Haltungsbericht von Neuling (Camponotus ligniperdus)

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Haltungsbericht von Neuling (Camponotus ligniperdus)

Beitragvon frankob » 18. Feb 2009 13:29

Hallo

Ich bin noch Neuling in Sachen Ameisen und will einmal meine bisherigen Erfahrungen niederschreiben. Natürlich habe ich zahlreiche Fehler gemacht und hoffe sie sind nicht so schlimm. Vielleicht hat auch wer Verbesserungsvorschläge.


Vorgeschichte Messor spec.:


Zunächst habe ich Anfang 2008 1 Königin Messor spec. ohne Arbeiter mit Puppen gekauft. Ich habe diese Art ausgewählt, da ich eine nicht zu kleine Ameise haben wollte die möglichst in den Ytongstein zieht. Außerdem wollte ich keine Ameise mit Winterruhe haben.

Da es in dem Beitrag aber um meine Camponotus ligniperda geht, möchte ich die Messor nur kurz erwähnen.

Ich hatte also ein 30 cm Becken mit Ytongstein und eine Arena (55 cm lang) mit Schlauchverbindung beschafft.

Die Messor spec. haben sich dann auf ca. 10 Stück vermehrt. Im Winter 2008 fand ich die Sippe nicht mehr. Nachdem ich Monate keine gesehen hatte ging ich davon aus, dass sie tot sind und habe mir die Camponotus ligniperda bestellt. Im Ytongnest waren sie ewig nicht mehr gewesen.

Da ich im großen Becken eine möglichst naturnahe Umgebung wollte habe ich dort einen Untersetzer, in dem einen Blumentopf mit einer Pflanze mit inzwischen vertrocknetem Moos, rein gestellt. Als ich diesen leeren wollte, fand ich im Untersetzer unter dem Moos meine kleine Kolonie mit Königin wieder. Diese setzte ich dann in das kleine Becken mit Ytongstein um und unterbrach die Verbindung zum großen Becken, um dort die neu erstandene Camponotus ligniperda anzusiedeln.

Die Messor werden später eine neue Arena bekommen, sofern sie mehr Platz brauchen. Momentan reicht der Platz für die wenigen und wenig aktiven Tiere völlig aus.


Camponotus ligniperda

Diskussionsthread

Das Becken der Camponotus ligniperda habe ich so gestaltet: (weitere Bilder unten)

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DSCF0021.JPG
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DSCF0021.JPG
Becken für Camponotus ligniperda


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Zunächst habe ich als Grund den bisherigen Grund der alten Arena (ganz wenig Steine usw.) gelassen und einfach Blumenerde darüber gelegt. Erst später las ich in Foren, dass man da eher davon abrät. Zum Zeitpunkt als ich das Becken bepflanzt habe, dachte ich aber dass das die nätürliche Umgebung ist, die sie bei uns in Europa vorfinden. Ich habe noch etwas Zubehör bestellt und im Wald einfach mit Moos bewachsene morsche Zweige und Rindenteile genommen. Die schön aussehenden (ob sie das bleiben?) moosbewachsenen Rinden und Äste legte ich einfach auf die Erde.

Als ich im Januar 2009 das Reagenzglas mit der Königin und 3 Arbeitern hineinlegte, war die Besatzung schon am 1. Tag verschwunden. Eigentlich war klar, dass sie sich irgendwo unter so eine Baumrinde genistet haben. Nur weiß ich nicht unter welche bzw. wo sie sich eingegraben haben. Vom Nestleben werde ich wohl weniger sehen. Dafür sieht es natürlich aus (lebende Pflanzen, Erde…).

Wahrscheinlich haben sie noch Winterruhe. Gestern sah ich endlich mal eine Arbeiterin draußen herumlaufen. Ob sie das Essen (habe getrocknete Fliegen hingelegt und Grassamen) annehmen weiß sie nicht. Vermutlich sind sie noch in der Winterpause. Weiter tummelt sich da kleineres Getier (Mücken…) vom Waldboden (wobei es beim Sammeln noch gefroren war).

