ANTSTORE World of Ants

[AntsInSL]

Nachdem ich die erste Gyne, die ich dieses Jahr gefunden hatte (und mir zunächst nicht sicher war, ob es sich um Lasius fuliginosus handelte, weil ich ihr Vorkommen bei uns absolut nicht erwartet hätte)
bei der Gründung mit Chthonolasius umbratus verloren habe, habe ich vor einer knappen Woche erneut eine Lasius fuliginosus Gyne gefunden.
Ich nahm gleich einmal Google zu Hilfe und stieß auf folgenden Thread: Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Da ich keine Lasius umbratus mehr hatte, habe ich schnell aus einer kleinen Lasius niger Kolonie, die noch in einem Reagenzglas lebt,
eine frischgeschlüpfte und noch nicht ausgefärbte Arbeiterin entnommen. Es folgte daraufhin von beiden Seiten keine Reaktion,
die Gyne schien den kleinen weißen Beinhaufen gar nicht zu bemerken.
Deshalb kamen auch noch drei bereits fertig ausgefärbte Arbeiterinnen dazu. Die Reaktion war sehr interessant;
nur in der ersten Sekunde erfolgte ein kurzer zuckender Angriff auf die bereits völlig geschwächte Gyne,
dann begannen sie damit, sich so weit wie möglich von der Lasius fuliginosus Königin entfernt aufzuhalten.
Diese versuchte übrigens immer wieder durch Fühlertasten die Arbeiterinnen dazu zu bewegen,
sie zu füttern. Um sie zu halten, fütterte ich ihr etwas Zuckerwasser aus der Kanüle, was sie auch annahm.
Aus einer Gartenkolonie kamen am nächsten Tag ca. 60 Arbeiterinnenpuppen (Lasius niger) mit in das Gründungsreagenzglas.
Hier ein paar Fotos von der Gyne direkt nach der Aktion:

IMG_6178.JPG

IMG_6183.JPG

IMG_6186.JPG

IMG_6188.JPG

IMG_6189.JPG

IMG_6193.JPG

[AntsInSL]

Inzwischen ist eine Woche vergangen und es ist noch keine neue Arbeiterin geschlüpft. Allerdings haben die vier vorhandenen Arbeiterinnen die Gyne scheinbar angenommen,
ich konnte jetzt schon mehrmals beobachten, wie sie gefüttert wurde. Noch ist das Reagenzglas mit Watte verschlossen,
aber wenn bald die anderen Arbeiterinnen schlüpfen, werden sie natürlich ihre eigene Arena bekommen.
Ich werde wieder berichten, wenn sich etwas geändert hat.

[Rhodan]

Findest du nicht, dass 60 Puppen ein wenig zu viel sind?
Mal sehen ob die Königin damit klar kommt...

[AntsInSL]

Nein, ich denke nicht. In der Natur dringen die Jungköniginnen von Lasius fuliginosus in große Lasius umbratus Kolonien ein und töten die Königin
(hierzu gibt es anscheinend unterschiedliche Meinungen), sofern eine vorhanden ist.
Sie haben dann auch gleich mehrere hundert Tiere, die sie versorgen.

[baumarkthammer]

60 Puppen sind tatsächlich nicht die Welt. Ich vertrete zwar die Meinung, dass sie in weisellose Kolonien eindringen und habe selten gelesen, dass sie Königinnen töten, aber naja.
Die Königin kann allerdings glaube ich garkeine Puppen öffnen, deswegen klappt es nie sie nur mit Puppen gründen zu lassen, die Frage wäre also ob die 60 Puppen die Arbeiterinnen nicht überfordern.

Würde mich sehr freuen wenn auch in diesem Forum etwas über eine gelungene Gründung zu hören wäre, viel Glück weiterhin.

[AntsInSL]

Danke für die Glückwünsche!
Ich bin auch nicht der Meinung, dass sie dazu in der Lage sind, die Königin der Wirtskolonie zu töten, habe es aber mit in den Text genommen,
weil es z. B. in der Beschreibung bei Antstore steht. Vielmehr könnte ich mir vorstellen, dass sie in funktionierende Kolonien eindringen,
und sich dort ungeachtet der anderen Königin durchfüttern lassen. Das würde auch erklären, warum bereits in Mitten großer Lasius (niger/umbratus) Kolonien
Lasius fuliginosus Gynen gefunden wurden. Ob die Arbeiterinnen mit den vielen Puppen fertig werden, wird sich sicher bald zeigen.
Ich hoffe, dass die Puppen verschieden alt sind und nicht alle gleichzeitig schlüpfen.

