Probleme mit Ameisen im Haus - Bekämpfung

Hier können wissenschaftliche Informationen zu Ameisen eingetragen werden.

Probleme mit Ameisen im Haus - Bekämpfung

Beitragvon earlant » 1. Jun 2007 10:17

Im Forum der DASW laufen zurzeit einige threads, in denen Betroffene ihre Probleme schildern, und wo ich mich nach Kräften bemühe, sie so gut wie möglich zu beraten.

Wer Ameisen hält/ halten möchte, sollte sich da durchaus mal umsehen. Es ist alles nicht ganz so einfach!

Zahlreiche weitere Betroffene schicken auch ihre Ameisen direkt ein. Mit der Bestimmung kann ich jederzeit helfen:

Die mit Abstand meisten Probleme entstehen durch die Ansiedlung von Lasius brunneus, der „Braunen Wegameise“. Danach folgen Camponotus ligniperda bzw. herculeanus, und ein paar Mal Lasius fuliginosus.
Hilfreichen Rat zu geben ist sehr schwer: Es gibt zahllose Mittel und Mittelchen, mit denen man Ameisen töten kann. Das Problem ist die Applikation der Mittel, wie man sie zu den Ameisen bringt, so dass sie wirksam werden können. Jeder Fall ist ein Einzelfall. Je nach Baubedingungen und Umgebung verschieden.

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Leider gibt es auch Verharmloser:

Im „Ameisenforum“ tritt der hier ja allgemein schon als „erfolgreicher Züchter“ und Verkäufer unbegatteter Myrmecia-Königinnen bekannte Frank M. auf ( http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... cia+pavida – Vorsicht: Sehr langer thread!)
Hier:
http://ameisenforum.de/exotische-ameise ... ten-2.html

Frank M.:
Ist neu für mich, dass Lasius brunneus schädlich ist. Was macht die denn, rodet die Wälder?
Lasst das mal schön sein, Ameisen und andere hilflose Tiere in Schädlinge und anderes zu unterteilen. Wer sowas tut, sollte sein eigenes Dasein erstmal überdenken...
Natürlich können Ameisen Schäden verursachen, aber solche Schäden entstehen meist nach Eingriffen des Menschen bzw. an seinen Gütern. Das ist dann natürlich ärgerlich. Aber sind denn die "bösen" Ameisen daran schuld? Brunneus habe ich auch vor vielen Jahren gehalten. In einer Zeit, in der ich mich intensiv mit Lasius beschäftigte. Eine sehr interessante Art, eigentlich eine Baumameise. Relativ polymorph für Lasius.
Es ist aber natürlich immer richtig, jung und unerfahrene Halter auf die versch. Threads zum Thema hinzuweisen. Auch im Interesse der zu erwerbenden Tiere und im Interesse der Familienangehörigen, sie sollten zumindest Verständnis haben (... und nicht aus Unkenntnis alle Krabbeltiere für schädlich halten).
Grüsse, Frank.

Ich möchte ihn mal auffordern, den Geschädigten, die sich im DASW-Forum melden, seine Sicht der Dinge zu erklären.
Oder vielleicht in demselben „Ameisenforum“ sich den thread anzusehen:
http://ameisenforum.de/europaeische-ame ... khaus.html
Nun entdeckte ich aber auf dem Zwischenboden einen alten Kiefernbalken, vielmehr ich entdeckte ihn nicht mehr. 15 x 10 cm komplett weggefressen. Zum Glück war es kein tragender Balken


Nach der Beschreibung ist es wohl ebenfalls Lasius brunneus. Der Geschädigte wird zur Bestimmung auch noch bei mir auftauchen bzw. seine Ameisen zu mir senden, nachdem man ihm in jenem Forum bisher keine sinnvollen Empfehlungen gibt.

Damit hier kein Missverständnis aufkommt:

Ich bin Ameisenschützer und werde einer bleiben. Es macht unsäglich Arbeit, alle diese Anfragen zu beantworten, und es ist frustrierend, dass man in den meisten Fällen doch nicht so helfen kann, wie das die Leute gerne hätten.
Wenn aber Menschen durch Ameisen zu Schaden kommen, fühle ich mich auch aufgerufen, ihnen mit meinen Fachkenntnissen zur Seite zu stehen.
Man muss, wie überall, differenzieren:

„Ameisen“ sind ein weiter Begriff, wie ich immer betone. Mehr als doppelt so viele Arten wie es Säugetierarten gibt. Ich mag fast alle Säugetierarten und trete für deren Schutz ein. Aber unter den Säugetieren gibt es auch Hausmäuse und Wanderratten (und in den Tropen viele andere schädliche Arten). Die muss man ja wohl bekämpfen, wo sie Schäden anrichten.

Bei Schadameisen ist das ganz genau so!
Sowohl Camponotus ligniperda als auch Lasius brunneus wird man in den Wäldern nicht bekämpfen wollen, und auch nicht können. Da dürfen sie auch nach meiner Meinung gerne bleiben, ja sollen sie bleiben, denn ganz bestimmt erfüllen sie wichtige Aufgaben im "Naturhaushalt".

Schlimm, wenn solche Ameisen sich in Häusern ansiedeln. Noch schlimmer, wenn man sich riskante Arten selbst ins Haus holt. Und am schlimmsten, wenn Schönfärber wie dieser Frank M. dann noch öffentlich dazu auffordern, sich solche Arten nach Hause zu holen!

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Beitragvon Waldläuferin » 1. Jun 2007 13:29

Hallo Earlant,

wie Sie bereits gemerkt haben, dachte ich, meine Lasius niger seinen übermäßig ausbruchsfreudig.

Jedoch haben wir heute nachmittag alle krabbelnden Freiläufer (über 20) aufgesammelt und auf den ersten Blick sind es auf gar keinen Fall "unsere". Ich tippe mal auf Lasius brunneus. TOLL. Meien Begeisterung über diese Möglichkeit können Sie sich ja vorstellen.

Ich würde Ihnen auch gern welche zuschicken, um sie eindeutig bestimmen zu lassen und alles meinem Vermieter unter die Nase zu halten. Problematisch ist nur die Vitalität der Kleinen. Also was mache ich mit ihnen, damit ich sie dann noch in einem verwertbaren Zustand einschicken kann?

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Beitragvon earlant » 1. Jun 2007 15:21

Hallo Waldläuferin,

Selbstverständlich können Sie mir ein paar (5-10) von den Aliens zusenden!

Am einfachsten ist es, sie mittels Tesafilm aufzutippen und auf ein Blatt Papier zu kleben, das Sie mir im normalen Brief zusenden. - Wenn es L. brunneus, L. emarginatus oder L. niger ist, kann ich auch "gestempelte" Exemplare noch identifizieren. Wenn's was anderes wäre, müsste ich besser erhaltene Exemplare anfordern.

Wenn Ihnen die Methode zu grausam vorkommt, kann man die Ameisen auch mittels Ethanol ins Delirium versetzen und so in einem möglichst kleinen Behältnis versenden. - Mit feuchtem Finger oder Pinsel lassen sich auch schnelle Ameisen ganz gut erwischen und in ein Fläschchen bugsieren.

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