Hallo zusammen,
seit zwei Tagen bin ich stolzer Besitzer einer Atta cephalotes (bicolor)-Kolonie. Deren Werdegang möchte ich gerne hier in einem Haltungsbericht festhalten. In der Hoffnung auf gute Kritik und möglicherweise um später anderen Haltern eine Starthilfe zu bieten.
Etwas von mir: Ich bin 21 Jahre jung, studiere Lebensmittelchemie in Hamburg und habe seit gut 10 Jahren Erfahrung in der Haltung mit Reptilien und Insekten, wobei mein Schwerpunkt klar die Welt der kleinen Krabbler ist. Ameisen habe ich bisher noch keine gehalten und ja ich weiß das wird viele stören, dass ich gleich mit einer solch schweren Art gestartet bin, aber den Attas galt mein größtes Interesse bei den ganzen Ameisenarten, die es im Handel zu erwerben gibt. Falls von dieser Seite aus Kritik kommen sollte, dann bitte per PN.
An Insekten habe ich bisher hauptsächlich Mantiden gehalten, weiterhin Phasmiden, Ancylecha fenestrata und Ampulex compressa/Juwelwespen (mein ganzer Stolz ) sowie die Skorpionart Orthochirus innesi.
Nun zum Haltungsbericht: Ein Bild des eingerichteten Beckens verrät, denke ich mal,, mehr als tausend Worte
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Außenbereich
Zu sehen ist, dass ein Teil des Regals mit Kork ummantelt wurde, um darin die gewünschte Temperatur zu erreichen und den Eindruck eines geschlossenen Terrariums zu erwecken.
Ausgeschmückt habe ich die Korkwände mit Bambusstäben und Tillandsien. Der Bodengrund ist loses Korkgranulat, was bei Bedarf jederzeit wieder entfernt werden kann.
Temperatur
Eine Temperatur von 25-27 °C sowohl im Außenbereich als auch in den beiden Zylindern wird tagsüber durch eine Leuchtstoffröhre erreicht. Zusätzlich läuft rund um die Uhr ein Thermostat der bei einem Temperaturabfall unter 24°C einen Heizstein und eine Heizmatte (hinten in der Mitte unter dem Granulat) anschaltet. Diese sind so positioniert, dass sie die Zylinder nicht direkt beheizen, um ein Austrocknen des Pilzes zu vermeiden.
Luftfeuchtigkeit
Sie ist in den Zylindern ungefähr bei 75%. Um sie in direkter Umgebung zum Pilz höher zu halten habe ich eine aufgeschnittene Plastikdose darüber gestülpt. Durch gelegentliches Nachtropfen von dest. Wasser müsste sich diese Feuchtigkeit halten können.
linker Zylinder
Der linke Zylinder soll den Ameisen als Pilzbecken dienen. Momentan bringen sie an den Rand des Beckens, der zum Betrachter zeigt (siehe Bild oben), auch ihren Müll in Form von toten Ameisen und nicht mehr verwendbarem Pilz. Dieser Zylinder hat im Deckel keine Lüftung. Der linke graue Verschluss ist jedoch mit einem feinen Gitter versehen.
rechter Zylinder
Dieser Acrylbehälter dient zur Gabe von Futter jeglicher Art. Sei es nun Grünpflanzen, Haferflocken, Mandeln, Wasser oder Zuckerwasser. Für letzteres habe ich jeweils eine Tränke bereitgestellt. Die Blätter werde ich, wenn möglich, immer in kleine Ampullen mit Wasser stellen, damit sie bei der Temperatur nicht so schnell austrocknen.
Das vorweg…
8.10.2013
Die Kolonie kam am Vormittag an. Obwohl er wirklich gut in Blätter eingebettet war, war der Pilz durch Erschütterungen völlig zerfallen . Mit Hilfe eines untergeschobenen Blattes hob ich ihn in das Pilzbecken hinein. Von den 50-100 Arbeiterinnen schienen keine dem Transport zum Opfer gefallen zu sein (vielen Dank an den Verkäufer antstore ). Schnell waren sie dabei das Becken zu erkunden. Um dem Pilz ein geeigneteres Klima zu bieten, habe ich einen zerschnittenen Plastikbecher mit zwei kleinen Eingängen darüber gestülpt. Die alten mitgelieferten Blätter tauschte ich komplett gegen neue Brombeerblätter aus. In den Futterzylinder stellte ich ihnen folgende Blätter zur Verfügung:
- Forsythie
- Jasmin
- Haselnuss
- Feuerdorn (über den machten sie sich abends als erstes her)
Nachdem ich sie einige Stunden in Ruhe gelassen hatte, wurden schon die ersten Brombeerblätter geschnitten. In den Futterzylinder wagten sie sich erst in der Nacht. Diesen räumten sie dann aber auch fast komplett leer! So weit ich das sehen konnte ließen sie die Wassertränke völlig unberührt.
Die Luftfeuchtigkeit pendelte sich bei ca. 75% ein.
Hier noch ein paar Bilder:
- in dieser Box kam die Kolonie bei mir an. Da habe ich allerdings schon ein paar Blätter rausgenommen, vorher war sie noch besser gepolstert.
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- der Pilz im Wiederaufbau. Dabei ist schon zu erkennen, dass die Ameisen kleine Kammern errichten.
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- eine größere Arbeiterin ist mit dabei (auf der linken Seite)
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- der ERSTE Schnitt! Das Bild hat zwar keine besondere Qualität, aber für mich ist es dennoch von besonderem Wert
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Aus Interesse möchte ich bei meiner Dokumentation über den Werdegang meiner Kolonie auch das Pilzwachstum, das Koloniewachstum, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die geschnittene Menge an Blättern festhalten. Ob ich das kontinuierlich über die Monate und Jahre hinweg durchhalte, weiß ich natürlich noch nicht. Aber durch Lesen anderer Haltungsberichte weiß ich, dass sich andere für solche Dinge interessieren.
Zum Diskussionsthread:
viewtopic.php?f=149&t=19072
Viele Grüße
Xardas