Immer wieder kommt im Forum die Frage nach Pflanzen im Formicarium auf, meist will man dies aus optischen Gründen haben oder man möchte Läuse oder Ameisenpflanzen halten, von den Weberameisen und ähnlichen Lebensweisen ganz zu schweigen.
Auf Inseln gehe ich hier nicht näher ein, da sie mir mittlerweile nicht annähernd sicher genug erscheinen!
Ebensowenig auf Blattlauszuchten auf Erbsenkeimlingen, da es sich dabei nicht um dauerhafte Methoden handelt, sondern um eine ständig erneuerungsbedürftes System.
Will man Pflanzen im Formicarium, muss man sich besonders eines vor Augen führen: Pflanzen brauchen Licht, Licht kann das Formicarium durchaus aufheizen... das beste Licht ist immer noch das natürliche Licht von der Sonne, also sollte das Becken mit den Pflanzen am Fenster stehen, so kann man viel Geld sparen und den Pflanzen was gutes tun.
Um die Ameisen nicht zu gefährden sollte man also ein separates Becken wählen, eine zusätzliche Arena, die die Ameisen über Schläuche und/oder Röhren betreten können.
Auf dem Bild könnt ihr einige Möglichkeiten für Pflanzen im Formicarium sehen:
von eins bis sechs sind die Möglichkeiten aufgezeigt, den Ameisen Zugang zu den Pflanzen zu verschaffen, Abd. eins bis zwei zeigt die Abdeckmöglichkeiten für die Formicarien.
Abdeckung eins ist ein Ytongblock (können auch mehrere sein), welcher auf das Terrarium aufgelegt wird, und in welchen Löcher gebohrt werden, welche entweder einer Röhre als Zugang Platz bieten oder mit einem Ameisengitter abgedeckt als Belüftung dienen,
zwischen Ytong und Scheibenrand und Ytong kann man Watte (Filterwatte z.B.) anbringen, um auch kleineren Arten keinen Durchschlupf zu bieten.
Eine sehr luftige Methode, bei der der Deckel natürlich etwas Schatten macht, aber durch sein Eigengewicht gut aufliegt.
Abdeckung zwei ist ein Becken, welches verkehrt herum wie eine Glocke auf einen oder mehrere Ytongblöcke aufgelegt wird, der Zugang ist hier über Löcher von unten gesichert.
Diese Methode ist weniger luftig, dafür mehr lichtorientierter als Abd. eins.
Welche Abdeckung man am Besten benutzt, hängt mitunter von dem Beckentyp ab, welchen man verwendet:
-fangen wir mit der einfachsten Methode an (in der Abbildung das Becken 1), man setzt einfach einen Blumentopf in das Terrarium, einfache Methode, blöd ist nur, dass man bei den meisten Arten die Ameisen im Topf wiederfinden wird, wo man sie praktisch nicht beobachten kann...
-eine weiterentwicklung wäre Becken zwei, wo die Pflanze samt Erde zwar noch im Becken wäre, aber die Erde von Ytong umringt und mit einem für die Ameisen undurchdringlichen Stoff abgedeckt ist (wie bestimmtes Fließ oder Gitter), das ist jedoch nicht immer so einfach, wie es sich anhört, man kann nur begrenzt Bodengrund anbieten und so leicht verändern lässt sich auch nichts, stirbt die Pflanze oder treibt neu aus, muss man alles wieder außeinanderreißen,
--bei beiden Methoden kann man nur mit einem Deckel wie dem Ytongdeckel arbeiten, da man sonst im Nachhinein nichts mehr verändern könnte, weil man kaum mehr an die Pflanzen kommt...
-eine einfachere, aber bessere Methode ist die von Becken drei, hier handelt es sich einfach nur um einen Bodengrund, welcher unter Wasser liegt und so unerreichbar für die Ameisen ist, das Wasser wird bedeckt von Schwimmpflanzen wie Wasserlinsen, Algenfarn, Wasserfarn, Wassersalat, Wasserhiazynten etc., die kleineren Schwimmpflanzen bedecken das Wasser und verhindern ein Ertrinken, die größeren Pflanzen sind die eigentlichen Pflanzen, welche blühen oder Läuse tragen könnten, hier sollte man unbedingt eine luftige Abdeckung wie Abd. 1 verwenden, wegen der Luftfeuchte,
-die Becken vier bis sechs sind dagegen völlig losgelöst von der Erde
bei Becken vier lässt man über ein Loch, welches mit Watte gesichert wird, eine Pflanze in das Becken wachsen, wie Efeu oder die für Ameisen nützlichen Zaunwicken,
bei Becken fünf ist es dagegen nur der Blütenstiel z.B. bei Orchideen viewtopic.php?f=7&t=14596
bei Becken sechs lässt man einen Ableger in das Becken wachsen, mögliche Pflanzen wären z.B. Erdbeeren,
bei allen drei Möglichkeiten ist der Boden außerhalb des Beckens, hier kann am Boden gearbeitet werden, ohne dass die Ameisen beeinträchtigt würden oder stören könnten,
als Abdeckung bietet sich hier die Glockenmethode an, hier kann man die Pflanzen durch Löcher im Boden eindrigen lassen, so dass es etwas natürlicher wirkt, eine zu hohe Luftfeuchte bildet sich wahrscheinlich nicht so schnell, wie bei der halbaquatischen Methode.
Etwas sporadisch der Text, aber vielleicht hilft er ja dem einen oder anderen User...