Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

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Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Mia » 9. Mai 2013 21:53

hallo,

auch ich möchte mal kurz von meiner kleinen Camponotus ligniperdus[camponutsfamilie] berichten:

seit februar diesen jahres habe ich nun eine königin mit ca. 8 arbeiterinnen, sind also noch in der winterruhe zu mir gekommen. schon ende märz waren sie recht aktiv. eier waren auch vorhanden, in den letzten 5 tagen sind nun aus 8 arbeiterinnen 18 geworden. die königin legt fleißig eier, zu fressen bekommen sie hauptsächlich honig. ich habe allerdings auch schon einiges als mögliche proteinquellen ausprobiert.
trockenfutter für katzen in wasser aufgeweicht: haben sie kurz probiert, es dann aber stehen lassen.
thunfisch aus der dose: komplett ignoriert.
erdnussbutter:komplett ignoriert (die idee stammt von einem anderen ameisenhalter, seine ameisen lieben das zeug)
getrocknete wasserflöhe in wasser aufgeweicht: wird gerne angenommen. (am anfang habe ich die wasserflöhe trocken hingestellt, sofort wurden sie ins nest mitgenommen, um eingänge zu verschließen. durch die feuchtigkeit kam es an den stellen zu leichtem schimmelbefall, war aber nicht weiter tragisch. ich konnte das ganze mit einem wattestäbchen entfernen)
eine kleine tote abgekochte made: komplett ignoriert.
honig pur oder auch honig-wasser-gemisch: wird gerne angenommen.
ein gutes rezept, was ich hier im forum gelesen habe: eiweißgemisch aus zucker, etwas wasser und eiweiß--> das lieben sie. der königin wird das ganze sofort vorgesetzt und sie wird schnell dick und rund. leider wird die eiweißmasse schnell sehr fest, trocknet aus. ich habe dann einfach mal etwas mehr hingestellt, damit sie wenigstens ein paar tage etwas davon haben, aber da das eiweiß so glibberig ist, "verfing" sich eine schmächtige minorarbeiterin sofort, ich konnte sie aber glücklicherweise noch befreien.

bei mir hat übrigens eine einfache schreibtischlampe als wärmespender super fuktioniert. sie fahren total auf wärme ab!!! egal, wohin ich den lichtstrahl richtete, sofort fingen die arbeiterinnen an, die eier zur "heißesten" stelle zu schleppen und sich ein nest einzurichten. nachdem die eier transportiert waren, wurde auch die königin dorthin verfrachtet. ich konnte mir quasi den ort für das nächste nest allein durch den lichtstrahl meiner schreibtischlampe auswählen. ganz klar: nie zu oft, denn der stress für die königin muss enorm sein,,,, ich habe am thermometer immer beobachtet, dass der neue nestort nicht zu heiß wurde. so habe ich sie schnell aus dem reagenzglas locken können. sie lebten eine lange zeit im schlauch. die rote folie, die ich um den schlauch band, wollten sie nicht. ihnen war der helle strahl der lampe 1000mal lieber.

in der vorletzten woche habe ich mir vom antstore dann das hier gekauft: AM Formicarium Acryl 13x6 mit Tank. die gänge sind zwar etwas eng, aber mit ein bisschen bastelei habe ich den schlauch mit dem teil verbinden können. die königin passt in den haupteingang, durch die gänge kann sie sich durch ihr hinterteil nicht quetschen, aber alle scheinen sich sehr wohl zu fühlen. es gibt dazu einen kleinen wassertank, sodass auch die nötige feuchtigkeit da ist.
um sie vom schlauch in das neue nest zu locken, habe ich wieder mit dem lampentrick gearbeitet. innerhalb einer halben stunde war der umzug vollzogen. ich habe die lampe übrigens nicht den ganzen tag an. vlt. eine stunde pro tag, wenns hochkommt.

so, das kurz zu meinen Camponotus ligniperdus[camponuts l.]
schreibt mal, was ihr für erfahrungen mit lampe und verschiedenem futter habt.

schöne grüße von da mia

Edit Uta - Mia, sei doch bitte so nett und beachte die Groß- und Kleinschreibung. Danke! :)
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Das neue Nest
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon uta » 10. Mai 2013 07:39

Grüß Dich Mia,

was das Proteinfutter angeht, würde ich so naturnah wie möglich füttern... Mücken, Motten, Fliegen etc. Jetzt gibt es davon ja wieder genug. Sicherlich, zwischendurch kann man auch gerne mal auf andere Alternativen zurückgreifen, aber diese "natürlichen" Proteine werden noch am liebsten genommen. Honig als Kohlenhydratspender ist ebenso wichtig.

Viel Freude weiterhin mit Deinen Ameisen.

Viele Grüße
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Sojave » 10. Mai 2013 09:05

Hi, Mia.

