Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 16. Mai 2014 19:37

Hallo!

Gibt es Leute unter euch, die langfristige Haltungserfahrungen mit T. nylanderi haben? Ich bin auf der Suche nach Infos über Haltungsparameter bei erfolgreicher Haltung. :)

Der Hintergrund ist der folgende:

Im März habe ich eine Kolonie T. nylanderi gesammelt. Dafür hatte ich ein Objektträger-Nest vom Antstore vorgesehen, in das die Kolonie auch schnell umgezogen ist. Das Nest ist auf einer Insel mit cs 20cm Durchmesser, Sand-Lehm Gemisch als Boden, einer Vogeltränke als Wasserquelle sowie Honig und Insekten als Futter.
Anfangs hatte die Kolonie ca. 50 Arbeiterinnen, ein paar Eier und natürlich die Gyne. Es gab relativ viel Aktivität. Der Nesteingang wurde zugebaut, mit Sand und Tannen-Nadeln, Es waren fast immer Arbeiterinnen am Honig, am Wasser und/oder an den angebotenen Insekten.

In den letzten Wochen sind viele Arbeiterinnen gestorben und es gibt kaum noch Außenaktivität. Inzwischen sind nur noch 20 Arbeiterinnen übrig. Brut gibt es aber genug. Etwa 30 Puppen, plus zahlreiche Larven und Eier.

Mache ich irgendetwas falsch? Gibt es Besonderheiten bei der Haltung zu beachten die ich möglicherweise nicht berücksichtigt hab? Oder ist es unter Umständen normal dass auf einmal viele ältere Arbeiterinnen sterben und es so eine "Durststrecke" gibt?
Die zahlreiche Brut gibt mir Anlass zur Hoffnung, aber mache mir natürlich Sorgen um die Kolonie :)

Ich hoffe auf hilfreiche Antworten! ^^
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 16. Mai 2014 20:08

Hier mal ein Blick auf die Insel (die normalerweise in einem größeren Blumenuntersetzer steht) und auf die Brut. Wenn ich nicht gerade Fotos mache ist das Nest mit Alufolie abgedeckt
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon baumarkthammer » 17. Mai 2014 14:35

An sich weist eine so große Menge Brut auf eine gute Haltung hin. Wenn es einer Kolonie schlecht geht, dann leidet für gewöhnlich zuerst die Brut. Temnothorax nylanderi ist auch keine Art, welche dafür bekannt ist besonders zimperlich zu sein, was Haltungsparameter angeht. Ich würde mir erstmal keine Sorgen machen.
Wenn Temnothorax hungrig sind, dann furagieren sie sehr aktiv und auch weit vom Nest weg. Bei so einer Menge Brut auf die Anzahl an Arbeiterinnen kann man aber davon ausgehen, dass die Kolonie genügend Futter hat!

Woran die Arbeiterinnen gestorben sind ist schwer zu sagen, selbst wenn man die Tiere vor Ort besichtigen würde.

Gruß
Kaj
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Moonman » 17. Mai 2014 18:37

Hi,

Seit Mai 2011 "halte" ich eine Kolonie. Sie leben in einem Terrarium mit Geckos, sie sind viel viel zu klein um den Geckos aufzufallen und werden von mir 99% nicht gefüttert oder anders versorgt. Sie leben als "Reinigungspersonal" :mrgreen:
Man kann sie oft an den Pflanzen und den Geckokot sehen, auch ein totes Futtertier was die Geckos liegen lassen wird immer schnell gefunden.
Hatte bis jetzt jeden Sommer Geschlechtstiere, auch wenn ich ihnen seit Anfang an keine Winterruhe geben kann.
Es sind wohl besondere Ameisen die kleinen Temnothorax nylanderi, eine richtige Anlage mit Nest und Arena mit Schlauch verbunden.... brauch / geht wohl nicht :mrgreen:
Hatte Ihnen viele verschiedene Nester angeboten, wo sie nun drin wohnen weiß ich nicht... habe auch das Gefühl das sie schnell und gerne umziehen wenn sie was passendes finden... in der Natur leben sie in Eicheln und anderen kleinen Holzresten...das hält auch nie lange, somit ist es wohl in ihrer Natur immer auf der Suche nach was neuem zu sein.

