ANTSTORE World of Ants

[gecko1988]

hi @ all,

da sich der rest in Winterruhe [im Winterschlaf] befinde[t]n, hab ich im Moment leider nur Spaß daran meine Pheidole zu beobachten.
denen gehts richtig gut. Ordentlich was an Brut und mittlerweile dürften wir bei ca 500 fleißigen Mädels sein.
Zählen unmöglich.
Soldaten gibts auch reichlich.

Irgendwann wars mir dann zu langweilig immer zusehn zu müssen wie sie sich über die abgekochten Heimchen hermachen.
Da habe ich (damals bei ca 100 Pheidolen) ein Heimchen (lebendig) in die doch sehr kleine Arena von 20cm Kantenlänge gegeben.

Eine richtige Attake konnte ich nicht erkennen. Ab und zu is mal ne Arbeiterin auf das, sich schnell bewegende Heimchen getroffen und hat sofort einen Abwehrtritt mit dessen Sprungbeinen bekommen, worauf die Arbeiterin durch die Arena geflogen is und nach erfolgter Landung sehr desorientiert war.

Der zuerst erwartete Alarm bzw das Ausrücken eines Jagd/ Beute-zuges, wie ich es immer in den sehr gut sichtbaren Gängen meines Ytong-Nests erkennen kann, wenn ich den Pheidolen abgekochtes Futter rein lege blieb leider vollkommen aus.
Das Heimchen hab ich damals nach 3 Tagen rumsitzen auf der Pflanze, gefangen u abgekocht...

Gestern, bei besagten 500 Arbeiterinnen habe ich 4 Heimchen reingeworfen...
Praktisch war, dass diese sich gleich über den Müllhaufen des Nests hermachten. Zum Großteil haben sie dort Heimchen-Reste u tote Ameisen gefuttert.
-> so muss ich ein bisschen weniger sauber machen...
Die verstärkt patrolierenden Pheidole greifen die Heimchen zwar sporadisch an, wenn sie diese finden (interessantester Kampf war bisher eine Arbeiterin am Fühler eines Heimchens, welches dann 10 sek lang versuchte diese abzuschütteln, aber mehr passiert auch nicht.
Keine erhoffte Organisation Seitens der Pheidole. Gut, die Heimchen sind auch richtige Schisser, die hocken nun alle vier auf der Pflanze... zumindest erkennen sie die Gefahr. Doch war ich über diesen kleinen Versuch ein wenig enttäuscht, da ich neulich über Pheidole irgendwo gelesen hab, dass sie in sachen Angriffe auf insekten eigentlich vor nichts zurückschrecken und eine gewisse Organisation aufweisen sollen...

Entweder ich hab noch zu wenig Ameisen, oder die Heimchen sind doch zu flink...
Denke in der Natur werden die Pheidole auch überwiegend totes/langsames Zeug anschleppen. Davon liegt ja denk ich genug auf Wald u Wisenboden herum.


Hat von euch jemand Erfahrung oder Beobachtungen angestellt, ob seine Pheidole wirklich lebende, größere Insekten jagen ?

Mit jagen meine ich, in Form von Verfolgen... also das sie etz ne Kellerassel klein kriegen glaube ich sofort.
Was mich jetzt interessieren würde wäre:
-Bienen, Wespen
-Grashüpfer
-Grillen
-Spinnen
-Eidechsen (kein Insekt, ich weis^^)
-vllt sogar Mäuse/ deren Nachwuchs
-Vögel bzw deren Nachwuchs in den Nestern

oder denke ich da zu sehr an exotische Treiberameisen ?

Gruß
Marco

[MajorSpud]

das mit dem jagen würde mich auch interessieren, da meine Kolonie nicht einmal drosophila angreift, die sich noch bewegen können.

[baumarkthammer]

Pheidole (ich nehme mal an pallidula) in ihrem natürlichen Habitat haben sehr große Kolonien.
In freier Wildbahn leben sie vorallem von gelegentlichen Futterquellen, deswegen auch die sehr schnelle und effektive Rekrutierung anderer Arbeiterinnen. Das Jagen anderer Insekten haben diese Tiere nicht gemeistert, eher fressen sie alles was stirbt und wahrscheinlich auch viele kranke Tiere. Auch andere Kolonien werden normaler Weise eher selten überfallen.
Wie ich in Kroatien beobachten konnte waren oft Camponotus und auch Messor Nester in unmittelbarer Nähe von Pheidole Nestern, oft unter dem selben Stein im Fall der Camponotus.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass in einem nicht so reichhaltigem Biotop Pheidole auch andere Ameisen überfällt und dass besonders große Kolonien auch andere Futterquellen ausnutzt wie eben Mäusebabys wie du gesagt hast oder ähnliches.

