Beckenhaltung Oecophylla

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Beitragvon Antsoldier » 26. Jun 2006 21:22

Mir schwebt ein Gedanke vor ... Oecophylla-Haltung ist ja was ganz feines! :wink:

Und zwar Oecophylla in einem halbwegs großen Terrarium (sagen wir mal ~100cm lang x ~50cm breit x ~60cm hoch), wobei man in diesem Falle ein super tolles Regenwaldterrarium bauen kann (so wie es die Dendrobatenhalter machen ;) ) oder einfach die Wände mit einem schwarzen Lack außerhalb anmalt. Das hat aber dann natürlich nicht mehr den natürlichen Touch! Dann noch Blähton bzw. Seramis aufschütten, so viele Pflanzen (die eben Oecophylla zum Nestbau braucht)reinsetzen wie es nur geht, dann Vlies drüber, und dann Substrat drüber. Wenn man eine Bewässerungsanlage baut, hat man sich schon wieder etwas arbeit gesparrt, auch eine Nebelanlage wäre doch was feines! Auf jeden Fall soll das Terrarium z.b. durch die Belüftungsfläche einen Schlauch bzw. Ausgang haben, um weitere Terrarien anschließen zu können. Bloß wie soll man problemlos das Terrarium öffnen können? Ich dachte da an L-Profile die man ganz nah, so weit es geht, an die Schiebetürprofile klebt, und dann mit einer Ausbruchsicherung versiegelt. Über was kann Oecophylla nicht laufen? ^^ Beheizen würde ich mit Heizkabel, und beleuchten mit 1-2 T5 Leuchtstofflröhren, damit die Pflanzen gut wachsen können usw. und sofort ... blablabla

Was haltet ihr davon? Und was würdet ihr verbessern bzw. anders machen?
Was sagen die Oecophylla-Halter dazu? Realisierbar? :wink:

Ganz schön aufwändig was :P
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Beitragvon Moglie » 26. Jun 2006 23:22

Hi,

ich denke das wird nichts werden, das Becken wäre nicht hoch genug, du wirst kaum eine Pflanze mit geeigneten Blättern finden, die du in so einem Becken halten kannst. Die Blätter der Pflanzen sterben relativ schnell ab, dann brauchst du neue Pflanzen, die du nur schlecht neu rein setzen kannst. Du kannst das Terrarium nicht gegen Ausbruch sichern, da bei so einem Milieu keine Ausbruchsicherung hält.
Das sind nur ein paar Gründe, warum ich glaube, dass es nicht funktioniert, ich denke es würden sich aber noch mehr Probleme anbahnen.
Am besten ist wohl, wenn du den Nistplatz (z.B. Baum oder Reagenzglasbaum) in eine Schale stellst und die Innenseiten der Schale mit einer Ausbruchsicherung versiehst. Habe bei mir festgestellt, dass die Luftfeuchtigkeit für die erfolgreiche Haltung auch nicht unbedingt hoch sein muß, sondern die normale Luftfeuchtigkeit ausreicht. So sprühe ich nur noch sporadisch, vielleicht ein mal die Woche, und denn Ameisen geht es sehr gut (muß wohl bald anbauen).

Würde dir zu so einer „offenen“ Haltung raten und zu einem Reagenzglasbaum. Wenn ich die Ameisen die ich jetzt auf einem Volumen von ca. 60 Liter halte auf einem echten Baum halten würde, bräuchte ich wohl mittlerweile einen mannshohen Baum.

MfG Sven
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Beitragvon Sahal » 27. Jun 2006 02:51

Hi und Hallo,

Antsoldier, Deine Idee ist von der Theorie ein guter Ansatz, den ich mir auch schon mehrfach überlegt hatte… bin jedoch immer wieder an zwei entscheidenden Faktoren gescheitert: den Pflanzen und den blöden Oecophylla :grin:

Im Gegensatz zu anderen Arten benötigt Oecophylla Höhe, weniger die Grundfläche. Für eine sinnvolle Bepflanzung müsste Dein Formicarium/Palludarium 2m hoch sein und eine Grundfläche von ca 1x1m haben… jedenfalls bei „kleinen“ Kolonien, schnell wird’s aber eng.

Leider wird regelmäßig gerade bei Oecophylla der immense Platzbedarf bei naturähnlicher Haltung unterschätzt. Das ist keine Gattung, die auf dem Schreibtisch oder Regal ihre Arena finden will… sie benötigt für ein natürliches Verhalten schlicht einen Zimmerhohen Baum, und bei der rasanten Vermehrung in guter Haltung kannst Du getrost gleich einen weiteren dazubestellen.
Von RG-Bäumen halte ich schlicht nüscht, denn sehr viele, bei Oecophylla einzigartige Verhaltensmuster werden nur bei freier Haltung auf einer großen Pflanze gezeigt… das spinnen durch die Larven ist da noch die langweiligste Beobachtung. Nur zwei Beispiele: Zuzuschauen, wie die kleinen Biester geschickt spinnenähnlich durch die Blätter und Äste wuseln und sich an einer Verbindungsschnur von Baum zu Baum hangeln… oder bei Futterwechsel Dir plötzlich 7 Blattebenen mit drohenden Ameisen „wütend“ entgegenstarren… DAS sind Oecophylla… aber kein Gewusel von roten Ameisen auf Reagenzgläsern.

