Bitte um Einschätzung: Umzug

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Bitte um Einschätzung: Umzug

Beitragvon Zeri » 14. Jul 2011 19:41

Hey liebe Messor-Freunde :)

Also Messor is meine erste Art und sie wachsen und gedeihen wunderbar =D>

Ich hätte da eine Frage an euch:

Meine Kolonie besteht aus ca. 30-35 Tieren im Moment. Sie leben in der Arena dieses Produktes hier:

http://antstore.net/shop/product_info.p ... b6db7a39fd

Eigentlich sollte zum Zeitpunkt der Bestellung Camponotus ligniperdus da rein - deshalb die Größe.

Ab wann - also welcher Größe der Kolonie sollte ich denn den Zugang zum Ytongnest gewähren? Im Moment hab ich das verstopft und es liegt Sand darüber.
Nicht dass die verloren gehen in dem riesen Ding! Oder hat jemand Erfahrungen damit gemacht, dass die da ausbrechen können? Weil die Glasscheibe liegt nicht überall zu 100% eben auf dem Stein auf und Messor sind ja doch recht kleine Tiere.

Danke im Vorraus =)
Zeri
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Re: Bitte um Einschätzung: Umzug

Beitragvon Erne » 14. Jul 2011 19:55

Ist immer eine Überlegung wert, ein Volk das sich gut entwickel, dort wohnen zu lassen wo es gerade ist, so lange es geht oder sie dort bleiben wollen.
Parallel ein anderes Nest anbieten und beobachten was wird.

Wenn die Glasscheibe nicht richtig dicht ist, wird es immer Probleme geben.
Auch später gibt es weiterhin viele kleine Arbeiterinnen.
Musst Dir was einfallen lassen das Ganze abzudichten.
Selber gehe ich dabei so vor:
Abdeckscheibe rundherum, im Bereich wo sie auf dem Nest aufliegt, einfetten.
Rundherum auf den Nestblock eine dünne Silikonwurst, Scheibe darauflegen und andrücken.
Ist das Silikon ausgehärtet, Scheibe herunternehmen und reinigen.
Das gibt eine spaltfreie Auflage.

Im Prinzip kann der Nestblockteil auch schon bei 30 - 35 Arbeiterinnen freigegeben werden, sein muss das nicht.
Sie nutzen den so wie sie ihn brauchen.
Frage, worin leben sie jetzt, liegt ein Reagenzglas in der Arena?

Grüße Wolfgang
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Re: Bitte um Einschätzung: Umzug

Beitragvon Zeri » 14. Jul 2011 23:29

Hey Wolfgang!

Danke für deine wunderbar ausführliche Antwort :)

Zu deiner Frage: Im Moment befinden sie sich in einem RG in der Arena, ja :)
Ich werde morgen mal ein Bild machen von dem Ganzen und hier reinstellen.

Was hälst du von der Idee, wenn ich alle Kammern des Ytongsteins erstmal mit Sand auffülle, bis auf die ersten 2?
Oder werden die Ameisen diesen Sand dann in die Arena schleppen, bzw sich Gänge im Sand der sowieso schon vorhandenen Kammern graben? Hmm...
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Re: Bitte um Einschätzung: Umzug

Beitragvon Erne » 15. Jul 2011 06:26

Kammern mit Sand füllen, kannst machen, ist eine gute Möglichkeit um sie graben zu sehen.
Allerdings wie schon von Dir gedacht, verteilen sie später den Sand überall.
Mit Sand eine Mülleinlagerung zu verhindern funktioniert nur selten, Ameisen graben mehr Platz frei als sie für sich und ihren Nachwuchs brauchen.
Ganz ohne Sandfüllung geht auch, gerade Messor nutzen eine Teil des anfangs an zu viel an Kammerraum als Körnerlager.

Grüße Wolfgang
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Re: Bitte um Einschätzung: Umzug

Beitragvon Markus » 15. Jul 2011 08:37

Ich habe meine lange Zeit in einem RG gelassen, dieses RG war jedoch extern, an einen Zugang aus Schlauch und Röhre angeschlossen.
Als sie einige hundert Tiere zählten bei Nachlesen ca. 150, fingen sie immer mehr an, in der Arena herumzuwuseln - muss nicht unbedingt ein Zeichen für Umzugslust sein, sollte man abschätzen - auch im Nest häufte sich die Brut, sodass man manchmal an einem Tag nur Puppen, am Anderen nur Larven sehen konnte, am 13.06 habe ich dann einfach ein neues Nest an die selbe Stelle angeschlossen, an der vorher das Nest war und das Nest in die Arena, später wurde es etwas Ruppig, aber schauen wir doch mal in meine Notizen:



