Welche Art passt zu mir ?

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 23. Dez 2012 17:53

Servus :D
Ich halte schon einige Zeit Lasius niger (ist jetzt ~2 Jahre nach dem Schwarmflug) und Lasius flavus (4 oder 5 Jahre nach dem Schwarmflug)
Nun möchte ich mir etwas Exotischeres zulegen und komme aber zu keinem Schluss :D
Möchte nichts Besonderes wie Blattschneider oder so was.Iist erstens im Moment zu teuer (sind ja in absehbarer Zeit mehrere Tausend Euro) in der Haltung und finde ich diese auch nicht sonderlich aufregend ;-)

Was sollten meine zukünftigen Ameisen erfüllen ?
Keine Winterruhe (ist, sollten sie in einem Erdnest gehalten werden, nicht mehr umsetzbar, sollte eine Ytongnest Haltung machbar sein auch gerne mit Winterruhe.)
ausgeprägtes Rekrutierungsverhalten, keine Ausbruchsexperten ^^ (Pheidole pallidula wären das, was ich mir holen würde, sind aber dennoch eine Herausforderung an die Sicherheit... habe da die wildesten Geschichten gelesen in Form von Silikon zernagen über Talkum und PTFEstreifen problemlos drüber klettern usw. Was da dran ist, keine Ahnung, möchte es aber nicht unbedingt ausprobieren :D

Platz werden sie mehr als nötig bekommen; 3x 60x30x30cm Becken sind vorerst geplant, für weitere 3-6 Stück kann Platz geschaffen werden.
Nest sollte Ytong sein, der Einsichthalber, da viele Arten Ytong durchknabbern, schrecke ich auch nicht vor einem Erdnest zurück (wird eins der Becken 2/3 mit Erde gefüllt, später bei Bedarf weitere).
Koloniegröße zwischen 1.000-50.000,. je nach Ameisenart
Würde ja Camponotus ligniperdus oder ähnliches nehmen, wenn da nicht das Problem mit der Winterruhe wäre... Erdnest in Kühlschrank aus Gewichts- und Platzgründen (zur Zeit sind ja die Lasius niger und flavus schon drin) nicht realisierbar und Ytong Nest aus Gründen des Ausbruchsschutzes nicht umsetzbar.

Daher hoffe ich darauf, dass ihr mir weiterhelfen könnt, die die Erfahrung mit Exoten haben bzw. Europäischen, die den Ytong nicht zernagen als sei es das normalste der Welt.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Ameisenfreund » 24. Dez 2012 11:47

Also mein Freund hält Pheidole pallidula völlig ohne Ausbruchssicherung und hatte noch nie Problem damit.
Er hält sie in einem ganz normalem Becken mit Schiebeabdeckung.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Padde » 24. Dez 2012 13:34

Sry, aber da klappen meine Kinnladen schon ein wenig runter.. :shock:
Ameisen, vorallem solche, die als Ausburchspezialisten bekannt sind, sollte man nie ohne Sicherung halten!
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 24. Dez 2012 13:59

Nunja es kommt sicherlich auf die Koloniegröße drauf an ;-) und die Größe des Beckens :D 50 Pheidole pallidula auf ein 60x30x30 Becken verteilt sind ja doch recht überschaubar, doch sollten es irgendwann mal mehrere hundert bzw. tausend sein, wird das ohne Ausbruchschutz nicht gehen :D Es sei denn die Ameisen werden niemals gefüttert bzw. der Deckel bleibt ewig drauf...
Was unrealistisch und sicherlich auch nicht machbar ist ^^

Daher kommt es immer auf die Verhältnisse an.
Pheidole pallidula wäre meine erste Wahl, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob Talkum diese effektiv aufhält...
PTFE ist die andere Möglichkeit sie zu stoppen, lässt sich aber später nicht mehr nachbessern/austauschen bzw. ist bei einer kleinsten Berührung unbrauchbar.

Öle sind auch nützlich, erfordern aber bei einer großen Anlage viel Aufwand bzw. werden von einigen Ameisenarten einfach mit Substrat voll gepackt und dann überlaufen :evil:.

