Polyrhachis dives (Weberameisen) meine Erfahrungen!
Etwas zu dieser art:
Angaben stammen von Antstore:
Name: Polyrhachis dives (Weberameisen)
Taxonomie: Formicinae
Verbreitung: gesamt Südostasien (von Indonesien bis Australien)
Kaste: polygyn, monomorph, polydom
Königin: 12 mm, silber/schwarz; gross und kräftig
Männchen: 8 mm, silber/schwarz, schlank
Arbeiterinnen: 6-8 mm, silber/schwarz, dicklich
Soldaten: nicht vorhanden
Nahrung: Honigwasser, Insekten, Fleisch, weiteres: Hier
Luftfeuchtigkeit: 40 - 90 %
Temperatur: 20-28 °C
Winterruhe: Nein
Nestbau: Große Gespinstnester, in dem sie Gras und Moos einweben
Formicarien: Becken, Beckenfarm, Inseln- Formicarien Verzeichnis
Formicariengröße: min. 40x30 cm
Schlauch innen(D): min. 10 mm besser über 20 mm
Plattenabstand: min. 20 mm
Bodengrund: nach belieben, da es nur zum verweben verwendet wird.- Bodengrund Verzeichnis
Bepflanzung: Moos, Grässer und andere Pflanzen
Beleuchtung: Wärmespotlicht
Zubehör Empfehlung: Lampe, Heizung- Lampen Verzeichnis- Heizungs Verzeichnis
Haltungsklasse: (1) - Infos
Risikoklasse: (2) - Infos- Download
Gefahren: Bei großen Kolonien kann es wie bei vielen Formica Arten auch, einen stechenden Geruch durch Ameisensäure geben. Evtl. Nestreste oder leere Nester, die nicht mehr benötigt werden, bitte wegen der Infektionsgefahr vor der Entsorgung mit heissem Wasser überbrühen!Im Hinblick auf den Ausbruchsschutz ist die die Haltung dieser Art in einem Glasbecken mit Glasdeckel am optimalsten.Entscheidet man sich für eine offene Inselvariante, so sollte bei Abwesenheit des Halters unbedingt ein zusätzlicher Ausbruchsschutz angebracht werden.
Beschreibung: Sie leben oft in Bodennähe, bauen ihre Nester gerne an Steinen oder an Baumrinden. Sie benutzen ihre Larven zum Verspinnen des Nestes, gehören aber wissenschaftlich gesehen nicht zu den "eigentlichen Weberameisen" wie Oecophylla, obwohl diese fast die gleiche Webtechnik besitzen. Die Koloniegröße kann sehr schnell wachsen und sie haben einen sehr großen Nahrungs- und Auslaufbedarf. Die Formicarienanlagen sollten daher auch erweiterbar sein. Sie sind auf Grund ihrer Koloniegrösse recht agil und Ausbruchsspezialisten. Daher auf eine gute Ausbruchsicherung achten! Durch reduzierte Proteinfütterung lässt sich das Wachstum drosseln.
Erstmal ein paar Infos zu meiner Kolonie:
Ich habe die Kolonie von einem Privathalter erworben, die er bei Ameisenhaltung angeboten hat.
Ich schrieb ihn an das ich aber keine Teilkolonie haben möchte sondern eine die von Anfang an ihre Arbeiterinnen aufgezogen hat. Er sagte er hat eine Kolonie mit vier Gynen massig Brut und ca.30 Arbeiterinnen. Ich vertraute ihm mal und habe mich für diese entschieden, bin mal gespannt wie es aussieht wenn sie hier ankommen.
Ein paar Infos zu dem Becken, und deren Inhalt:
Es handelt sich um ein normales 60x30x20cm Becken von Antstore mit passendem Deckel.
Ich benutze Sand-Lehm Gemisch mit etwas Torf oder Humus gemischt, und es als kleine Berglandschaft gestalltet. Ich habe einen Stein aus Kunstharz drinnen und eine Wurzel als Deckor, als Nest verwende ich einen Holen Kunstharzstein den ich gegen die Wand gestellt habe wo sie sich dann einweben können. Als Baumaterial verwende ich Sägespäne, etwas Heu und ein paar Korkbröckel. Ein paar kleine Kunstpflanzen sind auch noch mit drinnen und fertig ist das Becken.
Als Beleuchtung benutze ich eine Aquarienröhre und als Wärmequelle einen 35 Watt Strahler der direkt auf das Nest strahlt, aber das Becken auf maximal 25°C erhitzt was mir eigentlich noch zu wenig ist. Zur Frischluftregulierung habe ich einen PVC –Lüfter über die Gase gelegt, der per Zeitschaltuhr wie die Lampen auch ab und an mal an geht, die Tageslichtlampe ist natürlich Dauer an und die Sonnen Lampe geht ab und an mal für ein paar stunden an.
Temperatur schwankt immer zwischen 22°C und 26°C was erst mal ausreicht hoffe ich, und die Luftfeuchte schwankt im Moment zwischen 65% und 80% will aber eher eine geringere Luftfeuchte auf Dauer haben.
Natürlich müssen die Kleinen auch gefüttert werden, und da verwende ich eine tiefe Schale von Antstore mit frischen Proteinen welche ich frisch auftaue und vorher abgebrüht habe wegen der Milben. Im Moment verwende ich kleine Heuschrecken weil diese ganz selten vorhanden und erhältlich sind, und deshalb nehme ich erst mal diese ansonsten Heimchen. Dann habe ich noch ein kleines Uhrglasschälchen mit Honig-Fruchtzucker-Wasser Gemisch, und natürlich eine Tränke da sie bei dieser art gut ankommen soll.