Temnothorax nylanderi als Reinigungspersonal?!

Das Terarium ist nicht sehr groß und vor allem nicht Ameisendicht..gerade für so kleine nicht, dennoch habe ich noch nie eine Ameise außerhalb gesehen, sie bewegen sich fast nur auf dem Boden zwischen den Pflanzen.

Sehe gerade das mein letzter Beitrag schon etwas her ist, aber sie leben noch. Sehe wenn ich in das Becken schaue immer da oder so eine rumlaufen.
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 18. Mai 2014 08:21

Danke für eure Antworten! Dann werde ich es mal weiter beobachten und gucken wie es sich entwickelt wenn in der nächsten Zeit die neuen Arbeiterinnen schlüpfen.

Ich dachte schon dass ich sie vielleicht zu trocken halte und habe daher das Nest ein wenig im Boden versenkt und diesen um das Nest herum feucht gehalten.

Moonman, deinen Bericht habe ich schon mit großem Interesse gelesen. Ich habe auch einige Terrarien, aber fast ausschließlich Wüste oder Steppe. Also nicht so gut für Temnothorax. ^^ Und im Vogelspinnen Terra fällt einfach nicht genug ab. :D
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Moonman » 18. Mai 2014 18:51

Macht die Vogelspinne nicht ein Netz?! da würden sich die klein doch sicher verkleben oder so?!
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 18. Mai 2014 18:57

Die spinnt zwar Netze, aber keine klebrigen. Die bedecken den Boden in und um die Höhle, schätze es dient zur Befestigung. Aber wie gesagt, in dem Terrarium würde nicht viel für die Ameisen zu holen sein. Ich müsste dort extra Insekten und Honig anbieten. Als Reinigungspersonal sind dort auchschon Kellerasseln drin
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 18. Mai 2014 18:58

Die spinnt zwar Netze, aber keine klebrigen. Die bedecken den Boden in und um die Höhle, schätze es dient zur Befestigung. Aber wie gesagt, in dem Terrarium würde nicht viel für die Ameisen zu holen sein. Ich müsste dort extra Insekten und Honig anbieten. Als Reinigungspersonal sind dort auch schon Kellerasseln drin.
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon mati » 21. Mai 2014 22:04

Moin Moin.
Schicke Kolonie!
Wie du weißt, hab ich die Kolonie seit etwa einem Jahr und keinen Einblick in's Nest.
Mein Becken kennst du ja. Da liegt jede Menge Totholz rum, da ziehen sie bevorzugt ein und knabbern sich die Gänge selbst. Ich find dann ggf die Krümel an der Stelle, an der sie neu bauen.
Die letzten Tage hatte ich wieder einen Spot mit 25 Watt an (Becken misst 50x30x30), die Tage davor eher kühleres "Wetter". Genaue Temperaturen kann ich dir leider keine geben.

Viel Erfolg mit deiner Kolonie.
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon Acid » 23. Mai 2014 09:22

Wenn die Formica sanguinea nicht an die Temnothorax ran gehen wäre es durchaus für mich eine Überlegung wert, die Kolonien gemeinsam zu halten. Wenn die Anlage dann größer wird.
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Re: Längerfristige Erfahrungen mit Temnothorax nylanderi?

Beitragvon mati » 23. Mai 2014 13:15

Ne, ist bisher kein Problem.
Einmal (!) habe ich bisher beobachten können, wie eine Formica sanguinea eine Temnothorax biss und in einer Grube ablegte. Aber die Kleine war wirklich penetrant und auch das größere Tier hat mehrmals zubeißen müssen und die Temnothorax zunächst immer wieder losgelassen.
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