Daher Talkum die beste Möglichkeit, doch hält Talkum Pheidole pallidula auf ?
Wenn mir jemand mit Haltungserfahrung und Talkum bei Pheidole pallidula ein klares Ja gibt (nass bzw. trocken aufgetragen - soll ja beides funzen) ist mein Problem gelöst ^^
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Ameisenfreund » 24. Dez 2012 14:13

Er hat ca. 200 Pheidole pallidula in einem 30x20x20 mit Schiebeabdeckung und öffnet es natürlich auch mehrmals am Tag.

Padde hat geschrieben:Sry, aber da klappen meine Kinnladen schon ein wenig runter.. :shock:
Ameisen, vorallem solche die als Ausburchspezialisten bekannt sind, sollte man nie ohne Sicherung halten!


Ich halte meine Ameisen auch völlig ohne Ausbruchsschutz. Bisher sind sie nur einmal entkommen, als ich
den Deckel offen ließ und da wusste ich dann ja auch die Ursache.

Von Ölen halte ich übrigens auch überhaupt nichts als Ausbruchsschutz. Meine Ameisen sind genau wie voher die
Wände hoch und das Öl hat alles verschmiert.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 24. Dez 2012 14:37

Naja Ameisenfreund auf kurz oder lang wirst du aber einen Ausbruchschutz auftragen müssen ^^ denn irgendwann beginnen die Ameisen auch den Deckel zu belaufen. Was ein Öffnen dann jedes mal zu einem Erlebnis macht :D

Kann dir echt nur zu Talkum raten.
Mit Wasser angerührt und in einen vorher abgeklebten Bereich dick auftragen.
Nach dem Trocknen (dauert so 1-2 Tage maximal) das Klebeband entfernen und du hast einen sauberen, leicht erneuerbaren Ausbruchschutz. Nur dran stoßen darfst du nicht, sonst bröselt der etwas ab.

In welcher Art von Nest hält er denn die Pheidole pallidula ?
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Ameisenfreund » 24. Dez 2012 14:53

Er hält sie in einem Y-Tong Nest. Die Ameisen haben kleine Sandhügel über den Ein-und Ausgängen gebildet.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 24. Dez 2012 15:11

also hat er ein internes Nest... Schade, knabbern die Pheidole den Ytong irgendwie an ?
Hält er sie mit oder ohne Winterruhe ?
Denn Laut Ameisenwiki ist bei Pheidole pallidula keine Winterruhe erforderlich, was ich jedoch nicht glaube, da es herkunftsabhängig ist. :D
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Padde » 24. Dez 2012 16:35

Ich halte meine Ameisen auch völlig ohne Ausbruchsschutz. Bisher sind sie nur einmal entkommen, als ich
den Deckel offen ließ und da wusste ich dann ja auch die Ursache.


Wie groß sind deine Kolonien?
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Markus » 24. Dez 2012 17:20

Kurz OT:

Ich möchte mal anmerken, dass das Halten von Ameisen, welche sich zu sehr sehr lästigen Schadameisen entwickeln können, gänzlich ohne Ausbruchsschutz eine Fahrlässigkeit darstellt, welche schon fast fließend in Blödheit/Bösartigkeit ausartet!

Also lieber Ameisenfreund, gib' nicht solch grottige Tipps, denn ein Einsteiger könnte sie ernstnehmen!
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Ameisenfreund » 25. Dez 2012 10:04

ANTianer hat geschrieben:also hat er ein Internes Nest... Schade knabbern die Pheidole den Ytong irgendwie an ?

Nein, der Ytong sieht nach 1 Jahr Haltung aus wie neu.

ANTianer hat geschrieben:Hält er sie mit oder ohne Winterruhe ?


Er hält sie ohne Winterruhe, ich weiß aber nicht wo sie herkommen.

Padde hat geschrieben:Wie groß sind deine Kolonien?


Aktuell beide um die Hundert Tiere, früher mal ca. 700.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Padde » 25. Dez 2012 14:16

OT:
Aktuell beide um die Hundert Tiere, früher mal ca. 700.

