ANTSTORE World of Ants

[earthtiger]

Hallo zusammen,

wenn ich mir die verschiedenen Haltungsberichte zu Acromyrmex (und Atta) durchlese haben einige Halter immer wieder mit Ausbruchsversuchen, gerade bei der Fütterung bzw. Futterwechsel zu kämpfen. Könnte man das Problem nicht etwas verringern, wenn man zwei (oder drei) Futterbecken hat, in denen man abwechselnd das Futter anbietet. Ich würde davon ausgehen, dass die meisten Ameisen sich in dem Becken mit dem frischen Futter aufhalten, so dass man bei der Entnahme der Reste aus dem zweiten Becken nicht mit so vielen Ameisen "diskutieren" muss, dass sie im Becken bleiben sollen.

Was haltet Ihr von der Idee? Meinungen oder gar Erfahrungen dazu?

viele Grüße
Martin

[Markus]

Es gibt ja einige Halter, die ihre Kolonien in größeren Anlagen auch mit mehreren Futterbecken/Arenen halten,
folglich müsste dieser Tipp ja irgendwo zu lesen sein - wenn er funktioniert und dazu noch praktikabel ist.

Jetzt mal von anderen Kolonien (den üblichen Verdächtigen, also keine Blattschneider) abgeleitet:
gerade größere Kolonien kontrollieren ihre Umgebung durch Präsenz vieler Tiere - permanente Präsenz wohlgemerkt.
Diese Präsenz nimmt meiner Erfahrung nach mit der Entfernung zum Nest ab,
direkt verbundene Arenen haben da kaum Unterschiede, zumindest bei nicht übergroßen Arenen.
Folglich müsste man hier mehrere Arenen mit getrennten Schläuchen bzw. Röhren zum Nest anlegen,
sodass die Tiere für das Erreichen der Futterquelle A einen ganz anderen Weg laufen müssen, als für Futterquelle B;
ihre Mannkraft (in diesem Falle Fraukraft) aufteilen, wenn man so will.
Nun wäre das natürlich möglich in der Theorie:
in der einen Arena ist Futter, Ressourcen müssen zur Bergung verschoben werden, die andere Arena enthält folglich weniger Tiere.

Praxisprobleme:
-nicht jeder Halter hat den Platz für ein so stark gefächertes Röhrensystem,
gut könnte man sagen, soll er eben keine Blattschneider halten,
aber wir müssen auch in einer guten Haltung immer Abstriche machen,
-die Verlagerung der Präsenz ist zeitversetzt zur Fütterung und es ist weder sicher berechenbar, noch überhaupt sicher,
man denke nur an Rekrutierung, bei der nicht von dem Umfelt Kräfte abgezogen werden, sondern aus dem Nest,
-es ist doch recht zweifelhaft, ob jemand Geäst und Müll die Zeit zwischen den Fütterungen in der Arena lassen will...

Soweit von einem nicht-Blattschneiderhalter,
nur ein paar Gedanken!

[earthtiger]

Ja, wenn dann getrennte Schläuche vom Nest an zu den verschiedenen Futterarenen, sonst bringt es ja nichts.

Ein Zitat aus diesem Posting:
viewtopic.php?p=63540#p63540
"...Haben sie alle Pflanzenteile aus dem Futterbecken abtransportiert, ziehen sich auch die Ameisen größtenteils ins Pilzbecken zurück.
Eine Besonderheit dabei, bevor Sie gehen, machen Sie das Futterbecken blitzblank.
Gibt es wieder Neues zum Schneiden, geht er los der Run zum Futterbecken. ..."

Wenn man nun das Futter im zweiten Becken anbietet, müsste der Run auf dieses los gehen und man hat Zeit und Ruhe das erste zu reinigen - wenn es die Ameisen nicht schon blitzblank gesäubert haben.

Gibt es jemanden, der das schon ausprobiert hat?

[Markus]

Tatsächlich besagt das Zitat nur, dass bei Fütterung größere Kontingente an Arbeiterinnen aus dem Nest rekrutiert werden,
die sich nach der Fütterung in die Pilzbecken zurückziehen,
ich lese nichts, das von differenzieller Aktivität in verschiedenen Arenen schreibt!

[myrmikonos]

Ich schließe mich hier der Meinung von Markus an. Ein zweiter Futterplatz ist eine clevere Maßnahme. Man koennte sich fuer die andere Stelle ueberlegen, ob man diesen gezielt um 10°C abkuehlen kann, bzw den Eingriff besser auf die Nachtstunden setzt. Zum Glueck besitze ich keine solche Klettertitanen.
Viel Erfolg.

[Jumpstyle]

wenn ich mir die verschiedenen Haltungsberichte zu Acromyrmex (und Atta) durchlese haben einige Halter immer wieder mit Ausbruchsversuchen, gerade bei der Fütterung bzw. Futterwechsel zu kämpfen.

Zum Beispiel?


Hallo myrmikonos,

wenn man eine für Blattschneiderameisen geeignete Anlage hat, dann braucht man nicht zwangsweise mehrere Futterbecken.
Überhänge und gänzlich dichte Deckel halten sie sogar im Zaum, wenn die Blätter mal nicht im Überfluss vorhanden sind.
Dass mal ein paar Arbeiterinnen (beim Ausbruch eben ein paar mehr) entkommen, ist absolut normal.
Aber wer Blattschneiderameisen hält, ist ganz andere Kompromisse eingegangen, da wäre es lächerlich sich von so etwas beeindrucken zu lassen.

bzw den Eingriff besser auf die Nachtstunden setzt.

Mir erschließt sich der Grund nicht ganz?
Ist es Nachts in deinem Zimmer 10° kälter?
Oder rechnest du damit, dass 24 Stunden aktive Ameisen doch mal die Lust zu einer Pause verspüren?

Zum Glueck besitze ich keine solche Klettertitanen.

Atta kann im Allgemeinen sogar recht schlecht klettert, vergleichsweise zumindest.
Die Masse macht es bei dieser Gattung.

[myrmikonos]

24h aktiv? Das ist ja crazy. Ich hatte bis eben die naive Vorstellung, daß sich auch bei Exoten eine gewisse "Nachtruhe" einstellt. Danke fuer die Klarstellung. Bezueglich zur Abkuehlung: das meinte ich schon als separate Maßnahme, allerdings mueßte man testen, ob die sich davon beeindrucken lassen, die Futter-Zone sogar meiden. 5°C macht auch schon viel aus, wenn man das mal mit der eigenen Badewanne vergleicht. Kann aber auch sein, daß dir dann die Weiber auch eskalierend ins Gesicht springen.

[earthtiger]

wenn ich mir die verschiedenen Haltungsberichte zu Acromyrmex (und Atta) durchlese haben einige Halter immer wieder mit Ausbruchsversuchen, gerade bei der Fütterung bzw. Futterwechsel zu kämpfen.

Zum Beispiel?

z.B. 11 Posting in diesem thread:
viewtopic.php?f=158&t=6949#62143