Kolonien unter Haltungsbedingungen sind nicht in der Situation, dass sie hungrige Brut haben und dann entsprechend höhere Nachfrage nach Nahrung haben als ihnen geboten wird, wie es in der Natur der Fall ist wegen dem ständig schwankendem Nahrungsangebot.

Also ernähren sich Pheidole am liebsten von Aas, es sind sehr ungeschickte Jäger.
In den Habitaten in denen sie vorkommen gibt es andere Jäger, die haben eine andere Niesche in der Nahrungskette.

An Vögel etc kommen die eh nicht dran, die leben nur auf dem Boden und dort neben zich anderen Ameisen, denen gegenüber haben die eben nur den vorteil, dass sie sehr schnell sehr zahlreicht temporäre Futterquellen ausnutzen können.
Das kann ich euch aus den Beobachtungen aus meinem Kroatienbesuch sagen, dort waren Pheidole seehr oft.

[MrIglo]

Sie Jagen bei mir flugunfähige Drosophilia. Haben sie eine Drosophilia erwischt, so lassen sie nicht mehr los. Vorbeikommende Arbeiterinnen helfen durch den Geruch angelockt beim Angriff und Abtransport. Sie gehen sehr Agressiv vor.

Lieder Haben sie selten Glück, die Drosophilia entwischen fast immer. Die Arbeiterinen suchen sie dann mit erhobenen Fühlern und geöffneten Mandibeln.

Zu anderen Futtertiren kann ich nichts sagen.

LG

[Krabbeltierfan]

Heimchen sind da auch was besonderes, solche "Springtiere" insgesamt. Ein Heimchen, wenn es nicht gerade die allerkleinste Größe ist, ist ja schon ein Riese gegen Pheidole. Diese Tiere machen dann auch noch einen riesen Satz und sind plötzlich am anderen Ende der Arena. Da haben Pheidole kaum ein Chance.

Meine Pheidole pallidula jagen jedoch schon. Lebende Tiere werden recht schnell am Boden fixiert und dann zerlegt, das geht besonders gut mit Fliegen ohne Flügeln. Heimchen gehen wohl allerdings nicht, solange man diese nicht "anquetscht" oder wenigsten eine gewisse Zeit mit einer Pinzette fixiert. Aber auch dann sind die Sprungbeine problematisch.

Sonst halt wirklich Tiere wie z.B. kleine Spinnen einsetzen, die werden besonders gerne gejagt. (Sie können weder Springen noch besonders gut fliehen). Man sollte jedoch aufpassen, dass der Spieß nicht umgedreht wird und deine Futtertiere deine Haustiere fressen

[gecko1988]

@ Krabbeltierfan: Keine Sorge, bisher sind die Heimchen noch die Gejagten.

Ich habe mir auchschon gedacht, dass wohl kleinere Insekten die nicht schnell fliehen können eher auf dem Jagdplan stehn.

@ MrIglo: Das mit den Fliegen versuch ich im Sommer mal ! Die nerven mich eh immer. Zur Zeit is nur schlecht Krabbelgetier aus der Natur zu bekommen

@ baumarkthammer: Jop richtge Annahme, pallidula. Das mit dem Aas klingt plausibel. Vorallem bin ich selbst auch immer wieder überrascht wie schnell die Beute zerkleinert ist. Sie sind darin jedenfalls sehr gut organisiert. Abends gefüttert, am nächsten morgen is nichts mehr zu finden. Meist haben sie von den gekochten Heimchen schon nach 5 min die ersten Beine ab.

danke euch für die Antworten
Wie man sieht sind die Pheidole-Halter nicht im Winterschlaf

zum Jagen noch... die Königsdisziplin für meine kleinen wird wohl irgendwann mal ein Spinnenkampf sein. Wäre zumindest als Zuschauer sehr interessiert. Werde auch immer von Bekannten gefragt ob ich sie mit lebenden Insekten füttere... zB die gemeinen Hausspinnen.

