Myrmecocystus mimicus - Pleometrose Projekt

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge - Diskussion und Fragen

Gesund!

Beitragvon TiGGa » 25. Aug 2008 19:55

Wo Königin 2 total versagt hat, war Königin 4, ehemals die rote Königin genannt, umso erfolgreicher. Seit heute morgen sitzt eine kleine Pygmäe im Reagenzglas und schaute mich mit riesigen Augen an. Anfangs war ich mir noch unsicher, ob sie wirklich lebt, aber als die Pygmäe anfing mit den Fühlern hin und her zu wippen, fiel mir ein Ytongklotz vom Herzen.

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Ich machte also das Reagenzglas auf, entfernte das klebrige Stück Mehlwurm und legte es in die vorbereitete Arena. Eine Honigfütterung spare ich mir erstmal. Arbeiterinnen gehen nicht aus dem Nest, solange sie noch hell sind.

Kolonie 1 ist heute, als ich bei der Arbeit war, teilweise in das Reagenzglas gezogen. Sie haben immerhin schon die Eier zu der feuchten Watte gebracht. Es sind auch permanent vier Pygmäen dort, die in der Nähe der Eier bleiben. Anscheinend wird es im alten Nest ungemüdlich trocken, jedoch nicht trocken genug, um die Königin und die Puppen zum Umzug zu verleiten. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit.
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Ytongschnitzer

Beitragvon TiGGa » 27. Aug 2008 20:39

Es gab wieder haufenweise Nachwuchs. Während der letzten 24 Stunden sind insgesamt fünf Pygmäen geschlüpft. Aktuell sind somit bei Königin 2 und 4 jeweils drei Pygmäen.

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Die Nacktpuppe von Königin 2 ist auch etwas dunkler geworden. Wohlgemerkt, ich spreche im singular. Die andere Nacktpuppe ist seit einiger Zeit auf mysteriöser Weise verschwunden.

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Zum Trost habe ich mich heute mit einem nigelnagelneuem Ytongnest beschenkt. Leider sind mir zwei kleine Konstruktionsfehler unterlaufen, aber schauen wir uns das Nest erstmal an:

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Das Nest besteht zuerstmal aus einem 1 cm breiten Hauptgang, der in die Tiefe führt. Ich hätte den Gang ja noch ein paar Millimeter breiter gemacht, aber bei so einem kleinen Ytong (28×20x5) würde das nicht gut aussehen. Mit 1 cm sollte kein Honigtopf steckenbleiben.

Im oberen Bereich sind sechs Kammern angeordnet, die eher trocken bleiben sollen. In der Natur werden Puppen nämlich nah an der oberfläche, wo es trocken und warm ist, gelagert. Weiter unten habe ich zwei große Honigtopfkammern gemeißelt, die permanent feucht sein werden. Wie ihr unschwer erkennen könnt, fehlt die Rückwand bei beiden Kammern. Keine Angst, auf der Rückseite befindet sich auch noch eine Acrylglasscheibe. Ich erhoffe mir, dass die Honigtöpfe durch das von hinten einfallende Licht besonders schön zur Geltung kommen.Leider habe ich in der oberen Kammer ein wenig zu viel weggemeißelt. In der unteren Kammer ist das Loch in der Rückwand nicht zu groß, was ich optisch auch besser finde. Leider hatte ich keine Lust mehr gehabt, einen neuen Ytong zu bearbeiten.

Ganz oben sitzt der große Eingang, der an der breitesten Stelle 2 cm Durchmesser hat. Leider fiel mir erst jetzt auf, dass der Schlauch, der zum Eingang führt, viel zu Steil ausfallen würde. Besonders die Königin und die schweren Honigtöpfe könnten bei einem Umzug große Probleme beim klettern bekommen. Ich stopfte also den oberen Eingang mit Watte zu und bohrte unten, links neben der untersten Honigtopfkammer, einen weiteren Eingang. Kleine optische Makel, aber nichts, was die Funktion beeinträchtigt. Bewässert wird der Stein dann von unten.
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Wer vermisst eine Pygmäe?

