Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge

Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 10. Sep 2014 23:11

Camponotus fellah Haltungsbericht



Allgemeine Informationen:

Heimat: Israel, Ägypten, Sudan, Eritrea.
Habitat: Steppen und Halbwüsten
Kolonie: monogyn
Größe: 7 - 18mm
Koloniegröße: mehrere Tausend
Koloniealter: bis zu 26 Jahre in Gefangenschaft
Gründung: claustral
Arbeiterinnen: polymorph
Nestbau: Erdnester
Nahrung: Honig und Insekten in der Haltung
Winterruhe: eventuell Ruhepause



Vorwort:
Aufgrund einiger Haltungsberichte habe ich mich entschlossen Camponotus fellah zu halten. Dabei möchte ich euch die Hoch- und Tiefphasen nicht vorenthalten.
Ich habe bisher nur Camponotus ligniperdus gehalten, also noch keine Erfahrung mit Exoten, aber da C. fellah recht einfach sein soll habe ich ein gutes Gefühl bei der Sache.
Dieser erste Beitrag dient übrigens der Übersicht. Sollte der Bericht zu lang werden, füge ich hier später eine art Inhaltsverzeichnis ein. Ebenfalls wird in diesem Beitrag alles später hinzugefügt,
was die Art allgemein betrifft, bzw. Literaturhinweise und sonstige Angaben, die in anderen Beiträgen einfach nicht passen würden.
In der Anfangszeit werde ich mich jede Woche melden. Später denke ich ist es sinnvoll das Ganze auf einen Beitrag pro Monat zu erweitern.
Den Diskussionsthread findest du übrigens hier: viewtopic.php?f=227&t=19591
Aber für's Erste wünsche ich einfach viel Spaß beim lesen.

- Jannis
Zuletzt geändert von Dignity am 10. Sep 2014 23:52, insgesamt 2-mal geändert.
Dignity
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 10. Sep 2014 23:36

Vorbereitung
(Beitrag verfasst am 10.09.2014, Tag 2 der Haltung)



Viele Berichte fangen direkt mit der Ankunft der Ameisen an, doch ich habe das Gefühl, dass auch die Vorbereitung ein wichtiger Bestandteil des Haltungsberichtes ist,
gerade für diejenigen, die auch mit dem Gedanken spielen diese Art zu halten. Daher werde ich jetzt ein paar Worte dazu verlieren und gleich direkt den nächsten Beitrag erstellen,
in dem ihr dann etwas über die Ankunft der Ameisen erfahrt (sind gestern anfgekommen).

Die Vorbereitung begann vor einer Woche damit, dass ich das Becken der C. ligniperdus Kolonie, die ich vor C. fellah hielt, ausräumte und mit heißem Wasser ausspülte und der Einrichtung ein Bad im kochenden Wasser gönnte. Es ist nicht so, dass irgendein vorheriger Befall bei meiner C. ligniperdus Kolonie festgestellt wurde. Vielmehr habe ich einfach ein besseres Gefühl
bei der Sache, wenn alles schön frisch ist.
Anschließend wurde im 30x20cm Farmbecken eine 2-3cm Schicht Seramis aufgeschüttet. Vor dem weiteren Befüllen habe ich an einer Seite nun ein Drainagerohr gesetzt. Dannach wurde das Becken mit einer großen
Fuhre Sand/Lehm Gemisch (3:1) befüllt.
Zum einfacheren Befüllen diente mir dabei ein zusammengerolltes Blatt Papier und ein Löffel [1, 2, 3].
Ich alter Grobmotoriker habe es trotzdem geschafft beim Einfüllen erstmal alles im Umkreis von einem Meter einzusauen. Manchmal bin ich echt zu doof, um einen Löffel gerade zu halten.
Aber okay. nachdem ich fertig war und einmal mit dem Staubsauger mich und den Boden abgesaugt hatte, war das Farmbecken vorerst fertig.

Bild
Bild 1: Befüllen mit Löffel und Papier

Bild
Bild 2: Sand/Lehm Gemisch

Bild
Bild 3: Befüllte Farm

Dannach wendete ich mich dem leeren Arenabecken zu. Auch hier wurde eine kleine Schicht Sand/Lehm eingefüllt. Eigentlich schon etwas zu viel. Die Ameisen können an ein paar Stellen graben, aber weit werden sie nicht kommen.
Zur Deko noch ein paar Seramis Steine drüber und dann abwarten bis die abgekochte Einrichtung wieder getrocknet ist [4].

Bild
Bild 4: Arena mit Boden und Seramis Steinen

In der Zeit wendete ich mich erst einmal der Belüftung zu. Dafür habe ich extra ein grobmaschiges Gitter und einen Lüfter bestellt [5], da bei der vorherigen C. ligniperdus die Luftfeuchtigkeit immer recht
hoch war. Mit einem grobmaschigeren Gitter lässt sie sich besser regulieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle einem guten Freund, der handwerklich begabt ist und einiges drauf hat.
Wie bereits erwähnt bin ich nicht gerade feinmotorisch begabt. Ich will nicht wissen, welches Ergebnis ich fabriziert hätte.

Bild
Bild 5: Belüftung

Das Gitter im Arenadeckel sollte also nun ausgetauscht werden. Ebenfalls wollte ich im Farmdeckel ein Gitter haben.
Das Ergebnis lässt sich sehen. In den Farmdeckel ließ sich kein Gitter einbauen, da oben eine Glasplatte drauf geklebt ist. Das hat meinen Kumpel nicht sehr interessiert.
Einfach die CNC-Fräse (nein, sowas braucht man normalerweise nicht für die Ameisenhaltung. Die Anfänger brauchen sich jetzt keine Sorgen zu machen) angeschmissen und
ein identisches Teil gefräst [6, 7].

Bild
Bild 6: Farmdeckel

Bild
Bild 7: Farmdeckel

Einige werden bemerkt haben, dass ich auf den Bildern bereits die Rotfolie an der Farm habe, aber dazu gleich mehr.
Der Arenadeckel sollte sich nämlich noch als problematisch erweisen. Wir trennten das alte Gitter mit einem Heißluftföhn vom Kleber.
Ich hatte im Baumarkt einen wundervollen, natürlichen Klebstoff ohne Lösemittel ergattern können, was man übrigens roch.
Er hatte nicht diesen Hippie-Schnüffler Geruch, sondern roch sehr mild.
Leider war seine klebkraft ebenso mild und somit blieb nichts anderes übrig als noch einmal zum Baumarkt zu fahren und Aquariensilikon zu besorgen.
Das Gitter wurde anschließend auf das Glas des Deckels aufgeklebt und damit alles hält haben wir die CNC Fräse erneut angeworfen und einen passenden Metallrahmen ausgefräst,
der genau um das Gitter passte.
Dieser wurde dann auch um das Gitter gelegt und leicht auf das Silikon gepresst [8]. Nachdem alles ausgehärtet war, kamen noch ein paar Punkte doppelseitiges Klebeband auf eine Seite des Rahmens,
auf denen der 4cm Lüfter montiert wurde. Und fertig ist der Arenadeckel [9, 10].

Bild
Bild 8: Fertiger Deckel ohne Lüfter

Bild
Bild 9: Fertiger Deckel mit Lüfter

Bild
Bild 10: Lüfter mit Klebeband befestigt

Nun mal ein kurzer Überblick über die bisherige Anlage.
Übrigens ich habe natürlich die abgekochte Einrichtung mittlerweile in die Arena gestellt. Ist nicht viel, aber wird für die ersten Monate reichen [11, 12, 13, 14, 15, 16].

Bild
Bild 11: Anlage

Bild
Bild 12: Anlage

Bild
Bild 13: Anlage

Bild
Bild 14: Anlage

Bild
Bild 15: Anlage

Bild
Bild 16: Anlage

Einige werden bemerkt haben, dass ich ebenfalls ein Ytong Nest selbst gebaut habe, doch das ist bereits etwas her. Ich werde die Anlage in einigen Monaten erweitern müssen. Dann erhaltet
ihr einen detaillierten Überblick über den Bau eines solchen Nestes.
Wenden wir uns nun wieder dem Farmbecken zu, an dem ich nun vorne die rote Folie und hinten eine Rückwand aus schwarzem, dickem Fotopapier mit Tesafilm befestigte.
Desweiteren befestigte ich zwei Mini-Thermometer mit doppelseitigem Klebeband im inneren. Eines links und das andere rechts. Das hat den Sinn, dass ich später die Hälfte der Farm beheizen werde
und somit einen Überblick über das Temperaturgefälle erhalte. Das gibt mir dann so ein Gefühl von Sicherheit.

Kurz darauf kamen dann die Ameisen zusammen mit einer Wärmematte. Zur Ankunft der Tiere gibt es im nächsten Bericht mehr, aber vorher ist noch die Wärmematte interessant. Die klebte ich (ebenfalls mit Tesafilm)
auf die halbe Rückwand des Farmbeckens. Als alles fertig war kam übrigens der Kumpel vorbei, der mir den Deckel gefräst hatte. Als er mein Tesafilm Gematsche sah, sagte er nichts, musste aber ziemlich grinsen.
Ist natürlich nicht schön, aber es hält [17, 18].

Bild
Bild 17: Farm - Rückseite

Bild
Bild 18: Farm - Frontseite

Damit wären wir fast durch. Für die Vollständigkeit möchte ich aber noch anmerken, dass die Becken mit einfachen Schläuchen und Verbindungsstücken für Gartenbewässerungsanlagen verbunden sind.
Erhältlich in jedem Baumarkt.

