Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

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Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 4. Jun 2013 10:35

Einen wunderschönen Guten morgen wünsche ich euch allen.

Mit meinem ersten Post möchte ich eine Reihe beginne in der ich meine Erfahrungen mit euch teilen möchte.
Gerade die letzten beiden Tage waren doch sehr aufschlussreich und vielleicht schaffen es diese Textzeilen so manchem Anfänger, wie ich es einer bin, unter die Arme zu greifen.

Vorab : Ich bin ein absoluter Neuling in dem Bereich der Ameisenhaltung. In einem Oststeeurlaub habe ich eine enorme Ansammlung an Ameisen beobachten dürfen, deren Verhalten, deren Organisation und das gesamte gewusel .. einfach grandios.
So bin ich auf die Idee gekommen mir genau diese Tiere als Haus- und Heimtiere anzuschaffen.

Alles weitere in meinem Erfahrungsbericht.



Der Tag 1 bis 5. - Spannung

Nach langem hin und her (vor allem mit meiner Frau) habe ich mich für den Kauf der Camponotus ligniperdus entschieden. Der Grund lag hier klar auf der Hand: Ich kann diese Tiere sehen und sie gelten wohl als eine Einsteigerklasse.
Also zum AntStore gefahren (der gerade einmal 2 Minuten von meiner Arbeitsstätte entfernt liegt) und mich Beraten lassen. Entweder lag es an meinem mangelnden Fachwissen oder Erklärungsbereitschaft, aber ich hatte mich zu Beginn einfach nicht gut beraten gefühlt. Jedoch kann ich mir denken was der Verkäufer dachte als ich vor ihm Stand: "Na Mahlzeit, bei dem verenden die Tiere doch ... keine Ahnung der Kerl". So ist es auch, ich habe keine Ahnung. Daher hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt eine sehr genaue Beratung gewünscht, da die Folgefehler in den nächsten Tagen vielleicht vermeidbar gewesen wären. Trotzdem, ein netter Kerl.

Nach langem stöbern habe ich mich dann für ein Starter Set der Kategorie M entschieden. Mit Königin, Arbeiter und Eiern bewaffnet ging es dann, beinahe auf Eierschalen, nach Hause.


Einrichtung der Arena:

Sand /Lehm Mischung - durchnässt und aushärten lassen

Einrichtung des Nestes


Sans / Lehm Mischung - durchnässt und aushärten lassen


Die Tiere habe ich derweil in einer schattigen Stelle gelagert in der sie die Sonne nicht braten würde.

Nach 5 Tagen und ständiger Kontrolle habe ich dann eine Luftfeuchtigkeit von 45% im Nest und 30% in der Arena erreicht. Der Boden war durchgetrocknet, Schimmelbildung gab es nirgends (hab jeweils ein stück Tannenzapfen auf die Erde gelegt, so entdeckt man sofort ob der Boden zu feucht ist). Ich empfehle hier jedem die Tiere nicht gleich ins Becken zu setzen.

Gebt dem neuen Daheim Zeit sich richtig zu entwickeln. Zu viel Feuchtigkeit ist Gift für eure Tiere



Tag 6 - 10. - Freude

Nachdem ich die Arena eingerichtet habe (Holz, Äste, Steine, Ausbruchsschutz etc.) habe ich dann das Reagenzglas mit den Tieren dort ableget und es geöffnet. Spannend sage ich euch, aber das kennt ihr ja selber. Es dauerte auch nicht lange da sind die ersten bereits auf Erkundungstour gegangen. Die Umgebung wurde gut angenommen, die Zucker/Honig Mischung genascht und auch die Tränke fand Anklang. Bis dato bestand mein das Heim der Ameisen aus folgenden Komponenten:

Arena ---- Schlauch --- Nest.

Weder Lampe, Heizmatte noch Belüftung. Die Endstücke habe ich mit den jeweiligen Gummistopfen geschlossen, die im Starter-Set enthalten waren.

