Allgemeines über Ameisen

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Allgemeines über Ameisen

Beitragvon Eretria » 26. Jun 2003 22:03

So, hier mal, speziell für Unwissende, worum es bei Ameisen eigentlich so geht:

Ameisen sind Insekten, die unter der Erde leben, oder auch manchmal in Ameisenhaufen. Bei der Art ihrer Nester gibt es eine grosse Vielfalt, ebenso hat der Bau viele Kammern, sowie auch eine Abfallgrube. Durch Verbindungsgänge sind diese Kammern von einander getrennt.
Zu einem Ameisenstamm gehören: Königin, Arbeiterinnen (diese sind geschlechtslos und besitzen keine Flügel) und Männchen. Einige Ameisenarten haben einen Giftstachel wie z.B. die Formica rufa ( rote Waldameise) andere verpritzen Gift, dies sind die sogenannte Dolichoderinaes (Drüsenameisen).
Ebenso kennen wir auch den Ausdruck "weisse Ameisen", damit bezeichnen wir Termiten, diese gehören jedoch nicht zu der Familie der Ameisen, sondern zu den Schaben.

Nun wie ist der Körperbau einer Ameise:
An Hals und Taille sind Ameisen besonders dünn. Wie bei allen anderen Insekten besteht das Aussenskelett bei Ihnen auch aus Chitin. Einige besitzen auch ein Flügelpaar. Ameisen sehen durch Komplexaugen, diese werden auch Netz- oder Facettenauge genannt. Sie bestehen aus zahlreichen keilförmigen Einzelaugen,den Ommatidien,die mit der Linse ein bienenwabenähnliches Muster bildet. Als Mandibel bezeichnet man übrigens Ihr Kauwerkzeug.

Die Fortpflanzung:
Bei geschlechtsfähigen Ameisen bilden sich in der Paarungszeit Flügel, deshalb sehen wir im Frühjahr bis Sommer ja auch soviele fliegende Ameisen ;-) diese Schauspiel nennt sich "Hochzeitsflug", denn dieser sichert den Fortbestand der Art, wenn die Männchen ausschwärmen und sich mit den Weibchen anderer Kolonien paaren.
Das gemeinsame Schwärmen nahegelegener, artengleicher Kolonien wird von unterschiedlichen Umweltfaktoren bestimmt:
Luftfeuchtigkeit, fehlende bis schwache Luftbewegung, Temperatur, Sexualpheromone (Duftstoff), Tages-,Jahres- und Uhrzeit. Oft sind es nur artgleiche Kolonien die gleichzeitig ausschwärmen, dies verhindert die Kreuzung naher verwandter Arten und gewährleistet, dass auch jede Ameise einen passenden Paarungspartner findet. Nach dem Paarungsakt sterben die männlichen Geschlechtstiere, jedoch kann die Königin Ihre Spermien ein leben lang "speichern", was bedeutet, dass diese Ihr Leben lang die Eier befruchten können. Die Arbeiterinnen kümmern sich um die Eier und versorgen die kleinen Larven, dann entwickeln sich diese zu Puppen, aus denen dann später die "fertigen" Ameisen schlüpfen.

Nahrung:
Ameisen sind ständig auf der Suche nach Nahrung. Da sie Zucker lieben, scheuen sie sich auch nicht davor so manches mal in ein Haus zu kommen und dort nach ihm zu suchen. Wird eine Ameise sie fündig, läuft sie wieder zum Nest zurück, auf diesem Weg hinterlässt sie eine Duftspur, eine Art Wegweiser für Ihre Kolonie. So bilden sich dann die Ameisenstrassen. Der Duft der Ameisenstrasse, teilt den Ameisen mit, um welche und wieviel Nahrung es sich handelt. Aber nich alle Ameisen lieben Süsses, andere fressen andere Insekten (auch tote Körper), wieder andere fressen nur Obst, Körner und Gras. Fühler dienen unseren kleinen als Nase, mit ihnen stellen sie auch fest, ob es sich um gute oder schlechte Nahrung handelt.