Damit sind wir erst einmal durch.
Wie erwähnt sind die Ameisen bereits da, daher schreibe ich direkt mal weiter.
Hier nochmal der Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

Bis dahin alles Gute
- Jannis
Zuletzt geändert von Dignity am 12. Sep 2014 16:27, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 10. Sep 2014 23:57

Ankunft und Umzug
(Beitrag verfasst am 10.09.2014, Tag 2 der Haltung)
Koloniegröße: 11 Arbeiterinnen (alles Minore), einige Eier, 3-4 Larven, 1 Puppe



So da bin ich auch schon wieder. Da ich das hier direkt nach der "Vorbereitung" schreibe, ist seit dem letzten Beitrag keine Zeit vergangen.
Die Ameisen sind gestern angekommen und bisher klappt alle schon fast zu perfekt.
Ales ich dieGyne zum ersten mal sah blieb mir vor Erstaunen der Mund offen stehen.Sie ist sogar noch größer als die Königin meiner vorherigen Camponotus ligniperdus Kolonie.
Mein erster Gedanke war "Boah hat die nen fetten ZENSUR!" Aber ich werde jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen. Die Königin kam mit 11 Arbeiterinnen (in der Ecke des Reagenzglases lag eine Puppenhülle. Eine Arbeiterin
muss also während des Transports geschlüpft sein), einer Puppe, 3-4 Larven und einem kleinen Häuflein Eiern [1, 2, 3]. Bestellt war eine Königin + 5-10 Arbeiterinnen. Also perfekt die Grenze ausgereizt. Wie gesagt: es läuft fast
schon zu perfekt.
Bisher gab es auch keine bösen Überraschungen. Ganz im Gegenteil. Noch am ersten Abend kam auch der erste Umzug.
Aber eins nach dem Anderen.

Bild
Bild 1: Reagenzglas in Küchenrolle

Bild
Bild 2: C. fellah Kolonie

Bild
Bild 3: Kolonie im Reagenzglas

Die Kolonie musste leider noch 15 Minuten im Reagenzglas neben der Anlage warten.
Ich hatte zusammen mit den Ameisen noch unter Anderem 2 neue Näpfe bestellt. Meine alten Näpfe mochte ich nicht wirklich, demnach war das natürlich die Gelegenheit diese direkt mal auszutauschen.
Gesagt getan. Anschließend wurde der erste Napf mit Honig frisch vom Imker gefüllt und das Wasserbecken gefüllt.
Mein Dank geht hierbei an den Imker um die Ecke, der mir immer mal wieder frischen Honig schenkt. Abschließend wurde der Arenarand mit Paraffinöl eingeschmiert. Dazu wurde ein wenig Küchenrolle zum auftragen verwendet.

Wer jetzt aufgepasst hat wird sich fragen: 15 Minuten für ein wenig Futter einfüllen?
Nunja ich Dödel war zu blöd eine Fliege zu fangen. Meinen Misserfolg hätte man filmen und verkaufen können. Ich hoffe dass ich nicht allzu blöd wirkte, wie ich mich immer wieder an eine Fliege anpirschte, bereit zuzuschlagen, nur damit
sie mir im letzten Augenblick entwicht. Nach ca. 30 Fangversuchen (ernsthafte Schätzung. Zahl ist nicht übertrieben) war ich endlich erfolgreich.
Somit wurde der zweite Napf mit den wertvollen Proteinen gefüllt.

Endlich war es so weit. Das Reagenzglas wurde geöffnet und in die Arena gelegt [4].
Anschließend wurde es mit ein paar Lagen Küchenrolle bedeckt [5].
Bild 6 zeigt nochmal die gesamte Anlage [6].

Bild
Bild 4: Reagenzglas in Arena

Bild
Bild 5: Reagenzglas abgedeckt

Bild
Bild 6: Anlage mit erstem Ameisenkontakt

Die Arbeiterinnen waren übrigens extrem flott auf den Beinen. Nicht zu vergleichen mit C. ligniperdus. Innerhalb weniger Sekunden wuselten 6 der 11 Arbeiterinnen nach draußen und erkundeten die Umgebung.
Mir fiel sofort die extrem schöne Färbung dieser Exoten und ihre Geschwindigkeit auf.
Ich kann nur eine Vermutung abgeben aber ich denke sie müssen so flink sein, da sie in der Natur in Steppen und Halbwüsten leben, wo der Boden teilweise sehr warm wird.
Durch die schnelle Bewegung wird längerer Bodenkontakt vermieden. Aber das ist erst einmal nur eine Vermutung, die ich nicht belegen kann. Trotzdem wunderschön anzusehen.
Für die Nahrung interessierten die Arbeiterinnen sich gar nicht. Doch das ist nach dem Transport oftmals normal. Insbesondere da einige Arbeiterinnen noch relativ volle Gaster hatten.
Sie wuselten in wirklich alle Ecken der Anlage. Es war ein heilloses Chaos, doch nach ca. 30 Minuten waren bereits einige Duftspuren gezogen
und es kehrte Ordnung ein.

Nach wenigen Stunden war es dann so weit. Die gesamte Kolonie zog um. Das wurde von mir leider nicht bemerkt. Als ich kurz darauf ins Reagenzglas blickte und nichts fand, freute ich mich erst,
doch als ich auch nach längerem Durchsuchen der Anlage nichts fand, bekam ich ein mulmiges Gefühl: Sind die etwa irgendwo rausgekommen?
Nach ca 30 Minuten Suche fand ich sie schließlich.
Drei mal dürft ihr raten wo. In der Wurzel ist hinten ein kleiner Hohlraum. So klein, dass die Gyne kaum reinpasste. Der Gaster hing schön aus dem Loch heraus. Sonst hätte ich nicht für möglich gehalten, dass eine so kleine Niesche
überhaupt verwendet wird.
Keine 20 Minuten später bemerkten auch die Ameisen dieses Problem. Ein weiterer Umzug begann. Eine Arbeiterin hatte wohl die Wärmequelle im Farmbecken gefunden und diese für gut befunden.
Glücklicherweise konnte ich einen Großteil des Umzuges filmen (leider nur mit dem Handy. Quali geht klar, aber erwartet keine verblüffenden Großaufnahmen).
Doch das erste Problem kam recht schnell auf. Einigen ist sicher aufgefallen, dass eine Tannennadel von der Wurzel zur Bohrung führt.
Damit war dann die Bohrung zu klein für die Gyne (für die C. ligniperdus war es damals genug Platz. Zeigt mir wieder wie fett die C. fellah Gyne ist) [7].
Doch anders als die C. ligniperdus Gyne, die ich vorher in der Anlage hatte, kann die C. fellah Königin anscheinend recht gut an Glas hochklettern [8].
Da dies kein Problem zu sein schien, nahm ich einfach die Tannennadel weg und befreite so den Weg für die Gyne.

Bild
Bild 7: Gyne an Scheibe während Umzug

Bild
Bild 8: Tannennadel versperrt den Weg

Nachdem dieses Hindernis nun überwunden war, bewegte die Gyne sich zusammen mit einigen Arbeiterinnen, die sie umringten in das Farmbecken.
Die Arbeiterin, die Dieses als Nestplatz aussuchte, hat aber wohl keine gute Arbeit geleistet. Der Madame gefiel es dort gar nicht und so war sie wenige Minuten später wieder raus und nach einigem Zögern auf
dem Weg ins Ytong Nest. Dort ist sie nun seit gestern Abend mit dem Rest der Kolonie [9, 10].

Bild
Bild 9: Gyne im Ytong Nest

Bild
Bild 10: Gyne im Ytong Nest

Zu der Umzugsaktion habe ich wie bereits erwähnt ein Video.
Ihr findet es unten.

Heute, am 2. Haltungstag war eine Arbeiterin erstmals mit der Futtersuche beschäftigt. Es wurde sowohl Wasser als auch Honig aufgenommen und nach kurzem Zögern bearbeitete sie auch ca. 10 Minuten lang die Fliege.
Das scheint wohl genug für die kleine Kolonie zu sein. Die Fliege wurde nicht eingetragen, aber bei dieser Koloniegröße scheint die besorgte Masse bereits zu reichen.
Auch wenn nur eine Arbeiterin heute Nahrung aufgenommen hat, war die Außenaktivität doch recht hoch. Viele der Arbeiterinnen laufen immer wieder durch die Anlage und erkunden diese.
Verglichen mit C. ligniperdus sind das ja schon echte Entdecker. Einige holten etwas von dem Sand/Lehm Gemisch, um einige Ecken im Nest auszubessern, die anscheinend nicht zufriedenstellend sind. Doch die Plexiglasschebe
wird nicht zugeklebt, was mir natürlich einen schönen Einblick ins Innere verschafft.

Während ich gerade schreibe kann ich übrigens die Kolonie im Ytong Nest perfekt beobachten. Es sind in der Regel immer 2 Ameisen in irgendeiner unauffindbaren Ecke. Daher fällt es etwas schwer sie zu zählen.
Jetzt sind zum ersten Mal seit ich gestern das Reagenzglas ins Becken legte alle 11 Arbeiterinnen an einem Ort (im Ytong Nest).

Für die nächsten Tage plane ich übrigens ein dickes, weißes Papier zu besorgen. Im Farmbecken sind die Ameisen auf dem schwarzen Hintergrund hinter der roten Folie kaum sichtbar. Aber das nur nebenbei, da das
immerhin keinen Einfluss auf die Funktionsweise der Anlage oder sonst was hat. Bevor wir nun wieder zum Ende kommen, bekommt ihr hier noch das Video:



Und wie immer natürlich auch der Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

Alles Gute
- Jannis
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 19. Sep 2014 20:50

Futtersuche
(Beitrag verfasst am 19.09.2014, 2. Haltungswoche)
Koloniegröße: 12 Arbeiterinnen, einige Eier, einige Larven, 0 Puppen



Herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag.
Der Kolonie geht es prächtig und auch die zweite Puppe ist geschlüpft. Da sie noch immer im Ytong Nest sitzen, habe ich mich entschlossen, die Heizmatte vom Farmbecken wegzunehmen und beheize stattdessen das Nest.
Heute werde ich euch größtenteils von der Futterannahme und der Brut berichten. Ansonsten hat sich nicht allzuviel getan, doch ich starte erst einmal mit zwei Bildern, die ich persönlich recht schön finde [1, 2].

