Der Einstieg - die totale Überforderung

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Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon アリ科 » 16. Mai 2010 11:08

Hallo Antstore-Forum :)

Ich bin Student und seit Jahren sehr angetan von der Idee, mir Ameisen zuzulegen. Sehr, sehr angetan. Ich kann es kaum erwarten! Allerdings hatte ich da bisher keinen Platz dafür (WG im Studentenwohnheim? Nicht gut). In einem Jahr werde ich aber umziehen und wenn es sein muss die Wohnung nach dem Kriterium auswählen, dass ich Platz und ein geeignetes Zimmer für ein Formicarium habe!
Ich möchte mich vorab natürlich schonmal schlau machen über das Thema Ameisenhaltung. Habe zwar noch ein Jahr Zeit, aber ich bin grad wieder so angefixt davon!

Also, das Problem: Ich bin total überfordert! Es gibt so eine riesige Auswahl an allem! Nester, Kolonien, Formicarien, Zubehör,...
Vielleicht kann mir jemand helfen, das alles ein bisschen zu ordnen.
Vor allem die Entscheidung für meine erste Art fällt mir sehr schwer. Wenn ich das mal wüsste, könnte man auch recherchieren welches Formicarium am besten passen würde.

Hm, am Anfang dachte ich ja sofort an Lasius niger. Billig, rubost, gibts überall. Mittlerweile erscheinen sie mir aber doch etwas langweilig. Hauptsächlich weil sie so klein sind. Ich bin sehr, sehr angetan von großen Ameisen. Da fiel mein Blick auf Camponotus ligniperda. Riesig, schön und angeblich beliebt bei Anfängern. Aber was ich hier so gelesen habe wird auch vielfach davon abgeraten. Es würde mir zwar nichts ausmachen lange darauf zu warten, dass sich meine Kolonie entwickelt (ich habe vor die Ameisenhaltung zu einem lebenslangen Hobby zu machen) aber 2 Jahre bis ein bisschen Action ins Haus/Formicarium kommt? Vielleicht dann doch nicht das richtige für meine Anfangs-Euphorie, oder?

Nun, was Formicarien angeht fand ich dieses Angebot bis jetzt am besten: http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1686_antstore-starter-set-xl.html/XTCsid/8fee9169a9efec9b90bc76110bd0c6d0
Noch eine rote Folie dazu (wobei ich gelesen habe, dass die für Lasius niger nichts bringt, weil die rotes Licht wahrnehmen können...) und ich müsste alles haben. Kommt mir aber so vor als wäre die Farm für Lasius niger zu groß (großer Plattenabstand) und für Camponotus ligniperda zu klein... Zu einer Farm tendiere ich deshalb, weil man da nichts selbst bauen muss und ich erst Erfahrungen sammeln will, bevor ich mir selbst irgendwelche "grandiosen" Pläne für ein Nest überlege.
By the way: ist dieses große Becken wirklich nur als Arena gedacht? Und die Ameisen leben nur in diesem kleinen Zwischenraum zwischen den Platten der Farm?
Und: könnte ich eine Kolonie in ein neues Nest umziehen lassen, wenn die Farm zu öde oder zu klein wird und ich irgendwann vielleicht selbst einmal ein cooles Nest gebaut habe?

Oft wird auch Formica fusca empfohlen, aber die hat laut Store Haltungsklasse 2 und es steht nicht dabei, wie groß die sind...
Am liebsten hätte ich ja auch eine Art mit Soldaten-Kaste, aber das ist wohl nichts für Anfänger, oder?

Was ich also suchen würde, wäre eine möglichst große Art, die in der oben genannten Farm unterkommt und deren Entwicklung nicht ganz so langsam ist wie bei Camponotus ligniperda (aber wie gesagt: schnell muss sie auch nicht sein).

Da fällt mir noch eine Frage ein: Der Schwarmflug ist ja in Gefangenschaft nicht möglich. Aber was passiert da eigentlich? Schwärmen sie aus, können aber nicht hoch fliegen und paaren sich einfach nicht? Und sterben dann die Gynen und Männchen einfach wieder? Und was wäre, wenn ich den Deckel aufmache und sie auf den Balkon stelle, oder so. Dann könnten sie doch schwärmen? Oder schwärmen sie in Gefangenschaft sowieso nicht?

