@mati, danke sehr.
Ja, Harpegnathos sind tatsächlich sehr urtümliche Ameisen, auch wenn sie zugleich auch sehr interessant sind und sich von allen anderen Ameisen unterscheiden. Ich würde übrigens gerne noch andere Arten halten, aber die sind nicht zu bekommen, auch wenn man die asiatischen Sammler kennt...
Handelt es sich bei den in Deutschland so oft gehaltenen Ameisen wirklich um Harpegnathos venator?
Diese Frage stellt sich einem Halter dieser Art wahrscheinlich ziehmlich sofort, wenn er sich die Bilder auf einigen wissenschaftlichen Seiten ansieht.
So z.B. auf antweb.com, einer sehr oft sehr hilfreichen Seite mit vielen Bildern zu den meisten Gattungen.
Doch ist diese Seite wirklich unfehlbar?
Klickte man letzte Woche auf die Gattung Harpegnathos auf dieser Seite, so sah man folgendes:
Die Ameise die dort unter Harpegnathos venator venator abgebildet wurde, ist mit Sicherheit keine der Ameisen die hier gehalten werden.
Dies war der Anlass für mich die Gattung Harpegnathos mal genauer unter die Lupe zu nehmen, was die Bestimmung angeht. Das ist wenn man sich mal damit beschäftigt garnicht so viel zu lesen. Es gibt bloß 7 Arten und 4 Unterarten. Dabei sind von Harpegnathos venator 2 Unterarten bekannt neben der eigentlichen Art.
Harpegnathos venator wurde in der Erstbeschreibung im wesentlichen als schwarze Ameise mit blassen Mandibeln und Beinen beschrieben. Die Gaster hat eine rote Färbung am Ende
und die Beine haben schwarze Längsstreifen.
Die Ameisen sind längsgerunzelt,
die Gaster hingegen fein punktiert.
Die Behaarung ist recht stark und die Ameise hat eine Gesamtlnge von etwa 2cm.
Das stimmt soweit alles zu der Ameise die in Deutschland als Harpegnathos venator gehalten wird. Allerdings scheinen die Beine der Ameisen ganz und garnicht blass.
Sie scheinen auf den meisten Fotos dunkel rot, eben so die Mandibeln.
Die Beine sind allerdings von unten betrachtet deutlich blasser, das liegt an den besagten Längsstreifen.
Die Mandibeln allerdings sind bei lebendigen Ameisen tatsächlich nicht blass, legt man eine Ameise allerdings in Alkohol ein, so weicht die Farbe der Mandibeln aber etwas und das schon nach wenigen Tagen. Meiner Meinung nach hat Smith vor 150 Jahren also eine Ameisne in Alkohol beschrieben und kam so dazu die Mandibeln ebenfalls als "pale" also blass zu beschreiben.
Was ist nun aber die Ameise aus antweb.com, die uns als Harpegnathos venator verkauft wird.
Nach ausgiebigen Lesen aller Erstbeschreibungen bin ich zum Schluss gekommen, dass diese eine Harpegnathos macgregori sein muss.
Die komplett blassen Beine ohne Längsstreifen, die blasse Stelle an der Gaster lassen da wenig Platz für Zweifel. Der Verantwortliche hat auf eine Email sehr dankbar geantwortet und schnell reagiert. Die Seite wurde nach meiner Email auch verbessert. Also schreibt antweb.com wenn ihr Fehler findet, es kann vielen anderen helfen!
Die Ameisen sind also auf jeden fall Harpegnathos venator.Es handelt sich meiner Meinung nach außerdem um Harpegnathos venator venator. Das ist leicht zu begründen.
Von Harpegnathos existieren nur zwei Unterarten neben der eigentlichen Art. Das ist einem Harpegnathos venator rugosus. Diese passt nicht zu meinen Ameisen, sie haben im Gegensatz zu meinen Tieren einen roten Stirnsreifen und sind an der Unterseite des Petiolus ebenfalls rötlich.
Harpegnathos venator chapmani passt ebenfalls nicht, diese Ameisen scheinen komplett schwarze Hinterbeine zu haben.
Es handelt sich also bei meinen Ameisen, und auch bei den Ameisen auf allen Fotos aus Foren die ich bisher gesehen habe, um Harpegnathos venator venator.