Das Besprühen sehe ich nicht als Arbeit: die Sprühflasche steht einfach in Griffnähe und bei täglicher Kontrolle pudere ich einfach kurz ne Ladung Wasser auf die Pflanzen... dauert keine 2 Minuten. Und zuerlässig wie ich bin, es geht auch ein paar Tage ohne... :grin:

Wie gesagt, rein persönliche Meinung, ich möchte diesen Thread damit keinesfalls bewerten!
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Beitragvon Moglie » 27. Jun 2006 15:26

Von RG-Bäumen halte ich schlicht nüscht, denn sehr viele, bei Oecophylla einzigartige Verhaltensmuster werden nur bei freier Haltung auf einer großen Pflanze gezeigt…


Dafür kann man natürlich auf dem RGBaum Verhalten beobachten , die man so wohl nie auf einem echten Baum beobachten kann, so wie z.B. die Larven versorgt werden, oder die Königin durchs Rg schwebt, da sie von den Arbeitern getragen wird usw. Es gibt da noch mehr Beispiel, wie man sich vielleicht denken kann, da ja das Nest komplett einsehbar ist.

Nur zwei Beispiele: Zuzuschauen, wie die kleinen Biester geschickt spinnenähnlich durch die Blätter und Äste wuseln und sich an einer Verbindungsschnur von Baum zu Baum hangeln…


Sie wuseln natürlich auch bei mir über die RG´s, was natürlich etwas anders aussieht, aber trotzdem nicht an Reiz verliert, auch die Verhaltensmuster wie ich se auf einem Baum beobachten konnte haben sich bei mir nicht verändert.

oder bei Futterwechsel Dir plötzlich 7 Blattebenen mit drohenden Ameisen „wütend“ entgegenstarren…


Was bei mir dann 7 RGEbenen sind.

DAS sind Oecophylla… aber kein Gewusel von roten Ameisen auf Reagenzgläsern.


Etwas von dem natürlichem Charme verliert es natürlich, denke aber, dass es die dadurch gewonnenen Einblicke ins Nest und ins Verhalten der Ameisen im Nest mehr als weg machen.

Im Großen und Ganzen ist es natürlich reine Ansichtssache wie man seine Oecophylla hält und was einem dabei wichtig ist, und daraus sollte dann auch die Haltungsart resultieren


MfG Sven
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Beitragvon Antsoldier » 10. Jul 2006 17:28

Ich habe eine Idee, die vielleicht auch Realisierbar wäre! :wink:

Oecophylla ist, so glaube ich, sehr flexibel was Nestbau angeht. Es müssen keine Blätter sein, sondern es kann ja auch ein Reagenzglas oder etwas ähnliches sein. Der Nachteil bei den Blättern ist, dass man nicht das Nestleben verfolgen kann. Bei den RGs hat man dafür nicht das faszinierende Blätter zusammen biegen und verweben ...

Aber hat schon einmal jemand daran gedacht, Blätter nachzubasteln, und zwar mit roter Folie? :wink:
Wenn die Ameisen Blätter biegen können, dann können sie es doch auch locker mit einer dünnen roten Folie! Die Folie schneidet man einfach nach der Blattform einer Glückskastanie oder so ... das müsste man natürlich noch genauer testen und überdenken.
Wenn das funktionieren würde, könnte man ein Geäst oder einen kleinen toten gut aussehenden Baum :P sammeln, trocknen lassen, mit Epoxydharz noch zusetzlich anstreichen und dutzende Folienblätter an den Baum hängen :P :P Oder man hängt die Folienblätter in einem Terrarium an die Decke :wink:

Allerdings kommt mir da die Frage: Wie feucht haben es die Oecophylla in einem ihrer natürlichen Blattnester? Da reicht doch die hohe Luftfeuchtigkeit aus oder tragen sie Wasser Tropfenweise ein?

Naja, was haltet ihr davon? Ist es nur eine Idee, aber eine sinnlose, oder eine gute Idee?
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Beitragvon Moglie » 11. Jul 2006 00:39

Aber hat schon einmal jemand daran gedacht, Blätter nachzubasteln, und zwar mit roter Folie? Wenn die Ameisen Blätter biegen können, dann können sie es doch auch locker mit einer dünnen roten Folie! Die Folie schneidet man einfach nach der Blattform einer Glückskastanie oder so ... das müsste man natürlich noch genauer testen und überdenken.


Ja, schon vor langer Zeit, allerdings hatte ich nie den Mut es zu probieren, allerdings würde ich klare Folie nehmen, da sie sich nicht am Licht stören.


Allerdings kommt mir da die Frage: Wie feucht haben es die Oecophylla in einem ihrer natürlichen Blattnester? Da reicht doch die hohe Luftfeuchtigkeit aus oder tragen sie Wasser Tropfenweise ein?


Man kann ja als Basis des Blattes ein mit Wasser gefülltes RG nehmen, so hat man automatisch keine Probleme mit der Wasser Versorgung.

MfG Sven
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