Und nochwas: Wenn ich meine Kolonie sagen wir mal seit 10 Jahren habe und lieb gewonnen habe und die Königin stirbt, kann man dann monogyne Kolonien irgendwie retten? Neue befruchtete Königin dazu geben, oder so? Weil diese Vorstellung schreckt mich jetzt schon, dass mein Volk eingehen könnte...

So, ich hab zwar noch tausend weitere Fragen, aber eins nach dem anderen. Wenn sich jemand die Mühe macht, einen Noob aufzuklären und zu helfen wäre das sehr cool :)

Liebe Grüße,
Sebastian
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon AnTTnA » 16. Mai 2010 12:35

:sign_welcome: erstmal von mir =D

Also wegen dem platz musst schon einer wirklich kleinen WG leben den man kann die Ants ja lange in einem RG halten (zur Not) und dann (eine selbgebastelte arena dazu benutzen) eine kleine Arena dazu kaufen.

Empfehlen würde ich dir ein kleineres Anfängeset vill. da M oder L (mir persönlich wäre das XL für den anfang zu GROß)

ICh denke Formica fusca wäre für jemanden wie dich nicht wirklich ein Problem man sieht ja das du dich ja wirklich voll reinhengst :P (und dann noch ein Jahr zum lesen von Berichten etc. das wäre kein problem)

Naja Camponotus [liginiperda] ligniperda war noch nie eine meiner lieblinge, aber das ist jedem selbst überlassen =D

Naja wenn es dir nicht so auf die größe drauf ankommen würde dann würde ich dir Pheidole pallidula vorschlagen (halte ich derzeit auch) sind wirklich Klasse Tierchen mit guten Appetit haben Soldaten (bin immer wieder beindruckt Soldaten zusehen =D) Auch wenn du sagst das es dir nicht sehr wichtig ist das sie in kurzer Zeit viele Ameisen sind denke ich, das es dir vill. doch lieber wäre wenn es zügig ginge den Pheidole sind ja fast Weltmeister in der Populations vergrößerung xD Noch ein Vorteil sie ziehen sofort um wenn i-wo die bedingungen für sie besser sind .
(Ich weiß das Pheidole normalerweiße keine Einsteigerart ist aber ich würde es dir zutrauen =D wenn du dich genügend vorbereitest =D

Achja sonst noch zu empfehlen von mir : Lasius niger (auf keinen Fall langweilig nur weil sie Billig und die Einsteigerat schlecht hin sind werden dir viele Halter bestädigen)

Und Auch Myrmica rubra und Lasius [Flavius] flavus (beide relativ klein ich weiß) sind auf keinen Fall langweilig

PS: Schlussendlich musst du dich doch selbst enscheiden wegen der Art das können wir dir nicht abnehemen :P

MFG
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon GreenIguana » 16. Mai 2010 13:11

Lasius niger langweilig ??
Da täuschst du dich, meiner Meinung gehören sie von den einheimischen zu den Interessantesten überhaupt.
Ich hatte lange Zeit eine Kolonei die am Ende über 20 ooo Arbeiter stark war, glaub mir da ist fantastisch garkein Ausdruck.
Meine Kolonei hat diese größe nach etwa 3 jahren erreicht, was aber nicht heißen muss du musst in 3 Jahren 10 Ytongs berreitstellen.
Du kannst die Kolonie mit entsprechender Fütterung auf Konstant 100 Arbeiter halten.
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon AnTTnA » 16. Mai 2010 13:32

Mit konstanter fütterung auf 100 ArbeiterINNEN ? o.O


von AnTTnA am So Mai 16, 2010 1:37 pm

アリ科 hat geschrieben:Noch eine rote Folie dazu (wobei ich gelesen habe, dass die für Lasius niger nichts bringt, weil die rotes Licht wahrnehmen können...)


Dieser meinung bin ich nicht :wink:


Achja und das mit den 10 Jahren die selbe Kolonie zu halten denke ich ist auch ziemlich hmm naja nicht ganz einfach :grin:
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Markus » 16. Mai 2010 15:21

Für den Anfang kann ich nur Lasius (meist nicht genau bestimmbar:) niger empfehlen, man fängt sich eine frisch begattete Königin, steckt sie in ein vorbereitetes Reagenzglas und sieht beim Wachsen zu!
Das hat gleich mehrere Vorteile:
-man schädigt keine bestehende Kolonie, da man lediglich eine Königin einfängt, die aller Wahrscheinlichkeit so oder so von einem Vogel, einer Spinne oder anderen Ameisen gefressen worden wäre und sowieso nie eine Kolonie gegründet hätte - fast kein Eingriff in die Natur!
-man schleppt keine fremden Krankheitserreger ein, da alles, was an den Ameisen haben kann, eh von vor der Haustüre stammt!
-man kann sich langsam an die Ameisenhaltung herantasten, Erfahrungen sammeln, ohne dass man eine Kolonie gefährdet, es gibt am Anfang noch fast keine Probleme mit der Ernährung (alles schon in der Gründerin), man kann die Entwicklungsstadien kennenlernen, ohne dass es horrende Verluste gibt und man frühzeitig die Lust an der Ameisenhaltung verliert.
-man lernt geduldig zu sein!