Wie du schon selber erkannt hast, sind viele Sachen wie Thunfisch totaler quatsch für die meisten Arten (es gibt da paar Arten, die sowas auch mehr oder weniger effektiv verwerten könnten). Wenn an Salami und Co mal "gefuttert" wird, sind es meist nur die Flüssigkeiten oder eingetragene Stücke werden nicht verwertet und schimmeln oftmals unerrreichbar für den Halter im Nest vor sich hin. In anderen Threads häufen sich diese Versuche wieder und es sind eigentlich nur fehlinterprtierte Experimente bei deren Verwertung es dann aufhört.

Zudem sind in letzter Zeit sehr viele Kolonien eingegangen, da sie nicht korrekt gefüttert, zum Umzug gezwungen und enorm gestresst wurden. Von einem Rumscheuchen mit einer Lampe rate ich nur dringend ab. Der Kolonietod kann davon oder durch mehrere Umstände vereint auch erst ne Woche später eintreten. Versuch deine Kolonie immer richtig dunkel und ideal wäre es ohne rote Folie zu halten. Zum bisschen Wärme spenden, nutze ich bei der Art eine 7watt Heizmatte die für paar Stunden an und sehr beliebt ist. UV Strahlung ist zudem auch sehr gut. Eine Beheizung ist nicht notwendig, aber vorteilhaft.

Camponotus ligniperdus braucht unbedingt enorm viele Proteine, umso mehr um die imposanten Majore auszubilden. Flüssiger Honig muss immer angeboten werden und nach 3-4 Tagen erneuert werden. Uta sagte ja schon, das Wetter gibt wieder kostenlos Fliegen ect her und die werden auch gebraucht. Selbst deine Kolonie kann schon ordentlich vertragen. In der Theorie kann man solange Futterinsekten rein tun, wie sie sie annehmen. Allerdings sollte man sie nicht auf einmal überfordern, sondern wenn sie paar im Nest haben, erstmal die Verwertung abwarten.

Viel Spass und Erfolg!
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Mia » 11. Mai 2013 17:51

Vielen Dank für eure Kommentare.

Mit Mücken hatte ich es auch schon mal ausprobiert, da war die Kolonie aber noch recht klein. Die haben sie liegen lassen. Werde ich aber mal demnächst nochmal probieren. Flüssiger Honig ist natürlich ein MUSS. Biete ich immer an.

Was ich gerade erstaunlich finde: Als meine Kolonie nur etwa 8 Arbeiterinndn stark/groß war, brauchte die Entwicklungszeit der Eier (Winterruhe mal rausgenommen) volle 2 Monate. Jetzt, wo 10 neue Arbeiterinnen dazu gekommen sind, entwickeln sich die Eier in rasendem Tempo (oder ist das nur Einbildung?!).Es ist übrigens ein Eierpaket von vlt. 30-40 Eiern. Werden die sich schnell entwickelnden Eier etwar Minorarbeiterinnen? Es wird gehegt und gepflegt, und (ich kann es aus meiner Sicht nur nochmal betonen) die eingeweichten Wasserflöhe sind der Renner derzeit. Also nicht das feste Material wird weggeschleppt, sondern die Flüssigkeit, die nebenbei entsteht, wird aufgesaugt.

Also dunkel muss es sein? Warum wird dann die rote Folie überall angepriesen? Oder ist das nur auf diese Art bezogen?

Grüße und danke, die Mia.
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Erne » 11. Mai 2013 18:24

Nicht immer geht es flott voran und aus gelegten Eiern wird schnell Nachwuchs aufgezogen.
Es gibt Verzögerungen, Ruhezeiten was die Entwicklung vom Ei bis zur Ameise verzögert.
Was ich nicht beobachten konnte, dass die ersten von einer Königin aufgezogenen Arbeiterinnen (Pygmäen)
länger brauchten als später von einem kleinen Volk aufgezogene weitere Arbeiterinnen.

Grüße Wolfgang
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Sojave » 11. Mai 2013 18:27

Die Entwicklung vom gelegten Ei zum schlüpfenden Tier ist unterm Strich bei gleichen Bedingungen identisch. Bei der Gründung jedoch sollten die erste Generationen schneller sein. Temperatur, Feuchtigkeit und proteinreiche Nahrung sind sehr wichtig. Ob nun eine Majore im Verhältnis deutlich länger benötigt als eine ebenso gut versorgte Minorarbeiterin, weiß ich nicht. Nachvollziehbar wäre es wohl schon, aber vielleicht kann das jemand sagen.

Zersetzen sich die Wasserflöhe in die Flüssigkeit, die aufgesaugt wird, oder haben die Arbeiter dann eigentlich nur Wasser getrunken? Wird man dann ja sehen, rate trotzdem zu Insekten wo die Verwertung sichergestellt ist.

