäpfe, rechts haben sie genug Platz zum Buddeln.

Und was soll ich sagen ... Anscheinend haben sie nur darauf gewartet. Die zwei Reagenzgläser, die sie zu letzt bewohnten, liefen ja schon fast über und so hatten sie genug Arbeitskraft um schnell umzuziehen.

Ich vermute ja, sie hatten schon einen Plan, denn so perfekt organisiert, wie sie ihr neues Heim bauten ... Naja. Die kleineren Arbeiterinnen buddelten sich in Rekordzeit durch den Hügel in die Tiefe und schon zog die Kolonie nach etwa einem Tag um.

Sie haben sich einen Tunnel bis direkt unter das Futterschälchen mit dem Vogelfutter gebuddelt. - Sowas von Lauffaul. Also wirklich. Sie haben die Vogeltränke zugebuddelt und damit entwässert und den gesamten Boden des Bassins mit Tunneln durchzogen.

Aus Neugierde habe ich zwischendurch mal das Becken angehoben und drunter geschaut. Wow Leute, ihr könnt euch den Anblick nicht vorstellen! Große und kleine Kammern, voll mit Körnern, Brut und Ameisen!

Und immer wieder lustig mitanzusehen ist es , wenn die kleinen Arbeiterinnen versuchen, Samenkörner zu transportieren. Ich habe noch nie eine große bei den Futternäpfen gesehen, nur diese kleinen Clowns.

Ich sehe regelmäßig ein zwei kleine über die Oberfläche laufen und das Futter wird angenommen. Das Wasser wird regelmäßig abgeleitet und immer neue Tunnel sind zu entdecken. Ich bin zufrieden und freue mich, dass es den Kleinen scheinbar gut geht.
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Beitragvon Waldläuferin » 6. Jul 2008 19:51

06.07.2008

Leider gibt es heute keine guten Nachrichten.

Seit zwei Wochen habe ich keine Ameise mehr an der Oberfläche gesehen, habe aber weiterhin gefüttert, in der Hoffnung, dass sie in der Nacht rauskommen.

Luft- und Bodenfeuchte und Fütterung haben sich nicht geändert, so dass ich mir nicht erklären kann, warum sie eingegangen sind.

Ich habe also soeben das Becken durchgraben und die tote Königin in einer Kornkammer gefunden. Damit ist es amtlich, dass diese Kolonie und somit auch dieser Haltungbericht ihr Ende gefunden haben.
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