Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Adronyth » 9. Jul 2009 22:45

Habe da mal eine Frage, die mich schon längere Zeit beschäftigt, wie groß kann eine Lasius niger Kolonie in gefangenschaft werden, bilden sie da auch Staaten wie in der Natur bis ca. 50.000 individuen oder sind es in Gefangenschaft weitaus weniger ?
Anlass für diese Frage ist folgender link http://www.ameisenforum.de/vbseiten.php?page=4#A5 .
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Erne » 9. Jul 2009 23:24

50.000 an Arbeiterinnen ist schon eine beindruckende Anzahl?
Wer kann so viele Ameisen zählen, gehe davon aus, dass die dort geschriebene Anzahl als grober Anhaltspunkt gedacht ist.
Lasius niger sind kleine, genügsame Ameisen, die in kleineren Anlagen gehalten werden können.
Das schließt nicht aus, ihnen großzügigeren Lebensraum anzubieten, einfach um mehr Beobachtungsmöglichkeiten und Freude an dieser Art zu haben.

Was letztendlich an Koloniengröße bei dieser Art herauskommt, wird geregelt und beeinflusst von den Haltungsbedingungen.
Schau dich um in den Foren, welcher Halter berichtet über so eine große Kolonie?
Und so viele Ameisen kommen nicht von jetzt auf gleich.
Gibt gute Möglichkeiten mit Temperaturen, Futterversorgung und Winterruhezeiten diese Art mit einer überschaubaren Arbeiterinnenanzahl zu halten.

Gerät die Haltung positiv aus der Kontrolle, sie kommen mit einer kleineren Anlage aus.

Grüße
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Adronyth » 10. Jul 2009 00:29

50.000 ist wirklich nur nen grober Anhaltspunkt, wenn da steht kann mehrere 10.000 individuen stark werden nehm ich einfach mal die goldene Mitte an, zählen kann das sowieso kein Mensch mehr, ich mache mir nur gedanken meine Anlage wenn ich sie komplett verbinde, ist nicht unbedingt klein, sie besteht aus 2 Arenabecken (30x20x20 und das schöne Eck-Formi mit 40x40x20) und 2 Farmen (60x30x6 und 40x30x6) ich weiß da muss so eine Kolonie erstmal reinwachsen und da ziehen einige Jahre ins Land.
Mir gehts auch nicht darum in möglichst kurzer Zeit ne riesen Kolonie zu züchten, sondern allein um das beobachten der Tiere, womit ich an manchen Tagen einige Stunden verbringen könnte und darum worauf ich mich in den nächsten Jahren einstellen sollte (was eventuelle anschaffungen und damit verbunden überlegungen was die unterbringung der einzelnen Teile des Formicariums angeht).
Und dazu habe ich bisher nichts gefunden, die meisten Haltungsberichte sind wunderbar und ich lese sie gerne, aber sind leider noch nicht da angelangt wo meine überlegungen schon sind bzw. wurden aus den verschiedensten gründen nicht weitergeführt und ich würde gerne was über Kolonien lesen oder Bilder sehen von Kolonien die 4+ Jahre alt sind (und nicht gepusht werden), zum einen um meine neugier zu befriedigen und zum anderen für meine eigene Haltung denkanstöße zu finden und eventuelle Fehler zu vermeiden.
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Kendoras » 10. Jul 2009 00:33

In der Haltung, so ist meine Ansicht, ist sogar mehr drin.
Aber wer kann die Zahlen noch schätzen.
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Chris.188 » 10. Jul 2009 14:35

also durch das fehlen der fressfeinde kann so eine kolonie größer werden, als in der natur, meine ansicht.
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Domel » 10. Jul 2009 16:26

Erne hat geschrieben:Gibt gute Möglichkeiten mit Temperaturen, Futterversorgung und Winterruhezeiten diese Art mit einer überschaubaren Arbeiterinnenanzahl zu halten.
Grüße



Zu dieser Aussage habe ich auch eine Frage :)

Was passiert wenn ich meinen Lasius niger die Nahrung einschränke? Nimmt die Königin schnell schaden dadurch oder leiden darunter erst die Arbeiterinnen.

Wenn ich die Temperatur senke, nimmt dann die Aktivität der Kolonie ab?

Und wie meinst du das mit der Winterruhe Einfluss auf die Kolonie zu nehmen?

