ANTSTORE World of Ants

[Markus]

Gerade gab es etwas Besonderes:
ich hatte im Gefrierschrank noch einige schwarze Grillen von vor einem Jahr, die habe ich heute überbrüht (5-10 Sekunden in kochendem Wasser) und dann eingefrohren, um sie zerschneiden zu können.
Der Großteil der Stücke ging an größere Kolonien, aber dieser kleinen Kolonie habe ich ein Stückchen davon abgegeben.
Was war die Reaktion?
Kurz nach der milden Gabe konnte ich eine Arbeiterin sehen, die hektisch markierend ins Nest lief, da machte ich mich schon auf eine starke Freundenreaktion gefasst, eben sehe ich rein und ein Tross von drei Tieren lief gerade in die Arena - wo sie nur eher selten an das tote Tier gingen, sondern eher dort herumlungerten... im Darm hatte das Tier noch altes Gras (das echte, vom Rasen), vielleicht hat das gestunken, und die Tiere wollen sich für eine territoriale Auseinandersetzung wappnen, auf jeden Fall wird es angenommen, aber nicht soo überschwänglich.
Grillen werden bei mir allgemein besser angenommen als Heimchen, aber die schwarzen Grillen sind nicht so beliebt wie Heimchen... (Mehlwürmer auch nicht, deren Puppen dagegen kommen ungefähr auf die Stufe von Heimchen).
Wird etwas selten gefüttert, kann es natürlich vorkommen, dass es mit Begeisterung angenommen wird, der Abwechslung wegen sollte man also schon hin und wieder auch die sonst unbeliebteren Dinger füttern, wenn man sie eh übrig hat...

Zum Schluss noch ein Bild:

[Markus]

Heute gab es erneut schwarze Grille - allerdings erzeugte das Stück kaum interesse, ein bisschen Flüssigkeitsaufnahme hier, ein bisschen Betrillern da, mehr nicht!
Aber die fressen schon, wenn sie Hunger haben - solange man das Futter regelmäßig austauscht (Insekten etwa jeden bis jeden zweiten Tag, trockenes Zeug mögen sie so nicht, Honig bleibt länger flüssig, den sollte man aber aufgrund von Gärvorgängen auch hin und wieder austauschen), ist man auf der sicheren Seite.
Da es auch wichtig ist, frisches Futter zu haben, war ich heute in der Zoohandlung, habe einige große Heimchen besorgt - große, weil diese leichter zu fangen sind, als ein haufen kleiner Hüpfer und weil sie sich länger halten, durch die verhältnismäßig kleinere Oberfläche.
Auf dem Bildzusammenschnitt könnt ihr sie dabei sehen, wie sie Gras vom Rasen fressen - ich weiß, es gibt noch andere Fütterungsmöglichkeiten, die mehr Reichhaltigkeit und mehr Abwechslung bieten, da ich die Tierchen aber ohnehin nur bis zu ihrer Schlachtung halte, will sie sie nur am Leben und damit frisch genug erhalten und nicht vermehren oder desgleichen - in einen größeren Behälter kommen sie später, wenn ich nach den Klausuren wieder Zeit habe!
Immerhin ist Gras eine sehr natürliche Futterquelle, auf die sie sich auch stürzen...

[Markus]

Heute habe ich fünf Heimchen geschlachtet, zuerst musste ich sie aus der Packung bekommen, dann ging es in ein Bad aus kochendem Wasser für einen Zeitraum zwischen 5 und 10 Sekunden, um sie dann einzufrieren.
Heute abend waren sie dann gefrohren und ich konnte sie zerschneiden, diese Kolonie bekam einen geteilten Heimchenschenkel, schon nach wenigen Minuten waren einige Tiere an den beiden Hälften des Schenkels (aufschneiden sollte man so etwas bei den kleinen Tieren), frisch sind Grillen und Heimchen wohl deutlich beliebter!
Was man vielleicht auch sehen kann: der Zugang wurde mittlerwiele gut mit Sand getarnt, ebenso haben sie das Honigwasser besandet, dann werde ich das wohl morgen mal wechseln.

[Markus]

Heute Morgen konnte ich die Königin ein Ei legen sehen, leider konnte ich die Kamera nicht schnell genug zücken, sodass ich nur zusehen konnte, wie sie ihren Hinterleib zum Kopf führte und ein Ei aufnahm, welches von einer Arbeiterin aufgenommen wurde, ein Blick gerade ergab schon einen "Eierhaufen" von drei sichtbaren Eiern in den Mandibeln einer Arbeiterin - die ersten Eier dieses Jahr!
Weiterhin nimmt die Brut langsam an Masse zu, was man hoffentlich auf dem nicht so ganz guten Bild sehen kann!

[Markus]

Heute morgen habe ich die Plexiglasplatte, auf der ich das Futter reiche, neu gereinigt und einen neuen Honigtropfen, sowie ein neues Mehlwurmstück draufgelegt, während sie ersteres ignorieren, sind sie damit beschäftigt, das Mehlwurmstück auszulutschen und quer durch die Arena zu tragen, Brut haben sie auch ganz gut, ist mittlerweile wieder in zwei Bruthaufen aufgeteilt und teilweise ist das auch auf dem Bild zu sehen.
Natürlich wird es noch einige Zeit dauern, bis die Kolonie wieder zu wachsen beginnt, die Larven sich also verpuppen, aber es geht vorran...

[Markus]

Sie fangen an zu graben!
Gestern nacht konnte ich auf einmal einige Tiere sehen, die sehr rasch zur Arena rannten, in der Arena konnte ich beobachten, wie sie den Honigtropfen in Sand einkleiden, zunächst dachte ich mir, dass der Honig aber sehr schnell schlecht geworden sein musste - dann sah ich es: sie haben schon einen Tunnel gegraben, fangen nun also mit den Bauarbeiten an!

