Ameisen neigen zum Linksdrall

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Ameisen neigen zum Linksdrall

Beitragvon Kojote LM » 29. Dez 2014 00:11

Erkunden unbekannter Territorien
Ameisen neigen zum Linksdrall


Stößt eine Ameise auf ein unbekanntes Terrain, orientiert sie sich meist nach links. Diese besondere Vorliebe hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern schützt auch vor Fressfeinden. Auch andere Tiere nutzen asymmetrisches Verhalten zu ihrem Vorteil.
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Die Späherinnen geben der Kolonie die Richtung vor - und das ist meistens links.(Foto: picture alliance / dpa)

Ameisen haben beim Erkunden unbekannten Terrains einen Linksdrall. Britische Forscher ermittelten in Versuchen, dass sich die in Europa vorkommende Art Temnothorax albipennis tendenziell nach links hält, wenn sie fremde Nester erkundet. Die Seitenpräferenz biete den Tieren verschiedene Vorteile, schreibt das Team um Edmund Hunt von der Universität Bristol in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.

Wenn sich ein einzelnes Tier beim Betreten eines Labyrinths stets in eine Richtung orientiere, habe es eine höhere Chance, entweder wieder zum Eingang zurück zu gelangen oder aber einen anderen Ausgang zu finden, ohne sich zu verirren. Wenn viele Artgenossen diese Tendenz teilten, so würden sie sich unterwegs begegnen. Damit sinke das Risiko des einzelnen Tiers, einem Fressfeind zum Opfer zu fallen.

"Ihre Welt ist wie ein Labyrinth und das beständige Beibehalten einer Richtung ist eine sehr gute Strategie, um Labyrinthe abzusuchen und wieder zu verlassen", so Hunt. "Und weil ihre Nestgefährten ebenfalls nach links tendieren, sollten sie auch zahlenmäßig sicherer sein." Die Forscher verweisen darauf, dass sämtliche Wirbeltier-Klassen eine Spezialisierung der beiden Hirnseiten haben.
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Asymmetrie ermöglicht Multitasking

Aber auch manche Wirbellose, darunter ebenfalls Insekten, zeigen Asymmetrien in ihrem Verhalten, die auf Asymmetrien des Nervensystems hindeuten. Diese Spezialisierung ermögliche es, zwei Aufgaben gleichzeitig auszuführen, heißt es. So könnten etwa Echsen oder Fische mit einem Auge – samt der gegenüberliegenden Hirnhälfte – Beute ausmachen und mit den Gegenparts auf der anderen Seite auf Fressfeinde achten. Vermutlich seien Seitenvorlieben bei jenen Arten häufiger, die in Gruppen leben, glauben die Forscher.

Um dies bei Ameisen zu testen, hatten die Forscher jeweils etwa 10 Späherinnen aus insgesamt 18 Kolonien beim Erkunden eines fremden Nests beobachtet. Beim Krabbeln in dem unbekannten Gehäuse hielten sich die Tiere tendenziell nahe der Wände. Mussten sie sich für eine Richtung entscheiden, so wandten sie sich meist nach links.

Quelle: n-tv.de , lsc/dpa
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