ANTSTORE World of Ants

[DanYowW]

Hi liebe Community,

Ich habe ein riesiges Problem mit meiner - ca. 200- 250 Individuen starken Acromyrmex spec. Kolonie:

Aufgrund von akutem Milbenbefall musste ich den größten Teil meines Pilzes überbrühen, die Ameisen jedoch waren anscheinend nicht befallen, weshalb ich diese retten konnte. Um die Becken zu reinigen und vom Milbenbefall zu befreien, habe ich ein Stück des Pilzes, welches nicht befallen aussah, samt der Kolonie incl. Königin und Brut in ein Quarantäne-Becken gegeben. Die Einhaltung der optimalen Bedingungen zur Aufrechterhaltung des Pilzes waren jedoch in diesem kleinen Becken kaum möglich, weshalb mir nun auch das letzte Stück eingegangen ist. Die Kolonie an sich ist putzmunter, hält sich jedoch im Moment mit Zuckerwasser am leben.

Deshalb ein verzweifelter Aufruf:

Hat jemand ein Stück Pilz für mich? Ich würde zur Not auch tief in die Tasche greifen und diesen beim Antstore bestellen, ich denke aber nicht dass die Kolonie mit einem Stück der Größe 1*1cm überleben wird. Dementsprechend müsste ich ca. 10 Stückchen kaufen, was einer Investition von 85 € + Versand entspräche, weshalb ich es ersteinmal auf diesem Wege versuche.

Selbstverständlich würde ich den freundlichen Spender für seine Bemühungen belohnen, ich weiß dass es kein Kinderspiel ist, mal eben etwas Pilz abzuzwacken.

Ich würde sämtliche Kosten (Transport, Transportboxen, Reagenzgläser etc.) + einen vereinbarten Preis für den Pilz an sich übernehmen.

Ich wäre euch zu tiefstem Dank verpflichtet, ich hoffe mir kann da jemand unter die Arme greifen.

Ich bedanke mich im Vorraus für eventuelle Hilfestellungen und verbleibe

mit freundlichem Gruß

Daniel

[DanYowW]

Naja, schade, da kann mir wohl keiner helfen...

Nun gut , dann werde ich beim Antstore bestellen. Habe diesbezüglich jedoch noch eine Frage:

Wenn ich mir jetzt das 1*1cm Ministückchen hole, welches Preis/Masse - technisch gesehen teurer ist als Gold , fressen die Damen diesen dann direkt auf, weil Sie so lange keinen Pilz mehr hatten ? Oder erkennen die Damen den Engpass und ziehen ihn ersteinmal groß?

Bin mir nämlich über die benötigte Menge unsicher....

Wäre nett wenn mir da jemand mit einem Rat zur Seite stehen könnte, muss ja abwägen wieviel des teuren Guts bestellt werden muss...

Lieben Dank im Vorraus und lieben Gruß

Daniel

[Erne]

(Den Arbeiterinnen selber kann jetzt schon geholfen werden mit Honig- oder Zuckerwasser).
Vorhandene Larven könnten komplett eingehen, verschwinden, ihnen fehlt das Futter, das diese Ameisen mit ihrer Pilzzucht gewinnen.

Auch bei völligem Pilzverlust reicht ein Pilzstück, damit anfangen sie neu an und bauen einen in der Größe benötigten Pilz auf.
Bei passenden Bedingungen (Klima, Grünzeug) geht das erstaunlich schnell.
Passt da irgendwas nicht, ist der neue Pilz, ob viel oder wenig, auch verloren.
Eventuell 2 oder 3 Stücke als Reserve geben, auch ein Pilz leidet durch den Versand und es können Teile absterben,
oder dafür dass die Bedingungen im Becken doch nicht so ganz passen.
Es gibt keine ausreichenden Gründe dagegen, einen kleinen Pilz in ein großes Becken mit passendem Klima zu geben.
Die vielen Arbeiterinnen machen das schon.
Möglicherweise ist es einfacher im Kleinen das passende Klima hinzubekommen?

Gibt erstmals einen Rückschlag, die Chancen sind jedoch gut, dass sie sich mit einem neuen Pilz davon erholen.

Was waren das für Milben?

Grüße

[DanYowW]

Die Einhaltung des Klimas ist mir bisher auch gut gelungen, nur beim spontanen Umsetzen, welches von Nöten war, da die Milben schon auf meiner Kommode rumgeflitzt sind, habe ich wohl etwas voreilig gehandelt... Habe auch ein digitales Luftfeuchte-Messgerät usw. , damit wird die Einstellung der benötigten Faktoren kein Problem sein.

