Tjo, was würde man nur ohne die Seite machen. Vor allem die neue Seite über Pheidole ist eine Perle der Sachlichkeit:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbarBekannteste Art in Deutschland, vor allem ihrer stark neozoen Verbreitung und häufigen Haltung ist Pheidole pallidula.
Ich habe auf der Diskussionsseite die stark neozoene Verbreitung passend kommentiert. Warum ich es nicht korrigiere? Naja weil man dort auf solche Buzzwords im Bezug auf Exoten steht und das ganze wieder rückgängig gemacht worden wäre.
Eine andere hoch sachliche Darstellung der Gesundheitlichen Gefahren der Ameisenhaltung lässt sich hier finden:
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Eine der riskantesten Gruppen ist offenbar die australische Gattung Myrmecia:
Prof. Dr. R.W. Taylor aus Canberra, Australien, hoch angesehener Forscher und Myrmekologe, schrieb mir gerade (15.12.06) zum Thema „Heimtierhaltung von Myrmecia“ das Folgende:
Diese Ameisen sind hochgiftig, und gelegentlich verursachen die Stiche einen anaphylaktischen Schock, der den Tod zur Folge haben kann.
In Australien sterben schätzungsweise 6 Personen pro Jahr an Myrmecia-Stichen – eine grobe Schätzung, weil man keine Spur der Todesursache feststellen kann, wenn solche Todesopfer allein im Busch oder auf einem Farmgelände gefunden werden. Es gibt eine ziemliche Anzahl solcher Berichte über unerklärliche Todesfälle, und die Allergologen, mit denen ich in Kontakt stehe, sind sicher, dass bei den meisten davon Myrmecia-Stiche im Spiel sind. Zumeist werden solche Fälle als Herzattacken abgetan.
Ich bin zurzeit an einem großen Projekt beteiligt, in dem ein Team von medizinischen Allergologen versucht, relevante Aspekte der Chemie der Myrmecia-Gifte und ihrer Toxizität zu erforschen. Ihre Videos von sensitiven Personen, die sich im Labor freiwillig einer induzierten Anaphylaxe unterziehen, sind einfach schrecklich. Bei der Feldarbeit tragen diese Burschen (die Allergologen) immer einen Notfall-Kit mit sich, um irgendwelche Reaktionen von Teilnehmern auf Stiche behandeln zu können. Sie können nicht verstehen, wie leichtsinnig wir Myrmekologen bei solchen Gelegenheiten sind, die sie als hoch riskant einstufen.
Er hält es für möglich, dass die Gesundheitsbehörden in Deutschland, wenn sie auf die Gefährlichkeit von Myrmecia aufmerksam werden, den weiteren Import und Verkauf dieser Ameisen verbieten und sogar die Vernichtung vorhandener Kolonien verlangen!
Diese Warnung durch einen absolut ernst zu nehmenden Forscher, der von der Sachlage wirklich etwas versteht, kann und will ich den Ameisenhaltern und –händlern nicht verschweigen!
(A. Buschinger, 15.12.06)
Ganze 6 Personen im Jahr, bei uns sterben vermutlich mehr Leute dran, dass sie sich an einem Stück Schweinebraten verschluckt haben (mal von den ganzen Allergikern abgesehen, die an einem Wespen- oder Bienenstich sterben.
Und wenn jemand im Australischen Busch stirbt und man kann die Todesursache nicht feststellen, dann ist es doch klar, dass es nur Myrmecia Stiche gewesen sein können. Denn schließlich gibt es ja in Australien keine anderen giftigen Tiere, geschweige denn solche, die einen Menschen in wenigen Minuten töten können, daher wäre die Annahme, dass solche Tiere für den Tod ursächlich wären, völliger Schwachsinn und wirklichkeitsfremd.
Die Forderung nach einem Verbot und der Vernichtung bestehender Kolonien kann ich vollständig folgen, doch ginge das nicht weit genug. Ich wäre für die vollständige Ausrottung aller Bienen-, Hummel- und Wespenkolonien, denn schließlich ist deren Gift für einen Allergiker genauso gefährlich wie Myrmecia Stiche. Auch Stecknadeln sollten von der EU verboten werden, denn die Infektionsgefahr mit Staphilococus aurus sollte nicht unterschätzt werden. Erschreckend ist natürlich, dass sich seit 2006 nichts getan hat, aber die Mühlen der Verwaltung mahlen ja bekanntlich langsam.