20.Juni.2008
Ankunft der Kolonie:
Als ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich mich erst mal fertig gemacht da ich weiß das der Postbote ziemlich in der Früh kommt. Der Händler hat mir versichert das sie heute kommen also musste ich eben früher aufstehen. Ich ging dann nach dem ich mich frisch gemacht habe gegen 10.00 Uhr runter um zu schauen ob schon was im Briefkasten liegt, da ich mir nicht vorstellen kann das dieses Packet sehr groß sein wird da sie ja im Rg kommen. Ich machte die Tür auf und da kam mir genau in diesem Moment mir tatsächlich die Postfrau entgegen mit einem riesigem Päckchen wo ich erst mal geschockt war. Egal, ich ging hoch und machte es gleich auf um zu schauen ob alles in Ordnung war, und wurde da schon Positiv überrascht. Sie waren wirklich sehr ordentlich und schön verpackt, sie befanden sich in einem Rg welches extra gepolstert wurde in dieser dicken Knallfolie. Desweiterin wurde das Rg rundherum mit weiterer Polsterung versehen damit es auch im Päckchen nicht hin und her fliegt. Nun gut kommen wir doch mal zu der Kolonie: das Rg war mit selbstklebender roter Folie umklebt, man konnte aber noch wunderbar hineinschauen. Ich konnte sehen das sie sich Späne usw. schon reinverwebt haben, was mich schon mal positiv überraschte. Ich guckte natürlich wie es aussieht mit Gynen und Brut, ich traute meinen Augen nicht. Ich konnte zwar keine Gyne sehen aber massig Brut welche teilweise an der Rg Wand klebte, Also ich schätze die Eier auf ca. 60- 80 Stück und Larven konnte ich um die 20 sehen denke aber es sind noch mehr und Puppen konnte ich um die ca. 10-20 sehen aber auch hier denke ich es sind noch viele mehr.
Man sagt ja das sich diese Art bei guter Fütterung von Proteinen und allgemein bei guter Haltung Explosionsartig vermehrt, und einem schnell über den Kopf wächst. Ich kann dem jetzt schon zustimmen da ich allein schon sehe wie viel Brut eine Kolonie mit 4 Gynen jetzt schon hat, diese wird sich nach und nach entwickelt und es kommen nach und nach immer mehr Eier dazu. Es wird also spannend wie sich diese Kolonie entwickelt, und wie lange sie in diesem Becken haltbar ist. Viel Halter rieten bisher immer einem Fragendem von dieser Art ab, doch habe ich auch viele Leute gehört die gute Erfahrungen gemacht haben. Doch ich möchte meine eigenen Erfahrungen machen und nicht auf andere zählen auch wenn sie viele Jahre Erfahrungen haben, denn nur wenn ich es selber ausprobiere kann ich mich bilden und weiß wie ich handeln muss und was ich über die art später sagen kann.
So nun aber wieder zurück zum Eigentlichen, und wie die Kolonie auf ihr neues Becken reagiert hat bis jetzt. Ich habe das Rg auf gemacht und in die Steinhöhle gelegt welche zur Scheibe hin offen ist zum Nesteinblick. Ich habe das Rg weit hineingeschoben mit der Öffnung zur Höhlen Öffnung, sofort sind einige Arbeiterinnen raus gestürmt. Dabei ist mir besonders aufgefallen das sie sehr sehr klein sind was ich von den P.dives nicht gewohnt bin, das weist also darauf hin das die Gynen tatsächlich eigene sind und das sie die Arbeiterinnen von Anfang an groß gezogen haben, also das die Gynen nicht von einer großen Kolonie getrennt wurden sonder selber gegründet haben. Denn ich konnte auch später schon ein paar große Arbeiterinnen sehen die ein viertel mal größer sind als die kleinsten. Also meiner Meinung nach sind die kleinen die Pygmähen und auch denke ich das es ganz schöne Größenunterschiede zwischen den Arbeiterinnen gibt, ich würde sagen das sie schon fast leicht Polymorph sind.
Es sind immer mehr Arbeiterinnen rausgeströhmt und haben das Becken erkundet, einige haben sich auf das Steinnest gesetzt auf welches zum Teil die Sonnenlampe strahlt mit echtem UV-Anteil. Ich konnte beobachten das gerade 5 Arbeiterinnen sich auf die frischen Heuschrecken gestürzt haben und diese auseinander nehmen, ich konnte bereiz 2 Arbeiterinnen an dem Honiggemisch naschen sehen und jeweils 2 an der Tränke wasser zu sich nehmen sehen. Sie machen sich gut und ich konnte auch schon eine Gyne sehen die sehr viel größer als die Arbeiterinnen ist, also für mich ist diese Art eindeutig leicht polymorph und die Gynen haben selber gegründet und wurden nicht einer größeren Kolonie entnommen da die Arbeiterinnen sehr sehr klein sind und erst ganz wenige große da sind. Bin mal gespannt ob sie in ihrem Rg bleiben und nur nach oben hin ausbauen da sie ja komplett mit dem Rg schon im Nest sind.
So liebe Ameisenliebhaber das war erst mal alles von mir, ich weiß der bericht ist mit Fotos schöner und die folgen sobald ich mal die Batterien erneuert habe.
Ich wünsche einen schönen Tag!!!
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