Wie wäre es denn damit: fang dir beim Hochzeitsflug drei bis vier Königinnen von Lasius niger, steck sie in ein Reagenzglas und sieh der Kolonie beim Wachsen zu , du kannst so auch schon einen stecknadelkopfgroßen Tropfen Honigwasser füttern, um dir das genauer anzusehen, mehr aber nicht bis zum Schlüpfen der ersten Pygmähen, so kannst du gefahrlos Erfahrungen sammeln (und für ein Reagenzglas brauchst du auch nicht wirklich Platz, kannst also schon dieses Jahr anfangen!)?
Ein Jahr früher anfangen und für diesen Anfang noch nichts bauen zu müssen (außer einem RG), ist wohl das Beste!

Nebenbei: langweilig sind Lasius niger nicht, eine Kolonie kann schnell wachsen, bei guter Fütterung wird die Königin schnell sehr fruchtbar - ein eigenes Urteil sollte man wohl erst abgeben, wenn man diese Art erfolgreich gehalten hat: versuch es doch einfach mal!

Auch erliegt man natürlich gerne der Sammelleidenschaft, möchte schon besonders früh besonders große, besonders bunte und besonders besondere Ameisen halten und davon möglichst viele unterschiedliche, aber ich kann nur raten, ein(ig)e wenige Kolonie(en) der einfachen Arten gut zu halten, als viele Exoten mäßig gut durchzuquälen,
es ist immer sehr frustrierend, wenn einem eine Kolonie ständig mit Verlusten zu Buche schlägt, da doch lieber die einfachen Anfängerarten, zumindest zu Anfang!
In einzelne Kolonien kann man zudem auch viel mehr Zeit und Arbeit investieren, übertreibt man es, kann dieses Hobby sonst viel Geld und Lebenszeit verschlingen und auch das wollen wir ja nicht.

Von der Farm würde ich übrigens (zumindest zu Beginn) eher abraten, da diese meiner Meinung nach zu instabil sind - es geht doch nichts über die Festigkeit eines Ytongnestes! ^^

Schwarmflug brauchst du dir übrigens so früh noch keine Gedanken drüber zu machen, es dauert oft Jahre, bis die Kolonien überhaupt anfangen Geschlechtstiere zu produzieren (Ausnahmen gibt es immer, Myrmicas haben oft schon recht früh Drohnen), ansonsten einfach den Deckel drauf lassen, die Toten werden nicht selten noch als Proteinquelle genutzt!

Stirbt dir eine Königin bei Lasius niger, geht nicht gleich die ganze Kolonie vor die Hunde, sondern überlebt noch eine ganze Zeit, die Ameisen können nur recht desorientiert sein und werden auf jeden Fall nicht mehr.
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Eine neue Königin hinzusetzen hat bei mir noch nie geklappt, aber du könntest dann eine temporäre Sozialparasitin zu deiner Kolonie geben, die dann mit der Zeit ihre eigene Brut und Kolonie mithilfe der Wirtsarbeiterinnen aufzieht - wie das bei anderen Gattungen aussieht, weiß ich nicht, ist aber schon interessant!
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Darüber solltest du dir aber zu Anfang noch keine Gedanken machen, normalerweise können Königinnen von Lasius niger zwanzig Jahre alt werden, der älteste dokumentierte Rekord liegt hier wohl bei fast 29 Jahren, das ist mehr als genug Zeit...

PS.: Eine Eizelle wird befruchtet, eine Königin begattet!