[AntsInSL]

Zum Glück sieht alles sehr gut aus. Die Gyne wird ständig von den Arbeiterinnen umsorgt und sehr viel gefüttert.
Sie wirkt auch sehr vital. Allerdings bleibt die Gaster noch klein und schmal, ich denke für die Produktion der ersten Eier müssen ersteinmal alle Puppen geschlüpft sein.
Inzwischen sind die Damen zu neunt, sie scheinen also nicht wie von baumarkthammer befürchtet überfordert mit dem Öffnen der Kokons zu sein.
Da alle Puppen in den nächsten Tagen schlüpfen müssten, habe ich noch einmal ca. 15 ganz frische Puppen dazugegeben. Jetzt ist aber auch Schluss,
60-70 Dienerinnen sollten mehr als genug sein, um sich um die königliche Hoheit zu kümmern.
Inzwischen haben sie auch eine kleine Arena, die aus der Verpackung eines namhaften Süßigkeitenfabrikanten, die längst kein Geheimtipp mehr ist , besteht.
Sie mussten allerdings auch in ein neues RG ziehen, weil mir ein kleine Missgeschick mit Zuckerwasser passiert ist (kennt sicher jeder, der mit Kanüle seine Gründerkolonien füttert).
Ein Zuckerfleck im RG ist zwar nicht weiter schlimm, doch wenn sie ersteinmal zu gründen begonnen hat, möchte ich sie nicht noch einmal wegen Schimmel stören müssen.
Skrupellos wie ich bin wurden sie mit Sack und Pack einfach in die Miniarena geschüttet. Jetzt zeigte sich auch wieder deutlich, dass die Gyne angenommen wurde;
sie wurde gleich nach dem Auffinden des neuen Reagenzglases informiert und ins Nest geleitet. Nun ist also alles perfekt und es heißt nur noch abwarten.

[AntsInSL]

Das erste Ei!

Bereits gestern ist mir aufgefallen, dass sich der Gaster deutlich vergrößert hat; allerdings nicht in die Breite wie z. B. bei Lasius niger, sondern in die Länge.
Und als ich heute aus der Schule kam, sah ich endlich das erste Ei
Vorsichtig trägt sie es die ganze Zeit in ihren Mandibeln. Die Zahl der Arbeiterinnen (natürlich noch Lasius niger) hat sich auf 15 vergrößert, aber es schlüpft alle paar Minuten eine weitere,
sodass die Gyne bald ein Serviceteam aus ca. 60 Arbeiterinnen um sich haben sollte.

Ein kleines Video:



Hier eins, zwei Fotos von heute:

IMG_6371.JPG

IMG_6372.JPG

IMG_6373.JPG

IMG_6374.JPG

[AntsInSL]

P1010458.JPG

Na, was ist das da auf den Bildern? Richtig, zwei weitere Lasius fuliginosus Gynen. Ich habe laaange suchen müssen, um zu dieser Zeit noch welche zu finden.
Ob die Vergesellschaftung wohl funktioniert, habe ich mir gedacht. Immerhin sind inzwischen fast alle Lasius niger Arbeiterinnen geschlüpft,
sodass eine ordentliche Rasselbande zusammengekommen ist. Ob sie wohl die neuen Gynen umbringen?

IMG_6512.JPG

IMG_6523.JPG

Nachdem die Gynen zwar mehrmals in das Reagenzglas gelaufen waren, aber nach dem ersten Kontakt sofort panisch wieder wegrannten,
musste ich Hand anlegen. Also mit schnellen Handgriffen, wie man sie sich als Halter kleiner Flitzer schnell angewöhnt, das Reagenzglas von der Farm getrennt, Gynen rein und Watte drauf.
Die Reaktion war ebenso erfreulich wie unerwartet: Die sonst so stürmischen Lasius niger zeigten keine Sekunde Aggresionen.
Die Gynen haben das Nest auch gleich angenommen und wurden von den Hilfsarbeiterinnen gefüttert.
Währenddessen habe ich entdeckt, dass inzwischen eine große Menge Eier vorhanden ist, was Gutes für die nächsten Wochen verheißen lässt.

[AntsInSL]

Heute sieht man es eindeutig, zu meiner Freude wurden die beiden Gynen angenommen.
Ich fahre jetzt für 2 1/2 Wochen in den Urlaub, solange müssen sie alleine durchhalten, was aber kein Problem sein dürfte.
Es ist ja noch nicht viel Brut vorhanden, sodass sie noch keinen hohen Bedarf an Proteinen haben.
Zuckerwasser und Jelly stehen ihnen aber zur Verfügung. Ich bin mal gespannt, wie es in 3 Wochen aussehen wird - Ob wohl schon große Larven vorhanden sein werden?
Ich werde euch auf dem Laufenden halten..

