ANTSTORE World of Ants

[Markus]

Wie hier viewtopic.php?f=8&t=14735&p=128435&hilit=Pygm%C3%A4en#p128435 im 8en Beitrag zu sehen, habe ich letztes Jahr zwei Gründerkolonien miteinander verbunden.
Das Ergebnis war, dass fast alle Arbeiterinnen (bis auf eine) sich von der angedötschten Königin verzogen haben und mitsammt ihrer Brut bei der gesünderen Königin einzogen sind.
Ich habe sie dann bei fünfzehn °C überwintert und es hat scheinbar funktioniert - bevor jetzt Einsprüche kommen, oder Einsteiger dumme Ideen haben: das waren erstens überschüssige Gründerkolonien, mit denen ich ein wenig experimentiert habe und zweitens habe ich nur auf eine richtige Überwinterung verzichtet, weil ich keinen Platz hatte und mir ohnehin überschüssig Gründerkolonien zur Verfügung standen!
Sei es wie es will, so langsam wird es in meinem Zimmer wärmer, jetzt hat es hier gerade 17°C, die Kolonie wacht nun auch so langsam auf, sie nehmen Futter an, knabberten gerade noch an einem Mehlwurmstück herum und sind fleißig damit beschäftigt, umzubauen.
Momentan befinden sie sich in dieser Arena viewtopic.php?f=135&t=15399
.
Warum das so ist?
Ich benutze sie als Kanarienvögel, in diese Arena sollen später ja Messor barbarus einziehen, da diese auch noch gründen müssen, kommen zunächst die Lasius sp. hinein, so kann ich sehen, ob die Arena ungiftig ist und eventuelle Löcher im Ausbruchsschutz kann man so auch erst einmal sehen!
Bis jetzt ist da alles im Grünen Bereich, der Gips wird fleißig aus dem Steinbruch/Belüftung herausgetragen, sofern er stückchenweise dort liegt...

Noch etwas zu dem Haltungsbericht: ich möchte sehen, wie schnell ich diese Kolonie wie groß bekomme, als Zeitraum ist ein Jahr veranschlagt, gerade Anfänger können so sehen, was sich im zweiten Jahr nach der Gründung tut und eventuell sind sie so auf so manche Enttäuschung (wie ein nicht wirklich so großes Krabbeln am Anfang) vorbereitet...

Kurz zur Arena: wie im Bild zu sehen, kann man sie leicht von außen über eine Spritze befeuchten, wann die Lasius sp. das Feld räumen müssen?
Ich schätze mal, dass sie in der nächsten Woche umzuziehen haben, in ihre alte, neu eingerichtete Arena!


Edit: Gerade noch ein Bild vom RG von heute eingefügt...


Edit2: Jetzt hätte ich fast den Disskusionsthread vergessen:
viewtopic.php?f=139&t=15597

[Markus]

Hm, ich habe es mir gerade überlegt, morgen wird umgezogen, daher hier noch drei Bilder aus der dann wieder alten Arena! ^^

Ich hoffe, man sieht ganz gut die gut genährte Königin und einige Arbeiterinnen, mann die schaffen es einfach nicht, ihre Bude sauber zu halten...

[Markus]

Jetzt sind die Kanarienvögel wieder in ihrer eigenen Arena, einfach nur etwas neu gestaltet...

[Markus]

Die Ameisen sind gerade fleißig dabei, das RG mit Sandkörnchen aus der Arena vollzustopfen, den frisch angebotenen Honig haben sie ab und zu mal aufgenommen...
Ich habe gerade ein paar Bilder mit dem Mikroskop gemacht, sieht doch ganz gut aus! ^^

Edit: Fütterungszeit!
Ständig hängen ein oder zwei Arbeiterinnen am Honig, macht richtig Spaß, ihnen beim minutenlangen Süffeln zuzusehen!

Edit2: Gerade noch ein Bilde vom Nestinneren gemacht, schön zu sehen ist die Königin, wie sie bei der Brut hängt, an ihr hängt eine Arbeiterin, die entweder mit Putzen oder Belecken beschäftigt ist,
dabei ist noch ein Bilde, auf dem eine Arbeiterin ein Sandkörnchen schleppt, sie sind gerade schwer damit beschäftigt, den Eingang zuzupacken, man denkt zwar, dass sie da bald selbst nicht mehr durchpassen, aber noch klappt es, auf dem Bild davor kann man ja sehen, dass das Nest selbst schon eine Rampe aus Sandkörnchen enthält, im Schlauch sind auch einige Körnchen wie zum Hürdenlauf platziert...

