von baumarkthammer » 6. Apr 2014 00:10
Harpegnathos venator sind sehr viel häufiger vorhanden, sehr wenige asiatische Länder haben diesbezüglich strikte Regelungen und Verbote (ich glaube China hat z.B. ein Verbot für die Einfuhr von Attini, was ich für extrem sinnvoll halte im Gegensatz zu der australischen Regelung).
Zu bekommen sind eigentlich fast immer nur Harpegnathos venator. Einige Jahre her, ich glaube es war 2010, waren auch einige Harpegnathos saltator auf dem Markt.
Sowohl Harpegnathos saltator als auch Harpegnathos venator habe ich gehalten, Harpegnathos venator nicht lange erfolgreich, Harpegnathos saltator dafür sehr lange. Die Harpegnathos saltator Kolonie ist am Ende tatsächlich am hohen Alter der Königin gestorben.
Was die Anfälligkeit gegenüber Milben angeht, so kann man lange darüber schreiben und man wird dennoch nicht zu einem Konsens kommen.
Meine Harpegnathos venator haben ebenfalls Milben bekommen, die ich ihrer Zeit fälschlicher Weise mit veränderten Haltungsparametern beseitigen wollte, was sehr nach hinten losging! Das war zu einem Zeitpunkt zu dem ich Harpegnathos saltator schon lange hielt.
Es wird wohl etwas mit suboptimalen Haltungsparametern zu tun haben, dass Harpegnathos venator so häufig von Milben befallen werden, als anfälliger als andere Ameisen würde ich sie auch nicht bezeichnen, eher würde ich sagen, dass die richtigen Haltungsparameter schwer zu treffen sind. Es sind keine Ameisen wie einige Camponotus, die notfalls auch mal eben wochenlang auf Zucker oder Obst ausweichen, wenn gerade nichts anderes da ist oder fast alle Insekten annehmen. Harpegnathos brauchen lebendige Insekten in bestimmter Größe und das kontinuierlich, ansonsten büßen sie schnell Brut ein. Auch haben Harpegnathos als Ponerinae keine Möglichkeit im Sozialmagen Nahrung zu speichern, weswegen sie nicht lange ohne Nahrung auskommen... die Fettreserven dieser schlangen Ameisen werden wohl auch marginal sein. Dazu kommt noch, dass viele Halter nicht lebende Tiere fütter wollten, was bei Harpegnathos keinen positiven Effekt hat!
Ich würde dir eher raten dir mal Odontomachus oder Pachycondyla Arten anzusehen, wenn du nach großen aktiven Jägern aus den Tropen suchst. Etwa Pachycondyla apicalis sind weit interessanter als Myrmecia pavida und ebenfalls riesig, aber auch sehr sehr teuer oder Pachycondyla villosa, wunderschön und etwas kleiner aber immernoch extrem teuer. Einfacher zu halten allerdings sind sie.
Abraten würde ich dir in dem Zusammenhang aber von Pachycondyla rufipes und ähnlichen, es sind keine lauffreudigen Jäger sondern diese sind eher am Boden bleibende Tiere, welche sehr langsam sind, auch interessnat, aber nicht auf die selbe Weise.
Du musst dir aber im Klaren darüber sein, dass solche Arten im Ankauf sehr teuer sind (natürlich nichtmal ansatzweise so teuer wie viele Reptilien, da können einige Farbvarianten schnell zehn tausende Euro kosten)!
Warum das so ist, ist eine längere Geschichte...
Gruß
Kaj