Die Frage was es für Milben waren kann ich nur schwer beantworten, sie waren ca. 0,3-0,5mm groß und weiß. Das verblüffende an ihnen war, dass ich keine einzige Milbe gesehen habe, und von jetzt auf gleich war das gesamte Pilzbecken infiziert. Die scheiben waren komplett weiß, sowohl von innen als auch von außen, ich denke dass Sie zunächst im / unter dem Pilz gelebt haben. Dann muss es zu einer leichten Schwankung bei der Temperatur oder Feuchtigkeit gekommen sein, was diese wohl veranlasst hat ihren Lebensraum auf die Umgebung zu erweitern.

Die Ameisen an sich wurden nicht befallen, auch im Abfallbecken waren nur vereinzelt welche zu sehen, ich denke somit dass sich die Milben primär im / unter dem Pilz entwickelt haben. Die Tatsache, dass mit Überführung des von mir geretteten Pilzes in das Quarantänebecken (welcher ja auch eingegangen ist) keine einzige Milbe mitgeschleppt wurde, lässt mich vermuten, dass die Milben unter dem Pilz, also zwischen diesem und der Bodenscheibe gelebt haben.

Dumm gelaufen, ich hätte eine gute Möglichkeit gehabt die Milben zu klassifizieren, habe in der Uni Zugriff auf ein REM (Raster-Elektronenmikroskop). Mit diesem habe ich bzw. mein Prof geile Aufnahmen von Harpegnathos saltator gemacht (stell ich bald mal ein...). Leider habe ich darüber nicht nachgedacht, da ich schnell Herr über die Lage werden wollte.

Fazit:
Ich werde mir also zwei Stücke des Pilzes kaufen, in der Hoffnung dass Antstore eine akzeptable Menge für den Preis versendet. Die Angabe 1*1cm ist ja auch geschickt gewählt, da die dritte Größenordnung, also die Länge fehlt. Volumina werden ja nunmal in Breite * Höhe * Länge angegeben, ich hoffe nicht dass es sich für den Preis dann auch um 1*1*1 cm handelt, das wäre echt enorm teuer, da es bei entsprechender Fütterung bzw. Gabe von Grünzeug wirklich enormes Pilzwachstum gibt.

Abschließend danke ich dir für deine Meinung, hat mir wirklich bei der Entscheidung geholfen!

Lieben Gruß (und bitte Daumen drücken )

Daniel

EDIT:

Hast du schonmal Luzerne ausprobiert?
Dies soll wohl ein von Acromyrmex akzeptiertes Trockenfutter sein, welches über die Wintermonate (nebst sonstigem zur Verfügung stehendem Frischfutter) angeboten werden kann.

[Juvens]

Mich geht's zwar nichts an, wünsche dir aber dennoch viel Glück
Ich hoffe das geht alles gut von statten!

LG

[DanYowW]

Mich geht's zwar nichts an

Hehe, kein Ding, ist ja keine private Seelsorge hier =)

Thx für die Anteilnahme

LG

[Erne]

Luzerne getrocknet habe ich noch nicht angeboten, frisch nehmen sie die auch.

Die von Dir beschriebenen Milben könnten für Ameisen und Pilz nicht schädlich sein.
In Müllhaufen, organischen Abfällen kommt es immer wieder vor das Milben beobachtet werden.
Besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit vermehren sich diese explosionsartig und können in kurzer Zeit ganze Gegenstände, Anlagenteile überziehen.
Bei Acromyrmex leben sie im Abfall und sonstigen Unrat in der Anlage.
Das kann durchaus auch unter dem Pilz sein, wenn sich dort eine derartige Schicht, Ansammlung befindet.
Das diese Milben an den Pilz oder Ameisen gehen, konnte ich nie beobachten.
Wobei die Frage offen bleibt, ob die Milben den Pilz nicht mögen oder Arbeiterinnen in der Lage sind, sie erfolgreich vom Pilz fernzuhalten?
Müll und sonstiger Unrat gut entfernt und die Milben sind auch bald verschwunden.
Eingeschleppt werden diese durch Grünzeug.

