camponotus ligniperda umsiedelung

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

camponotus ligniperda umsiedelung

Beitragvon Dulgosch » 19. Nov 2003 18:41

servus
ich habe eine frage:
wie kann ich meine Camponorus Ligniperda (8 Monate alt)
umsiedeln???
da sie sich in Holz gefressen haben habe ich mir folgendes gedacht:
Ich unterkühle die Ameisen und säge dann die Wurzel behutsam auf.
Ich denke, wenn ich sie "kaltstelle" werden sie nicht so aktiv. Aber auf wieviel Grad kann ich sie herabkühlen ohne dass die Königinn, die Brut und die Arbeiterinnen schaden nehmen???
Vielleicht könnt ihr euch ja mal umhören oder ihr wisst es aus dem Stehgreif
Wäre sehr nett

Schon mal vielen Dank im Vorraus

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Beitragvon Markus » 19. Nov 2003 19:41

Ich würde sagen tuh sie sofort in die Winterruhe, langsam die temperaturen senken, nicht schlagartig!
Ansonsten würd ich dir im Sommer empfehlen, das Nest nicht zu befeuchten und ein feuchtes bereitzustellen, sie werden unziehen müssen.

Ach ja, die Winterruhe überstehen bruttechnich nur die Larven.
Zuletzt geändert von Markus am 19. Nov 2003 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo und Willkommen Dulgolsch!

Beitragvon gonzobey » 20. Nov 2003 10:38

Camponotus gehört zu den Ameisenarten, die einen endogen Winterschlafzyklus einlegen, d.h. auch bei Zimertemperatur werden sie zu bestimmter Zeit inaktiv.

Sie überwintern mit Larven, denn teilweise benötigen die Larven längere Zeit zur Entwicklung. Du solltest Deinen Ameisen also auf jeden Fall die Winterruhe gönnen, ansonsten kann sich die Kolonie eventuell nicht mehr richtig entwickeln. Buschinger spricht sogar vom "totpflegen" - ich kann das zwar nicht bestätigen, weil ich meine Ameisen versuche artgerecht zu halten, also selbst meine Lasius niger, der man nachsagt, dass sie auch mal ohne Winterschlaf auskommt, erhält ihren wohlverdienten Winterschlaf.

Wir halten Tiere und das sind lebenede Individuen wie Du und ich, also sollten wir doch schon sehen, dass wir ihre natürlichen Bedürfnisse berücksichtigen.

Was die Temperatur betrifft habe ich mal etwas recherchiert, bevor ich was falsches sage - bin ja auch nicht allwissend - also 0 bis 10 Grad für einige Monate (bis Mitte April). Wie Du das dann genau mit dem Umsiedeln machst, kannst Du Dir ja dann in Ruhe noch überlegen und erst kurz vor Ende der Winterruhe loslegen... ich wäre auch für die softere Variante, aufsägen kann schon ziemlich in die Hose gehen.

So ich hoffe diese Info hilft Dir erstmal weiter, ansonsten immer weiterfragen!
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Beitragvon Markus » 20. Nov 2003 11:27

Ja, um es noch etwas genauer oder einfacher zu sagen, deine Ameisen denken, es sei jetzt Winter und werden automatisch langsamer und inaktiver, dadurch sammeln sie weniger Nahrung.
Wenn sie keine kalten Temperaturen haben, ist ihr Stofwechsel jedoch nicht langsamer und sie verbrauchen zu viel, als dass sie es sammeln.
Sie werden, um's mal schöner auszudrücken, mager und, um es schlimm auszudrücken, sie verhungern.
Wie gesagt, die Ameisen durch z.B. Feuchtigkeit zum Umzug zu bewegen ist leichter, als sägen, vor allem interessanter zu beobachten, als wenn die Ameisen überall herumlaufen, nur nicht da, wo sie sollen.

>Wir halten Tiere und das sind lebenede Individuen wie Du und ich, also sollten wir doch schon sehen, dass wir ihre natürlichen Bedürfnisse berücksichtigen.<

Ich halte auch Carnivoren, diese behandle ich auch möglichst artgerecht, denn Pflanzen leben auch, können, wenn man sie genau beobachtet, indirekt Dankbarkeit zeigen z.B. durch blühen, was heißt, dass es ihnen gut geht und es ist doch das Schönste an der Haltung jeglichen Lebens, zu sehen, dass man es ihm gut gehen lässt.
Soviel zu der Etik, ein Tier jedoch besser, als einen normalen Menschen, zu behandeln, lehne ich strikt ab (ich rede von höheren Tieren, wie z.B. Hund), auch ein Tier muss Strafe kennen, um richtig eingegliedert zu werden!

Zu guter letzt habe ich noch etwas recherchiert:
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Zum Thema:
EINHEIMISCHE Ameisen bzw. Arten aus einem Jahreszeiten-Klima: Benötigen fast ALLE eine Winterruhe bei niedrigen Temperaturen. Werden sie im Winter warm gehalten, kann die Reaktion verschieden ausfallen:
Z.B. Camponotus ligniperda und C. herculeanus werden auch bei normalen Zimmertemperaturen (um 20 C) inaktiv, fressen kaum noch etwas und hocken dicht gedrängt im Nest, sie haben einen "endogenen Jahresrhythmus" (B. Hölldobler 1961: Temperaturunabhängige rhythmische Erscheinungen bei Roßameisenkolonien; Insectes soc. 8, 13-22). Nach Ablauf von 5-6 Monaten werden sie "von alleine" wieder munter.
Zuletzt geändert von Markus am 20. Nov 2003 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon robert » 20. Nov 2003 15:50

ansonsten ist co2 auch nen super mittel um insekten zu betäuben!
gibt´s z.b. im aquarienhandel.

wird auch bei der umsiedlung von bienen und wespen benutzt.
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Beitragvon Markus » 20. Nov 2003 16:33

Aber es ersetzt nicht den Winterschlaf, um Missverständnisse auszuräumen!
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Beitragvon Dulgosch » 22. Nov 2003 20:29

Danke für eure super schnellen antworten


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