Nebenbei @ AnTTnA:

Lasius Flavius gibt es nicht, Lasius flavus schon! ;-)
Zuletzt geändert von Markus am 16. Mai 2010 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Antroxego » 16. Mai 2010 16:57

Als einstieg in die Ameisenhaltung sind Lasius niger perfekt. Sehr robust, mutig ohne Ende, Kollonie wachst sehr schnell, brauchen wenig Platz und brauchen keine besonderen künstlichen Klimas. Natürlich spricht noch einiges mehr für diese Art. Diese alle aufzuzählen würde aber den Speicheplatz des Forums extrem minimieren :grin: Auch gibts einen Nachteil. Die Nesttreue. Dazu darfst Du Dich aber selber informieren. (so fies bin ich :twisted: )

Wenn Du unbedingt Soldaten möchtest, könnt ich Dir noch Messor barbarus ans Herz legen. Etwas anspruchsvoller was Nest und Klima angeht. Ich finde aber durchaus auch für Einsteiger zu schaffen. Informier Dich einmal über diese Art. Gibt hier sehr viele Haltungsberichte.

Ich finde Camponotus ligniperda sind sehr interessante Tiere. Nur die lange Etwicklungszeit kann echt Nervtötent sein. Dafür ist die Freude um so grösser, wenn endlich eine Ameise mehr da ist.

Lange Rede kurzer Sinn! Ich würde mit Lasius niger beginnen. Gleich jetzt, da Du die auch problemlos in Deinem Schlafzimmer neben dem Bett halten kannst. Wenn Du eine grössere Wohnung hast kannst Du Dir immernoch eine der unzähligen Arten anschaffen. Dafür hast Du schon etwas Erfahrung und gelernt. Dann wird Dir die Haltung einer etwas empfindlicheren Art einiges leichter fallen. Aber nun nich gleich überstürtzt bestellen. Informier Dich gut und sei Dir bewusst, eine Königin lebt bis zu 28 Jahre und hat einige 10000 Arbeiterinnen. Achja, eine neue Königin beigeben wird nicht klappen. Ist sie Tot wird auch die Kollonie sterben.
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon アリ科 » 16. Mai 2010 18:45

Danke für all die netten und hilfreichen Antworten! :)

Jetzt hab ich genau das, was ich wollte: ein bisschen Richtung in all dem Chaos.
Ich wusste nicht, dass die Kolonie so lange im RG leben kann! Wenn das so ist, werde ich versuchen diesen Sommer eine Lasius-Königin einzufangen! Naja, oder zwei zur Sicherheit, falls eine nicht begattet ( :grin: ) ist. Wenn die beiden zusammen gründen, wird dann die stärkere die schwächere letzlich töten?
Aber cool, dann kann ich ja endlich anfangen! :o
Und dann werde ich sie nächstes Jahr in ein Ytong-Nest einziehen lassen! Oh ja, das wird ganz toll! ^^
Wie ihr merkt, habt ihr mich jetzt überzeugt, dass ich wirklich mit Lasius niger oder zumindest einer Lasius-Art (wenn ich überhaupt soviel sagen kann, wenn ich eine draußen einsammle...) anfangen sollte. Dann sind sie halt klein. Dafür kann ich ihnen vielleicht beim Blattlaus-Melken zusehen! :D
Schwarmzeit ist im Hochsommer, oder? Ich sollte also immer ein RG dabei haben, wenn es wärmer wird und auf ausschwärmende Ameisen achten.

Oh ja, dann muss ich gleich mal bestellen!
Bis jetzt denke ich da an:

Rote Folie (was ist eigentlich jetzt mit der Bemerkung, dass Lasius niger rotes Licht wahrnehmen kann?)
Drei RG oder so
Watte (das aber nicht im AntStore ^^)
Futter (zumindest Proteine für wenn die Pygmäen schlüpfen. Honig hab ich selbst)
Federstahlpinzette
Pipette
Info-Broschüre zur Ameisenhaltung
...

Hm, gibts da ein Set? In den Standard-Startersets sind ja immer auch Formicarien dabei... Und: brauche ich auch spezielle Nahrungsnäpfe oder Wasserspender? Ich stell mir da ja vor, dass ein Bierdeckel reicht...

Und nochwas wichtiges: Arena. Wenn ich sie für dieses Jahr im RG aufziehe, brauchen sie da schon eine Arena? Und was für eine könnte man am besten basteln für ein Reagenzglas?
Hier wäre ich wirklich dankbar, wenn ihr mir eure Meinung zu meiner "Einkaufsliste" sagen würdet. Brauche ich das alles? Fehlt was?
Ich weiß zwar schon, wie man eine Königin richtig im RG hält, aber wenn erstmal ein paar Arbeiterinnen da sind - wie geht's dann weiter? Wie füttert man sie überhaupt gut? Da müsste man ja jedes mal die Watte entfernen?