Klar muss es dunkel sein. Camponotus ligniperdus ist da was Stress durch Licht angeht ,vorsichtig gesagt, nicht so gestresst und panisch wie andere. Wohler würden sie sich aber trotzdem fühlen. Wenn man die rote Folie verwendet muss unbedingt die gesamte Fläche abgedeckt sein, bringt nix wenn an der 1cm breiten Seite trotzdem Licht reinkommt. Sieht man immer mal wieder. Für Ameisen soll es zwar Dunkelheit sein, doch scheinen einige Arten es doch anders wahrzunehmen. Auch fehlinterpretiert wird oft, dass die Brut im hellen Schlauch abgelegt wird und es lichttechnisch also egal sein soll. In dem Moment scheinen dort die Bedingungen besser zu sein, was häufig an der Temperatur liegt. Meistens haben sie auch keine Alternativen und müssen damit klarkommen...

Persönlich habe ich doppelte Handtücher drüber gelegt und so nutzen sie nicht wie bei vielen primär die Ecken oder dunkelsten Stellen, sondern das komplette Nest. Dabei können sie die Brut dann innerhalb des Nestes an die geheizte Stelle tragen oder halt weit weg. Auch wenn man in der Haltung einige Abstriche machen muss oder allein der Platz stark begrenzt ist, Dunkelheit und somit ein für sie sicheres Gefühl sollte gegeben sein. Auch sitzt man ja nicht ständig davor und wenn man mal gucken will, sieht man mit der Handtuchvariante deutlich mehr als durch geklebte Folien. Teils klappbare Folien lassen zudem in vielen Fällen Licht an einigen Stellen seitlich rein.

Muss aber jeder selber wissen und dann Testen. Der Standort spielt dann ja auch eine Rolle und kann ggf. Dunkelheit auf einer Seite erzeugen, wenn sie im Regal stehen.
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Markus » 11. Mai 2013 21:04

Etwas gut zu Beobachtendes bei dieser Art:
Eier werden in Schüben gelegt;
die Larven werden aber nicht alle gleichzeitig zu Arbeiterinnen,
sondern entwickeln sich unterschiedlich schnell -
so kommen kontinuierlicher Imagos raus!

Tipp zum Abdunkeln: Alufolie kann man formen und sie ist lichtundurchlässig.
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon Mia » 30. Jun 2013 11:31

Hallo,

ich möchte mal wieder ein kleines Update zu meinen Camponotus Ligniperdus geben:

meine Ameisenfamilie hat sich nicht wirklich vergrößert. Seit der Einstellung meines Beitrags hier habe ich eine Ameise dazu bekommen ; eine Minorarbeiterin ist zwischenzeitlich gestorben. Jetzt sind es also noch immer 18 Arbeiterinnen und die Königin. Wie ich es schon häufig im Forum gelesen hatte, lief auch diese Arbeiterin kurz vor ihrem Tod absolut „verrückt und durchgeknallt“ in der Arena umher. Sie hat noch als letzte Amtshandlung dem Nest einige Speisen (frisch gefangene Fliegen) vor den Eingang gelegt, hat das Nest aber selbst nicht mehr betreten. Sie ist gleich darauf zurück in die Arena und ist im Kreis an der Scheibe bis zur totalen Erschöpfung umher gerannt. Am nächsten Morgen lag sie dann da (schon komisch, wie der Tod eines so kleinen Insekts einen irgendwie berührt), aber ich denke es lag an ner ganz normalen Altersschwäche.

Dem Nest geht’s soweit gut. Es lagern schätzungsweise 80 Eier in den Kammern. Es ist alles ganz ruhig. Die Ameisen bewegen sich nur selten, sie füttern fleißig die Larven. Während der extremheißen Sommertage konnte ich beobachten, wie alle zusammen mit ihren Beinchen hin und her schwangen, ich schätze mal zur Abkühlung des Nestes...bei über 30 Grad nicht verwunderlich. Aber alle haben es geschafft, das Nest ist immer gut feucht. Kein Schimmel. Nur wie man sieht ist das Nest mit der Zeit sehr dreckig geworden. Aber scheint nicht zu stören.
Was ich allerdings ganz toll finde ist ,dass sich zwei Arbeiterinnen gerade daran machen, zu graben. Erstaunlich, wie schnell sie sind dabei! Hoffentlich hören sie nicht auf. Wäre schon toll, das eigentliche Nest unter der Erde zu haben!

Bis bald, die Mia.
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Re: Camponotus ligniperdus Bericht - Vorlieben und Geschmäcker

Beitragvon uta » 30. Jun 2013 14:54

Hallo Mia,

das sieht doch von der Entwicklung her alles sehr gut aus... viel Brut... aktive Grabetätigkeit... und eine Halterin, die sich optimal um das Wohlergeben der Ameisen kümmert. Die von Dir geschilderte Anzahl der Eier zeigt eine gute Prognose. Okay, ein Todesfall, aber so etwas kann immer mal vorkommen. Die extrem hohen Temperaturen sind natürlich immer eine besondere Belastung, aber in der Natur sind die Tiere auch solchen Extrembedingungen ausgesetzt.

Weiterhin gutes Gelingen, Mia!

Viele Grüße
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