Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

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Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 28. Jul 2011 19:21

Schon lange hat mich diese Art fasziniert, nur gefunden habe ich sie nie.
Das hat sich jetzt geändert, als ich in der Oberpfalz zu Gast war. Überall Manica rubida Nester.
Interessanterweise nur an recht trockenen Stellen; sie waren fast ausschließlich an Sandhängen, die voll in der Sonne standen, zu finden.
Selbstverständlich war ich jeden Tag einmal unterwegs zu den besagten Hängen und konnte es nicht fassen:
Über 2 Wochen verteilt habe ich 8 Manica-Gynen gefunden, 3 sind allerdings beim Transport gestorben.
5 sind folglich noch übrig, mehr als genug um eine Kolonie zu gründen. Als Unterstützung gibts 3 gepushte Arbeiterinnen sowie 8 Puppen.

Schwierig sollen diese Ameisen in der Haltung sein, nicht ohne Grund gibt es hier im Forum keine längeren Haltungsberichte.
Natürlich kann auch ich nichts versprechen, aber solange sie leben, werde ich euch auf dem Laufenden halten.

Hier gehts zur Diskussion: viewtopic.php?f=221&t=16416

Bevor es Missverständnisse gibt: Manica rubida gilt in Deutschland zwar als stark gefährdet, wird jedoch nicht durch das Artenschutzgesetz geschützt.
Ich habe keine Nester angegraben und zerstört, sondern so lange gesucht, bis ich gründende Gynen bei der Nahrungssuche gefunden habe.
Zuletzt geändert von AntsInSL am 30. Jul 2011 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 28. Jul 2011 19:46

Zunächst einmal ein paar Bilder,
wie ihr seht hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Gynen gefunden:
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 29. Jul 2011 19:42

Zunächst gibt es etwas Trauriges zu berichten: Leider sind zwei weitere Gyne gestorben, sodass es nur noch drei Gynen sind.
Davon sind zwei recht fit und eine auch schon recht angeschlagen. Nun war natürlich klar, dass ich etwas tun musste,
um nicht den Rest auch noch zu verlieren. Bisher war das geöffnete RG in einer kleinen Plastikbox ohne Bodengrund.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Reagenzgläser wohl kaum zur Haltung dieser Art taugen; selbst ein RG scheint zu trocken zu sein.
Recherchiert man etwas im Internet, findet man viele negative Berichte; die Tiere sterben langsamer oder schneller.
Die wenigen Erfolgsberichte haben eine Sache gemeinsam: Hohe Feuchtigkeit und Sand. In einem Bericht hatte der Halter mit normalen Ameisen-RGs
keinen Erfolg, als er jedoch in die Kammer etwas Sand gab, der die Feuchtigkeit der Watte aufnahm, begann die Gyne bald Eier zu legen.
Ein anderer hielt sie in einer Farm mit Sand (und natürlich etwas Lehm); auch das führte zum Erfolg.
Also musste ein Becken her, recht hoch mit Sand/Lehm aufgefüllt, reichlich bewässert. Um ihnen den Anfang zu erleichtern, habe ich ihnen schonmal eine kleine Kammer vorgefertigt.
Diese wurde auch gleich angenommen, und ich war überrascht wie schnell sie reagieren. Sofort nachdem ich sie ins Becken gesetzt habe,
blieben die Gynen ruhig in der Kammer und die beiden alten Arbeiterinnen haben sofort angefangen, Sandklümpchen aus der Kammer zu tragen und um den Nesteingang aufzuschichten.
Man, ich war baff - kein wildes Rumgerenne und Panik sondern ganz gelassen gleich als Nest akzeptiert!
Ich hoffe, dass ich jetzt mehr Erfolg habe. Zumindest scheint es ihnen so besser zu gefallen und die beiden alten Arbeiterinnen sind äußerst aktiv.

