Hallo,
Heute schreibe ich aus einem für mich traurigen Anlass und bitte euch um eure Einschätzung sowie gegebenenfalls Rat.
Die Vorgeschichte
... besteht aus folgendem Versand-Desaster:
Per Absprache mit Antstore ist meine für 100€ bestellte Kolonie "Carebara affinis - Pheidologeton affinis; Größe:Königin + 51-100 Arbeiterinnen" am Montag, den 09.03.2015 (damit sie nicht über das Wochenende auf der Paketstation herumliege - welch' Ironie, wie sich zeigen sollte), versandt worden. Per Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar konnte ich verfolgen, dass das Paket am 11.03.2015 im Ziel-Paketzentrum "bearbeitet" worden ist, um 06:18 Uhr. Um 12:00 Uhr kam indes die Nachricht, dass "[d]ie Sendung [...] zurückgestellt [wurde]. Die Zustellung erfolgt voraussichtlich am nächsten Werktag." Am selben Abend, 20:33 Uhr, kam obsucrer Weise die Meldung "Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet." Am nächsten Tage geschah indes nichts, keine neue Meldung. Der Anruf bei DHL am nächsten Tage, Donnerstag den 12.03.2015 ergab, dass nicht ich, Sendungsempfänger, DHL-Aktionen initiieren könne, sondern dass ich mich an den Versender zu wenden habe. Folglich habe ich bei Antstore angerufen, wo mir die Auskunft erteilt worden ist, dass man erfahrungsgemäß erst nach sechs Tagen (es liegt schon so lange zurück - ich weiß bei Leibe nicht mehr, ob es "Werktage" oder "Tage" waren, die mir genannt worden sind) nach dem letzten DHL-Sendungsverfolgungs-Eintrage, auch als Versender, Schritte würde einleiten können (sogenannter "Nachforschungsauftrag"), weswegen ein Anruf bei DHL seitens Antstore's nichts brächte und zunächst nichts weiter geschah, sodass ich auf heißen Kohlen sitzend (das Heat-Pack, dessen Notwendigkeit dazumal ob niedriger Temperaturen außer Frage stand, so teilte man mir mit, "hielte" im Durchschnitt lediglich drei Tage) darauf hoffte, dass sich doch noch etwas rührte. Da dem nicht so war, wurde montags, den 16.03.2015, erneut bei Antstore angerufen. Augenscheinlich hat Antstore dann die Hebel in Bewegung gesetzt, sodass meine Kolonie am Dienstag, den 17.03.2015 - sechs Tage später, denn erhofft - eintraf.
Zustand zum Zeitpunkt des Eintreffens
1 Königin, 13 Lebende sowie sieben Tote (Arbeiterinnen allesamt Minor), keine Brut irgendwelchen Stadiums [wobei ich, natürlich nur noch ursprünglich, mittlerweile ging ich prinzipiell vom Tod der Ameisen auf, Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar erwartet hatte, (ebenfalls vom Antstore)]. Auf Nachfrage meinerseits bei Antstore ist mir mitgeteilt worden, dass es sein könnte, dass der Rest aufgefressen worden ist - grausige Vorstellung. Auf jeden Fall ersetzte mir Antstore die Grenzkosten von einer Kolonie der Fasson "11-25 Arbeiterinnen" zu "51-100 Arbeiterinnen", i.e. 20€, anstandslos sowie auf eigenen Vorschlage hin in Form eines Gutscheines.
Die Ameisen haben sich am selben Tage noch in den von mir in dem Terrarium vorgegrabenem Gange eingebuddelt, es wurde ebenfalls eine Fruchtfliege eingetragen. Da jedoch die Temperatur in dem Terrarium sehr viel höher war als bisher, expandierte das Wasser im Wasser-Reservoir des Versand-Reagenzglases, dass die Arbeiterinnen trotz Umzuges weiterhin aufsuchten, woraufhin eine Lache im Röhrchen entstand, in der eine Arbeiterin zu ertrinken drohte, woraufhin ich mich gezwungen sah, das Reagenzglas zu entfernen (nochmals, die Königin und die Arbeiterschaft, bis auf eben jene Ertrinkende, waren bereits im neuen Tunnel). In den kommenden Tagen ist weiter gebuddelt worden und es sind ungefähr vier Fruchtfliegen eingetragen worden.
Weiterer Verlauf:
Das Nest ist augenscheinlich verschlossen worden und seit ungefähr 61 Tagen konnte ich keine Lebenszeichen mehr vernehmen.
Da die Frage erfahrungsgemäß zwangsläufig immer kommt (wie die Frage nach dem BIOS-Update in Hardware-Foren, ...), die Haltungsparameter:
Temperatur: Tagsüber zwischen 28C° und 30C° schwankend, nachts Abkühlung auf 24C°-26C°.
Relative Luftfeuchtigkeit: Entsprechend der Temperatur-Schwankung schwankend zwischen ~70%-90%.
Insgesamt sind die Ausprägungen der Parameter etwas höher im Nestbereiche.
Die Antwort auf "zwangsläufige Frage Nr. 2": Ja, ich habe gegoogelt und ja, ich habe die Suchfunktion benutzt und diverse (gescheiterte) Carebara-Gründungs-Threads (wobei im Gros diversam betreffend) gelesen.
Insbesondere fand ich folgendes Zitat eastgate's:
"Die claustrale Gründung findet bei dieser Art in 2 Phasen statt: Nach dem Schwarmflug [sic!] hebt die Königin ein etwa 10-15cm tiefes Nest aus. Hier legt sie ca. 50 Eier ab. Sobald sich aus diesen Eiern die ersten Imagines entwickelt haben, legt die Königin nochmals ca. 50 Eier ab. Erst wenn der zweite Schub geschlüpft ist, wird das Nest geöffnet und die Imagines beginnen mit dem Fouragieren."
Das ist der einzige Strohhalm, an den ich mich noch klammere, wenn ich auch zum weitaus überwiegenden Teile vom Scheitern der Kolonie überzeugt bin (zumal es ja nicht "wirklich" eine Gründung respektive der Versuch einer solchen ist).
Nun meine konkrete Frage: Wie stehen die Chancen um meine Carebara Kolonie? Ich habe die Befürchtung, dass die Versandstrapazen eine solche Schwächung hervorgerufen haben, dass die Kolonie verstorben ist.
Nesteinsicht habe ich keine, sonst hätte ich nicht gefragt.
Ich würde mich sehr darüber freuen, antwortete mir jemand.
Gruß
Mario