ANTSTORE World of Ants

[jannesk90]

Hi Leute,

ich habe mir kürzlich eine Kolonie Camponotus cf. albosparsus zugelegt.
Im Prinzip haben sie sich auch ganz gut eingelebt allerdings kann ich eine ihrer Verhaltensarten nicht einordnen.
Hatte bisher nur mit europäischen Ameisen zutun und die haben das nicht gemacht.

Also worum es geht
sie schütten ihr Futter mit voller absicht mit erde zu.
Ich biete Honigwasser und ein Jelly auf Proteinbasis an.

Weiß jemand warum sie das genau machen?
Annehmen tun sie es offenbar trotzdem recht gut.

MfG

[trailandstreet]

Das wundert mich ehrlich gesagt nicht, das machen meine einheimischen auch. Flüssige Nahrung wird fast immer "verbaut".

[Rottweiler]

Ich konnte bei meinen C. micans beobachten wie sie ihr Zuckerwasser oder auch Honigwasser leer trinken.
Sobald die Schale leer ist und nur noch der Boden mit einer klebrigen Zuckerlösung bedekt ist, schleppen sie Sand dort hin und bedecken damit die klebrige Schicht.

Danach können sie ohne Probleme über die Schale laufen und "lecken" die Steinchen ab. Aber meist bin ich schneller und fülle wieder nach

Meine P. pallidula und A. senilis haben hingegen immer mit Sand brücken gebaut damit die Flüssigkeit ausläuft.
Das war immer eine riesen Sauerei!!!

Also mein Fazit: Schleppen die Ameisen Sand usw. in ihre Tränke ist das Zucker / Wasser gemisch zu dickflüssig und zu klebrig.
Seid dem ich es jetzt immer etwas flüssiger mache, kommt der Sand erst wenn die Tränke leer ist.

Lg Rotti

Ps: Meine Erfahrung, evtl. ist es bei euch änlich, evtl. auch nicht.

[fink2]

Hallo jannesk90,

das ist kein ungewöhnliches Verhalten von Ameisen.
Auch in der Haltung verlassen sich Ameisen auf ihre Instinkte,
Ein offenes Zucker- oder Honigwasser könnte Feinde anziehen,
darum schütten Ameisen dieses zu, um den Geruch zu mindern.

Bei kleineren Arten glaube ich auch, dass sie dies auch machen, um nicht selber kleben zu bleiben.

Grüße, fink2

[baumarkthammer]

Das Verhalten hat mehrere Erklärungsansätze. Zum einen das Schützen des Futters vor Feinden und zum anderen kann in Sand aufgesogenes Futter schneller abtransportiert werden.
Besonders häufig ist das Verhalten bei Camponotus und Aphaenogaster.
Ich habe mal einen Artikel zu dem Thema gelesen, der ausgesagt hat, dass flüssiges Futter, das mit Sand aufgesogen und ins Nest getragen wird 25% schneller im Nest ankommt als Futter, welches an Ort und Stelle gefressen und dann im Nest wieder ausgewürgt und verteilt wird.
In unserer Haltung in der wir Mengen an flüssigem Futter anbieten, die im Freien einfach nicht natürlich vorkommen, ist diese Strategie etwas fehlerhaft. Ein Bug oder Glitch im wirklichen Leben wenn man so will.
Das Futter wird zugebaut und zugebaut aber es ist häufig eh zu viel für die kleine Kolonie und wird dann nie komplett abtransportiert weil es unnötig (die Kolonie ist schon satt) ist oder eintrocknet bis die Ameisen es abtransportieren wollen. So kommt es uns in der Haltung dann vor als hätten die Ameisen es einfach zugeschüttet einfach um es weg zu haben, in Wirklichkeit haben sie einfach versucht ein in der Natur effizientes Verhaltensmuster zu benutzen, das keinen Sinn macht in der Haltung.

[HookNick]

DAS nenne ich mal eine Erklärung

[Rottweiler]

Nette Antwort, aber ich kann leider nur einmal auf "gefällt mir" drücken...

Lg Rotti

[trailandstreet]

Naja, dass es häufig von Camponotus und Aphaenogaster gemacht wird, kann ich nicht bestätigen. Meine Myrmica rubra sind auch Meister darin, aber was ich auch bestätigen kann, Lasius niger und Formica cunicularia interressiert es nicht, ob es offen da liegt oder nicht.

[GroßesKrabbeln]

Meine Raptiformica sanguinea haben sogar Apfelkrotzen mit Erde bedeckt - bei denen hatte ich das das erste mal beobachtet
Ansonsten kann ich es noch bei Formica spec. bestätigen.

Liebe Grüsse:
Tammy