Rest ist wohl entflohen ;)



ANTianer: Wenn dir Pheidole zusagen, dann informiere dich über diese Art und erkundige dich über die besten Ausbruchssicherungen.
Ansonsten finde ich persönlich Polyrhachis ganz interessant.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 25. Dez 2012 14:29

Naja Pheidole sagt zu Ausbruchschutz sagt leider jeder was anderes -.- der eine das Talkum vollkommen ausreicht, andere wiederum PTFE andere nur Paraffinöl :D
Ich bin ja ein Verfechter des Talkum -.- doch wenn es nicht die Wirkung zeigt, die es muss, ist es zu spät... :D
Daher denke ich werde ich einfach das Wagnis eingehen.
Wahlweise wären noch Camponotus ligniperdus sehr schön. Leider müssen diese eine Winterruhe halten und ein 60x30x30 Becken in Kühlschrank packen ist doch schwierig umzusetzen :D
Wahlweise wäre da nur ein Ytongnest mit Betonmantel oder Ytong Nest mit einem angeklebtem Glas oder Kunststoffmantel :/ was aber die Verdunstung extrem einschränken würde :D
bzw. beim Betonnest ist das Problem der Bewässerung. Durchgetrockneter Beton leitet nur schlecht Wasser und ein Wassertank im Ytong könnte angeknabbert werden :D
Zuletzt geändert von ANTianer am 25. Dez 2012 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon Markus » 25. Dez 2012 14:40

>Wahlweise währen noch Camponotus ligniperdus sehr schön. Leider müssen diese eine Winterruhe halten und ein 60x30x30 Becken in Kühlschrank packen ist doch schwierig umzusetzen <

Halter muss natürlich nicht das ganze Formicarium überwintern,
das Nest selbst ist ja meist nicht soo groß!

Zumal; die Einheimischen kann man auch an einen etwas wettergeschützten Ort nach draußen stellen!

>bzw. beim Betonnest ist das Problem der Bewässerung. Durch getrockneter Beton leitet nur schlecht Wasser und ein Wassertank im Ytong könnte angeknabbert werden<

Negativ; auch abgebundener (das hat mit Trocknung wenig zu tun, da es eine chemische Reaktion ist) Zement leitet noch Wasser,
schau mal hier in den letzten Beitrag der Seite:
viewtopic.php?f=164&t=16748&st=0&sk=t&sd=a&start=120
Diese Bewässerung funktioniert ganz offensichtlich!

Zumindest funktioniert sie sicherlich eine ganze Weile,
ich gehe davon aus, dass es lange genug klappt, bis das Nest ohnehin mal wieder ausgetauscht werden muss,
wenn die Wasserleitfähigkeit überhaupt so starkt abnehmen sollte -
nicht zu starke Zementzugabe beim Anrühren natürlich vorausgesetzt!
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Re: Welche Art passt zu mir ?

Beitragvon ANTianer » 25. Dez 2012 14:54

Hmm, danke erst mal für die Antwort Markus :D
Das mit dem 60x30x30 Becken würde daher herrühren, dass ich dort eine Erdnesthaltung anstrebe.
fällt somit dann weg :D
Der wettergeschütze Ort wäre gewiss mein Balkon, wo ich einen wind- und wassergeschützen Ort auftreiben könnte ^^ Jedoch hat ein so großes Becken (gefüllt mit feuchter Erde) auch einiges an Gewicht, und ich mache mir Sorgen, dass das Becken dieses Gewicht aushält beim Raustragen :D

Das Betonnest ist sicherlich die beste Lösung. Doch benötige ich zur Bewässerung dann eine passende Plastikschale :D (was ja kein Problem darstellt, wird sich was finden lassen im Baumarkt).
Bin zwar kein Freund von der Befeuchtung von unten, aber wenn es nicht anders geht, ist dies die einzige Möglichkeit :D
Wahlweise könnte jedoch ein Wassertank seitlich am Zementnest mit gegossen werden oder hältst du das für utopisch bzw. schlecht umsetzbar ?

Welchen Zement und welche Mischverhältnisse verwendest du für deine Betonmantelnester für deine Messor barbarus ?
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