Problem mit Lasius niger - Gyne

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Problem mit Lasius niger - Gyne

Beitragvon Ferrum » 28. Jul 2011 14:06

Hallo, ich habe mich jetzt schon intensiv oft mit dem Thema Ameisenhaltung auseinandergesetzt, kam aber nie dazu mir welche anzuschaffen (habe schon andere terraristische Erfahrung).

Umso glücklicher war ich, als jemand im Internet sein kleines Formicarium mit allem drum und dran verschenkte.

Dem Vorbesitzer zufolge waren alle Ameisen (l. niger) eingegangen, also war ich am säubern, entferne das Substrat um es wegzuschmeißen und stoße auch auf massenhaft Arbeiterinnenleichen, plötzlich sehe ich wie sich etwas leicht bewegt. Ich schaue genauer hin und erkenne eine Königin, die verängstigt umherkrabbelt. Sonst keine Lebenszeichen anderer Ameisen.

Daraufhin hab ich den Menschen, der mir das Formicarium geschenkt hat, kontaktiert und ihm dies geschildert, und meiner Nachfrage wegen, warum die Ameisen starben, gab er zu, sie längere Zeit nich befeuchtet zu haben, das Substrat war auch staubtrocken und knochenhart. Auch hat er die Kolonie noch nie überwintert (er fing sich die Gyne laut seiner Aussage im Sommer 09) Finde ich ehrlich gesagt ziemlich unmöglich solches Verhalten gegenüber lebenden Wesen :evil:

Nun zu der Gyne: Ich hab die Arme sofort in ein RG verfrachtet mit feuchter Watte (sie trank gierig, wahrscheinlich hat sie die Dürre nur überlebt - und als einzige - weil sie Speicherstoffe ihres Körpers abbgebaut hat, zumindest meine Theorie) und etwas von dem Substrat, habe ihr einen halbierten Mehlwurm reingelegt und wie es aussieht hat sie auch was vom Körpersaft des Wurmes aufgenommen. Sie steht dunkel und ruhig.

Jetzt würde ich sie gerne nochmal gründen lassen, indem ich sie "pushe" (hab mich gut darüber informiert) , aber selbst wenn das klappt hab ich so meine Bedenken, die wurde schliesslich noch nie überwintert, lohnt das sich überhaupt noch? Wenn das pushen klappten sollte und sie wieder eine Kolonie aufbaut würde ich sie selbstverständlich überwintern, aber da die ja noch nie überwintert wurde: Übersteht die das überhaupt? Schliesslich ist sie es ja nicht "gewöhnt".

Und wenn das nix wird, wie - wenn ich ja jetzt schon schliesslich endlich ein Formicarium habe - spüre ich L. niger Gynen auf? Schwarmflug ist hier (Raum Stuttgart) im Großen und Ganzen schon vorbei, allerdings haben sie erst gestern in meinem Garten wieder geschwärmt, konnte aber keine rumkrabbelnden Königinnen ohne Flügel finden.

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Re: Problem mit Lasius niger - Gyne

Beitragvon AntsInSL » 28. Jul 2011 17:03

Hallo Ferrum,
fange ich mal an deine Fragen zu beantworten ;)

Ferrum hat geschrieben: Nun zu der Gyne: Ich hab die Arme sofort in ein RG verfrachtet mit feuchter Watte (sie trank gierig, wahrscheinlich hat sie die Dürre nur überlebt - und als einzige - weil sie Speicherstoffe ihres Körpers abbgebaut hat, zumindest meine Theorie) und etwas von dem Substrat, habe ihr einen halbierten Mehlwurm reingelegt und wie es aussieht hat sie auch was vom Körpersaft des Wurmes aufgenommen. Sie steht dunkel und ruhig.

So ist es gut. Wenn du eine Spritze mit Kanüle hast, könntest du ihr noch etwas Zuckerwasser geben, um ihre Reserven aufzufüllen.
Tierisches Futter würde ich ihr allerdings nicht geben, das schimmelt nur.

Ferrum hat geschrieben:Jetzt würde ich sie gerne nochmal gründen lassen

Kann klappen, kann aber auch sein das sie zickt.
Ferrum hat geschrieben:indem ich sie "pushe" (hab mich gut darüber informiert)

In dem Fall ist das nicht schlecht, Lasius niger sind auch nicht so die Problemtierchen.
Das Pushen von Arbeiterinnen kannst du allerdings vergessen, es sei denn du findest noch weiße, frischgeschlüpfte Arbeiterinnen. Es reicht aber (und ist empfehlenswert)
ihr einige Puppen hinzuzugeben.

Ferrum hat geschrieben:die wurde schliesslich noch nie überwintert, lohnt das sich überhaupt noch? Wenn das pushen klappten sollte und sie wieder eine Kolonie aufbaut würde ich sie selbstverständlich überwintern, aber da die ja noch nie überwintert wurde: Übersteht die das überhaupt? Schliesslich ist sie es ja nicht "gewöhnt".

Bisher hat sie es ohne Überwinterung überlebt, das heißt aber nicht, dass sie sich daran gewöhnt hat. Einen Instinkt, der mit vererbt wird, kann man nicht mal eben
austreiben. Von da her dürfte hier kein Problem bestehen.

Ferrum hat geschrieben:Und wenn das nix wird, wie - wenn ich ja jetzt schon schliesslich endlich ein Formicarium habe - spüre ich L. niger Gynen auf? Schwarmflug ist hier (Raum Stuttgart) im Großen und Ganzen schon vorbei, allerdings haben sie erst gestern in meinem Garten wieder geschwärmt, konnte aber keine rumkrabbelnden Königinnen ohne Flügel entdecken


Tja, da hilft nur suchen. Wenn sie noch schwärmen, werden auch vereinzelt noch Gynen zu finden sein. Ansonsten kannst du Stein um Stein umdrehen,
so findet man insbesondere nach dem Schwarmflug auch recht oft welche.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen..
AntsInSL
 

Re: Problem mit Lasius niger - Gyne

Beitragvon antsfriend99 » 30. Jul 2011 12:29

Ich habe diesen Sommer mit Lasius niger ein ``Null auf Hundert in 10Tagen`` Projekt gemacht,also pushen mit Puppen ist das Beste für eine junge Königin.
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Re: Problem mit Lasius niger - Gyne

Beitragvon Dieb » 30. Jul 2011 13:27

So jung ist die Gyne garnicht mehr.

Pushen sollte hier in jedem Fall die richtige Lösung sein.
Die neuen Arbeiterinnen werden die Königin dann jedenfalls versorgen. Mit etwas Glück wird sie auch wieder Eier legen können.
So eine Gyne ist hart im nehmen.

Der Schwarmflug ist lange noch nicht vorbei. Es werden meiner Meinung nach noch einige Schwarmtage kommen. Augen offen halten und bereit sein heißt es dann.

Eine Winterruhe wäre empfehlenswert. Eventuell für den Anfang eine verkürzte?

Ich drücke die Daumen, dass sie es schafft :D
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