Die ersten beiden Tage machten die Ameisen einen Bogen um den Schlauch, es wurde nur die unmittelbare Umgebung abgesucht. Ich hatte da aber bereits in dieses Forum gesehen und gelesen dass das sehr lange dauern kann bis sie ihr Behälter verlassen und man sie nicht zwingen sollte. Also betrachtete ich einfach nur was dort geschah.

Tag 9 - Feuchtigkeit

Morgens traute ich meinen Augen nicht. Die komplette "Kolonie" war in den Schlauch umgezogen. Ich glaube ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind hatte aber gleich den ersten Schockmoment: Die Tannenzapfen, die ich als Deko in die Arena gelegt hatte, hatten einen Schimmelüberzug. Ein Blick auf das Hygrometer verriet mir auch warum: Eine Luftfeuchtigkeit von 80%, im Nest 90%. Ich hatte keine Ahnung was hier und vor allem wieso geschah, aber ich machte mir ernsthaft sorgen um die Tiere. Also was tun?

Die Komplette Deko wurde entfernt, die Arena abgetrennt komplett geleert. Dann heiß ausgewaschen und mit neuem Sand / Lehmgemisch befüllt. Die Arena sollte weitere 10 Tage aushärten, anschließend sollte ich keine Probleme mehr haben.
Das Nest, habe ich ebenso behandelt. Denn was war passiert?

Die komplette Mischung war einfach zu feucht !! Und ich hatte immer vergessen mir die Werte zu notieren wenn das System geschlossen war ! Ein dummer Fehler.
Ich war nur froh das die Ameisen im Schlauch saßen und ich so alle Einheiten vom "Netz" nehmen konnte. Diesesmal dauerte es 10 Tage bis ich diese wieder an den Schlauch angeschlossen habe, aber diesmal war ich vorbereitet.

Tag 10 - 20 - Schlauchpiraten

Die nächsten Tage waren recht ruhig. Die Luftfeuchtigkeit spielte zwar noch etwas verrückt, hatte sich aber schlagartig beruhigt als ich die Gummistopfen durch Luftdurchlässige ersetzt hatte. Die Werte sind innerhalb von zwei Tagen um 10% gefallen und erreichten jene die in der Empfehlung für die jeweilige Art ausgeschrieben sind. Nur zogen die Tiere noch immer nicht in ihr Nest, im Gegenteil. Sie fühlten sich so wohl in dem Schlauch das sie weitere Eier legten, die anderen wurden größer und das Nest wurde als Mülleimer genutzt. Ich hatte also optimale Werte und die Tiere wollten noch immer nicht umziehen? Ich glaube jeder von uns der mit einer Kolonie beginnt kennt dieses große Fragezeichen über seinem Kopf und die wachsenden Ungeduld. Man sollte hier aber nicht die Tiere zwingen oder umsiedeln. Man muss einfach warten!

Tag 20 - 25 - Darkroom

Nichts, aber auch nichts ist in dieser Zeit geschehen. Ich hatte mir aber weiteres Zubehör für die kleinen gekauft, einfach wohl aus dem Grund da ich bisher angenommen hatte, dass es ihnen an irgendetwas mangelt. Also Jelly's gekauft, eine Lampe und Lüftung installiert, das Nest abgedunkelt .. und dann .. dann machten sich die ersten Ameisen auf den Weg ins Nest!! Irgendwie war es doch so klar wie es nur sein kann, die Tiere brauchen einen dunklen Ort zum Leben und wohlfühlen. Keine Spotlight Bühne ! Manche von euch dürften sich jetzt an den Kopf fassen, aber für mich war das eine Erkentniss. Zumal ich die rote Folie aus dem Starterset bereits ab Tag 1 angebracht hatte. Aber als ich die Rückseite mit einem Stück Karton verkleidete ging der Spaß erst richtig los.

Trotzdem wurde noch immer nicht neues Quartier bezogen.

