von Serafine » 21. Aug 2018 12:21
Deine Ameisen werden sich bald so schnell vermehren, dass du dir noch wünschen wirst sie würden mal den Fuß von Gas nehmen. Die Anfangsphase dauert immer etwas, aber bedenke je mehr Arbeiterinnen es gibt, desto mehr Brut wird aufgezogen.
Meine Camponotus barbaricus kamen mit 4 Arbeiterinnen und die erste Ladung Brut bestand aus 5-6 Individuen, die 2-3 Monate brauchten um sich zu entwickeln (wenn man die Winterruhe von ca. 4 Monaten wegrechnet). Ungefähr 5 Monate später waren es 80-90 Ameisen mit 100-120 Brut in verschiedenen Stadien (größtenteils Puppen und dicke Larven, plus evtl. noch ein paar Eierpakete). Ein weiteres halbes Jahr später krabbelten knapp 1000 Ameisen umher und versorgten etwa die anderthalbfache Menge Brut. Heute, nach etwas über zwei Jahren, sind es 4-5000 Ameisen, die v.a. nachts durch ihr Territorium (mehrere Nester und Arenen) streifen und eine unzählbare Menge Brut versorgen.
Ameisen wachsen zwar nicht exponentiell, aber bei guten Haltungsbedingungen vedoppeln sie ihre Anzahl etwa alle 2-3 Monate (je nachdem wie lange es vom Ei zur Arbeiterin braucht, Futter ist in der Haltung ja normalerweise kein begrenzender Faktor - und sofern man keine Art mit striktem endogenen Rhythmus hat wie Camponotus ligniperda), bis die Königin an die Grenze dessen stößt, was sie an Eiern pro Tag produzieren kann (das hängt von der Spezies ab, bei extrem fruchtbaren Ameisen wie Solenopsis invicta können das knapp 12.000 Eier pro Woche sein, bei Messor-Arten vermutlich irgendwas im hohen dreistellingen bis niedrigen vierstelligen Breich pro Monat).
Messor werden auch richtig groß, mit 12-15000 Arbeiterinnen darf man bei einer adulten Kolonie schon rechnen, evtl. auch etwas mehr, da in der Haltung die Verluste ja eher gering ausfallen.
Was ich damit sagen will: Am Anfang braucht's Geduld.
Messor acciculatus wachsen bestimmt schneller als Camponotus barbaricus, in zwei Jahren kann deine Kolonie also durchaus 5000 Arbeiterinnen umfassen, wahrscheinlich eher mehr. Auch mit einer Königin.