Ob das ganze ohne Erhitzen im Backofen riskant war weiß (hoffe) ich nicht. Zumindest lebt das Moos und was dazu gehört noch und es scheint wirklich natürlich zu sein.

Ich sprühe das Moos regelmäßig und gieße nicht zu viel, da ich ja nicht weiß wie tief die Ameisen eingegraben sind.

So sieht das jetzt aus: (Fotos folgen)


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DSCF0055.JPG
[/img]

Mein Wunsch wäre aber schon, dass ich die Ameisen früher oder später überreden kann, in ein Nest zu ziehen. Dazu möchte ich später noch 1 Becken anschließen. Die beiden Becken unweit des Fensters bestrahle ich lediglich mit solchen UV-Strahlern, die ich aber immer nur kurze Zeit mit Zeitschalter an lasse. Mehrmals am Tag schalten sie sich für 1-2 Std. ein. Ansonsten ist dort Tageslicht (Südseite, zurückgesetzt hinter überdachtem Balkon).

Die neuen Becken möchte ich aber noch gemütlich einrichten. Dauert ja nicht da die wenigen Ameisen mit den 60 cm Becken locker auskommen. Ob das ganze irgendwann schimmelt? Ich hoffe nicht. Kann man aber nie sicher sagen.


Grundsätzlich habe ich ein paar Fragen:


Ist es wirklich so schlimm dass das Material (Zweige, Moos (inklusiv lebendem kleinen Getier) aus dem Wald einfach hineingelegt wurde (ohne Backofen-Erhitzung)?

Die Blumenerde verbirgt mir zwar die Nestaktivitäten, aber dafür scheint es natürlicher zu sein. Ich hoffe die Erde ist nicht irgendwie vergiftet (vom Gartencenter) Vermutlich werden sie kaum da ausziehen und in so einen unnatürlichen Ytongstein ziehen oder? Eher noch in ein Holznest, das aber in dem 55 cm Becken hoffentlich nicht so schnell fault oder schimmelt.



Was meint ihr?

(Fotos reiche ich nach)

PS: Kann ein Admin den ganzen Beitrag vielleicht zu Haltungsberichte verschieben?
DSCF0054.JPG
Gesamtansicht alle Ant-Becken: v.l.n.r.: Messeor / Camponotus (belegt) / neue leere Arena / neues leeres Nest (vermutl. auch Camponotus)
Dateianhänge
DSCF0022.JPG
Wie Bild 1
DSCF0032.JPG
Seitenansicht Becken Camponotus
DSCF0055.JPG
Neu mit Holznest
Zuletzt geändert von frankob am 19. Feb 2009 13:34, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Haltungsbericht von Neuling (Camponotus Ligniperda)

Beitragvon frankob » 18. Feb 2009 13:31

Kleine Veränderung:

Ich habe von einem Freund Nussbaumholz bekommen. Es war sehr schwer zu verarbeiten (Weichholz wäre sicher besser gewesen). Eine Acrylglasscheibe habe ich vorne hin geschraubt und die Ränder (Unebenheiten Holz…) mit Silikon zugespachtelt.

Jetzt hat sich im Holznest etwas Kondenswasser an der Acrylglasscheibe gebildet. Mein Becken ist durch die Moose, Farne, Erde wohl recht feucht.
Ich teste auch gerade, ob das mit der Belüftung (entweder oben auf das Gitter solche PC-Lüfter legen oder die Variante mit den Aquariumbelüftern mit den Austrittsteinen) geht. Bei der Aquarium-Variante musste ich einen Korkpfropfen so verändern / anritzen, dass der Luftschlauch seitlich durch passt. Ich hoffe das bietet keine Ausbruchmöglichkeit. Weiter bin ich mir nicht sicher ob die Ameisen den Kork annagen können.