Bitte versteht die Fragen nicht falsch, ihr habt schließlich auch mal angefangen :grin:
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Cordovan » 10. Jul 2009 17:40

Nahrung: Wenn du weiter Zucker-/Honigwasser anbietest, aber weniger Proteine, dann kann nur eine kleinere Menge Nachwuchs versorgt werdem was das Koloniewachstum verzögern sollte...
Bei Einschränkung des Zuckers/Honigs müssten die Arbeiterinnen wahrscheinlich hungern, was dann (meiner Meinung nach) allerdings Tierquälerei wäre... [-X

Temperatur: Jepp, so ist es. Da können allerdings ein paar Grad schon reichen, also nicht gleich einen "arktischen Winter" simulieren... ;-)

Winterruhe: Weiß ich auch nicht so recht, ich vermute, die Winterruhe in dem Fall etwas länger zu halten und die Kolonie verspätet in die neue Saison zu schicken...
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in gefangenschaft ?

Beitragvon Domel » 10. Jul 2009 17:47

Cordovan hat geschrieben:Bei Einschränkung des Zuckers/Honigs müssten die Arbeiterinnen wahrscheinlich hungern, was dann (meiner Meinung nach) allerdings Tierquälerei wäre... [-X


Das ist richtig aber ich dachte wenn sie weniger Nahrung bekommen das sie dann auch ihr Aktivitäten einschränken.
Von verhungern lassen halte ich natürlich auch nichts [-X

Cordovan hat geschrieben:
Winterruhe: Weiß ich auch nicht so recht, ich vermute, die Winterruhe in dem Fall etwas länger zu halten und die Kolonie verspätet in die neue Saison zu schicken...


das wäre dann wo die etwas langweilige Methode da man sie im Kühlschrank schlecht beobachten kann

danke für die Antwort war sehr aufschlussreich
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Erne » 10. Jul 2009 19:42

Wenn ich hier die Post,s durchlese, sind die Antworten schon gegeben.
Schreibe meine Gedanken, Beobachtungen mit dazu.

Meine dich so verstanden zu haben, dass du nach Möglichkeiten suchst, eine Lasius niger Kolonie mit kleinerer Arbeiterinnenanzahl zu halten.
Das Thema Nahrungseinschränkung ist zu differenzieren.
Einer Ameisenkolonie mitten in der Entwicklung (viele Eier und Larven) drastisch das Futter zu reduzieren wird nicht ohne Folgen bleiben.
Langsam reduziert oder gleich nach einer Winterruhe weniger gefüttert betrachte ich nicht als hungern lassen, ist eine brauchbare Maßnahme über das Proteinangebot den Ameisen nur die Aufzucht an wenigeren Arbeiterinnen zu ermöglichen.
In der Natur ist der Tisch auch nicht jeden Tag reichlich gedeckt und wo das Futterangebot nicht so üppig ist, sind kleinere Kolonien zu beobachten.
In der Haltung gibt es normal keinen Mangel, im Gegenteil, so reichlich wie gefüttert wird kommen Ameisen in der Natur nicht an ihr Futter.
Das hungrige Ameisen weniger furagieren, konnte ich nicht beobachten, auch hier das Gegenteil.
Finden sie nicht genug Futter, suchen sie intensiver und ausdauernder mit mehr Arbeiterinnen.

Mit fallender Temperatur wird diese Art träger, auch Aktivitäten werden weniger.
Ist nachzulesen, die Entwicklungszeit vom Ei bis zur Arbeiterin wird beeinflusst durch Temperaturen.
Werden sie kühler gehalten bekommen sie weniger Ameisen in einem Sommer aufgezogen.

Der gleiche Ansatz für die Winterruhe, lange Winterruhe, kurzer Sommer und damitauch weniger Zeit um Nachwuchs aufzuziehen.

In der Natur gehen Ameisen verloren, daraus abgeleitet, eine weitere Maßnahme, bei zu vielen Ameisen einige entnehmen und töten.

Sind alles Maßnahmen die in der Ameisenhaltung mich besonders gefragt sind, jeder möchte viel Aktivitäten seiner Ameisen beobachten können.
Ist wie immer im Leben, man kann nicht alles haben.