Tag 30 bis heute - Eierwärmer

Vorgestern war ich dann bei einem Bekannten zu Besuch der dauernd über das Wetter motzte. Es sei ihm zu kalt und er fragt sich ob Hühner ihre Eier in Watte packen würden damit sie schlüpfen könnten. Eier? Watte? Warm? Oh man. Also eine Heizmatte gekauft (ganze 7 Euro beim *Hausordnung(8) als Gebrauchtware) und unter das Nest gelegt. Und was soll ich euch sagen? Nach der ersten Nacht war der Schlauch leer! Durch die rote Folie kann man die Tiere wunderbar betrachten und es sind sogar schon die ersten Grabungen im Gange. Es ist eben die Summe aller Erfahrungen die man machen muss, auch wenn man sich noch so intensiv darüber informiert. Jedenfalls geht es den Tieren heute, augenscheinlich, sehr gut. Es werden weitere Eier gelegt, der Haufen hat bereits eine stattliche Größe erreicht. Die Tiere nutzen den Schlauch nur noch als Laufweg, der Abfall wird sogar , ordnungsgemäß, in der Arena abgelegt.

Was kann ich also für mich aus diesem ganzen an andere weitergeben?

  • Lasst den Tieren Zeit!
  • Achtet auf die Luftfeuchtigkeit. Empfehlen heute jedem sich erst die Farmen zu kaufen, einzurichten und durchtrocknen zu lassen. Einen Monat später dann die Tiere.
    Somit macht man sich selbst keinen Druck.
  • Macht den Tieren keinen Stress.
  • Dunkelt das Nest ab, sorgt für Wärme
  • Zirkulation scheint wichtig. Ersetzt die Gummistopfen durch jene die Luft durchlassen, sofern ihr Probleme mit der Luftfeuchtigkeit oder Wärme habt


Meine Erfahrungen mit dem Futter sind übrigens folgende:

Habe alle zwei Tage das Futter ausgetauscht, tote Tiere nach einem Tag entfernt.
Futtersteine (habe keine Näpfe, lege es auf Steinschalen oder Steine) heiß abgewaschen.
Pflanzenreste werden gern angenommen, gerne Blüten.
Fliegen sind begehrt.
Heimchen sind auch sehr willkommen.
Satt bedeutet satt. Wenn Futtertiere 24 Stunden liegen, dann bleiben die auch liegen. Besser rausnehmen.
Jelly - Wenn Bedarf besteht gerne gesehen.

  • Fliegen und andere Futtertiere habe ich im Garten gefunden oder an der Fensterscheibe. Bisher habe ich erst eine lebend reingesetzt, das hat die Tiere sehr gestresst (glaube ich, sehr hektisch, panisch, Eier wurden verlegt etc)
  • Blumen und Pflanzen draußen im Garten
  • Heimchen - Im * Hausordnung (8) für einen Spottpreis.
  • Jelly - im AntStore



Mein Allgemeines Fazit


Ameisen sind wunderbare Haustiere für jemanden wie mich. Ich bin 12 Stunden Arbeiten, das im Schichtdienst und verbringe den Rest der Zeit gerne mit meiner Familie. Sitze ich dann mal am Computer, so wie jetzt, kann ich den Kerlchen beim Leben zusehen und das entspannt ungemein die Augen. Ich finde diese Tiere im höchsten Maße interessant und bewundere immer wieder den Einfallsreichtum und Kraft dieser winzigen Kreaturen. Heute bin ich zufrieden und kann behaupten das es meinen Rossis gut geht. Sollte ich mir wieder eine Kolonie anschaffen dann kann ich aus den Erfahrungen, die ich gemacht habe, einfach nur die besten Rückschlüssen ziehen.


Ich halte euch weiter auf den neusten Stand der Dinge. Da kommen ja noch große Dinge auf mich zu, Nestbau, schlüpfen der ersten Frischlinge etc.


MfG

André
Zuletzt geändert von Telarn am 4. Jun 2013 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 5. Jun 2013 20:18

Ausbruch !!


Heute erlebte ich mein blaues Wunder. Beim abendlichen Entspannen am PC sah ich zur Arena rüber und was mussten meine müden Augen erblicken? Da saß eine Ameise auf der Lampe .. außerhalb des Beckens. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen .. wie hatte es die dorthin geschafft woe ich sie doch Minuten zuvor IM Becken gesehen hatte?