Bild
Bild 1: Arbeiterin auf der Wurzel

Bild
Bild 2: Arbeiterin auf der Tannennadel-Brücke

So weit so gut. Bevor wir loslegen noch eine Kleinigkeit, die mir jeden Morgen auffällt.
Über Nacht schalte ich die Wärmematte aus. Daraufhin transportieren die Arbeiterinnen die Brut recht schnell in den Schlauch bis kurz vor das Farmbecken selbst die Gyne kommt mit [3, 4].
Sobald ich morgens dann die Wärmematte wieder einschalte, entsteht innerhalb von drei Minuten ein schneller Rückmarsch [5, 6].
Auch wenn Bild 5 und 6 etwas unscharf sind, hoffe ich mal, dass man erkennt, dass jede Arbeiterin Brut zurück ins Nest trägt.

Bild
Bild 3: nächtlicher Umzug in den Schlauch

Bild
Bild 4: Kolonie im Schlauch

Bild
Bild 5: Arbeiterinnen transportieren Brut morgens zurück

Bild
Bild 6: Arbeiterinnen transportieren Brut morgens zurück

In der restlichen Zeit hocken die Tiere meistens unbeweglich im Nest und verlassen dieses nur um kurz Nahrung aufzunehmen. Also ein absolut normales Verhalten für eine so kleine Kolonie.
Ich wundere mich sowieso, dass die Außenaktivität trotz geringer Koloniegröße doch noch recht hoch ist. Immer wieder laufen ein bis zwei Arbeiterinnen durch die Arena.
Hier mal ein Bild von der Gyne im Nest [7]. Leider kann ich auch für Fotos die Rotfolie nicht abnehmen, da diese mit dem Nest verschraubt ist.

Bild
Bild 7: Gyne im Nest bei der Wärmematte

Aber nun zum Hauptteil des Berichtes. Wie bereits erwähnt, möchte ich mich heute mit der ersten Futtersuche und der Brut befassen.
Am Ende des Berichtes habe ich wieder ein Video angehängt, in dem die Nahrungsaufnahme zu sehen ist. Aber dazu später.

Momentan steht der Kolonie etwas Honig, Wasser und Insekten zur Verfügung [8].
Der Honig kommt frisch vom Imker um die Ecke und das Wasser fülle ich alle 4 Tage nach. Für den Proteinbedarf habe ich bereits eine Fliege probiert, sowie ein gefriergetrocknetes Heimchen und
gefriergetrocknete Schokoschaben. Die Fliege wurde gerne angenommen und die Schokoschabe scheinen sie absolut zu lieben. Nur das Heimchen wurde nicht gerne angenommen, trotz kurzer Befeuchtung.
Ich denke, dass sie frisches Futter lieber haben. Im Gegensatz zu den Heimchen, die komplett trocken sind, sind die Schokoschaben um einiges besser erhalten und beim Aufknacken des Panzers
läuft sogar noch Flüssigkeit aus. Für gefriergetrocknetes Futter echt spitze.
Aber wie auch immer: die Schokoschaben werden sie nun öfters mal bekommen.
Die folgenden Bilder zeigen eine Arbeiterin bei der Futterannahme [9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 ,22].

Bild
Bild 8: gefriergetrocknete Schokoschabe und Honig

Bild
Bild 9: Arbeiterin knackt Fliege

Bild
Bild 10: Honigaufnahme

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Bild 11: Honigaufnahme

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Bild 12: Honigaufnahme

Bild
Bild 13: Wird nur angerührt, wenn sonst nichts da ist: gefriergetrocknetes Heimchen

Bild
Bild 14: Arbeiterin am Napf

Bild
Bild 15: Schokoschabe ist für gut befunden

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Bild 16: Arbeiterin frisst Schokoschabe

Bild
Bild 17: Arbeiterin frisst Schokoschabe

Bild
Bild 18: Arbeiterin frisst Schokoschabe

Bild
Bild 19: Arbeiterin frisst Schokoschabe

Bild
Bild 20: Arbeiterin frisst Schokoschabe

Bild
Bild 21: Rechter Fühler wird gesäubert

Bild
Bild 22: Linker Fühler wird gesäubert

Wie erwähnt seht ihr auch gleich im Video noch einmal alles bis ins Detail. Schön zu erkennen ist übrigens auch in Bild 19 und 20, ein großer Proteinklumpen, den die Arbeiterin
aus der Schokoschabe gerissen hat und nun verschlingt. Leider ist der Teil im Video nicht zu sehen, da ich diese Aufnahme versehentlich gelöscht habe.
Ich bin echt ein Tollpatsch. Aber das wisst ihr wahrscheinlich schon, seitdem ihr meinem Beitrag zur Vorbereitung gelesen habt, als ich beim Befüllen der Farm erstmal
einen Saustall veranstaltet habe. Naja so bin ich eben. Nobody ist perfect.

Aber zurück zum Thema. Ich habe euch natürlich noch versprochen, ein wenig zur Brut zu schreiben.
Die Puppe ist wie bereits geschildert geschlüpft. Somit sind keine Puppen mehr vorhanden, doch auch einige Eier sind geschlüpft, wodurch sich die Anzahl der
Larven ca. verdreifacht hat. Ich schätze, dass sich mindestens 10 Larven im Nest befinden. Die genaue Anzahl zu ermitteln fällt durch die
Rotfolie etwas schwer. Viele Larven sind frisch geschlüpft und daher noch recht klein. Doch es sind auch schon größere Exemplare sichtbar.
Aufgrund anderer Haltungsberichte kann ich abschätzen, dass die volle Entwicklung vom Ei bis zur Imago ca. 3 Monate mit Heizmatte benötigt.
Es besteht also kein Grund zur Eile. Ich werde der Brutentwicklung einfach Zeit lassen und geduldig dabei zusehen.
Eier sind nur wenige zu erkennen. Ich vermute, dass die Gyne in der kurzen Zeit noch keine Neuen gelegt hat. Aber auch das hat Zeit. Ich gehe davon aus, dass ich euch nächste Woche
von einem neuen Eierpaket berichten kann, aber meine Hand werde ich dafür nicht ins Feuer legen.
Hier folgen jetzt noch ein paar Bilder der Brut im Ytong Nest [23, 24, 25, 26, 27]. Die Bilder sind brandneu vor 5 Minuten entstanden.
Sie zeigen also die Position, in der ich die Kolonie genau jetzt neben mir sehe.

Bild
Bild 23: Kolonie mit Brut

Bild
Bild 24: Kolonie mit Brut

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Bild 25: Kolonie mit Brut

Bild
Bild 26: Kolonie mit Brut

Bild
Bild 27: Kolonie mit Brut

Und zu guter Letzt auch noch das versprochene Video von der Futteraufnahme. Wem das Ganze etwas Langweilig wird, der kann etwas vorspringen. Von 3:40 bis 4:15 habe ich eine schöne Aufzeichnung
von einer Arbeiterin bei der Wasseraufnahme. Aber genug geredet.

WIE IMMER FOLGT DAS VIDEO INNERHALB DER NÄCHSTEN 2 TAGE AUFGRUND DER LANGEN HOCHLADEZEIT

So. Das war's dann mal wieder von mir.
Wie immer kommt hier noch einmal der Link zum Diskussionsthread. Ich freue mich über jede Anmerkung, sowie Lob und Kritik.
viewtopic.php?f=227&t=19591

Ich wünsche euch noch alles Gute und bis zum nächsten Mal
- Jannis
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 1. Okt 2014 16:39

Und da bin ich wieder.
Aber zuerst das versprochene Video von letzter Woche. Leider mit etwas Verzögerung. Aufgrund meiner superschnellen Internetleitung war es mir leider nicht möglich das Video vorher hochzuladen.
Insgeamt hat es etwas über 10 Stunden gedauert für ein 608 MB, 6 Minutenvideo. In Zukunft werde ich es mit den Videos daher so halten, dass ich kürzere Videos anfertige,
um diese noch in einer halbwegs humanen Zeitspanne hochladen zu können.



Desweiteren wird einigen aufgefallen sein, dass letzte Woche kein Bericht kam, obwohl ich in der Anfangszeit wöchentlich berichten möchte.
Das liegt daran, dass das Ladekabel meines Handys kaputt ist. Ich konnte also keine Bilder auf den PC ziehen und saß erst einmal ohne Handy da.
Heute kam das neue Kabel, daher geht es nun munter weiter mit dem Bericht zur letzten Woche und zur aktuellen Woche. Übrigens ist auch heute der erste Tag in der 5. Haltungswoche.





Mehr Brut
(Beitrag verfasst am 01.10.2014, 5. Haltungswoche)
Koloniegröße: 12 Arbeiterinnen, ca. 15 Eier, ca. 7 Larven, 13 Puppen



Wie bereits erwähnt, fasse ich hier diese und letzte Woche zusammen.
Letzte Woche hatte die Kolonie gerade einmal 2 Puppen. Jetzt sind es 13. Es ist echt Wahnsinn, wie schnell die Brut heranwächst.
Neue Eier wurden aber noch nicht gelegt. Dafür ist das Eierpaket noch immer erhalten.
Hier bemerke ich erstmals die Brutschübe, die in anderen Haltungsberichten erwähnt werden.
Laut der Daten zu den Brutschüben der anderen Berichte, wird die Gyne aber erst wieder Eier legen, wenn die nächsten Larven sich verpuppen und in etwa zeitgleich aus den Eiern neue Larven schlüpfen.
Ich lasse mich einfach mal überraschen. Um einen Vergleich der Brut von letzter und dieser Woche zu haben sind hier direkt mal zwei Bilder [1, 2].
Desweiteren habe ich noch ein Bild von letzter Woche hinzugefügt, von dem Zeitpunkt, als die Gyne das Eierpaket legte [3].