Mal ein ganz böses Thema angesprochen... sagt mir nicht nach, dass ich das vor habe, will keinesfalls ne Kolonie zerstören. Aber in der Natur bzw bei mehreren Arten die sich in einer Arena nicht vertragen kann ja ähnliches passieren...
Hat schonmal jemand einfach 2 Kolonien zusammengesteckt und das Verhalten beim "Ameisenkrieg" beobachtet ?
(ich erinnere mich, vor Jahren mal bei uns im Garten einen Kapf zweier Arten gesehn zu haben, damals lag danach einiges an toten Ameisen auf den Pflastersteinen)

Gruß
Marco

[gecko1988]

hier mal ein Bild der momentanen Situation...

[Erne]

Jagen in Form von Auflauern ist nicht zu beobachten, sie gehen direkt vor.
Bei richtig gesunden Futtertieren die Möglichkeiten zum Flüchten haben, sind diese Ameisen chancenlos.
In der Haltung sieht es anders aus, zumindest bei größeren Völkern.
Futtertiere können sich nicht wirklich entfernen, landen immer wieder im Bereich von Ameisen.
Bekommen diese Ameisen ein Beutetier zu packen, gehen sie geschickt und hartnäckig ran.
Sie verbeißen sich in Beine, Flügel, Fühler und versuchen das Beutetier am Boden zu halten.
Ihre hervorragende Rekrutierung bringt schnell weitere Arbeiterinnen an die Beute.
Sie versuchen nicht nur ihre Beute am Boden zu halten, effektiv ziehen sie noch die gepackten Insektenkörperteile auseinander.
Weiter ankommende Arbeiterinnen knäulen das Insekt dicht ein.
Selbst größere Beutetiere bis zur Größe eines mittleren Heimchen sind da verloren.

Kleinere Fliegen sind für diese Ameisen kein Problem, selbst größere (Goldfliegen) werden erlegt.
Sie müssen nur ein Beutetier einmal zu packen bekommen.

Gehen sie nicht an Fliegen, dann haben sie keinen Hunger oder das Volk ist noch zu klein.
Kann Euch versprechen, das wird sich später ändern.

Grüße

[gecko1988]

hi @ all,

ich bin eben wieder nach Hause gekommen, als ich eine Überraschung in der Arena feststellen konnte...

Alle 4 Heimchen - niedergestreckt ! (siehe Bilder)

fragt mich nicht wie !? ich war leider nicht da...

Wiedermal faszinieren die Ameisen mich aufs neue. Da reden wir noch davon, dass die Heimchen wohl gegen sie ankommen und weghüpfen und innerhalb von einem abend sind alle 4 hinüber...
Zugegeben, Eingesperrt in einer kleinen 20x20 cm Arena.
Da sich die Fiecher allerdings immer auf die Pflanze retteten oder beim rumlaufen die Ameisen weggetreten haben, dachte ich sie sind ihnen keine Bedrohung.

leider hab ich nicht gesehn, wie sie die uneingeschränkt frei rumlaufenden 4 Heimchen gepackt und fixiert haben, um sie letztendlich zu töten.

Ich werde den Versuch auf jeden Fall nochmal wiederholen, vllt hab ich ja dann das Glück Zeuge zu sein.
Im Nachhinein bestätigen mir meine Pheidole zumindest das, was ich mal über sie gelesen habe: dass sie schnell und oranisiert mit ihre Beute umgehen (ob tot oder lebendig?!)

Für jeden der den Versuch mit seiner Truppe auch mal machen will, meine Bedingungen waren:
ca 500 Pheidole Pallidula (2 Tage zuvor nicht gefüttert)
20x20 cm Arena mit 1 Pflanze
4 Heimchen (quick lebendig, gekauft aus der Zoohandlung)
1,5 Tage warten


Gruß
Marco

[Karthago]

Meine jagen , ich halte ab und an , ne lebendige fliege an einer pinzette rein , bis hunderte das nest verlassen
naja jagen , irgendwann lass ich iei fliege laufen , aber dann wird sie zerfleischt
hammer ^^
und andere kolonien werden von ihnen gnadenlos ausgelöscht , hatte ein großes terrarium , (600 liter becken) , und da wollte ich Messor mit reinsetzen , innerhalb einer nacht wurde die ganze kolonie von den [epidole] Pheidole vernichtet

Edit Uta - Karthago, es wäre nett, wenn Du vor dem Posten eines Beitrages Dir den Text nochmal durchliest - habe Buchstabendreher etc. grob editiert.