Anschlüsse kontrolliert, Deckel saß richtig, Paraffin-Ausbruchschutz vollständig ..

Jemand eine Idee wie die da rausgekommen sein kann?

Wie gesagt, Minuten zuvor flitzte sie noch an der Innenscheibe entlang. Besitze das Starter Set der Klasse M. Arenabecken.
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Ameisenfreund » 5. Jun 2013 20:25

Vielleicht beim Füttern entkommen oder ein Loch im Belüftungssystem.
Eine Fernanalyse ist schwer möglich.
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 6. Jun 2013 07:23

Habe gestern alles abgesucht, aber kein Fehler im System gefunden. Lüftung ist ausbruchssicher und offen stand bisher nichts. Ich vermute mal, dass ich die Ameise zuvor nicht IM Becken sondern außen am Becken ihre Kreise habe ziehen sehen. Jedenfalls ist nach einer srogfältigen Kontrolle keine weitere mehr ausgebrochen. Die Ausbrecherin zog zwar noch eine Stunde ihre Kreise, beruhigte sich dann aber wieder und nahm ihren normalen "Betrieb" auf.

Heute zogen die Ameisen übrigens wieder in den Schlauch. Die Ursache hierfür ist mir schleierhaft, da Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen konstanten Wert anzeigen. Es gab keine Erschütterungen oder veränderte Lichtverhältnisse. Die kleinen Kerle geben mir langsam mehr Rätsel auf als meine Frau.

Mal schauen wie es weitergeht.
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Trojaner » 10. Jun 2013 17:25

Mach dir keine Sorgen, du kümmerst dich mehr als genug um deine Ameisen. Wenn sie im Schlauch wohnen wollen, ist es ihre Entscheidung :D
Was ich nicht verstehe ist, warum du die Sand-Lehm-Mischund im Nest auch austrocknen lässt? Im trockenen und harten Sand würdest du doch auch nicht gerne graben wollen oder?
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 11. Jun 2013 17:22

Direkt austrocknen habe ich sie nicht lassen, nur war sie zu Anfang beinahe "Nass". Im zweiten Versuch habe ich das ganze durchtrocknen lassen. Das typische Problem, man will alles sofort und schnell.

Derzeit tut sich übrigens nicht viel. Es werden Eier gelegt, Futter aufgenommen und vereinzelte Futtertiere auch gefressen. Ich halte euch auf dem laufenden.
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Trojaner » 11. Jun 2013 21:54

Viel Spaß und Ausdauer weiterhin :)
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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 13. Aug 2013 10:49

Ich hatte eben eine lange Zusammenfassung geschrieben und dann .. dann stürzt Firefox ab ..ärgerlich.


Nun eine kurze Zusammenfassung:


Kork statt Sand

Nachdem der Sand einfach nicht angenommen wurde (zu feucht, zu trocken, zu doof), habe ich Korkplatten zugeschnitten und in das Formicarium gestopft. Das Ergebniss war unglaublich. Binnen weniger Tage waren alle Ameisen dort versammelt, es wurden Eier gelegt, an den Rändern geknabbert und Futter ins Nest geholt. Eine sehr schöne Entwicklung.

Futtertiere & Jagd

Mittlerweile habe ich eine Heimchenzucht in einem 10x10x5 cm großen Becken. Die perfekten Futtertiere für meine Vielfraße. Pro Woche müssen 4 solcher "Brummer" herhalten, samt Honiglösung und etwas Obst (sie lieben Beeren).
Einzig die Jagd scheint ihnen nicht zu gefallen. Bis auf Mehlwürmer wird auf nichts Jagd gemacht, daher erlöße ich mittlerweile die Tiere von ihrem Arena Urlaub und lege sie bereits erlegt dort hinein. Faule Kerle ;)

Mücken fressen sie garnicht, was mich sehr wundert. Gourmet Meisen vielleicht?


Irre Meisen?