Bild
Bild 1: Brut von letzter Woche. Sehr schön zu sehen ist das Eierpaket, dass die beiden Arbeiterinnen oben rechts halten.

Bild
Bild 2: Brut von dieser Woche. Wer genau hinsieht, erkennt unter der letzten Puppe ganz rechts das Eierpaket.

Bild
Bild 3: Gyne legt ein Ei

Übrigens findet über Nacht noch immer eine Verlagerung der Brut statt. Ich schalte nachts die Heizmatte aus. Sobald die Wärmequelle versiegt,
wird die Brut recht schnell in den Schlauch bis kurz vor das Farmbecken gebracht. Anscheinend ist es dort 1-2°C wärmer.
Ich plane aber innerhalb der nächsten 2 Wochen eine neue Multisteckdose zu kaufen ohne Kippschalter.
Dann werde ich das Nest auch nachts heizen. Aktuell etwas blöd, da mich das Licht des Kippschalters beim Schlafen stört.
Ich habe es einfach gerne ruhig und dunkel nachts. Hier nocheinmal zwei Bilder von dem nächtlichen Umzug [4, 5]. Die Bilder sind von letzter
Woche (also nicht wundern, dass die Brut anders ist).

Bild
Bild 4: Brut im Schlauch am Farmbecken

Bild
Bild 5: Arbeiterin trägt morgens Brut zurück ins Ytong Nest

Ich denke ich habe nun auch genug Erfahrung, um auf die Haltungsbedingungen einzugehen.
Luftfeuchte:
Der Ytong Stein hat die Maße 25 x 5 x 20cm (LxBxH) und wird alle zwei Tage mit Hilfe einer Pipette mit 12-13ml Wasser beträufelt.
Einen genauen Messwert habe ich nicht. Im Arenabecken versuche ich die Luftfeuchte konstant bei 50% zu halten. Das ist aber leider bei einem so kleinen Becken schwer
zu bewerkstelligen, da sich Feuchtigkeitswerte in einem 30 x 20 x 20cm (LxBxH) Becken nur sehr grob regulieren lassen.
In der Regel reicht es aber, die Abdeckung abzunehmen oder den Lüfter anzuschmeißen.
Temperatur:
Der halbe Ytong Stein wird mit einer Wärmematte ca. 15 Stunden am Tag beheizt (demnächst wird jedoch durchgehend geheizt). Direkt unter der Matte liegt die Temperatur bei 29-32°C.
Die Brut liegt jedoch nicht genau unter der Matte sondern knapp daneben. Ich vermute, dass die Temperatur hier ca. 27-30°C beträgt.
In der unbeheizten Arena ist keine Heizung installiert. Hier ist immer Raumtemperatur bei ca. 22°C.
An warmen Tagen wie heute kann es aber auch schonmal 25°C werden, aber die Klimatisierung der Arena ist hier eher unwichtig.

In dem Zusammenhang werde ich nun auch auf das Futter eingehen.
Gefüttert wurden bisher:
- gefriergetrocknete Heimchen: wurden kaum angerührt
- gefriergetrocknete Schokoschaben: werden gerne angenommen
- Pinky Maden: werden sehr gerne angenommen
- frisch erlegte Fliegen: der absolute Renner. Dafür lassen sie alles stehen und liegen. Es ist erstaunlich, dass fast alle Ameisenarten auf Fliegen absolut abfahren.
Wasser muss natürlich immer vorhanden sein und wird bei mir alle 2-3 Tage gewechselt. Den Imkerhonig wechsel ich einmal die Woche und die Futterinsekten
werden genau wie das Wasser alle 2-3 Tage gewechselt.

Ich hoffe, dass dieser kurze Überblick zu den Haltungsbedingungen einigen weiterhelfen wird, die mit dem Gedanken spielen sich eine Camponotus fellah Kolonie anzulegen.
Natürlich habe ich auch wieder Fotos von der Nahrungsaufnahme. Dabei sieht man auch den Versuch einen Tunnel unter den Napf zu graben.
Aufgrund des flachen Bodens jedoch erfolglos [6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14].

Bild
Bild 6: Hier ist eine Arbeiterin gerade dabei eine Schokoschabe auseinander zu nehmen

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Bild 7: Eine Fliege wurde eingetragen und nun zerlegt

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Bild 8: Arbeiterin versucht Tunnel unter dem Napf anzulegen

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Bild 9: Arbeiterin versucht Tunnel unter dem Napf anzulegen

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Bild 10: Eine andere Fliege. Im Hintergrund leider nicht erkennbar auch eine Pinky Made

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Bild 11: Vier Arbeiterinnen zerpflücken Pinky Made

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Bild 12: Mein Lieblingsbild diese Woche.

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Bild 13: Arbeiterin nimmt Honig auf

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Bild 14: Zwei Arbeiterinnen für zwei Pinky Maden

Nun werde ich kurz noch ein Verhalten beschreiben, das mir stark aufgefallen ist.
Die Brutpflegerinnen reihen sich oftmals an der Wand ein, sodass eine parralele Linie von Arbeiterinnen bei der Brrut entsteht.
Dabei hängen sie mit dem Kopf nach unten von der Wand. Das sieht teilweise richtig cool aus, wenn die Hälfte der Arbeiterinnen (also 6 Stück)
eine solche Linie bildet. Leider habe ich dazu kein gutes Foto, aber ich konnte mit dem Handy doch noch drei Arbeiterinnen in dieser Position
erwischen [15]. Aber wie gesagt: wirklich eindrucksvoll sieht das erst aus, wenn mehr Arbeiterinnen diese "Brutkette" bilden.
Ein solches Verhalten konnte ich bei meinen ehemaligen C. ligniperdus noch nie beobachten.

Bild
Bild 15: Arbeiterinnen in einer Reihe an der Brut

Momentan plane ich übrigens bereits für die Zukunft.
Das 30 x 20 x 20cm (LxBxH) Arenabecken wird denke ich noch ein halbes Jahr reichen.
Daher suche ich schonmal bei ebay Kleinanzeigen nach einem großen, günstigen Aquariumbecken und kalkuliere Materialkosten zum modellieren einer Landschaft ein,
um einen Überblick über die Kosten zu haben. Als Student ist ja leider nunmal jeder 10er ein Vermögen. Daher muss ich die Kosten rechtzeitig wissen,
sonst schaffe ich das nicht mit dem Ansparen. Aber meine Planung steht erstmal und ich werde einiges selber basteln und bauen müssen, um
das Becken so hinzubekommen wie ich es mir vorstelle. Aber dazu mehr in 5-6 Monaten. So lange wird das aktuelle Becken noch reichen.
Die Zeitwerte entnehme ich übrigens anderen Haltungsberichten. Es ist davon auszugehen, dass die Koloniegröße in 6 Monaten bei 200-300 Tieren liegen wird.
An dieser Stelle ein großes Danke an alle, die einen Bericht zu C. fellah verfasst haben und auf deren Messwerte ich mich hier stütze.

So. Das war es für heute.
Ich habe hier noch zwei Bilder von der aktuellen Brut für euch [16, 17] und natürlich den Link zum Diskussionsthread: [LINK]

Alles Gute
- Jannis

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Bild 16: Ein Bild der aktuellen Brut

Bild
Bild 17: Und noch ein Bild der aktuellen Brut
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 12. Okt 2014 21:18

Die ersten Puppen schlüpfen
(Beitrag verfasst am 12.10.2014, 6. Haltungswoche)
Koloniegröße: 14 Arbeiterinnen, ca. 15 Eier, 2 Larven, ca. 20 Puppen



Hi Leute.
Ich hoffe euch haben die letzten Berichte gut gefallen. Auf jeden Fall folgt nun der Nächste.
Momentan ist es eher ruhig bei den C. fellah, doch über die Brutentwicklung kann man recht gut Berichten.
Hier ein kurzer Bildvergleich von letzter und dieser Woche [1, 2].

Bild
Bild 1: Brut von letzter Woche

Bild
Bild 2: Brut von dieser Woche (Nicht von heute. Daher sind auch mehr Larven zu sehen als zwei)

Leider sieht der Unterschied auf den Bildern nicht allzu groß aus, doch der Puppenberg ist noch einmal ein gutes Stück gewachsen.
Zu meinem Bedauern wurden einige Eier gefressen. Doch es wurden auch Neue gelegt [3, 4]. Damit gleicht sich das Ganze wieder etwas aus. Die Eierzahl bleibt somit bei ca. 15 Stück.
Larven sind fast gar nicht mehr vorhanden. Ich hoffe, dass sich das wieder ändern wird.
Die Puppen sind übrigens bereits recht dunkel verfärbt. Drei sind bereits geschlüpft. Die Restlichen sollten in der kommenden Woche noch nachziehen.

Bild
Bild 3: Gyne legt ein Ei

Bild
Bild 4: Gleiches Ei, nur ein paar Sekunden später aufgenommen

Wer nun aufgepasst hat wird feststellen, dass ich letzte Woche 12 Arbeiterinnen hatte, diese 14 und eben habe ich berichtet, dass drei Neue geschlüpft wären.
Damit kommen wir zu einem eher unschönen Teil des Berichtes. Eine Arbeiterin hatte einen kleinen Unfall. Es ist ihr gelungen sich im Nest zwischen den
Ytong Stein und die Plexiglasscheibe zu quetschen. Dort kam sie dann aber nicht mehr heraus und hat sich somit quasi selbst zerquetscht [5].