Grüße
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Adronyth » 10. Jul 2009 19:58

Danke Erne und an alle anderen, ich wusste nicht wie ich die Frage anders hätte stellen sollen, ohne dafür gleich angepöbelt und als Tierquäler dargestellt zu werden.
Meine Lasius niger sollen sich ruhig kräftig entwickeln, aber unendlich Platz habe ich leider nicht, wenn ich könnte wie ich wollte hätte ich nen ganzen Raum nur für die Kleinen vollgestellt.
Ich werde die Anlage, wenn es soweit ist noch etwas erweitern soweit es mir möglich ist, danach muss ich die entwicklung mit Hilfe dieser Methoden etwas reduzieren.
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Buund » 11. Jul 2009 11:06

Hallo zusammen,

ich hatte Biologie während des Abiturs als Leistungskurs und habe mittlerweile sehr viel Literatur zum Thema Ameisen gelesen. Ich kann somit folgendes zur Koloniegröße sagen: Da das Formi das Biotop, in dem die Ameisen leben sehr begrenzt, wird sich in Gefangenschaft eine Kolonie nie so entwickeln wie in freier Natur, denn: Das Platzangebot bestimmt bei sämtlichen Lebewesen die Nachwuchsstärke, unabhängig davon, ob Fressfeinde vorhanden sind oder nicht. Die Größe des Biotops spielt also die Hauptrolle. Die fortpflanzungsfähigen Tiere (bei unseren Schützlingen also die Königing) kontrollieren die Nachwuchszahl und passen die Anzahl der Individuen den Gegebenheiten des Biotps an, gerade bei Lebewesen wie Ameisen, Termiten und Bienen etc. Es wird in Gefangenschaft nicht zu einem unkontrollierten Wachstum der Kolonie kommen, das die Grenzen des Formis sprengt. Dafür sorgt die Königin. Meines Wissens sind dafür biochemische Prozesse verantwortlich (die Königin zählt natürlich nicht einmal durch und sagt stopp :D ).

Grüße

buund
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon The_Paranoid » 11. Jul 2009 12:37

Buund hat geschrieben:Es wird in Gefangenschaft nicht zu einem unkontrollierten Wachstum der Kolonie kommen, das die Grenzen des Formis sprengt. Dafür sorgt die Königin.

Sind ja interessante Thesen du dir hier aufstellst ;)

Halte den Vergleich Formi=Biotop etwas unangebracht. Sicher ist es in der Natur so, dass das Platzangebot auch die Bevölkerung bestimmt. Auf kleinem Raum gibts nunmal weniger Futter und einen höheren Konkurrenzdruck als bei viel Platz. Also werden auf mehr Fläche auch mehr Tiere vorkommen. Ist die logische Konsequenz.
Das aber jetzt auf das Formicarium auszudehnen halte ich für falsch, da hier keine der Mechanismen greift, die unter natürlichen Umständen vorhanden sind. Es gibt keinen Konkurrenzdruck und Futterangebot ist auch immer gleich unabhängig von der Formicariengröße. Von daher würde ich mal behaupten, dass die Größe des Formicariums ziemlich egal ist ... zumindest im Bezug auf das Koloniewachstum. Natürlich können aufgrund zu kleiner Formicarien durchaus Fehlverhalten entstehen z.b. Leichenrumtragen, aber geringeres Wachstum auf Grund eines zu kleinen Formicariums halte ich für eher unwahrscheinlich.
In wie weit der Nestplatz Einfluss auf das Wachstum hat kann ich nicht sagen. Habe teilweise das Gefühl, dass sich Kolonien langsamer entwickeln, wenn der Platz im Nest zur Neige geht.

Ob jetzt eine Kolonie in Haltung größer wird als in Gefangenschaft? Hier fehlt es wohl an Erfahrungswerten und ist vermutlich auch je nach Art unterschiedlich.
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Buund » 11. Jul 2009 16:01

Halte den Vergleich Formi=Biotop etwas unangebracht.


Hier der Link zur Definition des Begriffes "Biotop": Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Das Vorhandensein von Pflanzen bzw. anderen Arten ist nicht relevant, somit stellt das Formicarium das Biotop der in Gefangenschaft lebenden Ameisen dar.

Ob jetzt eine Kolonie in Haltung größer wird als in Gefangenschaft? Hier fehlt es wohl an Erfahrungswerten und ist vermutlich auch je nach Art unterschiedlich.