[Markus]

Es ist wieder so weit: it's time for the Kanarienvogel!
Dieses Mal sollen sie Watte, die bei einer Verpackung (bei Lebensmitteln) dabei war, auf ihre Ungiftigkeit testen.
Dazu habe ich sie in den Wassertank eines neuen RGs verarbeitet und dieses an die Arena angeschlossen, wie auf den Bildern zu sehen sind sie noch in direkter Nachbarschaft zu den Camponotus, rechts das neue RG.
Das neue RG habe ich für eine Stunde kopfüber gestellt, es dürfte dicht sein und genug Wasser durchlassen, immerhin gibt es, wenn das klappt, ein saubereres RG für bessere Aufnahmen!
Dieses habe ich auch gleich mit einer Verdunkelung aus Alufolie und Tesafilm versehen, auf dem letzten Bild sieht man die einfache Verdunkelung: Klappe zu, Affe tot!

[Markus]

Gerade war wieder Fütterungszeit - und damit meine ich nicht die sattgefressenen Arbeiterinnen bei der Königin, sondern die verlassene Mutter!
Auf den Bildern könnt ihr sehen, wie die beschädigte Königin gefüttert wird und wie sie sich danach (einige Stunden später, es war unverdünnter Honig) satt und vollgefressen in ihrem neuen RG putzt.
Der Pfeil zeigt übrigens auf ihren beschädigten Gaster...

Die Schwierigkeit bei der Fütterung im RG mit einer Spritze besteht meiner Meinung nach einerseits darin, dass der Tropfen nicht die Scheibe berühren darf, dann ist er im Nest, wofür die Nadel richtig gesetzt werden muss und der Tropfen nicht zu groß werden darf,
als auch die Menge, die man auf einmal füttert, denn wenn man zu stark drückt, kommt zu viel und tropft ins Nest...
dafür sollte ich mir mal eine Dosiereinheit basteln...

[Markus]

Gestern und heute musste ich jeweils eine Arbeiterin aus dem Honig befreien, dazu fische ich sie mit einem kleinen Haken raus und werfe sie in klares Wasser (Regenwasser).
Kurz danach, ich will ja nur, dass sich der Honig löst, nicht dass sie ertrinkt, fische ich sie daraus, lasse sie auf einer dünnen Gipsrestplatte abtrocknen und lasse sie danach in die Arena fallen.
Die Tiere sind dann meist blind, weil noch ihre Fühler am Kopf kleben, und irren umher, manchmal werden sie von ihren Schwestern gefunden und entweder in der Arena oder im Nest beleckt, was das Problem in der Regel löst, oder die Fühler lösen sich wieder, wenn das Wasser verdunstet ist (es soll ja kein Honig übrig sein, das würde noch lange kleben) und sie findet alleine ins Nest.
Auf jeden Fall keine Panik, wenn mal eine Arbeiterin "ertrunken" ist, die können noch stundenlang überleben, man muss nur dafür sorgen, dass kaum noch Honig auf den Tieren ist und die Beine und Fühler nicht verkleben, sowie die Tracheen frei werden...

Genug davon, ich habe heute ein neues Mehlwurmstück reingelegt, die erwachsenen Mehlwürmer (Mehlkäfer!?) mögen sie nicht so sehr und sie trocknen einfach aus, jedenfalls setzte sich zu erst eine einzelne Arbeiterin drauf und sog sich voll, ihrer Spur folgte noch eine und momentan sind sie in Zweierteams dran, das könnt ihr auf den Bildern sehen.
Mehlwürmer habe ich früher übrigens so zu verfüttern versucht, erstens sind sie jedoch zu hart und zweitens werden sie nach kurzer zeit Schwarz und scheinbar unappetitlich...
Gegen das Schwarzwerden hilft Überbrühen, denn das zerstört, so habe ich mir sagen lassen, die Magenenzyme, die die Tiere sonst nach ihrem Tod von innen verdauen, gegen den harten Panzer hilft zerschneiden, am Besten nachdem man sie eingefrohren hat mit einer Rasierklinge oder Ähnlichem, so bekommt man glatte Schnitte ohne viel Gematsche hin (siehe Photos).

