von earlant » 7. Mär 2007 11:52
@ jofausk,
Alles richtig! Die Zusammensetzung erscheint ein wenig willkürlich gewählt. Aber irgendwie muss man anfangen.
JEDE EINZELNE Abänderung einer einzigen Zutat (z.B. mal von einer Aminosäure 50 mg statt 100, oder eine Verdopplung, oder das völlige Weglassen) würde bedeuten, dass man den ganzen, 3 Monate laufenden Versuch ansonsten exakt wiederholen müsste, um die Auswirkung dieser einen Abänderung wirklich erfassen zu können. Und das dann multipliziert mit allen Ingredienzien, mal 3 oder 4 unterschiedliche Mengen von jeder, ... Man kommt rasch in den Bereich astronomisch hoher Versuchszahlen, die einfach nicht durchführbar sind!
Man fängt also mit einer einigermaßen brauchbar erscheinenden Mischung an, stellt fest, dass die Ameisen in der gegebenen Zeit und unter den gegebenen Umständen "vernünftig" Brut aufziehen. Jetzt kann man einzelne Bestandteile z.B. weglassen, um zu sehen, ob die Ameisen etwa eine bestimmte Aminosäure selbst synthetisieren können oder nicht.
Ein Ziel war auch, feststellen zu können, ob die bei Camponotus in den Darmzellen vorhandenen Endosymbionten der Gattung Blochmannia für die Ameisen wirklich eine positive Bedeutung haben.
Wie der Arbeit zu entnehmen ist, haben alle bisher untersuchten Arten der Gattungen Camponotus und der nahe verwandten Polyrhachis solche Endosymbionten (Diese "Gamma-Proteobakterien" sind in speziellen Darmzellen, Bakteriozyten, zwischen den Mitteldarmzellen untergebracht).
Als Ergänzung noch: Anders als ich zuerst angenommen hatte, wird kurz berichtet, dass auch die Eiablage von Königinnen bei alleiniger Fütterung mit der Diät über 4 Monate nicht nachgelassen habe. Das waren anscheinend Vorversuche, die nicht Hauptthema des Artikels sind.
mfG,
Earlant