Bisher sind 4 Tiere gestorben, jedenfalls habe ich nur 4 Leichen gefunden. Allesamt sterben auf eine ähnliche Art: Sie rennen wie verrückt in der Arena rum, krabbeln die Scheibe hoch und wälzen sich schier im Parafin. Einen oder zwei Tage später sind sie dann gestorben. Ich habe gelesen das dass bei einigen vorkommt. Ist das ein natürlicher Schutzinstinkt? Wenn man merkt das man stirbt sich so weit wie möglich vom Nest zu entfernen oder was genau passiert da ?


Aus 10 macht 45+

Anfang Mai habe ich mit 10 Arbeiterinnen, 6 - 8 Eier und einer Königin begonnen. Mittlerweile sind es über 45 Tiere und einige Eier (gezählt 43) in den verschiedensten Stadien. Letzte Woche ist dann eine gigantische Ameise geschlüpft, ich schätze mal das dass eine dieser Major Arbeiterinnen sein soll, genau sagen kann ich das nicht. Ihr seht sie auf dem obersten Bild.


Bilder

Ende des Jahres folgt eine Kamera mit der ich ordentliche Bilder machen kann. Derzeit alles mit meiner alten Digikamera oder dem Smartphone. Auf dem Video sieht man helle Punkte die ich zuerst für Milben gehalten habe. Es sind aber Rückstände der Eier die an der Scheibe klebten, da ging dann der Puls doch etwas runter.


In Zukunft

Steht ja die Winterruhe an. Dazu gleich eine Frage: Muss ich die kleinen Kerle auf die Terasse verbannen? Wenn ja wie gestaltet sich deren Unterbringung und Fütterung? Bin da für jeden Tip dankbar, da mir die Tiere echt ans Herz gewachsen sind (das von einem Kerl mit den Maßen Wandschrank, schon amüsant).

Im nächsten Jahr baue ich dann eine neue Nestmöglichkeit, mit Echtholz und einem größeren Becken. Denn wenn ich mir die Menge an Ameisen so betrachte und die Entwicklung der Population, dann müssten sie bei 60 Tieren vor der Winterruhe angekommen sein.


Fragen:

Rote Folie: Meine Katzen fanden die Folie immer so spannend das ich sie entfernt habe. Bisher gab es keine Nestpanik oder Unruhe im Nest. Soll ich das dann so lassen oder MUSS die Folie vor den sichtbaren Bereich?

Aktivität: Meine kleinen Kerlchen sind etwas faul. Kuscheln den ganzen Tag mit Mama oder den Eiern und selbst diese neue Ameise (vermutlich eine Major) ist nur bei der Königin anzufinden. Ist diese Art einfach etwas träge oder woran kann das liegen? Versteht mich nicht falsch, ich vermisse nichts. Aber wenn man vor die Tür geht sieht man diese ganzen Ameisen rumwuseln, was aber vermutlich an der Art liegen kann.




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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon Telarn » 13. Aug 2013 14:18

Hier der Versuch ein Video zu verlinken



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Re: Camponotus ligniperdus - Erfahrungsbericht

Beitragvon mati » 13. Aug 2013 16:05

Hallo Telarn,
das mit dem Video funzt. :)
Gefällt mir sehr gut, btw, und bringt deine Faszination und Freude an den Tieren schön zum Ausdruck. =D>

Zu deiner Frage bzgl der Folie:
Ich war schon beim Anschaun der Bilder erstaunt, dass schon wieder ein Bericht auftaucht, in dem dann auch von der Ruhe der Tiere ohne Folie gesprochen wird. Und im Video macht deine Kolonie ebenfalls einen super-entspannten Eindruck.
Bei meinen (Formica sanguinea) geht direkt die große Hektik los, wenn ich die Abdeckung lupfe.

Mit wissenschaftlichen Werten oder groß eigener Erfahrung kann ich nicht dienen, im Zweifelsfall würd ich nach dem gehen, wie die Ameisen sich verhalten /reagieren.
Also bei mir: ganz klar mit Folie
In deinem Fall: geht auch ohne und mit freier Sicht. :D

Viel Spaß noch mit deinen Lieben.
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