Bild
Bild 5: Arbeiterin bei Unfall gestorben

Aber zurück zur Brut.
In der Regel liegen die Eier und die Larven unter dem Puppenberg. Das macht es schwer, sie zu finden.
Zwischenzeitlich hatte ich sogar die Befürchtung, alle Eier seien gefressen worden, doch glücklicherweise konnte ich
immer mal wieder einen Blick auf die Eier und die beiden Larven erhaschen.
Da solche Momente kostbar sind, habe ich davon einige Bilder gemacht. Ein paar werde ich hier zeigen, da die meisten Leser
das Ganze wohl nicht als so spektakulär betrachten wie ich [6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13].

Bild
Bild 6: Arbeiterin (oben) hält Eierpaket

Bild
Bild 7: Und wieder die Eier

Bild
Bild 8: Diesmal sind es zwei Arbeiterinnen an den Eiern

Bild
Bild 9: Direkt nach Bild 8 aufgenommen. Nur etwas größer.

Bild
Bild 10: Wer genau hinsieht, erkennt links auf den Puppen ein Eierpaket

Bild
Bild 11: Eier wurden ausnahmsweise einmal auf den Boden gelegt

Bild
Bild 12: Kurz nach Bild 11 aufgenommen. Gleiches Motiv in größer.

Bild
Bild 13: Arbeiterin trägt Eier

Zurück zum Thema.
Was mich noch stutzig machte war, dass die Ameisen ihren Müll nicht aus dem Nest schafften. Ganz im Gegenteil: Die Königin saß sogar liebend gerne auf den Futterresten.
Ich habe bereits öfter gehört, dass kleine Kolonien ihren Müll nicht säubern, doch die Zeit hat dieses Problem bisher immer gelöst.
Genau so war es auch bei mir. Seit die drei Puppen geschlüpft sind, haben die Arbeiterinnen begonnen ihr Nest sauber zu halten [14].
Eherlich gesagt bin ich darüber auch erleichtert. Ich kenne es, dass bei einem zu großen Nest die anderen Kammern als Müllablage benutzt werden, aber
dass die Königin wirklich im Müll sitzt habe ich selten gehört. Aber das ist glücklicherweise nun Geschichte.

Bild
Bild 14: Arbeiterin trägt Müll zum neuen Ablageplatz

An dieser Stelle werde ich noch kurz auf das Futter eingehen.
Eingetragen wird nämlich fast gar nichts mehr. Ich habe diese Woche Fliegen, gefrorene Pinky Maden und gefriergetrocknete Schokoschaben verfüttert.
Normalerweise wird alles gerne angenommen, doch diese Woche haben sie lediglich die Fliege bearbeitet [15] und ein wenig lustlos an der Schokoschabe geknabbert.
Ich führe das darauf zurück, dass die Kolonie noch recht klein ist und momentan nur zwei Larven hat. Es scheint ihnen also erst einmal zu reichen.
Immerhin fressen Eier und Puppen nicht. Die Narungssuche läuft demnach ebenso auf Sparflamme. Die Außenaktivität hat drastisch nachgelassen,
doch ich denke dass sich das auch wieder legen wird, sobald die ersten neuen Larven da sind und Futter benötigt wrd.

Bild
Bild 15: Die Hälfte der Fliege wird genommen. Der Rest bleibt kaum angerührt liegen.

Zum Abschluss lässt sich nur noch sagen, dass die Arbeiterinnen die Brut über Nacht auch weiterhin wie gewohnt in den Schlauch verlegen.
Das kurze Stück zwischen Schlauchverbinder und Farmbecken ist da sehr beliebt [16].

Bild
Bild 16: Puppenberg im Schlauch

Öhm, ich dachte gerade das war es, aber während ich hier tippe, sehe ich nochmal kurz ins Nest bevor ich den Bericht online stelle und was sehe ich? In der Zwischenzeit
hat ich eine weitere Arbeiterin aus der Puppenhülle befreit. Es sind also nun 15. Leider erst jetzt bemerkt. Ein paar Minuten früher und ich hätte euch noch ein Video
von dem Schlupf gepostet. Aber wie ich bereits vermutet habe: Die Puppen sind langsam fällig.

Das war es dann auch schon für diese Woche.
Noch ein letztes Bild für euch [17]:

Bild
Bild 17: Arbeiterin trägt Puppe

Alles Gute
- Jannis
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 22. Okt 2014 20:16

Neue Eier
(Beitrag verfasst am 22.10.2014, 7. Haltungswoche)
Koloniegröße: 24 Arbeiterinnen, ca. 15 Eier, 0 Larven, 7 Puppen



Moin Leute.
Leider mit etwas Verspätung kommt nun das nächste Update zu letzter Woche. In ein paar Tagen erhaltet ihr bereits das Update für diese Woche, aber leider konnte ich es zeitlich nicht besser einrichten.
Wie auch immer. Es gibt wieder ein paar sehr erfreuliche Neuigkeiten, aber natürlich auch ein paar kleinere Rückschläge.
Für heute habe ich traurigerweise nicht allzu viele Bilder, doch ich denke, dass ihr mir das einmal verzeihen könnt.
Aber genug des Vorspanns. Let's go.

Die Brut:
In den letzten Tagen ist ein Großteil der Puppen geschlüpft, sodass die Arbeiterinnenzahl von 14 auf 24 angestiegen ist.
Das hat mich natürlich besonders gefreut. Es geht bergauf und es ist schön solche Ergebnisse zu sehen. Love it.
Was aus den beiden Larven geworden ist, kann ich leider nicht sagen. Ich weiß nicht, ob sie gefressen wurden, oder sich irgendwo hinter der Wärmematte verpuppt haben.

So weit die guten Nachrichten.
Es waren mal 8 Puppen übrig. Eine hat es nicht überstanden. Die Arbeiterinnen klemmten sie zwischen die Scheibe und den Ytong Stein direkt unter der Wärmematte.
Sie kamen zwar noch problemlos an die Puppe dran, aber sie wurde anscheinend irgendwie vergessen. Als die Ameisen sie nach einiger Zeit wieder aus der Spalte herausholten,
war die Puppe komplett ausgetrocknet. Sie sind nunmal leider nicht für längeren, direkten Kontakt mit der Wärmematte (ca 32°C) ausgerüstet.

Dieser Verlust schwindet jedoch, im Vergleich zu den 10 Arbeiterinnen, die diese Woche geschlüpft sind. Alles in allem also eine hübsche Bilanz.
Was jedoch für etwas mehr Unmut sorgt, ist die aktuelle Situation der Eier. Erfreulicherweise hat die Königin noch einen kleinen Eierhaufen gelegt, sodass ca. 25 Eier vorhanden waren.
Leider wurden ein paar Eier des alten Eierhaufens und ein paar des neuen Eierhaufens gefressen.
Daher komme ich diese Woche immer noch auf 15 Eier. Also gleicher Stand wie letzte Woche, was ich wirklich schade finde. Ich hatte mich gefreut wie ein kleines Kind an Weihnachten, als
es zwischenzeitlich 25 Eier waren. Naja es werden noch viele viele Eierpakete folgen. Ich hoffe einfach auf etwas mehr Glück bei dem Nächsten.
Hier habt ihr einmal zwei Fotos [1, 2]. Das erste zeigt das ältere Eierpaket, das Zweite zeigt das Neuere. Bemerkenswert ist, dass die beiden Pakete in unterschiedlichen Kammern
recht weit von einander entfernt gelagert werden.

Bild
Bild 1: Das ältere Eierpaket, bevor einige Eier gefressen wurden. Ist also jetzt etwas kleiner.


Bild
Bild 2: Wer genau hinsieht erkennt über der linken Puppe einige Eier. Das ist das neuere Eierpaket.

Ansonsten ist jedoch nicht viel los bei den C. fellah.
Als Futter diente diese Woche gefriergetrocknetes Ochsenblut, eine Fliege, eine gefriergetrocknete Schokoschabe [3] und etwas Thunfisch [4,5,6].
Ich merke bereits, dass der Winter anbricht. Ich finde kaum noch Fliegen. Für meinen Geschmack habe ich diese Woche zu viel gefriergetrocknetes verfüttert.
Im Notfall werde ich wohl draußen auf Futtersuche gehen oder ein paar Heimchen kaufen müssen. Das Problem wird sich jedoch nächstes Jahr erledigt haben.
Ab Mitte 2015 plane ich eine kleine Schokoschabenzucht zu öffnen. Warum Schokoschaben? Ganz einfach: Sie machen wenig Dreck, keine Geräusche (wie z.B. Grillen), sind recht anspruchslos,
vermehren sich im wahrsten Sinne des Wortes wie die Schaben und das Wichtigste: Ich habe komplett gesunde und gut genährte Futtertiere.
Der Kostenaufwand wird dabei minimal sein. Als Behälter verwende ich dann einfach die aktuelle Arena der Camponotus fellah, da diese dann bereits in einem
größeren Becken sein werden (wenn sie sich planmäßig vermehren).


Bild
Bild 3: Gleich drei Arbeiterinnen unterwegs (zwei im Napf und eine hinten an der Wurzel)

Bild
Bild 4: Arbeiterinn am Thunfisch


Bild
Bild 5: Gleiches Motiv, andere Beleuchtung


Bild
Bild 6: Wer genau hinsieht, erkennt einen Brocken Thunfisch, den die Arbeiterin herausgerissen hat und den sie nun zwischen ihren Mandibeln trägt.

