[glow=red]@ all
Ich werde hier an dieser Stelle, immer wieder über meine Haltungserfahrungen zu der faszinierenden Art berichten. Falls ihr Fragen habt oder Kommentare abgeben möchtet tut dies bitte hier,
http://www.antstore.net/viewtopic.php?p=8963#8963
damit in diesem thread ein kontinuierlicher Verlauf möglich ist. Danke!
Viele Grüsse
Bianca[/glow]
Wie alles begann: November 2003
Eigentlich begann es viel früher: Im Zuge meiner Examensarbeit kaufte ich mir das Buch von Hölldobler & Wilson:" Ameisen - Die Entdeckung einer faszinieren Welt". Regelrecht verschlungen hatte ich dieses Buch und besonders beeindruckt hatten mich die Weberameisen. Als exemplarisches Beispiel für die Faszination der Ameisen griff ich den Nestbau von Oecophylla, als architektonisches Wunderwerk, in der Einleitung meiner Arbeit auf - ging mir doch gerade diese Ameisengattung nicht mehr aus dem Kopf.
2002 lernte ich Martin kennen und nachdem ich einige Erfahrungen mit einheimischen Arten gesammelt hatte, sollte mein Traum in Erfüllung gehen: Martin schenkte mir eine Kolonie Oecophylla smaragdina .
Aufgeregt führ ich nach Hause, nun musste gut überlegt werden, was ich für eine gute Pflege alles benötigen würde. Ich kaufte eine Glückskastanie (Pachira aquatica) mit zwei Untersetzern. Einer für die Bewässerung der Pflanze und ein größerer als Wassergraben, denn immerhin sollten die Weberameisen ja nicht frei in der Wohnung herumspazieren. Ich räumte ein Platz auf meinem Podest frei, rückte die Lampe zurecht und baute alles auf. Nachdem alles hergerichtet war, fehlten nur noch die Ameisen...
...den Behälter mit Schraubverschluss stellte ich auf den Blumentopf. Mein Freund öffnete den Deckel und ersichtlich aufgeregt kamen ihm gleich einige Ameisen entgegen. Es dauerte eine Weile bis sich die ersten Arbeiterinnen herauswagten, um ihr neues Zuhause zu begutachten. Dies taten sie dann aber sehr genau: Es erweckte fast den Anschein als würden sie eine innere Landkarte der Pflanze erstellen, indem Zentimeter für Zentimeter abgelaufen wurde. Nach etwa zwei Tagen nahmen wir das alte Nest aus dem Behälter, heftig wurde die Pinzette attackiert, greifte sie doch in das heilige Revier der Ameisen ein, der Wohnort der königlichen Hoheit.
Einige Tage später: Meine Katze zeigte erste Eifersuchts-Anzeichen und versuchte sich zwischen mich und die Pflanze zu drängen, wann immer ich davorsaß, um die Ameisen zu beobachten. Oder sie wollte einfach nur mit dem Blumentopf mit ihren Duftdrüsen markieren, ich weiß es nicht, aber es musste eine Lösung her, denn sie sollte nicht als " unfreiwilliges Taxi" fungieren. Gleich am nächsten Tag baute ich im Jugendfreizeitheim (wo ich damals gearbeitet hatte) gemeinsam mit einigen Jugendlichen einen Katzen-Abstandshalter. Diese ist auf dem Foto der Ameisenanlage erkennbar.
Meine Mutter war anfänglich von meinem Hobby gar nicht begeistert. Das die Ameisen nun auch noch frei auf einer Pflanze leben kannte sie von den vorher verschlossenen Glasformicarien nicht. Mit gebührendem Abstand betrachtete sie das Treiben auf der Pflanze. Heute, nur um das mal vorwegzunehmen, ist sie ebenfalls fasziniert und kann gar nicht nah genug heran, um alles ganz genau beobachten zu können. Erstaun war ich, als ich kurz darauf eine neue Stehlampe mit einem separat schwenkbaren Halogenarm geschenkt bekam. So könnte ich die Pflanze besser partiell beleuchten und die Wärme wäre ja für die Ameisen auch sehr angenehm.
Gesagt getan, die Pflanze wurde nun idealer Weise ausgeleuchtet und siehe da es dauerte nicht lange, da begannen sie genau an dieser Stelle ihr Nest zu errichten. Über diesen neuen Schritt werde ich dann demnächst berichten...


