ANTSTORE World of Ants

[Melanie Kuschmider]

Hallo,

ich plane schon mal im Kopf mögliche Neuzugänge für die nächste Ameisensaison (bis jetzt habe ich ja nur meine Lasius niger ...) und mache mir auch Gedanken über mögliche Behausungen. Dazu meine Frage:

Kann ich draußen im Garten, Wald, Wiese, ... die Einrichtung sammeln und dann im Backofen erhitzen, um mögliche Keime, Parasiten, usw. abzutöten? Wenn ja, bei wieviel Grad?

Danke

[ameisensammler1012]

Hi ,
ich würde schon sagen dass das funktioniert. Ich denke bei Temperaturen von 80-100 Grad werden die meisten Keime, Bakterien oder Pilze absterben. Die Temperatur sollte halt auch nicht so heiß sein, dass das Zeug abfackelt und alles in Brand setzt.


Mfg


Ameisensammler

[trailandstreet]

Das halte ich gerade bei einheimischen, wie Lasius niger für einen überriebenen Aufwand. Nachdem es in der Arena nicht so feucht wird wie in der Natur und das Nest auch von Haus aus relativ steril ist, als neues Nest versteht sich, kommen sie ganz gut ohne so eine Behandlung klar.

Wer würde denn sonst all die Kolonien draussen retten?

[ameisensammler1012]

Ja das ist klar, aber wenn sie nicht einheimische haben will, sollte sie das vielleicht schon machen

[Melanie Kuschmider]

Danke für Eure Antworten.

Meine Lasius niger haben jetzt auch schon Steine, Äste, usw. vom Garten einfach so bekommen

Nächstes Jahr sollen vielleicht schon mal südeuropäische Ameisen dazukommen, vielleicht auch Exoten. Das hängt vor allem davon ab, wie gut ich mich als Ameisenhalter mache und ob sich die Kolonien gut entwickeln Ich will mich langsam von den einfachen zu den schwierigeren Arten vorarbeiten ...

[GroßesKrabbeln]

Ich kann nur empfehlen das Zeug gut zu behandeln.

Meine vor einigen Jahren gefundene Myrmica Gyne hat auch eine Behausung von draussen erhalten. Auf einmal war sie weg ... und es waren aber weiterhin "Bewegungen" im Sand ...
Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und das ganze Teil ausgesiebt.
Irgendso ein Ungetier was nicht viel grösser war wie die Gyne - hat diese mit ihren riesigen Mandibeln zerstückelt und als Festmahl zubereitet.

Leider ist gerade bei den Anfängen manche Vorsicht übertrieben - aber manche Punkte ignoriert man einfach. Erst mit der Zeit lernt man richtig damit umzugehen und erfolgreich Völker
hoch zu ziehen. LEIDER - und das ist das traurige Kapitel in diesem Buch - müssen einige Gynen und kleine - sowie grosse Völker daran glauben.
Aber gemachte Fehler wiederholen sich glücklicherweise oft kein zweites mal. Darum sollten Tips beachtet werden von Nutzern, die hier im Forum als Profis bekannt sind.
Erfahrungswerte sind wesentlich mehr wert als Experimente. Lieber mal etwas mehr (und genauer) lesen, und auch mal mehr Fragen, als überall rumzufrickeln und sich dann wundern,
warum eine Gyne an einem tollen Sonnenplatz auf der Fensterbank im "Röhrchen" (Reagenzglas) auf dem Rücken liegt. (Nur mal stark übertrieben).

Liebe Grüsse:
Tammy

[Melanie Kuschmider]

Das klingt wirklich gruselig

Ich bin sehr sehr dankbar für solche Erfahrungsgeschichten und stelle deshalb auch so viele Fragen, weil ich eben solche Fehler vermeiden möchte.
Ich habe früher Wellensittiche in einer großen Voliere gehalten und gezüchtet (sind zwar ganz andere Tiere ) aber da habe ich mich auch ganz ganz viel in Foren mit anderen ausgetauscht.

Aber zurück zum Thema: Erde, Waldboden, Sand, .. sieben und bei 100°C im Backofen müßte dann doch ausreichen?
Oder sollte man wirklich alles zum Beispiel hier im Shop bestellen? Ich dachte, das wäre etwas übertrieben (und wird auch teuer). Allerdings wenn ihr der Meinung seid, das ist wichtig, würde ich das schon so machen ... Bin etwas unschlüssig jetzt

[GroßesKrabbeln]

Ich kaufe z.B. Aquarienkies oder (Vogel-)Sand und wasche zumindest den Kies gut aus. Den Vogelsand habe ich bisher so verwendet, da ich davon ausgehe, das er vom Abfüller schon sehr sauber ausgeliefert wird - also Viehkrams sollte wohl nicht drin sein. Aquarienkies ist halt oft von Haus aus schmutzig, und den wasche ich in richtig heissem Wasser aus. Hab da einen Boiler, und den stell ich auf ca. 80°C. Ab 70° werden die meisten Keime eh abgetötet.
Gefundenes schönes Holz und Steine - bitte nicht lachen - stecke ich in die Spülmaschine (ohne Tab bitte ) und kurz bevor sie fertig ist, stell ich den Ofen auf 180°C und stecke dann das Zeuch aus Spülmaschine noch Nass in den Ofen, dann wird der Rest auch nochmal ausgekocht.Wenns schön Dampft, und weniger wird, schalte ich aus und lasse es schön nachziehen. Am nächsten Tag kann man es dann verwenden.
Ich muss dazu erwähnen, ich bin glücklicher Eremit, eine absolute Einzelgängerin und habe niemanden der mir dafür einen Knüppel ins Genick schlägt *g
Wenn ich mal Sand oder irgendwas aus dem Shop bestelle, dann ist das einfach nur Beiwerk zur normalen Bestellung (was das Auge sieht .... *g) - ansonsten ist das wirklich zu teuer und unsinnig (sorry Antstore ).
Aber auf jeden Fall eine Option wenn man 100%ig sicher gehen will!

Hoffe Dir damit gehelft zu haben
Liebe Grüsse:
Tammy

[trailandstreet]

Achtung, Vogelsand würde ich nicht für Ameisen verwenden, der enthält oft Anisöl und das ist Gift für die kleinen.

[GroßesKrabbeln]

Das ist interessant, danke für den Hinweis.

Liebe Grüsse:
Tammy

[baumarkthammer]

Das ist ein sehr altes Thema, zu dem man Vieles findet und auch viele verschiedene Meinungen hören wird.
Meiner Meinung nach kann man die meisten Substrate und Hölzer aus dem Freien nehmen, das stört Ameisen sehr selten.
Ich habe selten Probleme gehabt mit Parasiten die vom Holz oder Substrat kamen. Wilde Futtertiere, vor allem einheimische Ameisenbrut oder gar Ameisen sind da eher problematisch. Parasiten sind meist an einen Wirt gebunden. Einheimische Futtertiere sind eh ein Problem komplett für sich.
Aber ich schweife ab.
Mit Baustellensand kann man sich nur sehr wenig einschleppen und in Waldboden sind wahrscheinlich mehr nützliche Organismen als schädliche. So zumindest meine eigene Meinung. Aber wie gesagt wurde darüber schon so häufig in allen Foren (nicht nur Ameisenforen) geredet, dass man unmöglich zu einem Konsens kommen kann.

Gruß
Kaj