Das war es dann wohl auch schon von dieser Woche.
Das Einzige, was noch zu erwähnen wäre ist, dass ich die Wärmematte jetzt 24 Stunden laufen lasse. Ich denke dass das der Brutentwicklung ganz gut tut.
Die Befeuchtung habe ich aber nicht erhöht. Ich denke, dass ca 12ml alle zwei Tage für einen Ytong Stein dieser Größe ausreichen sollten, trotz 24/7 Beheizung.
Zum Abschluss noch ein Foto der kompletten Anlage [7]. Und natürlich wie immer der Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

Alles Gute
- Jannis


Bild
Bild 7: komplette Anlage
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 26. Okt 2014 23:57

Abwarten
(Beitrag verfasst am 26.10.2014, 8. Haltungswoche)
Koloniegröße: 26 Arbeiterinnen, ca. 20 Eier, 0 Larven, 5 Puppen



Pünktlich zum Ende der Woche wieder ein Bericht.
Ich habe diese Woche bereits einen zur letzten Woche online gestellt. Dieser hier ist nun zur aktuellen Situation.
Heute gibt es aber leider kaum etwas zu berichten. Daher nur ein kurzes Update.

Wie bereits oben zu erkennen ist, sind weitere zwei Arbeiterinnen geschlüpft.
Desweiteren wurden beide Eierpakete zu einem großen zusammengefügt. Letzte Woche bin ich davon ausgegangen, dass nur noch ca. 15 Eier
übrig sind, aber es sind eher 20 Stück. Also erst einmal positiv. Ich habe bei der Haltung alles in allem ein wirklich gutes Gefühl.
Die Ameisen sind für eine so kleine Kolonie recht aktiv und sie kümmern sich gut um die Brut. Die Tiere wirken gesund und munter.
Bisher gab es kaum Schwierigkeiten. Ansonsten sind die C. fellah nicht nur sehr schön, sondern meiner Meinung nach auch für Anfänger geeignet.
Mehr gibt es diese Woche wohl nicht zu berichten.

Eine Anmerkung noch: Die fünf verbliebenen Puppen sind noch aus den Eiern geschlüpft, die damals in der Kolonie vorhanden waren, als ich diese erhielt.
Sobald diese Puppen geschlüpft sind, ist jegliche weitere Brut komplett bei mir entstanden. Ich werde versuchen nächstes Jahr zu beobachten, wie schnell
sich die Brut bei meinen Haltungsbedingungen entwickelt und das Ganze für euch zusammenfassen. Ist sicher interessant für andere Halter.

Noch ein kurzes Wort zu den Haltungsbedingungen: Ich habe mich entschlossen die Wärmematte seit letzter Woche durchgehend laufen zu lassen.
Vielleicht habe ich das schon in meinem letzten BEricht erwähnt, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Wie auch immer. Jetzt wisst ihr es.

Den Bericht beende ich mit zwei Bildern von dem Eierpaket [1, 2].
Ihr wisst ja, dass ich immer gerne viele Bilder poste, aber leider gibt es diese Woche echt nichts Interessantes von der Kolonie.

Alles Gute
- Jannis

Bild
Bild 1: Eierpaket

Bild
Bild 2: gleiches Motiv
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 20. Nov 2014 21:13

Bergbau
(Beitrag verfasst am 20.11.2014, 12. Haltungswoche)
Koloniegröße: 31 Arbeiterinnen, 0 Eier, ca. 12 Larven, 0 Puppen



Hi Leute.
Wie die Zeit verfliegt. Mein letzter Bericht ist nun bereits vier Wochen her.
Ich hatte leider eine menge Stress an der Uni. Daher hat sich dieser Bericht leider etwas verzögert.
Aber als Entschädigung dafür gibt es heute für euch wieder einen längeren Beitrag, da sich doch ein Wenig getan hat.

Zuallererst fällt auf, dass die Puppen geschlüpft sind und die Kolonie somit 31 Arbeiterinnen umfasst. Zum Anderen fällt auf, dass neue
Larven geschlüpft sind. Leider wurden weitere Eier gegessen, aber die Gyne wird wahrscheinlich bald wieder Neue legen. Bis dahin bleibt abzuwarten.
Es kann natürlich auch sein, dass ich die kleineren Larven nicht gefunden habe, da sie hinter der roten Folie und auf dem weißen Hintergrund des Ytong Steins
nur schwer zu erkennen sind.

Aber schaut selbst. Hier ein vergleich der Brut über die letzten zwei Wochen [1, 2, 3].

Bild
Bild 1: Brut vor zwei Wochen

Bild
Bild 2: Brut vor einer Woche

Bild
Bild 3: Aktuelle Brut

Es fällt direkt ein Unterschied zum den letzten Berichten auf: Die Brut wird nicht mehr oben im Gang gelagert sondern in den unteren Kammern und Gängen.
Dabei wird sie immer wieder zur Wärmematte hingetragen und später wieder zurück in eine Kammer. Auf diesem Bild erkennt man sehr schön einen Teil der Brut
in der Nähe der Wärmematte [4]. Die Brut befindet sich zum Zeitpunkt der Aufnahme auch nicht mehr in der Kammer sondern in dem untersten Gang, über dem die Wärmematte liegt.

Bild
Bild 4: Larven an der Wärmematte

Soviel erst einmal zur Brut. Aktuell erkenne ich wie gesagt leider nur ca. 12 Larven, was aber nicht heißt, dass es nicht mehr sind.
Aber okay. Bevor es weiter geht, möchte ich an dieser Stelle nochmal ein aktuelles Bild der Gyne zeigen [5]. Es erstunt mich immer wieder,
wenn ich diesen dicken Brocken sehe. Wirklich eine gewaltige Ameise. Und da es an keiner anderen Stelle passt möchte ich direkt ein älteres Bild
hinterherschieben [6]. Es ist vor ca. zwei Wochen entstanden, als die letzten Puppen geschlüpft sind. Man sieht zwei Arbeiterinnen, die eine leere
Puppenhülle abtransportieren.

Bild
Bild 5: Der ganze Stolz der Kolonie: die Königin.

Bild
Bild 6: Zwei Arbeiterinnen transportieren eine leere Puppenhülle.

So viel dazu. Auf das Futter gehe ich nur kurz ein, da sich nicht viel getan hat.
Fliegen finde ich keine mehr. Daher füttere ich momentan alles mögliche. Die Schokoschaben machen sich wie immer sehr gut, aber ab und an gibt es auch
ein kleines Stück gekochten Schinken, Salami oder ein paar Fleischfasern vom Abendessen. Was halt gerade so da ist. Bisher geht das Konzept gut auf.

Mehr möchte ich nun garnicht zum Futter sschreiben, da ich bereits oft genug detaillierter darauf eingegangen bin.
Kommen wir nun zum Hauptpunkt dieses Berichtes:

Sie haben angefangen zu graben.
Hört sich erst einmal komisch an, da noch mehr als genug Platz im Ytong ist, aber im Farmbecken wird fleißig gebuddelt [7, 8].
Naja mehr oder weniger fleißig. Letzte Woche haben sie angefangen und dann komplett aufgehört. Erst gestern wurde weitergemacht [9].
Auffällig ist dabei, dass es genau die Tage sind, an denen ich das Farmbecken fast mit Wasser überschwemmt habe. Mich störte einfach, dass
im Boden einige Risse waren. Diese lagen ein Stück unter der Oberfläche und ich dachte mir, dass es schöner aussehen würde, wenn der Boden komplett zusammenpappt.
Da die Kolonie im Ytong lebt und eigentlich keine Ameise jemals im Farmbecken umherstreift dachte ich mir, dass ich einfach einen guten Schuss Wasser reinkippen kann.
Genug um sich auch etwas Tiefer in den Boden zu saugen und das Sand-Lehm Gemisch an den Rissen wieder zusammenpappen zu lassen. In der folgenden Nacht fingen sie dann an zu graben.
Diese Woche das gleiche Spiel. Ist der Boden zu trocken, verlieren sie bereits schnell die Lust. Bei den Grabungsarbeiten waren immer eine bis drei Arbeiterinnen anwesend.

Bild
Bild 7: Bergbau für Fortgeschrittene. Das Ergebnis von einer Nacht in der letzten Woche.

Bild
Bild 8: Gesamtüberblick von letzter Woche

Bild
Bild 9: Und so sieht der "Stollen" heute aus.

Alles in Allem eine wirklich coole Aktion. Es ist faszinierend, diesen Tieren beim Graben zuzusehen. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich mich entschlossen habe, dass ich später auf jeden
Fall eine weitere, größere Farm zur Verfügung stellen werde, sobald die Kolonie eine entsprechende Größe erreicht hat. Es ist einfach unbeschreiblich schön, ihnen bei der Arbeit zuzusehen.

Zum Abschluss noch ein Bild von einer Arbeiterin, die gerade von der Arena in den Schlauch krabbelt [10]. Es ist etwas verwackelt und nicht perfekt, doch ich bekomme langsam Depressionen bei
den ganzen roten Bildern. Aber zumindest beim Ytong lässt sich das nicht ändern, da die rote PVC Folie auf das Plexiglas geschraubt ist. Ich kann sie also nicht einfach mal kurz für ein Foto
abnehmen, ohne direkt die Plexiglasplatte mit zu entfernen. Schade, aber ist leider so.

Bild
Bild 10: Arbeiterinn krabbelt in Schlauch.

So das war es dann für heute. Wie immer habt ihr hier noch den Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 30. Nov 2014 20:15

Bis zum Erdkern
(Beitrag verfasst am 30.11.2014, 13. Haltungswoche)
Koloniegröße: 31 Arbeiterinnen, 0 Eier, ca. 11 Larven, 1 Puppen



Wahnsinn, was innerhalb von zehn Tagen alles passieren kann.
Da die Grabungsarbeiten mit einem Affentempo fortgesetzt wurden, fühle ich mich verpflichtet mich noch einmal zu melden.