[AntsInSL]

Gestern bin ich aus dem Urlaub wiedergekommen und war sehr erfreut: Alle Lasius niger Arbeiterinnen sind geschlüpft,
alle drei Gynen quicklebendig und die Gaster sind physiogastrisch geworden.
Ein ganzer Bruthaufen ist vorhanden, allerdings sind die Eier zu klein um sie zu zählen,
ich würde aber mal auf ca. 50 schätzen. Was mich wundert ist allerdings, dass immer noch keine größeren Larven zu sehen sind,
dabei müsste die erste Brut jetzt genau einen Monat alt sein. Also scheint entweder die Entwicklungszeit sehr lange zu sein,
was ich eigentlich nicht erwartet hätte, oder sie brauchen sehr viele Proteine (ich werd mal ein paar Fliegen füttern),
oder aber die Lasius niger Arbeiterinnen fressen die Brut immer wieder, was ich aber kaum glaube,
da sie immer besorgt um die Brut sind. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn ich sie nach der Urlaubsfastenzeit mit Proteinen vollpumpe

[AntsInSL]

So, kleines Update:
Alle Gynen leben, ihre Gaster sind noch dicker geworden.
Inzwischen ist die Anzahl der Eier wieder um einiges gewachsen.
Allerdings kann ich immer noch keine Larven entdecken, sehr verwunderlich.
Immerhin sind inzwischen bereits 1 ½ Monate vergangen, die Entwicklung in der Gründungsphase scheint also
sehr langsam zu sein. Wenn das Wetter sich bessert, werde ich noch einige Lasius niger Puppen pushen.
Hier hat das jedenfalls geholfen, nachdem zunächst das gleiche Problem bestand:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische- ... ungen.html

Ich bin mal gespannt, wann endlich Brut in fortgeschrittenen Stadien vorhanden ist...

[AntsInSL]

So, inzwischen ist schon wieder etwas Zeit vergangen, seit ich neue Puppen ins Becken getan habe.
Insgesamt sind es ca. 250 Puppen (ja, unglaublich, aber ich hab sie durchgezählt ).
Viele Arbeiterinnen sind inzwischen geschlüpft und es herrscht ein ordentliches Gewimmel.
Aber ein kurzer Video von heute sagt sicher mehr:



Leider kann ich immer noch keine größeren Larven entdecken. Allerdings ist mir aufgefallen, dass es eine Nacktpuppe gibt;
ich bin mir aber zu 100% sicher, keine Nacktpuppe dazugegeben zu haben, na ja vielleicht haben sie auch die Lasius niger Arbeiterinnen
etwas voreilig aus dem Kokon geholt, mal sehen. Futtertiere nehmen sie inzwischen gut an, jeden Tag gibts eine kleine Spinne oder Fliege,
die auch gleich zerlegt wird. Ich hoffe, dass sie spätestens nach der Winterruhe so richtig durchstarten.

[AntsInSL]

Die gute und die schlechte Nachricht
Fang ich mal mit der schlechten an: Leider ist eine Gyne gestorben. Ein Glück, dass noch zwei vorhanden sind.
Woran es liegt, lässt sich nunmal normalerweise nicht ergründen, Lasius niger als Verursacher lässt sich natürlich nicht ausschließen, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
Dann gleich die gute Nachricht: Es gibt mindestens eine Lasius fuliginosus Puppe! Ganz deutlich zu sehen liegt sie mit dem Rest der Brut auf einem Haufen,
ist etwas größer und länglicher als die Nacktpuppen von Lasius niger. Außerdem sind aus vielen Eiern winzig kleine Larven geworden.
Das lässt für mich also Gutes verhoffen, wenn die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, wird die Entwicklung hoffentlich einen Gang zulegen.
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten

[baumarkthammer]

Sieht ja alles sehr nett aus.
Ich weiß aber von einem ehemaligen Halter, dass der erste Schwung an Dendrolasius fuliginosus Arbeiterinnen relativ groß ausfallen muss. Schlüpfe nur einige wenige Ameisen, dann kommt es wohl oft dazu, dass die Arbeiterinnen getötet werden.
Es wäre also vielleicht angebracht mehr zu füttern, so viel wie eben genommen wird, überfüttern kannst du die Tiere ja nicht. Es könnte deine Chancen für eine gelungene Gründung aber enorm steigern.