Bei gleichbleibender Futtergabe wächst die Kolonie nicht unebgrenzt, dafür sorgt wie schon erwähnt die Königin als fortpflazungsfähiges Tier.
Hier noch einige Regeln, die für die Population von Ökosystem, zu denen auch das Biotop zählt ( :wink: ) , gelten:

Wachstum einer Population und Regulation des Wachstums:
lichtabhängige Faktoren

• Menge der Nahrung-
• Gedrängefaktor/Platzangebot
• Revierbildung
• Tierwanderung
• Räuber (artspezifische Feinde)
• Ansteckende Krankheit
• Parasiten
• Kannibalismus

lichtunabhängige Faktoren

• Klima-
• Wetter
• Boden
• Nahrungsqualität
• Räuber (die andere Beute bevorzugt)
• nichtansteckende Krankheit

Mathematischer Formalismus zur Erfassung von Gesetzmäßigkeiten bei Räuber-Beute-Beziehungen:

1. Volterrasches Gesetz: Die Individuenzahlen von Beute und Räuber schwanken auch bei sonst konstanten Bedingungen periodisch. Dabei sind die Maxima für Beute und Räuber phasenweise verschoben.
2. Volterrasches Gesetz: Trotz der Schwankungen bleiben langfristig die Durchschnittsgrößen der Räuber - und Beutepopulationen konstant.
3. Volterrasches Gesetz: Wird durch äußere Faktoren die Sterberate von Räuber und Beute für kurze Zeit gleichermaßen erhöht, so nimmt später die Beutepopulation stärker zu als die Räuberpopulation.

Wenn du nun aus diesen Gesetzen bzw. Faktoren die rausstreichst, die nicht auf ein Formi zutreffen, so wirst du sehen, dass schließlich nur der Platz die entscheidende Rolle spielt.

Was in meinen Augen logisch ist, ist folgendes: In vielen Ökosystemen bzw. Biotopen kommt es vor, das nur eine einzige Tierart vorkommt (z.B. einige Fledermaushöhlen). Oft herrscht hier ein sehr beschränktes Platzangebot. Würde nun unkontrolliertes Wachstum erfolgen, so würden doch umsonst Ressourcen verschwendet, da nicht genug Platz vorhanden ist um alle Individuen zu beherbergen. So etwas gibt es in unserer Natur jedoch nicht. Es erfolgt insoweit eine natürliche Kontrolle bzw. Regulation.

Es gibt z.B. auch Ameisenarten, deren Kolonie in eine Eichel (also eine kleine Nuss) passt. Die gleiche Art kann jedoch auch 10.000e Tiere haben, wenn entsprechend Platz vorhanden ist (Hinweis auf den Film: Ameisen - Die heimliche Weltmacht).

So, man ist der Beitrag lang :wink: .

Grüße

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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon The_Paranoid » 11. Jul 2009 16:41

Mmh, einfach nur Gedrängefaktor/Platzangebot auflisten finde ich irreführend... wenn man mal genauer auflistet, warum Gedränge bzw. der Platz ein Einfluss auf das Wachstum haben, sieht man, dass auch der Punkt nicht auf ein Formicarium zutrifft.
Faktoren wie sozialer Stress,intraspezifische Konkurrenz, begrenzte Anzahl an Verstecken/Nistplätzen sind im Formicarium alle nicht gegeben.

Problem ist, dass dieser populationsdynamische Ansatz sich mmN nicht auf den Fall von Ameisen im Formicarium anwenden lässt, da es sich bei einer Ameisenkolonie nicht um eine Population handelt, sondern um ein Individuum (im ökologischen Sinne)
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Re: Wie groß wird eine Kolonie in Gefangenschaft ?

Beitragvon Kendoras » 11. Jul 2009 17:01

Ich finde es amüsant, erst mal müsst Ihr es schaffen, die Kolonie so groß wachsen zu lassen, wie es bei The_Paranoid,Erne und mir der Fall ist.
Man kann jetzt weiter diskutieren, auflisten und so weiter.
Ich habe es vor meinen Augen.
Meine Messor hesperius nimmt die ganze Anlage ein.
Siehe auch Erne´s Anlage(n!!).
Trotzdem wird weiter und noch mehr aufgezogen an Brut.


Also.......

Na ja... wie soll ich es sagen...

Das ist einfach falsch!
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