Daher wird dies ein etwas kürzerer Bericht mit vielen Bildern.
Bevor es losgeht möchte ich kurz noch ein paar Kommentare zur Brut lassen. Wie oben zu erkennen ist, hat sich eine Larve zur Puppe entwickelt.
Trotzdem bin ich etwas enttäuscht, da ich gehofft habe, dass noch ein neuer Schub Eier kommt. Es ist vergleichsweise echt wenig Brut vorhanden.
Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Hier ein aktuelles Bild der Brut [1].

Bild
Bild 1: Aktuelle Brut

So aber nun zum Hauptthema. Die Ameisen graben mit einem gewaltigen Tempo.
Nur wenige Tage nach dem letzten Bericht sah es bereits so aus [2, 3]:

Bild
Bild 2: Ca. 3 Tage nach dem letzten Bericht

Bild
Bild 3: Gleiches Bild, andere Beleuchtung

Zu dem Zeitpunkt wurde also bereits an zwei Kammern gearbeitet. Man erkennt leider nicht, dass sich die obere
Kammer hinten noch ein Stück an der Scheibe langzieht. Sie ist also deutlich größer als auf dem Bild erkennbar.
Weitere drei Tage später sah das Ganze dann so aus [4]:

Bild
Bild 4: Plötzlich entsteht ein Gang am Boden

Die Frage, die ich mir stellte war simpel: Wie zum Teufel sind die da runter gekommen?
Ebenso simpel war die Antwort, als ich die Pappe von der Rückseite des Farmbeckens entfernte und einen Blick
hinter die Kulissen wagte [5].

Bild
Bild 5: Ein Blick hinter die Kulissen verrät einiges.

Auf dem Bild erkennt man gut, was ich eben sagte: die obere Kammer ist größer, als sie von vorne aussieht.
Von der Kammer haben sie sich dann auf der Rückseite der Farm bis zum Drainagerohr gebuddelt und dann senkrecht
runter bis zur Seramisschicht.

Übrigens war vorher keine Rotfolie auf der Rückseite. Nachdem ich die weiße Pappe entfernte, klebte ich die rote PVC Folie
an die Scheibe, da ich nun auch immer wieder einen Blick auf die Rückseite werfen werde. Die Pappe bleibt jedoch angelehnt an
der Rückseite. Das sorgt dafür, dass die Tiere es dunkler haben und ich bei bedarf die Pappe einfach entfernen kann um
hinein zu gucken.

Und weitere drei Tage später (also gestern) kam dann die nächste Überraschung [6]:

Bild
Bild 6: Was ist denn da schon wieder passiert?

Wieder eine freie Stelle mitten im Niergendwo. Ich konnte es mir nicht nehmen direkt wieder einen Blick
hinter den Vorhang zu werfen. Die Rückseite sieht aktuell so aus [7, 8]:

Bild
Bild 7: Aktuelles Bild der Rückseite

Bild
Bild 8: Gleiches Bild, anderer Winkel

Die obere Kammer ist ein ganzes Stück gewachsen! Da hat sich aber irgendeine Ameise richtig Mühe gemacht.
Ich war echt beeindruckt, als ich das gestern sah.

Aktuell hat sich seit gestern kaum etwas verändert. Die letzten drei Bilder [6, 7, 8] zeigen also den aktuellen Stand der Dinge.
Es ist wunderschön den Arbeiterinnen beim Graben zuzusehen. Das entschädigt vollkommen die niedrige Anzahl an Brut.
Es sind permanent drei bis acht Arbeiterinnen mit dem Graben beschäftigt. Ich kann stundenlang vor dem Farmbecken sitzen und mir das ansehen,
ohne dass mir langweilig wird. Wunderschön.

Ich weiß, dass viele Halter ihre Ameisen nur in YTong, Gipsnestern, Korknestern und Ähnlichem halten. Meine Empfehlung ist jedoch ganz klar:
Wenn ihr Ameisen haltet, die Erdnester anlegen, nutzt das aus! Ich selbst bin auch ein großer Freund von YTongnestern, aber wenn ich nächstes Jahr das
Becken ausbauen muss, werde ich ihnen auch ein großes Farmbecken zur Verfügung stellen. Zusätzlich zum YTong Nest und dem aktuellen Farmbecken.
Es ist einfach nur spannend ihnen beim Graben zuzusehen.

Das war es dann heute wieder von mir. Hier wie immer der Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 8. Mär 2015 16:12

Ende der Diapause
(Beitrag verfasst am 08.03.2015, 23. Haltungswoche)
Koloniegröße: ca. 35 Arbeiterinnen, ca. 30 Eier, 0 Larven, 1 Puppe



Nach mehreren Monaten Pause gibt es endlich mal wieder etwas Neues von mir.
Der letzte Haltungsbericht liegt also schon etwas zurück. Zwischendurch gab es aber nichts zu berichten.
Es gab kaum Brut und die Kolonie stagnierte total. Die Arbeiterinnen verließen das Nest nur noch, um ein wenig Nahrung zu sammeln
und verschwanden dann schnell wieder.

Der Grund hierfür ist offensichtlich. Die Gyne hat tatsächlich eine Diapause eingelegt.
In der Zeit von Dezember bis Ende Febuar gab es also keine neuen Eier. Die wenige Brut, die noch vorhanden war
wurde in der Regel gefressen. Nur wenige Bruteinheiten schafften es bis zur ausgewachsenen Ameise.
In diesem Haltungsbericht fasse ich also den Zeitraum vom letzten Monat bis jetzt zusammen, da vorher nichts los war.

Übrigens kann ich die Anzahl der Arbeiterinnen nur schätzen. Gezählt habe ich 32 Arbeiterinnen, aber da immer ca. 10 im Farmbecken hocken und
ich dort nur einen schlechten Einblick habe, gehe ich davon aus, dass es ca. 35 sind.

Aber eins nach dem Anderen. Die erste Frage hier ist ganz klar: wie komme ich darauf, dass es tatsächlich die Diapause war?
Wie ich bereits in einem vorherigen Bericht erwähnte, habe ich über den Winter weiter gefüttert und geheizt, sodass
es im Nest punktuell auf ca. 29°C kam.
Sowohl in anderen Haltungsberichten, als auch in Laborberichten wird immer wieder darauf hingewiesen, dass C. fellah
unter solchen Bedingungen keine Diapause hält. Der Ausfall der Diapause wirkt sich dabei jedoch nicht negativ auf die Kolonie aus.
Es kommt aber zu Störungen bei der Aufzucht von Geschlechtstieren.
Von den Bedingungen her (Ich habe also nicht weniger gefüttert und die Wärme konstant hoch gehalten) hätten sie also
eigentlich keine Diapause halten sollen.

Da aber die Gyne von ca. Anfang Dezember bis genau 3 Tage vor Februarbeginn keine Eier legte (Bei C. fellah ist die Diapause
von Dezember bis Febuar) und dieser Zeitraum relativ genau dem Zeitraum der Diapause entspricht, gehe ich davon aus, dass die Gyne
tatsächlich eine Diapause gehalten hat. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten, durch die Haltungsbedingungen.

Wie erwähnt, legte die Gyne ihr erstes Eierpaket nach der Pause genau 3 Tage vor Januarende.
Das zweite folgte letzte Woche. Die Arbeiterinnen kümmern sich aufopfernd um ihre neuen Geschwister [1]. Immer wieder
werden die Eier an verschiedene Stellen im Nest geschafft, um die optimale Temperatur zu erhalten.

Bild
Bild 1: Brut von letzter Woche. Eine der Puppen auf dem Bild ist übrigens geschlüpft, sodass diese Woche nur noch eine Puppe vorhanden ist.



Der Kampf um die Schokolade

Kommen wir kurz zu einem eher unangenehmen Teil des Berichtes.
Ein paar Arbeiterinnen haben es tatsächlich geschafft auszubrechen. Über einen Zeitraum von 2 Wochen habe ich probiert jedes Loch
abzudecken. Ich habe neues Parrafinöl aufgetragen, Stopfen kontrolliert, Lüftungsgitter verschlossen e.t.c. Doch ca. jeden
zweiten Tag fand ich eine Ameise frei herumwandern.

Und natürlich habe ich neben meinem Bett immer eine Tafel Schokolade liegen. Ab und an wache ich nachts auf und habe Lust auf
was Süßes. Dann kralle ich mir ein Stück und schlafe weiter.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich eine normale Figur habe und wirklich nur ein Stückchen nehme. Nicht dass ihr
mich jetzt alle für fett haltet ;)

Aber ihr könnt euch natürlich denken wo das hinführt. Ein paar ausgebrochene Arbeiterinnen und Schokolade, die offen herumliegt.
Dieser Fakt hat mir jedoch das Wiederfinden der verschwundenen Ameisen relativ leicht gemacht, da die ausgebüchsten Arbeiterinnen
immer recht schnell Richtung Schokolade wanderten. Ich brauchte also nur immer mal wieder die Augen offen zu halten.
Doch der Kampf um die Schokolade hatte begonnen. Ich war nicht bereit die Tafel ohne Gegenwehr an die Ameisen abzutreten.

Nach einer Woche hin und her kam dann schließlich der Zeitpunkt, an dem ich einen taktischen Schlag landen musste.
Also hab ich mir die Tafel geschnappt und komplett reingestopft. Mit schlechtem Gewissen gegenüber meiner Figur, aber einem
guten Gefühl im Bauch ging nun die Suche nach der Ausbruchsstelle weiter.