13.06.2011: (Montag)
Tja, Pfingstmontag ist und ich zähle gerade meine Ameisen - oder bin damit fertig.
Die große Kolonie hat mindestens 150, wobei ich beim Zählen auf Werte von 190 bis 210 komme,
wenn ich also recht habe mit meiner Zählung - und davon gehe ich aus -, dann hat sich die Zahl der Tiere in weniger als einem Monat mehr als verdoppelt.
Immer mehr Majors (zwischen 5 und 8) tummeln sich im Nest, einige trauen sich auch schon nach draußen.
Ich habe gerade das neue Ytongnest angeschlossen, wie ihr auf den Umzugsbildern sehen könnt, die Schwierigkeit bestand darin, es an den Zugang zum alten RG anzuschließen, während die Ameisen noch drin waren.
Mit ein bisschen Nerven und Pusten und den richtigen, schnellen Bewegungen im Rechten Moment hat es dann doch geklappt, RG in die Arena.
Auf den Bildern ist die Königin schon im Nest, mittlerweile klammert sie sich jedoch schon wieder an die Brut im Zugangsrohr, sie tragen Brut in das WassertränkenRG und an ihre Lieblingsstellen in der Arena.

Ich habe gerade den Wattestopfen, welcher den Eingang für das Rohr verkleinerte, aus dem RG genommen, mittlerweile stapeln sie die Brut nur noch im Zugang und dem anderen RG + den Rest im alten RG.

Gerade waren sie unaufmerksam genug, dass ich die Brut und Arbeiterinnen vom alten Nest in die Arena vor den Eingang gekippt habe - etwas ruppig, ich weiß, aber sie tragen die Brut ohnehin hin und her wie es gerade lustig ist - und natürlich noch die Arbeiterinnen abgeklopft, die drauf rumliefen,
glücklicherweise sind sie keine allzu begnadeten Kletterer.
Es reicht allerdings, dass sie sich an Ausbruch wagen, also noch den Deckel drauf und fertig.
Vielleicht mache ich ihnen noch einen Alulichtschutz für das neue Nest, quasi als Überzeugungshilfe.


14.06.2011: (Dienstag)
Am vorherigen Tag bekamen sie so gegen nachmittag noch ihre Nestabdeckung, das TränkenRG habe ich ich ihnen auch ausgekippt, damit sie ihre Brut zumindest nicht mehr darin lagerten.
Drei Larven jedoch waren so klein, dass sie an der Scheibe kleben blieben - um diese nicht aufzugeben, das RG aber rauszuhalten, habe ich es einfach bei einer anderen Kolonie reingelegt, dauerte nicht lange und Arbeiterinnen erkundeten das neue Nest oder die neue Tränke und wenig später nahmen sie die Larven mit,
für die ist also gesorgt.
Gestern nacht habe ich sie noch ein wenig genervt, indem ich in die Arena gepustet habe, als sie dann die ganze Brut in den Eingangsbereich gepackt haben, habe ich dort auch noch einen leichten Hauch angesetzt und sie fingen an, Brut in das neue Nest zu packen.
Heute morgen dann war kaum mehr Brut im Zugang, fast alles spielte sich im Nest ab.
Seht selbst auf den Bildern: fast alles im Nest, kaum was im Zugang.
Das letzte Bild zeigt noch eine Veränderung bei Nummer eins, dort habe ich nämlich in den Zugang eine Anschlussmöglichkeit für ein neues Nest angeschlossen.
Jetzt ist jedenfalls genug Platz da!




Gestern habe ich noch eine Nesterweiterung angeschlossen, die auch gut angenommen wurde, die Kolonie hat über dreihundert Tiere, den Umzug so ziemlich problemlos überstanden, überhaupt gab es nur die Panik, die es auch gibt, wenn ich mal an den Tisch komme oder die Abdeckscheibe vom Brüter nehme, ich würde das also als problemlos bezeichnen.

Fazit: auch ein ruppiger (vorsichtig ruppiger!) Umzug ist bei dieser Art nicht zu schlimm, solange die Kolonie groß genug und das Nest schon gefunden ist, überhaupt lagern sie ja bei vielen Gelegenheiten (besonders, wenn die Arena mal abgedunkelt ist) Brut nach außen und tragen sie beim Öffnen der Arena oder sonstigen Störungen hurtig wieder ins Nest.
Ich vermute einfach mal, dass dieses Verhalten sie dazu befähigt, Zwangsumzüge schnell und leicht zu überstehen.
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Markus
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