Nochmals danke für all die Antworten :) Und so schnell! Ein tolles Forum :grin:

Viele Grüße,
Sebastian
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Antroxego » 16. Mai 2010 19:35

Wenn Du eine Königin im RG (mit Wassertank) hast, Verschliesst Du das mit Watte. Aber nicht zu Dolle. Die kleine soll ja noch Luft bekommen. Wie Du einen Wassertank ins Reagenzglas bekommst ist hier im Forum beschrieben. Bin nur zu faul Dir den Link zu suchen...

Dann leg das RG in eine Schublade oder Schrank. Nur ab und zu nach dem rechten sehen. Wenn die erste Arbeiterin da ist, braucht sie Futter. Honig, Zuckerwasser und Proteine, also Insekten. Kannst ja jetzt schon anfangen welche einzufangen. Stubenfliegen z.B. Diese frierst Du ein, bis Du sie brauchst. Da kriegste sicherlich eine gute Menge zusammen. Meine Lasius niger lieben Fruchtfliegen. Kosten etwa 2 Euro der Becher. Da kriegst du eine ordentliche Menge raus, wenn Du die einige Tage bei Raumtemperatur stehen lässt. Also nicht gleich losrennen und welche kaufen :wink:

Füttern solltest Du dann in einer Arena. Nicht im RG. Fürs erste tu Dir was gutes und iss mal die kleinen Kugeln in Goldfolie. Aus der Box lässt sich prima eine Gründerarena basteln. Vorne und hinten machste ein Loch, damit ein Stück Schlauch durch passt. das sollte dan aber abgedichtet werden. In den Deckel bastest Du etwas damit Luft rein kommt. Am 2. Schlauchstück kannst Du später die Farm und/oder eine grössere Arena anhängen. Wie Du die Arena gestaltest bleibt Dir überlassen.

Ach ja, halte jede Königin die Du fängst in einem separaten Reagenzglas. Die vertragen sich nicht untereinander. Die eine Killt die andere und wenn Du pech hast stirbt die überlebende auch. Dann hast Du gar nix davon. Lieber 2 oder 3 einzeln. Wenn alle überleben haste was zum verschenken...

Hier noch meine Mini - Arena. Damit Du siehst, wie das gemeint ist:
http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=135&t=13350&st=0&sk=t&sd=a&start=30

Eine Farm oder Starterset kannst Du Dir trotzdem schon besorgen. Meine sind nach 3 Monaten und knapp 25 Arbeiterinnen schon in die Farm gesiedelt. War ganz erschrocken. Nimm das aber nicht als Richtlinie. Meistens gehts länger.
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Markus » 16. Mai 2010 20:22

Wenn sie ihre Flügel abgeworfen haben, sind die Königinnen meist begattet!
Du könntest sie in ein Reagenzglas setzen, um eine Pleometrose zu versuchen, dann brauchst du auch keine drei RGs...
Edit: Und nein, bei mir haben die sich nicht immer gegenseitig umgebracht, ich weiß ja nicht, ob wir von den gleichen Ameisen reden, aber eine Pleometrose klappt in den meisten Fällen! /edit
Meist stirbt mit der Zeit der Überschuss an Königinnen, wer wann wen wie umbringt, kann ich dagegen nicht genau sagen.
Blattlausmelken wirst du dagegen nur schwer bewerkstelligbar, Pflanzen brauchen schließlich Töpfe, Ameisen siedeln schnell in die Erde etc..
Schwärmzeiten siehst du hier:
(schwärmen meist vor Regen)
http://www.ameisenhaltung.de/schwarmflug/
Rote Folie ist denke ich so früh noch nicht nötig,
Futter brauchen die Gründerköniginnen noch nicht, bis die ersten Arbeiterinnen da sind (ein stecknadelkopfgroßes Tröpfchen Honigwasser dürfte schon ausreichen für drei Königinnen!)
Bierdeckel benutze ich regelmäßig, immer gut saubermachen vorher!
Arena ist für eine so kleine Kolonie noch nicht nötig, da sie noch kaum das andere Ende des RGs besuchen, die kleinen Feiglinge! ^^
Wenn die ersten Arbeiterinnen da sind, gibst du ab und zu einen Tropfen Honigwasser und hin und wieder eine Mücke oder ähnliches, das vorsichtige Öffnen dürfte keine Probleme bereiten in diesem Stadium!
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Yope » 16. Mai 2010 20:38

