Ameisen programmieren ihre Feinde zu Freunden um

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Ameisen programmieren ihre Feinde zu Freunden um

Beitragvon Kojote LM » 20. Mär 2016 16:00

Ameisen programmieren ihre Feinde zu Freunden um

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Ameisen können extrem aggressiv sein, wenn es darum geht, ihren Nachwuchs und ihr Territorium zu verteidigen.
In Afrika leben extrem aggressive Akazien-Ameisen. Sie schlagen sogar Elefanten in die Flucht, wenn die an ihren Hausbäumen knabbern wollen. Gegen Artgenossen setzen sie auf eine perfide Strategie.
In der Savanne Afrikas leben viele Ameisenarten. Auch Crematogaster mimosae ist hier zu Hause. Sie baut ihre Nester auf Akazien, mit deren Nektar sie ihren Nachwuchs füttert. Diese Ameisenart ist deshalb vielen bekannt, weil sie ihre Hausbäume mit aller Macht verteidigt. Wenn sich ein Elefant oder eine Giraffe der Akazie nähert (und das tun sie wegen der schmackhaften Blätter häufig), stürzt sich eine ganze Armee von aggressiven Ameisen vom Baum herab. Die Insekten schaffen es tatsächlich, Blattfresser von ihrem Baum zu vertreiben.

Diese Verteidigungsstrategie kennt auch Kathleen Rudolph nur zu gut. Sie erforscht das Ökosystem der Savanne und musste immer wieder erleben, dass weder Hut, lange Ärmel noch Gartenhandschuhe sie vor den vom Baum herabrieselnden Ameisen schützen konnten. "Die Tiere haben wirklich ein Talent darin, die besonders weichen und empfindlichen Hautstellen zu finden", sagt die Wissenschaftlerin von der University of Florida. "Sie sind wahrhaft lästig."

Aber nicht nur große Blattfresser und neugierige Wissenschaftler attackieren die Ameisen, sondern auch andere Ameisen, die ihnen das Revier streitig machen wollen. Die Konsequenz: Ständig kommt es zu Kämpfen, und ständig werden ganze Kolonien ausgelöscht.
Kämpfen bis zur Auslöschung
Wie genau sich aber die Gewinner und Verlierer verhalten – und warum diese ungestüme Bekämpfung tatsächlich langfristig sinnvoll erscheint, wollte Kathleen Rudolph wissen. Sie untersuchte deshalb, was nach einem Kampf mit Siegern und Verlierern passiert.

Im Journal "Behavioral Ecology" wurde die Studie nun veröffentlicht. Es zeigte sich: Siegerameisen können Verliererameisen umprogrammieren.

Die Kämpfe zwischen zwei Kolonien können lange andauern und sehr viele Opfer fordern. Wenn die Königinnen beider Gruppen noch leben, geben die Ameisensoldaten nicht auf. "Kolonien können aber die Kämpfe beenden und eine Art Waffenstillstand ausrufen", berichtet Rudolph. "Das ist bemerkenswert."

Wann das genau passiert, ist unklar. Die Wissenschaftlerin glaubt aber, dass der andauernde Kampf möglicherweise zu einer Änderung der Duftstoffe führen könnte, an denen die Ameisen Mitglieder ihrer eigenen Gruppe erkennen. Wenn genügend Kämpfer der Gegengruppe den Duft der eigenen Gruppe übernommen haben, dann könnte es zum Ende der Kämpfe kommen, vermutet die Forscherin.

Das würde bedeuten, dass es nicht wirklich zu einem physischen Gewinner im Kampf kommt – sondern dass einfach die Identität einer Gruppe auf eine andere übergeht. In weiteren Auseinandersetzungen kämpfen die ursprünglichen Gegner dann in gemeinsamer Sache. [/quote]
19.03.2016 | 20:01 Uhr Pia Heinemann, Die Welt, N24
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