Zuletzt noch ein Blick ins Nest, die Tiere sind gut genährt und aktiv, so soll es sein! ^^

[Markus]

Da die Kolonie gut genährt ist und die andere Mama die Watte testet, habe ich beschlossen, ihnen nun eines von meinen alten Ytongnestern anzubieten, darin dürfte auch die Beobachtbarkeit steigen...
Auf den Bildern seht ihr zunächst die Gesammtansicht, links oben ist das alte Nest, verbunden mit dem neuen Nest in der Mitte, welches mit der Arena rechts verbunden ist.
Die Ameisen müssen also durch das Nest gehen, um in die Arena zu kommen, dadurch entdecken sie es erstens und der Weg zur Arene/zum Futter wird kürzer, wenn sie ins Nest ziehen -> die Präferenz des neuen Nestes ist höher!
Die Anlage gehört außerdem zu einem meiner "Lange Wege auf kleinem Platz" Projekt, die anderen Röhren bieten über einen Meter auslauf, enden zwar noch in einer Sackgasse, aber gaukeln erst einmal Platz vor - denn das Fouragieren in der Arena nimmt schon so ziemlich zu, da kann etwas mehr "Platz" nicht schaden...
Auf dem zweiten Bild seht ihr den Weg vom alten zum neuen Nest, auf dem Drittten der Weg vom neuen Nest zur Arena und im vierten Bild kann man den Ausgang in der Arena sehen.
Wie man sieht, ist der Weg vom neuen Nest zur alten Arena jetzt ein klein wenig länger, ein Umzug mag also ökonomisch sein... mal sehen, vielleicht decke ich das neue Nest später auch noch mit Alufolie ab...

Edit: Ich habe gerade die erste Arbeiterin im neuen Nest gesehen und bin mir nun ziemlich sicher: die Decke ist zu niedrig!
Daher habe ich, wie man sehen kann, ein neues Nest angefügt, das bereits entdeckt wurde.

Edit2: Gerade eben konnte ich schon die erste Arbeiterin das neue Territorium (Arena + etwa einen halben Meter RohrSchlauch) erkunden sehen, hier tritt ein kleiner Konflikt zwischen Orientierungssinn und Pheromonspur auf: der Orientierungssinn sagt, wir haben uns gerade gedreht und laufen in die Richtung, aus der wir kamen, aber wenn wir uns umdrehen, sagt das Pheromon, dass wir aus dieser Richtung kamen... nach etwas Verwirrung scheinen sie jedoch klarzukommen...

[Markus]

Sie haben sich eingebunkert!
Sie waren wohl die ganze Nacht beschäftigt und haben die Sandkörnchen (oder einen Großteil davon) aus ihrem alten Nest genommen und damit den Zugang zum neuen Nest zugemacht...
Nunja, wenn sie Hunger haben - den Weg zur Arena kennen sie ja!

Edit: Wie auf den beiden neuen Bildern zu sehen - ich habe das alte Nest jetzt erhöht von dem neuen Nest gestellt, da in der Natur oben normalerweise näher an der gefährlichen Außenwelt bedeutet, erhoffte ich mir so regeren Zugang zum neuen Nest und siehe da: es gehen tatsächlich mehr Arbeiterinnen herunter, dürfte insbesondere etwas für die ängstlicheren Individuen sein...
Noch schnell das Neue Nest abgedunkelt und fertig!

Meine letzte Zählung der Arbeiterinnen belief sich übrigens gerade durch den besseren Einstrahlungswinkel auf 16.

[Markus]

Heute Mittag konnte ich die erste Arbeiterin in der Arena sehen, das heißt: sie war schon auf dem Rückweg ins Nest, routiniert lief sie um die Kurven und war bereits zurück, noch bevor ich die Kamera zücken konnte...
Der Wall ist derweil auch etwas eingerissen, da passt jetzt zumindest eine Arbeiterin gleichzeitig gut durch - die Gaster im Nest werden auch immer voller...

Gerade eben konnte ich wieder eine Arbeiterin in der Arena beobachten, sie lief gerade in das rechte Rohrsystem und lief, wie man auf den Bildern sehen kann, routiniert -schnell- hindurch, um dann zwei cm vor der Sackgasse Muffensausen zu kriegen und umzukehren - oder sie hat irgendwas gemerkt wie Luftwiederstand o.ä., wodurch sie sich den Weg sparen konnte...
Neejau ging es wieder zurück in die Arena, wo sie noch kurz an dem Mehlwurm vorbeischaute, nur um dann schnellstens wieder ins Nest zurückzukehren.