Update: Ich sehe gerade, dass ihnen die vorgegrabene Kammer wohl doch nicht gefällt. Die älteste Arbeiterin hat bereits begonnen eine neue Höhle anzulegen,
auch eine der Gynen hat kurz vorsichtig ihren Kopf aus dem Eingansloch gesteckt. Ist mal wieder typisch Ameisen ;) , nie machen sie was man will:
P1000723.JPG
P1000724.JPG
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 30. Jul 2011 15:39

Im Becken gibt es gleich zwei Neuerungen: an einer Seite gibt es jetzt ein senkrechtes Schlauchstück, sodass ich das Becken von unten befeuchten kann.
Außerdem erwärme ich das Becken mit einer 75W Terralampe. So will ich versuchen möglichst naturnahe Bedingungen zu schaffen;
in der Natur leben sie oft an heißen, trockenen Stellen und graben dann bis in feuchte Schichten.
Zum Glück ist keine Gyne mehr gestorben. Sie leben auch immer noch im vorgegrabenen Loch. Allerdings haben sich die beiden starken Gynen
in die Wolle gekriegt und sich gegenseitig aus dem Loch gezerrt. Also habe ich eine für eine Stunde in einen seperaten Behälter gesetzt.
Dann hat es endlich mal so funktioniert, wie ich wollte: Anscheinend hat sie vergessen, wo ihr altes Nest war und sich 10cm daneben in dem von der alten Arbeiterin
gegrabenen Loch niederlassen. Dort gräbt sie seitdem selbstständig weiter und die Arbeiterinnen versorgen alle Gynen, laufen immer zwischen den Nestern hin und her.
Allerdings verweigern sie immer noch jegliche Nahrung (nur eine Arbeiterin hat mal kurz am Zuckersaft genippt). Selbst kleinste Insekten bleiben unberührt.
Wenn jemand noch eine Idee hat: viewtopic.php?f=221&t=16416
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 10. Aug 2011 19:24

Tja, gestern kam ich nach einer Woche wieder. Meine mutter, die sie solange gefüttert hat,
meinte sie wären sehr aktiv gewesen und hätten alles Insektenfutter angenommen und kräftig gebaut;
bis vor zwei Tagen :(
Ich habe gleich genau nachgeschaut und die Gyne (die letzte) tot am Nesteingang gefunden.
Die restlichen Arbeiterinnen sind jedoch immer noch sehr aktiv und es ist ein richtig schöner Krater entstanden, sieht genau aus wie
die Nester draussen, eigentlich komisch, dass die Gyne gestorben ist. Leider kann ich jetzt also auch nichts anderes berichten als andere vor mir,
leicht zu halten sind sie zumindest in der Gründungsphase sicher nicht.
Der Haltungsbericht ist hiermit auch beendet, denn bei uns kommen diese schönen Tiere nicht vor.
AntsInSL
 

Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 12. Sep 2011 20:55

Hä? Was kommt jetzt noch ein Post? Hat der nicht mehr alle Tassen im Schrank? :D
Tja, letzte Woche habe ich die drei verbliebenen und immer noch sehr aktiven Arbeiterinnen getötet.
Und was sehe ich gerade eben mit meinen entzündeten Augen?
Läuft da doch putzmunter eine Königin auf Nahrungssuche im scheinbar leeren Becken umher! :D
Hab ich doch glatt bei den vielen Gynen am Anfang den Überblick verloren, es war doch noch eine übrig.
So ein sch... hab ich gedacht, dass ich gerade die Arbeiterinnen getötet hab... :(
Aber die Freude ist groß bei mir, ich habe gleich ein Heimchen ermordet und ihr zum Fraß vorgeworfen,
die Zicke aber erschreckt sich und verschwindet in ihrem ausgedehnten Gangsystem.
Zuckerwasser musste schnell her, also bin ich runter gegangen und habe welches angerührt.
Als ich gerade wieder hoch kam, sah ich nur noch das Heimchen in ihrem Loch verschwinden. Recht fit scheint sie ja noch zu sein,
immerhin hat sie ein mittleres Heimchen durch die ganze Arena geschleppt. Der HB kann also doch noch weiterlaufen.
Ich habe natürlich bei diesem Wildnest keinen Einblick, aber es hat den Vorteil, dass es nach dem Befeuchten wochenlang feucht bleibt
und ich werde ihr jetzt bestimmt nicht wieder ihr Gelege zerstören. Aber wenn nächstes Jahr die ersten Arbeiterinnen da sind,
bekommen sie wahrscheinlich einen Ytong.
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 17. Sep 2011 16:30