Ich habe auch schon ein anderes Becken (Wohnbereich 35 cm und Arena 60 cm, aber nur 20 cm hoch) mit Verbindungsschlauch auf die Fensterbank gestellt. Das ist noch unbewohnt und da kann ich mir mehr Zeit lassen. Ich überlege gerade ob ich da nicht auch die Camponotus ligniperda (eine zweite, derzeit nur nicht lieferbar) rein tue. Ursprünglich wollte ich die Becken mit der bisherigen Unterkunft der schon vorhandenen Camponotus ligniperda verbinden. Aber das ging aufgrund der verschiedenen großen Löcher und auch wegen des Winkels schlecht. Da der Platz auch locker reicht und man ja beliebig anbauen kann, werde ich da eine 3. Art oder noch eine 2. ligniperga einsetzen.

Auch da habe ich die andere Hälfte des Nussbaumes als Nest vorbereitet. Vorne mit Acrylglas. In beiden Becken bildet sich am Glas (Deckel, Seite) Kondenswasser.

Mir scheint auch hier bildet sich mehr Kondenswasser als im älteren 10 cm höheren Becken. Das Gitter oben am Deckel ist aber viel schmäler als beim alten Becken, womit da wohl auch weniger Luftzirkulation herrscht. Oder weil es neu eingerichtet ist? (Spagnummoos…).

Ob da ein Strahler oder eine Zusatzbelüftung etwas bewirkt? An der Arena bin ich auch gerade am Aufstellen eines kleinen Strahlers.

Ob der Standort auf der Fensterbank insgesamt gut ist wird sich herausstellen. Evtl. ist das im Sommer schwierig (Südseite, vorne überdachter Balkon). Wenn man so die Haltungsberichte liest, verstoße ich wohl gegen diverse Regeln (Fensterbank, Hitze, Schimmelgefahr, zuviel Erde (ungewolltes Siedeln)….
Mir scheint das aber zumindest optisch recht natürlich zu sein (Waldboden, feucht)

Mal sehn was ich noch verbessern kann und ob das so gut geht.

Foto


Im 1. Becken der Camponotus ligniperda tut sich noch nichts bzw. ich merke es nicht. weil sie ja irgendwo unterirdisch gesiedelt haben. Evtl. haben die nach dem Ausziehen aus dem Reagenzglas ihre Winterruhe fortgesetzt oder sie sind unterirdisch am Arbeiten und Buddeln. Zumindest vorne links, wo ich noch mal graben musste um das Holznest hinzustellen, waren sie nicht.

Nur 1-2 x sah ich eine Arbeiterin draußen etwas herumlaufen.

Draußen haben sich durch die mit Moss überwachsenen Zweige, Tannenzapfen, Kieferast und das Moos auch kleine Getiere gebildet. Es laufen Raupen, Schnecken und eine wohl kleine harmlose Spinne herum. Das Getier sehe ich als Lebendfutter an und denke dass sie sich das irgendwann wie in der Natur holen.


(ps. Fotos reiche ich nach)

Ich werde weiter berichten. Oder sollte das vielleicht doch in den Haltungsbericht-Bereich?
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Re: Haltungsbericht von Neuling (Camponotus ligniperda)

Beitragvon frankob » 11. Apr 2009 21:35

Ergänzung: Möglich daß das Holznest jetzt Schimmel gebildet hat. Innen alles ok. Aber die Außenrinde des Holzes hat weiße Bollen (sehen aus wie kleine Gummibollen). Ob es Schimmel ist oder sonst was (Pilze?) weiß ich nicht. Habs vorsichtshalber mal herausgenommen.

Gibt es vielleicht eine Farbe oder eine Glasur um außen Schimmel zu verhindern?

Mir sagte wer daß Kokosmatten gegen Schimmel sein sollen. Vielleicht kann ich da eine drunter legen.
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