Grüße

[DanYowW]

Soooo, 2* Pilz bestellt, wurde auch direkt aus den mini-Reagenzgläsern gezerrt und in die entsprechend von mir angebotene Pilzkammer geschafft. Kartoffeln (gekocht), Haferflocken, gekochter Reis und Brombeerblätter werden eifrig eingetragen, Pilzwachstum noch nicht erkennbar. Auch ist auffällig, dass der Pilz - bzw, die Pilzstückchen - noch nicht zu einem Gesamtkonstrukt zusammengetragen wurden. Vielmehr bilden sich um die ca. Stecknadelkopf großen Stückchen kleine Trauben aus mehreren Arbeiterinnen, somit bleibt nur die Hoffnung, dass der Pilz auch entsprechend versorgt wird. Ich denke ich nutze diesen "Neustart" auch mal um einen Haltungsbericht zu beginnen, habe ordentlich Fotomaterial zusammengetragen.

Als Motivation dient mir die Tatsache, dass zwar Gründungsberichte über Acromyrmex spec. (Argentinien) vorliegen, jedoch - soweit ich dass im Kopf habe - keine Entwicklung einer Population nach dem Eingehen des gesamten Pilzes.

Schaden kann es ja nicht.

@ Erne: Ich werde mir mal ein wenig von der getrockneten Luzerne bestellen, laut Antstore, wo es unter anderem Angeboten wird, handelt es sich wohl um ein geeignetes Übergangsfutter für die doch botanisch sehr eingeschränkte Winterzeit. Auch trocken soll es wohl funktionieren. Experimente dieser Art werde ich jedoch erst wagen, nachdem der Pilz sich wieder an die Koloniegröße angepasst hat.

Ich werde in kürze einen Link zum weiter-Haltungsbericht posten.

Auch werde ich einige Haltungsparameter ändern. Ich hatte bisher im Futterbecken ebenfalls einen Bodengrund in Form von feinem, weißem Sand. Dieser wurde nach und nach in das Pilzbecken geschleppt, wo es das entstandene Kondenswasser aufgenommen hat. Da sich dieser feine Sand jedoch zu einer kompakten "Pampe" formt, sobald er nass wird, verliert er nurnoch sehr langsam seine Feuchtigkeit. Wurde nun noch ein wenig Unrat mit dem Matsch in Verbindung gebracht, so lag ein optimales Substrat für Milben vor. Somit schlussfolgere ich: Haltung ohne Substrat, lediglich ein bis zwei Hände Seramis, um ein flexibles Mikroklima für den Minipilz zu schaffen.

Noch kurz zur Kolonie an sich:

Die Königin lebt, sie ist nach ca. 5 Minuten selbständig in die angebotene Pilzkammer gewandert. Arbeiterinnen sind in sämtlichen Stadien vorhanden, die süssen kleinen, welche den Pilz verwalten bis hin zu den kräftigen, welche auch größere Blattstückchen schneiden und eintragen. Die gesamte Brut hat leider - wie Erne es auch schon erwähnt hatte - ohne den Pilz nicht überlebt. Somit steht mir in den nächsten Wochen zunächst eine Dezimierung der Koloniegröße bevor, bis wieder Arbeiterinnen nachwachsen. Dementsprechend kann ich nur durch übertriebene Gabe von Frischfutter sicherstellen, dass bis zu diesem Punkt der Pilz weitestgehend entwickelt ist.

Lieben Gruß

Daniel

[Erne]

Sei ein wenig vorsichtig mit den Kartoffeln, da gehen sie besonders gern ran, dass um so mehr je süßer die Sorte ist.
Kartoffeln enthalten viel Wasser und bei bestehenden Feuchtigkeitsproblemen werden diese noch verstärkt.
Bei reichlicher Kartoffelfütterung ist ein Ausgleich gut.
Das kann eine gute Belüftung sein oder Futter mit wenig Wassergehalt.
Die von Dir angebotenen Haferflocken gehen schon in die Richtung.
Falls sie trockne Luzerne nehmen, ist das auch als Ausgleich brauchbar.

Alle Daumen gedrückt das sie sich wieder berappeln.

Grüße

[crank]

Hi DanYowW,

hast du nicht mal lust ein paar Bilder hoch zu laden?

Gruß

[DanYowW]

Hi erstmal - nach laaanger Abwesenheit =)

Die Kolonie hat sich sehr gut erholt, der Pilz ist auf eine Größe von ca. 25*10*10cm herangewachsen, Brut ist in sämtlichen Stadien erkennbar.

Der Radikale Eingriff wurde also recht gut weggesteckt, solange die Haltungsparameter stimmen und ausreichend frisches Grünzeug zur verfügung steht beklagen sich die Kleinen nicht.

Fotos kommen die Tage, habe im Moment viel Uni- und Arbeitsstress. Sorry dafür =)


lieben Gruß - DanYowW