"Sprache"
auch Ameisen unterhalten sich, jedoch ohne dabei Laute abzugeben. Dies geschieht durch einfaches Berühren mit den Fühlern (auch Antennen genannt), so übermitteln sie sich gegenseitig Nachrichten.Ebenso geben ihre Fühler ihnen auch Auskunft über Geschmack, Gerüche und Feuchtigkeit. Durch Ihre Augen und die Antennen verfügen Ameisen über einen sehr ausgeprägten Orientierungssinn.

Nun, sagen wir Menschen nicht gerne von uns "wir sind die Krönung der Schöpfung"? Nun, wenn wir unsere Intelligenz vernachlässigen und mehr Wert auf Verbreitung, Anpassungsfähigkeit und Vielfalt achten, dann übertreffen Ameisen uns doch im hohen Maße!
Ein Ameisenhaufen kann z.B. mehr Einwohner als Österreich haben. Ameisen können ein Vielfaches ihres eigenen Gewichtes tragen. Also mich faszinieren die Kleinen, geht also nicht achtlos über die Feldwege und Strassen, denn überall könnt Ihr deren interessantes Leben beobachten.

Eretria
Zuletzt geändert von Eretria am 27. Jun 2003 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Markus » 27. Jun 2003 15:53

Hallo, hab mir mal die Korrigierung einiger Sachen erlaubt, nicht als Schlechtmachung des Threats aufzufassen:

>Ameisen sind Insekten, die unter der Erde leben, oder auch manchmal in Ameisenhaufen. Bei der Art ihrer Nester gibt es eine grosse Vielfalt, ebenso hat der Bau viele Kammern, sowie auch eine Abfallgrube.

Nich alle Ameisen leben unter der Erde, es gibt noch einige, die an der Erdoberfläche leben und als Beispiel fielen mir da einige Treiberameisenarten, mit ihren Biwacs oder Weberameisen mit ihren Blätterbauten ein.

>Durch Verbindungsgänge sind diese Kammern von einander getrennt.

Du meinst miteinander verbunden.;-)

>Zu einem Ameisenstamm gehören: Königin, Arbeiterinnen (diese sind geschlechtslos und besitzen keine Flügel) und Männchen.

Die Arbeiterinnen sind nicht geschlechtslos, sondern weiblich, sie sind meistens fortpflanzungsunfähig bzw. unfruchtbar.

>Bei geschlechtsfähigen Ameisen bilden sich in der Paarungszeit Flügel

Du meinst, es werden Geschlechtstiere gebildet, ihnen können keine Flügel wachsen.

>wenn die Männchen ausschwärmen und sich mit den Weibchen anderer Kolonien paaren.

Ich hoffe, es ist klar, dass bei den meisten Arten auch die Königinnen ausfliegen. ;-)

>Ameisen sind ständig auf der Suche nach Nahrung. Da sie Zucker lieben, scheuen sie sich auch nicht davor so manches mal in ein Haus zu kommen und dort nach ihm zu suchen.

Zusätzlich könnte man es noch erwähnen, dass Ameisen eigentlich nur in Gebäuden, in denen man alles Süße (dazu gehört nicht der trockene Zucker, diesen können die Ameisen nicht fressen) offen stehen lässt, bei mir z.B. gibt es seit vielen Jahren nur sehr selten Ameisenkundschafterinnen und dabei bleibt es auch. :-)

>Aber nich alle Ameisen lieben Süsses, andere fressen andere Insekten

diese werden eigentlich nur gefressen, um Proteine zu erhalten, nur bei sehr wenigen Arten wird dies verschmäht, ich kenne keine Ameisenart, die keine Zuckerhaltigen Flüssigkeiten mag (wenn ich eine vergessen habe, sagt es mir).

>auch Ameisen unterhalten sich, jedoch ohne dabei Laute abzugeben

Es gibt Ameisen, die bewusst Laute Produzieren, z.B. Weberameisen oder einige über Klopflaute...

>Durch Ihre Augen und die Antennen verfügen Ameisen über einen sehr ausgeprägten Orientierungssinn.

Die meisten Ameisenarten können nur sehr wenig durch ihre Augen erkennen, größtenteils über die Fühler.

Das war's glaub ich, hoffe, nichts übersehen zu haben.
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