Schließlich fand ich sie auch. Einige der kleineren Arbeiterinnen schafften es tatsächlich sich zwischen dem YTong Nest und
der Plexiglasscheibe durchzuquetschen und entkamen so.
Also habe ich das Nest aus der Halterung genommen, hingelegt und Schichten dickerer Pappe in jede freie Stelle gestopft [2, 3].
So lange bis nichts mehr passte.

Bild
Bild 2: Alle Ränder wurden mit Pappe zugestopft.

Bild
Bild 3: Gleiches Bild, anderer Winkel.

Natürlich hatte so eine massive Neststörung ihre Folgen. Immerhin wurde der YTong Stein über 5 Minuten durchgerüttelt.
Die Arbeiterinnen taten also das einzigst Sinnvolle. Sie packten ihre Brut, ihre Königin und ab ging es in das Farmbecken.
Immerhin hatten sie hier ja bereits einige schöne Kammern gegraben. Einen so schnellen Umzug habe ich noch nie gesehen.
Innerhalb weniger Minuten war alles vorbei. Sie sind eher geflohen als umgezogen.
Naja ich kann es ihnen nicht verübeln, aber anders ging es nunmal nicht. Das Nest musste einfach abgedichtet
werden.

Trotzdem war ich super glücklich. Die Ausbruchsstelle war gefunden und gesichert. Und natürlich
habe ich mich wie ein kleines Kind an Weihnachten gefreut, dass die Kolonie nun in ihren eigenen Gängen
lebt. Immerhin war es so schön ihnen damals beim Graben zuzusehen. Ich habe in einem vorherigen Haltungsbericht
sogar überlegt ihnen später noch ein größeres Farmbecken zur verfügung zu stellen.

Nach ca. 3 Minuten voller Freude traf es mich aber wie ein Schlag... Ich sah... Nichts. Die Nesteinsicht in das
Farmbecken war so schlecht, dass ich weder Brut, noch den Großteil der Arbeiterinnen erkennen konnte.
Das war dann der Zeitpunkt, an dem ich zwei Dinge beschloss:
1. Ich werde ihnen später kein weiteres Farmbecken zur Verfügung stellen. Die Einsicht ist grottig.
2. Die Ameisen müssen wieder zurück ins YTong Nest.

Gesagt getan.
Und wie kann man Ameisen am Besten zu einem Umzug motivieren? Richtig. Die rote Folie wurde entfernt
sodass schönes, helles Tageslicht mitten ins Nest fiel. Natürlich hatte ich auch die Lieblingstemperatur
meiner afrikanischen Ameisen nicht vergessen: erfreuliche 11-12°C. Diese wurden durch Kühlakkus an
der Scheibe realisiert [4, 5]. Nach 3 Stunden kamen die Ameisen zu dem Entschluss, dass dieser neue Zustand
wohl länger anhalten würde und schwupps waren sie wieder im dunklen, warmen YTong.

Bild
Bild 4: Die rote Folie wurde entfernt.

Bild
Bild 5: Absolut notwendig für jede Zwangsumsiedlung: Kühlakku.

Das war mal ein Stressiger Tag für sie. Mein Mitgefühl hatten sie, doch anders ging es nunmal nicht.
Das war es erst einmal zur Situation vom letzten Monat. Seit dieser Aktion wurde keine Ameise mehr außerhalb des
Formicariums gesichtet.



Aktuelle Situation

Natürlich will ich noch ein paar Worte zur aktuellen Situation schreiben.
Seit die Diapause vorbei ist sind die Ameisen wieder recht aktiv. Die Arbeiterinnen müssen immerhin mehr
Futter besorgen, da bald ca. 30 hungrige Larven schlüpfen werden. Und sie müssen sich wieder um Brut kümmern.
Während der Diapause haben sie das Futter kaum angerührt und natürlich auch nicht eingetragen.
Jetzt wird wieder Nahrung benötigt und daher alles schön ins Nest geschleppt. Momentan lagern sie dort einen
kleinen Brocken Hähnchenfleisch und einen kleinen Brocken Fisch. Alle Arbeiterinnen haben pralle Gaster und
sind gut genährt. Alles in allem also ein recht erfreulicher Zustand [6, 7]. Ich hoffe, dass bald
weitere Eier kommen, sobald die ersten Eier sich weiter entwickeln.

Bild
Bild 6: Die Kleinen freuen sich auf ein kräftiges Mahl.

Bild
Bild 7: C. fellah auf Futtersuche.

Doch das wird die Zukunft zeigen. Ich bin immerhin schon mal froh, dass die Gyne nach der Diapause
wieder gut gelegt hat. Zu guter letzt folgen noch ein paar aktuelle Bilder von der Brut [8, 9, 10, 11].
Das war es aktuell. Sobald es wieder etwas zu Berichten gibt, werde ich mich hier wieder für euch
melden.

Bild
Bild 8: Beide Eierpakete und die Puppe. Also momentan die gesamte Brut.

Bild
Bild 9: Gleiches Bild, anderer Winkel. Aber auch hier ist die gesamte Brut gut zu erkennen.

Bild
Bild 10: Und nochmal die Eier aus der Nähe.

Bild
Bild 11: Beide Eierpakete direkt nebeneinander.

Das war es dann heute wieder von mir. Hier wie immer der Link zum Diskussionsthread: viewtopic.php?f=227&t=19591

Alles Gute
- Jannis
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Re: Camponotus fellah - Haltungsbericht von Dignity

Beitragvon Dignity » 8. Jun 2015 16:01

Frust und Lust
(Beitrag verfasst am 08.06.2015, 37. Haltungswoche)
Koloniegröße: 36 Arbeiterinnen, ca. 30 Eier, ca. 10 Larven, 2 Puppen



Morgen Leute.
Endlich gibt es wieder etwas Neues bei mir. Ist zwar nicht allzu viel aber ich freue mich tierisch,
dass ich wieder etwas zum Berichten habe. Genau drei Monate ist nun mein letzter Bericht her. Da
leider nicht allzu viel in dieser Zeit passiert ist, habe ich heute auch nur zwei Bilder für euch.

Aber erst einmal: Was ist denn nun in den drei Monaten passiert. Nun die Überschrift des heutigen
Beitrags heißt nicht umsonst "Frust und Lust". Jetzt kommt erst einmal der Frust.



Was bisher geschah

Wer meinen Bericht bisher verfolge, der weiß ja bereits dass die Gyne seit einigen Monaten wieder
fleißig Eier legt. Warum also "Frust"? Naja ihr dürft gerne mal raten wie viele dieser Eier
durchgekommen sind.

Richtig. Seit Monaten werden ALLE Eier gefressen. Und das noch bevor sie zu Larven werden.
Ich habe also seit Monaten immer zwei Eierpakete, aber kein einziges Ei wird verschont. Im letzten
Bericht hatte ich ja wenigstens noch eine einzige Puppe. Diese ist auch normal geschlüpft. Also
ein Koloniewachstum von +1 Arbeiterin.

Das war es aber auch. Die Gyne legt immer wieder neue Eier während die alten gefressen werden.
Dieses Jahr ist also noch kein einziges Ei durchgekommen. Ich kann
mir dieses verhalten nicht erklären, da immer Futter bereit stand (Insekten, Essensreste Honig und Wasser).
Übrigens Futter: Die Kolonie liebt Hähnchen, Pute und Fisch. Probiert das gerne mal bei euren
Kleinen aus. Anderes Fleisch (z.B. Schwein und Rind) wird nicht angenommen.
Aber auch Schokoschaben sind der absolute Renner.

Soviel kurz zur Ernährung. Jetzt bin ich leicht abgeschweift. Worauf ich eigentlich hinauswollte:
Trotz guter Ernährung wurde jedes einzelne Ei gefressen.
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was für ein Frust das ist, wenn man sich so sehr auf
Nachwuchs freut. Jedes Ei lässt die Emotionen aufblühen. Gerade bei einer kleineren Kolonie.
Einfach herrlich. An dieser Stelle halte ich es für sinnvoll Southpark zu zitieren:
"Aaaaaaaand it's gone". Alle Eier gefressen. Fühlt sich an wie ein Faustschlag ins Gesicht.



Was jetzt geschieht

Nun aber zu dem erfreulichen Teil des Berichtes.
Das letzte Eierpaket ist tatsächlich durchgekommen. Ich habe nun wieder mindestens zehn Lareven und
zwei Puppen. Desweiteren zwei Eierpakete mit jeweils ca. 15 Eiern.
Ein überwältigendes Gefühl nach so langem warten.
Ich bin überglücklich. Wie bereits erwähnt hat sich ansonsten wohl nicht allzu viel getan.
Daher sind heute beide Bilder von der Brut [1, 2]. Übrigens: Die rote Folie wurde vom Farmbecken nur kurz für
das Foto entfernt. Ansonsten ist das Becken immer schön abgedeckt.

Bild
Bild 1: Ca. 10 Larven und zwei Eierpakete (leider schwer sichtbar) im Farmbecken.

Bild
Bild 2: Die beiden Puppen werden im YTong Nest gehalten in der Nähe der Heizmatte.

Vielleicht ist einigen von euch nun aufgefallen, dass die Eier und Larven im Farmbecken sind und nicht
im YTong Nest. Das ist für mich etwas verwunderlich, da das Farmbecken nicht beheizt wird, aber
ich denke die Ameisen wissen was sie tun. Die Gyne befindet sich jedoch zusammen mit den beiden
Puppen und maximal zehn Arbeiterinnen im YTong. Der Großteil der Kolonie ist also bei der Brut im Farmbecken.



Das war es dann heute wieder von mir. Hier wie immer der Link zum Diskussionsthread: camponotus-fellah-diskussionsthread-von-dignity-t19591.html

Alles Gute
- Jannis
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