Jetzt wird das Nest bald wohl noch häufiger frequentiert werden!

[Markus]

Ich habe gerade ein paar Bilder vom alten Nestinneren gemacht - und nein, ich weiß nicht, wieso der Gaster der Königin so deformiert erscheint, mit dem Bloßen Auge kann man das jedenfalls nicht erkennen, ich vermute einfach mal, dass es damit zusammenhängt, dass sie ihre Fettreserven aufgebraucht hat...
Auch zu sehen sind die Larven nach der Winterruhe und wie sie von den Arbeiterinnen umsorgt werden.

Edit: Ja, mit Bildern macht dieser Beitrag mehr Sinn:

[Markus]

Mir fiel gerade auf, dass ich noch ein Stückchen Farm übrig hatte und da lag doch der Schluss nahe, dass das eventuel besser für die kleinen wäre, da sie so gerne buddeln und bauen...
Folglich habe ich das Ytongnest durch die Minni-Farm ausgetauscht und die Wege etwas verändert, das Ergebnis seht ihr auf dem Bild:
Das Nest steht jetzt fester, und der Weg vom Alten Nest zur Arena ist nun durch den längeren Weg zwischen altem und neuem Nest wesentlich länger als der Weg zwischen neuem Nest und Arena...

Sobald sie umgezogen sind, kann ich auch endlich diese wackelige Konstruktion auf der Mini Farm entfernen und der Ytongstein zur Abstützung kann weg...

[Markus]

Ja, ich weiß, vielleicht hätte ich mehr Geduld beweisen sollen, aber erstens schienen die langen schrägen Wege die Tiere zu sehr zu verwirren: sie lungerten zu einigen in den Schläuchen herum
und weil ich nicht bei nacht gegen das Gebilde tippen will, sodass alles in die Brüche geht, habe ich bei dem Umzug etwas Nachgeholfen.
Die Königin und einen Großteil der Arbeiterinnen habe ich in das neue Nest verfrachtet, den Rest der Arbeiterinnen und die Brut in die Arena.
Mittlerweile haben sie sich gefunden, eine Arbeiterin spielt den Botenjungen und trägt die Brut zu der Königin, während sich in der Arena noch eine Kolonne bei der restlichen Brut gebildet hat - welcher mit abnehmender Brut jedoch schwindet...

Läuft also wieder alles nach Plan, die Königin ist ruhig, hocht über der Brut, klassisches Putzverhalten, gegenseitige Fütterung - das ganze Program.

Aber nicht vergessen liebe Kinder: hierbei handelt es sich um eine meiner Versuchskolonien,
ich experimentiere mit ihnen herum, weil sie für mich verglichen mit anderen Kolonien entbehrlich sind (nicht zum Wegschmeißen, ich möchte die Kolonie schon behalten und nicht unnötig quälen!) grundsätzlich würde ich mehr Geduld empfehlen...

Edit: Kolonne aufgelöst, Umzug geglückt!

[Markus]

Ein kleines Update:
das neue Nest wird mittlerweile als solches akzeptiert, sie haben den Gang zur Arena durch mehrere Barrikaden im Schlauch und an dessen Ende verkleinert, fouragieren wieder normal in der Arena und kümmern sich um ihre Brut.
Und sie tun noch etwas, das wofür sie wohl jeder kennt, die kleinen Wegrandameisen: sie fangen an, mit ihrem Sand Stege und Überdachungen zu bauen zumindest schon andeutungsweise auf den Bildern zu sehen, auch der Bruthaufen wurde aufgeteilt...

[Markus]

Heute gab es wieder Mehlwurm, ich versuche zwar täglich welchen zu geben, aber das kriegt man nicht immer hin, naja...
Auf jeden Fall war schon ein gewisser Hunger da, zunächst ganz obligatorisch entdeckte eine Arbeiterin (das kann lange dauern, jenachdem wie fleißig sie gerade fouragieren) das Mehlwurmstück, fraß sich eine Probe an und lief damit zurück zum Nest, Nestgenossinnen folgten der Spur, zunächst wieder einzeln, dann immer mehr, momentan sind drei bis vier Tiere damit beschäftigt, Proteine aufzunehmen (das frisch gegebene Honigwasser wird erst einmal ignoriert), habe euch da mal eine Bilderreihe zusammengeschnippelt: