Hallo
Ich bin noch Neuling in Sachen Ameisen und will einmal meine bisherigen Erfahrungen niederschreiben. Natürlich habe ich zahlreiche Fehler gemacht und hoffe sie sind nicht so schlimm. Vielleicht hat auch wer Verbesserungsvorschläge.
Vorgeschichte Messor spec.:
Zunächst habe ich Anfang 2008 1 Königin Messor spec. ohne Arbeiter mit Puppen gekauft. Ich habe diese Art ausgewählt, da ich eine nicht zu kleine Ameise haben wollte die möglichst in den Ytongstein zieht. Außerdem wollte ich keine Ameise mit Winterruhe haben.
Da es in dem Beitrag aber um meine Camponotus ligniperda geht, möchte ich die Messor nur kurz erwähnen.
Ich hatte also ein 30 cm Becken mit Ytongstein und eine Arena (55 cm lang) mit Schlauchverbindung beschafft.
Die Messor spec. haben sich dann auf ca. 10 Stück vermehrt. Im Winter 2008 fand ich die Sippe nicht mehr. Nachdem ich Monate keine gesehen hatte ging ich davon aus, dass sie tot sind und habe mir die Camponotus ligniperda bestellt. Im Ytongnest waren sie ewig nicht mehr gewesen.
Da ich im großen Becken eine möglichst naturnahe Umgebung wollte habe ich dort einen Untersetzer, in dem einen Blumentopf mit einer Pflanze mit inzwischen vertrocknetem Moos, rein gestellt. Als ich diesen leeren wollte, fand ich im Untersetzer unter dem Moos meine kleine Kolonie mit Königin wieder. Diese setzte ich dann in das kleine Becken mit Ytongstein um und unterbrach die Verbindung zum großen Becken, um dort die neu erstandene Camponotus ligniperda anzusiedeln.
Die Messor werden später eine neue Arena bekommen, sofern sie mehr Platz brauchen. Momentan reicht der Platz für die wenigen und wenig aktiven Tiere völlig aus.
Camponotus ligniperda
Diskussionsthread
Das Becken der Camponotus ligniperda habe ich so gestaltet: (weitere Bilder unten)
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Zunächst habe ich als Grund den bisherigen Grund der alten Arena (ganz wenig Steine usw.) gelassen und einfach Blumenerde darüber gelegt. Erst später las ich in Foren, dass man da eher davon abrät. Zum Zeitpunkt als ich das Becken bepflanzt habe, dachte ich aber dass das die nätürliche Umgebung ist, die sie bei uns in Europa vorfinden. Ich habe noch etwas Zubehör bestellt und im Wald einfach mit Moos bewachsene morsche Zweige und Rindenteile genommen. Die schön aussehenden (ob sie das bleiben?) moosbewachsenen Rinden und Äste legte ich einfach auf die Erde.
Als ich im Januar 2009 das Reagenzglas mit der Königin und 3 Arbeitern hineinlegte, war die Besatzung schon am 1. Tag verschwunden. Eigentlich war klar, dass sie sich irgendwo unter so eine Baumrinde genistet haben. Nur weiß ich nicht unter welche bzw. wo sie sich eingegraben haben. Vom Nestleben werde ich wohl weniger sehen. Dafür sieht es natürlich aus (lebende Pflanzen, Erde…).
Wahrscheinlich haben sie noch Winterruhe. Gestern sah ich endlich mal eine Arbeiterin draußen herumlaufen. Ob sie das Essen (habe getrocknete Fliegen hingelegt und Grassamen) annehmen weiß sie nicht. Vermutlich sind sie noch in der Winterpause. Weiter tummelt sich da kleineres Getier (Mücken…) vom Waldboden (wobei es beim Sammeln noch gefroren war).
Ob das ganze ohne Erhitzen im Backofen riskant war weiß (hoffe) ich nicht. Zumindest lebt das Moos und was dazu gehört noch und es scheint wirklich natürlich zu sein.
Ich sprühe das Moos regelmäßig und gieße nicht zu viel, da ich ja nicht weiß wie tief die Ameisen eingegraben sind.
So sieht das jetzt aus: (Fotos folgen)
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Mein Wunsch wäre aber schon, dass ich die Ameisen früher oder später überreden kann, in ein Nest zu ziehen. Dazu möchte ich später noch 1 Becken anschließen. Die beiden Becken unweit des Fensters bestrahle ich lediglich mit solchen UV-Strahlern, die ich aber immer nur kurze Zeit mit Zeitschalter an lasse. Mehrmals am Tag schalten sie sich für 1-2 Std. ein. Ansonsten ist dort Tageslicht (Südseite, zurückgesetzt hinter überdachtem Balkon).
Die neuen Becken möchte ich aber noch gemütlich einrichten. Dauert ja nicht da die wenigen Ameisen mit den 60 cm Becken locker auskommen. Ob das ganze irgendwann schimmelt? Ich hoffe nicht. Kann man aber nie sicher sagen.
Grundsätzlich habe ich ein paar Fragen:
Ist es wirklich so schlimm dass das Material (Zweige, Moos (inklusiv lebendem kleinen Getier) aus dem Wald einfach hineingelegt wurde (ohne Backofen-Erhitzung)?
Die Blumenerde verbirgt mir zwar die Nestaktivitäten, aber dafür scheint es natürlicher zu sein. Ich hoffe die Erde ist nicht irgendwie vergiftet (vom Gartencenter) Vermutlich werden sie kaum da ausziehen und in so einen unnatürlichen Ytongstein ziehen oder? Eher noch in ein Holznest, das aber in dem 55 cm Becken hoffentlich nicht so schnell fault oder schimmelt.
Was meint ihr?
(Fotos reiche ich nach)
PS: Kann ein Admin den ganzen Beitrag vielleicht zu Haltungsberichte verschieben?