Hier geht es um meine kleine Rhytidoponera metallica Kolonie
Zum Diskussionsthread:
http://www.antstore.net/viewtopic.php?p=29514#29514
Was Allgemeines:
Vorkommen: Australien, angeblich überall
Kasten: keine,
Königin: ca. 9mm groß, grün metallisch, je nach Licht bis Gold-Farben
Arbeiterinnen: wie die Königin
Arbeiterinnen: ca. 6 - 8mm, etwas zierlicher
Nahrung: Insekten, sehr sehr wenig Honig/Zucker - Wasser
Temperatur: heiß, 25 - 30°C, bei mir ~ 27°C
Luftfeuchtigkeit: bei mir ~ 50%
Nest: Ytong
Bodenbeschaffenheit: Sand, etwa 2cm hoch
Die Art gehört in Australien mit zu den so genannten „Pionier Arten“, da sie mit als erste Art nach Buschbränden zu finden ist. Sie ist recht anpassungsfähig und besitzen einen Stachel mit recht starkem Gift, eine Fliege ist nach einem Stich in 30 Sekunden erledigt.
Meine Erfahrungen:
Als ich die Königin bekam, war bereits eine Arbeiterin geschlüpft, die Zweite befand sich noch im Kokon. Das erste was die Königin nach der Ankunft unternahm war ein kurzer Ausflug zum Zuckerwasser, wo ein kräftiger Schluck genommen wurde. Danach ging es auf geradem weg zurück zum RG. Wie sich zeigt, orientierte sich die Queen nicht an Duftspuren sondern über die Augen. Dies wurde nochmals bestätigt als ich dicht am Formikarium vorbei ging und die Königin mich als Bedrohung auffasste.
Am nächsten Tag habe ich dann zum ersten mal einen überbrühten Mehlwurm angeboten, der von der Königin in das RG gezogen wurde. Anschließend wurde etwas daran herum geknabbert. In der folgenden Nacht war dann auch die zweite Arbeiterin geschlüpft.
Am dritten Tag wagte sich dann zum ersten mal eine Arbeiterin aus dem Nest, die dabei erste Duftspuren hinterließ. Sie erkundete das gesamte Formikarium, nahm einen Schluck Zuckerwasser und verschwand dann wieder im RG.
Am vierten tag habe ich dann das RG mit dem Ytong verbunden. Diese Störung fanden die kleinen nicht sehr amüsant und sie Stürmten zum RG-Eingang. Auf diese weise dauerte es zum Glück nicht lang bis der Ytong erkundet wurde, bereits 2 Tage später kam dann der Umzug.
Am 6 Tag, der Tag des Umzugs, gab es nochmals etwas Protein reiche Nahrung. Diese wurde zwar kurz untersucht aber sonst ignoriert.
Wie sich zeigte ist dies ein dauerhafter zustand. Die Kleinen sind ehr Jäger als Sammler und ab sofort wurde jede Proteinnahrung die nicht selbst erjagt wurde ignoriert. Das hatte zur folge das keine Eier gelegt wurden. Ich habe alles mögliche ausprobiert, von Wurst über Heuschrecken, Heimchen, Mehlwürmern bis Pinckies alles wurde nur noch ignoriert, da ich es vorher überbrüht hatte. Nach drei Wochen bin ich dann über das Forum auf die Idee gebracht wurden doch mal Lebendes Futter zu geben, was ich vermeiden wollte wegen Milben usw.
Na ja es half alles nicht, so besorgte ich ein Paar Fliegen und gab sie ins Formikarium. Als die Kleinen das bemerkt hatten kam eine Arbeiterin aus dem Ytong und ging auf die Jagd. Dabei ging die Arbeiterin sehr aggressiv vor. Zuerst packte die Arbeiterin die Fliege am Bein, diese wollte fliehen und zog die Ameise quer durchs Becken. Dies lies sich die Ameise nicht gefallen und stach vier- oder fünfmal zu.
Als die Fliege sich nicht mehr bewegte wurde sie ins Nest gezerrt. Dasselbe geschah auch mit den 2 anderen Fliegen im Formikarium.
Zwei Tage später als ich wieder Fliegen ins Becken gab, konnte ich beobachten, dass die Arbeiterin die unterwegs war wieder auf die Jagd ging. Jedoch war der Angriff diesmal mit sehr viel Vorsicht verbunden. Sobald die Fliege sich zu stark wehrte wurde von ihr ab gelassen. Dies zeigte sich auch bei den nächsten Fütterungen.
(Somit komme ich zu dem Schluss, dass man daran den Protein bedarf abschätzen kann.)
Mittlerweile sind jetzt 8 Wochen seit erhalt der Königin vergangen. Am Jagdverhalten hat sich nichts verändert. Jedoch konnte ich im Nest erste Larven erkennen, somit scheint dieses Problem gelöst zu sein. Jedoch brachte das Kontrollieren des Nachwuchses ein neues mit sich, die Kleinen mögen Licht im Nest absolut nicht und somit wurde begonnen die Scheibe mit Sand zu verkleben. Das letzte was ich noch erkennen konnte, zwei Wochen später, waren 3 Kokons.
Als Futter gebe ich jetzt Heimchen denen ich den Kopf zerdrücke, damit sie noch zucken aber nicht mehr weg springen, da sie im Moment sehr vorsichtig bei der Jagd sind. Auf diese weise rege ich das Jagdverhalten an und das Futter wird genommen obwohl es tot ist.
Ein paar Tage später trug dann eine der Arbeiterin einen der Kokons aus dem Nest, als ich ihn aus dem Formikarium entfernte sah es so aus als ob keine Ameise geschlüpft sei. Daraufhin öffnete ich vorsichtig den Kokon aber er war weitgehend leer nur an einem Ende befand sich eine weiße Substanz, aber zu wenig um zu Sagen was es ist.
Am nächsten Tag waren 2 Ameisen unterwegs, eine der beiden zeigt dabei ein recht seltsames verhalten. So wie es aussah wurde sie mit den Markierungen vertraut gemacht, da jede Markierung abgelaufen wurde und immer dieselbe Ameise mit den Fühlern die Stelle betastete. Daher hoffe ich, dass ich doch Zuwachs bekommen habe. Was mit den anderen beiden Kokons ist habe ich bisher nicht erfahren können.