Ich bin auch der Meinung dass die am Anfang wenig Platz brauchen, wenn die ersten Arbeiter da sind würde
ich trotzdem eine Arena (gerne klein) anschließen. Von meinen 15 rennen immer ein paar rum und es ist echt
interessant zuzuschauen wie eine einzelne eine Mücke ins RG trägt. Ich find jedenfalss dass es so interessanter
ist... Ein bisschen rote Folie ums RG ist ganz gut, aber die Sicht wird SEHR eingeschränkt, wenn du ne halbe
Klopapierrolle drübertust kannst du auch gut rensehen und die haben (meistens) ihre Ruhe.
MfG,
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon アリ科 » 18. Mai 2010 01:07

Wieder mal danke für die hilfreichen Antworten! :)

Wie das mit dem Wassertank funktioniert, wusste ich schon. Ich denke, ich werde irgendwann (falls die Kolonie schnell wächst) eine kleine Arena basteln. Scheint nicht schwer zu sein. Müsste ich aber auch noch Schlauch dazu bestellen, oder? Wüsste jedenfalls nichts aus meinem Haushalt, dass ich dafür nehmen kann. Und wie macht man am besten Löcher in die Schokoladengoldfoliekugel-Schachtel? Bin da werkzeugtechnisch etwas begrenzt...

Wäre cool, wenn ihr mir dann aber doch noch bei meiner Einkaufsliste helft. Rote Folie brauch ich also nicht unbedingt... Federstahlpinzette und Pipette wäre aber schon wichtig, oder? Und was ist mit dieser Info-Broschüre? Kann man die empfehlen? Drosos könnte ich jedenfalls zuhauf an der Uni bekommen. Mit denen wird hier exzessiv geforscht :grin:

Oh mann, ich kanns kaum erwarten, dass Schwarmzeit ist ^^!
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Markus » 18. Mai 2010 01:47

Du brauchst nicht unbedingt einen Schlauch, wenn du das RG später einfach in die Arena legst...
Ob du eine Federstahlpinzette brauchst, weiß ich nicht, ich verwende eine Pinzette hauptsächlich dazu, in der Arena aufzuräumen, Ameisen aufsammeln tu ich mit dem Exhuster.
Eine Pipette benutze ich nicht, stattdessen eine alte Spritze vom Drucker, aber um das Honigwasser besser zu rationieren, ist das bestimmt nicht schlecht!
Zur Broschüre kann ich nichts sagen, die habe ich noch nicht gelesen...

PS.: Auf welche Uni gehst du denn?
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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon アリ科 » 18. Mai 2010 08:41

@ Markus

Achso! Ich dachte die Federstahlpinzette würde jeder zum Aufnehmen der Ameisen benutzen (der Gedanke war mir schon immer etwas unheimlich, auch wenn ich weiß, wie unglaublich weich Federstahlpinzetten sind). Was ist denn ein Exhuster? Ich hab's gegooglet, aber irgendwie gibt's keine vernünftigen Ergebnisse...
Das RG einfach in die Arena legen? Mäh, da hätte ich auch selbst drauf kommen können ^^"
Hört sich immer mehr so an, dass ich vorerst gar nichts im AntStore bestellen muss. Reagenzgläser bekomme ich sicher auch an der Uni. Wie groß sollten die denn sein? Größer als die normale Standard-RG-Größe?
Vielleicht kennt auch jemand die Broschüre und kann mir sagen, ob die lohnend ist. Wobei sich allein dafür der Versand schon wieder nicht lohnen würde ^^

Ich gehe auf die Uni Würzburg. Sehr große (und gute) Fakultät für Biologie. In der Genetik und Neurobiologie (und bestimmt auch andere) sind alle Labore voller Röhrchen mit Drosophila ^^ (und da sind ein paar coole Mutanten dabei. Aber die dürfen natürlich nicht in die Natur entlassen werden)

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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Moonman » 18. Mai 2010 09:27

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Re: Der Einstieg - die totale Überforderung

Beitragvon Markus » 18. Mai 2010 11:23

Ja, den Ameisensauger meinte ich (scheint überall anders geschrieben zu werden...)

Ich habe gute Erfahrungen mit kleineren RGs gemacht, mit einem Durchmesser kleiner 1cm!

Ich gehe auf die Uni Bonn, da gibt es zwar auch Genetiker, aber Fruchtfliegen habe ich noch nirgends gesehen... du scheinst einfach ein Glückspilz zu sein!
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