[Markus]

Die Ereignisse überschlagen sich: die ersten Puppen dieses Jahres stehen an!
Damit steht die zweite Pygmäengeneration, also die, die nicht mehr nur von den Vorräten der Königin aufgezogen wurde, sondern mithilfe dessen, was die Arbeiterinnen besorgen konnten, schon in den Startlöchern!

[Markus]

Ja, eigentlich hat es nicht viel mit der Kolonie zu tun, die ich hier vorstelle, aber dennoch sollte die zweite Mutti, die Verstoßene, auch eine kurze Chance bekommen, sie wurde ja, wie zuvor schon gezeigt, gefüttert und legte bald darauf Eier.
Hier ist sie mal mit ihrer neuen Brut zu sehen, wenn sie jetzt mit den gespeicherten Proteinreserven - gefüttert wurde ja nur Honigwasser, da gibt es kaum Aminosäuren drin -, dann ist das schon beeindruckend!

Die Kolonie, die hier hauptsächlich vorgestellt wurde, macht sich ganz gut, sie buddeln viel, fressen viele Insektenteile (Heimchenschenkel hat momentan Hochkonjunktur) und vergleichsweise wenig Honig...

[Markus]

So spät noch?
Ja, denn es gibt Neuigkeiten:
als ich heute nacht mal ins Nest geschaut habe, fand ich eine Menge Puppen!
Es dürften etwa elf Puppen sein (wenn die schlüpfen, vergrößert die Arbeiterinnenzahl sich noch einmal um die Hälfte), auf dem zweiten Bild in der Mitte ist eine sich verpuppende Larve zu sehen, bedeckt mit Sand.
Dazu kommen noch ein paar Larven und der große Eierhaufen, schlecht scheint es ihnen nicht zu gehen!

[Markus]

Heute gab es nach einiger Zeit wieder Honig, den alten Honig hatten sie mit Sand bedeckt, sodass es eine Weile keinen mehr gab, aber heute konnte ich sehen, dass auch der Sand getrocknet war.
Kaum hatte ich einen halben Stecknadelkopf gegeben, lief die Arbeiterin in der Arena zielstrebig darauf zu, wahrscheinlich dem Geruch folgend und fing an, zu saufen.
Dabei ließ sie sich Zeit, immerhin ist die festere Honigmasse nicht so leicht aufzunehmen, wie Honigwasser - aber darin ersaufen sie immerhin praktisch nicht mehr.
Sie war so konzentriert auf die Futteraufnahme, dass sie gar nicht darauf reagierte, wie ich die Arena säuberte, ich nahm allerhand Beine und Schenkelstücke von Heimchen heraus, die sie zwar nicht großartig auseinandernehmen, aber liebend gerne verteilen...
das Futter dürfte jedoch ausreichend sein, die Königin hat mittlerweile einen Eierhaufen von zwei bis drei Stecknadelköpfen Masse, außerdem gibt es noch ähnlich viele kleine Larven und Puppen konnte ich über fünfzehn verzeichnen.

[Markus]

Was macht die "verstoßene" Mama?
Neue Brut aufziehen, darin ist sie offensichtlich ziemlich gut!

[Markus]

So, nach einiger Zeit mal wieder ein Update!
Aber was gibt es neues?
Wisst ihr noch, wie die ganzen Puppen aussahen?
Tja, das konnte nicht lange halten, die sind fast alle geschlüpft, an ihre Stelle ist ein neuer Bruthaufen getreten, welcher aus dem neuen Eierhaufen der Königin geschlüpft ist.
Wie auf dem ersten Bild zu sehen, gab es auch eine Weile keinen Honig, Insekten dafür zur genüge, zerschnibbelte Heimchenteile - auf ersteres sind sie jedenfalls hungrig.
Die Königin dürfte auch noch einiges an Honig aufnehmen, ist recht dünn geworden...
ach und außerdem sieht man sicherlich gut, welchen Spaß sie am Graben haben!

[Markus]

So, jetzt ist es ja schon eine ganze Weile her, dass ich hier Bericht erstattet habe...

Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Die ganzen Puppen aus der vor-Winterruhe-Brut sind zu Arbeiterinnen geworden, eine neue "Generation" Puppen wurde geboren, diese ist allerdings für die Fotosession heute einfach mal versteckt worden, ich weiß zwar, dass sie irgendwo sind, aber nicht, wo...
Etwa zehn bis zwanzig Puppen waren es.
Auf den Bildern seht ihr zunächst das Nest in seiner Gänze, ist schon ordentlich was gegraben worden.
Dann gibt es noch Bilder vom Larvengelege und dann der Königin.
Viel Spaß - obwohl ich kaum ein wackelfreies Bild hinbekommen habe...

[Markus]

Heute gab es mal das vordere Drittel einer Steppengrille, also mal was anderes als Heimchen und Spinnenbein, keine fünf Minuten später war sie schon belagert.
Ach und drum herum seht ihr die Futterreste...

[Markus]

Lange nichts mehr los gewesen... die Kolonie entwickelt sich für eine Jungkolonie ganz klassisch: langsam!
Nach meiner Zählung sind es etwa fünfunddreißig Arbeiterinnen, die Zahl hat in der Zwischenzeit kaum zugenommen,
dafür buddeln sie hin und wieder einen Gang,
häufen Brut an.
Bekommen tun sie fast jeden Tag ein Stückchen Insekt und alle paar Wochen wieder etwas Honig, jenachdem wie stark sie fouragieren.
Nachdem ich ihren Müllhaufen entfernt hatte, habe ich ein paar Bilder gemacht,
zunächst Fotos,
dann Mikroskopaufnahmen.
Viel Spaß!