FabiAnts hat geschrieben:Mit Camponotus barbaricus hätte ich auch schon geliebäugelt. Fand ich sehr interessant und wollte sie eigentlich haben, aber ich wusste nicht ob sie wirklich für Einsteiger geeignet sind. Als Einsteiger möchte man ja eine schnelle Entwicklung und da wusste ich nicht ob sie sich so schnell entwickeln würde.
Die sind absolut für Anfänger geeignet, wenn man die üblichen Anfängerfehler vermeidet - also man sie die meiste Zeit über in Ruhe lässt, ihnen ein dunkles RG bietet (nicht nur rote Folie, sondern wirklich ein Stück Pappe drüber), nur einmal pro Woche reinschaut und gut was zu futtern anbietet (verdünnter Ahornsirup als Zucker ist super; am Anfang werden noch Fruchtfliegen angenommen, ab ein paar Dutzend Arbeiterinnen eher nicht mehr, dann eignen sich kleine Spinnen, Grillen und ägyptische Wanderheuschrecken sehr gut).
FabiAnts hat geschrieben:Welche Unterschiede gibt es bei der Haltung von Messor barbarus und Camponotus barbaricus?
Ich halte selber keine Messor barbarus, aber nach allem was ich gelesen habe sind sie sehr aktiv, lieben es ihre Umgebung umzugestalten und treiben jede Menge Schabernack (bringen Tränken zum auslaufen, knabbern Schlauchenden an, zernagen die komplette Dekoration, etc.).
Camponotus barbaricus sind im Prinzip das genaue Gegenteil. Unter 100 Arbeiterinnen sitzen sie fast den ganzen Tag in ihrem RG und füttern die Brut, erst ab 500 Arbeiterinnen darf man bei halbwegs schattigen Verhältnissen nennenswerte Außenaktivität erwarten. Generell sitzen die Arbeiterinnen in kleinen Grüppchen über die ganze Anlange verstreut herum und nur ein kleiner Teil davon läuft herum und sucht nach Futter, versorgt andere Arbeiterinnen oder gräbt (macht das fotografieren sehr einfach). Die Brutentwicklung dauert ziemlich lange (2-3 Monate), da glaubt man zuerst garnicht dass die so rasant wachsen, aber wenn es erstmal über hundert Arbeiterinnen sind ziehen die ziemlich viel Brut auf.
Am Anfang sind sie auch sehr schüchtern und brauchen sehr lange um neue Gebiete (eine neue Arena oder ein neues Nest) zu erkunden und einzunehmen, später geht das dann aber sehr schnell.
FabiAnts hat geschrieben:Noch etwas, kann ich auch eine Heizmatte nehmen anstatt einer Lampe.
Was für eine Lampe könntest du empfehlen für Camponotus barbaricus?
Ich hab meine am Anfang kurzzeitig mal mit einer Wärmelampe (war zufällig im Haus) beheizt, es dann aber bleiben lassen. Solange die im Reagenzglas sind benötigen sie keine Beheizung, das gibt nur Probleme mit Stauhitze und Kondensation im RG - da ist das Risiko eines Unglücks höher als die Zeitersparnis. Die Entwicklung dauert dann zwar etwas länger, aber das holen sie später locker wieder rein.
Erst als sie nach knapp 8 Monaten (4 Monate davon Winterruhe) mit knapp 100 Arbeiterinnen vom RG in das Simants-Nest gezogen sind hab ich angefangen sie mit einem 15 Watt Wärmekabel zu beheizen.