Ich habe mich nun doch dazu entschlossen, die Gyne bereits jetzt vor der Winterruhe in einen Ytong umzusiedeln.
Das Risiko, dass die Erde schimmeln könnte, war mir einfach zu groß, außerdem möchte ich gerne einen Überblick über Brut und den Zustand der Gyne haben.
Also habe ich eben kurzerhand ein kleines Mini-Nest mit zwei Kammern gebaut. Vertikal, um einen Wassertank einbauen zu können.
Dann gings los, ich hab angefangen, die Erde im alten Becken umzuwühlen - nichts. Eine halbe Stunde habe ich gesucht, von der Gyne keine Spur.
Ob sie wohl abgehauen ist? Entmutigt kippte ich die Erde auf den Kompost und auf einmal krabbeln mittendrin die Gyne und eine Arbeiterin umher.
Ich bin einfach nur glücklich, die Gyne ist wohlauf und ich habe sogar eine Arbeiterin, die die Gyne versorgen kann.
Inzwischen sind die beiden in den Ytong "umgezogen worden" ;) und erkunden ihn. Noch ist der Eingang mit Watte verstopft, weil die Arena noch nicht fertig ist.
Aber bald werden sie frisches Zuckerwasser und etwas Proteine bekommen. Zu guter Letzt noch ein paar Bilder der inzwischen zweimal übersehenen Gyne:
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 26. Sep 2011 19:57

Inzwischen leben sie schon seit einigen Tagen in der fertigen Anlage. Es gibt keinen Moment, wo nicht eine der beiden rumrennt, nur natürlich nicht,
wenn man Fotos machen will :roll: Statt den Ytong anzunehmen (ist ein neuer, der alte war nicht so schön), haben sie sich schon wieder ein weitläufiges Gangsystem in der Arena angelegt.
Der Bodengrund ist zwar nicht sonderlich hoch, aber für ein Gründungsnest reicht es. Ab und zu unternehmen sie einen Ausflug in den Ytong, aber bald sind sie auch schon wieder unter der Erde.
Mir ist es egal, ich werde das Erdnest auf alle Fälle weiter befeuchten, Hauptsache, bald gibts Nachwuchs.
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Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 31. Okt 2011 15:21

Nachdem in den letzten Wochen keine Aktivität mehr zu bemerken war, habe ich die beiden gestern in Winterruhe gegeben.
Glücklicherweise wollten sie mir einen Gefallen tun und waren gerade beide im Reagenzglas und nicht im Erdnest,
sodass ich nicht die gesamte Anlage nach draußen bringen musste. Ich melde mich dann nächstes Frühjahr wieder
und hoffe bis da hin, dass die kleine Kolonie den Winter übersteht...drückt mir die Daumen!
Nächstes Jahr gibt es dann hoffentlich die ersten Pygmäen.
Herbstliche Grüße, AIS :)
AntsInSL
 

Re: Manica rubida von AntsInSL - Ein Haltungsbericht

Beitragvon AntsInSL » 20. Feb 2012 15:51

Seit zwei Wochen sind die beiden aus der Winterruhe, die sie gut überstanden haben.
Heute habe ich ihnen zum ersten Mal Zuckerwasser angeboten, von dem beide nun eine ganze Menge trinken.
Ich hoffe, dass es bald Brut gibt. Wie man auf dem ersten Bild sehen kann, haben sie erst einmal ein leeres Becken bezogen,
weil nichts anderes frei ist. Viele Grüße, AIS

P1010408.JPG

P1010410.JPG
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