Hallo Kit10 und schön, dass es ein weiteren Ameisenhalter gibt der sich auch vorher schlau liest
Auch ich habe mit Lasius niger begonnen, eine tolle kleine Art mit der man viel lernen kann.
Deine Fragen wurden alle schon super beantwortet aber auch ich mag noch mein Senf dazu geben
zu 1.
Tote Insekten lassen sich besser verfüttern, logisch, für eine kleine Kolonie ist es fast unmöglich einen lebenden Mehlwurm oder eine Fliege zu erbeuten. Gerade Mehlwürmer haben einen sehr harten Panzer der für Lasius niger scheinbar undurchdringbar ist, ein zerteilen ist somit unausweichlich. Fruchtfliegen oder andere "weichere" Insekten stellen im ganzen (aber tot) kein Problem dar. Das Abkochen ist immer ein großes Thema unter den Ameisenhaltern. Ich selber verfüttere nur selbst gezüchtete Mehlwürmer, Heimchen und andere Kauf-Insekten fülle ich auch in neue Boxen um und füttere sie, da bis sie später als Futter enden. wichtig ist auch was für Ameisen man sich hält, empfindliche Exoten würde ich auch auf Nummer sicher gehen (meine Camponotus cf. japonicus zähle ich nicht als empfindliche Exoten)
Aber ich koche meine Futtertiere seit Anfang an (2009) nicht ab, nur ab und zu, um den Inhalt der Mehlwürmer fest zu machen. Der Inhalt von Insekten ist meist flüssig und wird durch das Abkochen fester. Ich möchte niemanden überreden oder überzeugen das Gleiche zu tun! Doch ich werde es so weiter machen, da es natürlicher ist und ich nie Probleme hatte, auch nicht mit selbst gefangenen Insekten. Meine sechs erfolgreichen Kolonien scheint es nicht zu stören.
zu 2.
Wie schon von Insekten Züchter geschrieben, ist Zuckerwasser das einfachste, billigste und wird auch immer besser genommen als alles andere. Honig neigt auch stark zum Kleben,Schimmeln und zu Gären, was oft Ameisen das Leben kostet und Fertigzeug was man kaufen kann, ist nur sinnlos teuer was am Ende nicht mal angenommen wird wenn es Zuckerwasser gibt.
zu 3. Wasser und Zuckerwasser stellen gerade für die kleinen Lasius niger eine Todesfalle da, eine Wasserstelle bei den Ameisen schaut toll aus, aber würde viele Opfer bedeuten. Eine Größere Kolonie würde das Wasser auch gezielt mit Sand und Müll voll packen, hab ich zu oft erlebt.
Um das Ertrinken und das Festkleben in Zuckerwasser zu vermeiden, benutze ich Seramis (oder einfach Tongranulat um keine Werbung zu machen
)
Z.b. ein Kronkorken oder eine Vogeltränke mit Wasser mit Seramis auffüllen, das saugt das Wasser auf und die Kleinen können prima drüber laufen und sich retten wenn sie zu nass werden, bei Zuckerwasser genauso, wobei ich das nicht in eine Vogeltränke fülle
so viel braucht nicht mal eine große Kolonie ohne das es vorher schlecht wird.
Blattläuse hab ich auch schon mal angeboten, hat auch gut funktionier. Die Läuse wurden nicht (gleich) gefressen und scheinbar bewacht. Da sie von mir aber immer gut mit Zuckerwasser versorgt wurden, waren die süßen Ausscheidungen der Blattläuse nicht super attraktiv für die Lasius niger. Das größte Problem bei der Sache ist die Pflanze selbst und ihre Versorgung. Eine Pflanze mit Topf/ Erdreich im Ameisenbecken?! Ergibt eine große Sauerei und einen großen Buddelspaß für die Ameisen. Darum hatte ich ein kleinen Ast voll mit Blattläusen in ein Wasserglas mit Seramis gestellt, welches dann auch paar Tage gehalten hat. Es war eine lustige Sache, man kann es also gerne versuchen
Am Ende waren die Läuse auch alle weg, die Ameisen trugen die Läuse überall hin als die Pflanze schwächer wurde, sicher eine Suche nach einem neuen Standort. Später war keine Laus mehr zu sehen.. sicher als Futter geendet
Zum Schluss noch etwas Eigenwerbung(auch wenn seit längerem kaum noch aktiv neues dazu kommt), für Anfänger, offene Fragen oder Ideen sicher hilfreich...mein Haltungsbericht
http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=137&t=13878&st=0&sk=t&sd=a