Beitragvon TiGGa » 31. Aug 2008 16:30

Als ich heute aufstand, war die Welt noch in Ordnung. Ich habe meine Kolonien mit einem Mehlwurm gefüttert, der aber teilweise ziemlich schwarz wurde. Die Teile kamen also auch ziemlich rasch in die Mülltonne.

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Meine gute Laune verflog aber, als ich in meinem Augenwinkel einen kleinen Schatten auf dem Tisch vernahm. Oh nein, eine Pygmäe lief da herum und ich wusste nicht, zu welcher Kolonie sie gehörte. Dazu kommt noch, dass die massive PTFE Barriere wohl für die Katz war. Schneller Kontrollblick: Kolonie 1 könnte vielleicht eine Pygmäe vermissen, Kolonie 2 war noch vollzählig und Kolonie 4 hat eine Arbeiterin weniger als gestern.

Ich nahm also ein Stück Papier und ließ die Ausreißerin darauf krabbeln, damit ich sie bei Kolonie 4 absetzen konnte. Schnell verschwand sie in das Reagenzglas und wird eine Zeit lang von den anderen beschnuppert. Plötzlich verbiss sich eine Arbeiterin in die neue, während die anderen sie eher ignorierten. Wenn sie nicht zu dieser Kolonie gehört, wo ist bitte dann sonst die fehlende Pygmäe? Vielleicht sind schon ein paar mehr ausgebrochen und ich habe es bisher nur nicht gemerkt.

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Was blieb mir anderes übrig, als Deckel auf die Wannen zu legen. Die Arbeiterinnen werden von Tag zu Tag mutiger und gehen manchmal auf Erkundungstour. Einige konnte ich sogar beim Klettern erwischen. Zwar schien die Arena mit Kolonie 2 sicher zu sein, die beiden anderen Wannen konnten aber beklettert werden.

Naja, wenigstens kann ich vermelden, dass Königin 2 mittlerweile fünf Pygmäen hat. Königin 3 hat soeben auch ihre erste Pygmäe beim Schlüpfen geholfen. Königin 4 kann derzeit noch mit 5 Arbeiterinnen aufwarten, aber wer weiß, ob die Hinzugesetzte die heutige Nacht überleben wird. Kolonie 1 kann ich leider schlecht zählen, da sie im alten Nest ziemlich viele Versteckmögichkeiten haben.

Auch einen Verlust muss ich heute vermelden. Ich habe eine Leiche wieder bei Kolonie 2 entdeckt. Die schien wohl seit längerem in der Arena zu liegen. Jedenfalls habe ich diese Arbeiterin seit ein paar Tagen vermisst.
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Friedhof der Kuschelameisen

Beitragvon TiGGa » 1. Sep 2008 22:23

Nachdem gestern die Ausreißerin aus dem Nest der Kolonie 4 geworfen wurde, habe ich sie mal zu Kolonie 2 gesetzt. Ein ganz großer Fehler! Anfangs war wie gewohnt noch Frieden. Es wurde beschnuppert und alles schien in Ordnung zu sein. Relativ spät griff dann eine Arbeiterin an. Dann noch ein und noch eine. Drei Arbeiterinnen stürtzten sich auf die Fremde, während die beiden frisch geschlüpften Pygmäen sich raushielten.

Der Kampf war zäh und zog sich über Stunden hinweg. Eine der Arbeiterinnen zog den kürzeren und starb einen fürchterlichen Tod. Daraufhin zog sich die andere Arbeiterin zurück, sodass nur noch die Fremde und eine der Nestbewohnerinnen ringten. Sie verkeilten sich ineinander und es schien niemand die Oberhand gewinnen zu können. Am nächsten Morgen starben beide den Erschöpfungstod. Deren Leichen befinden sich immer noch im Reagenzglas, während ich die andere Leiche bereits entfernen konnte. Somit hat die Königin 2 weiterhin nur drei Pygmäen.

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Die Bilanz sähe besser aus, wenn ich Ausreißerin überbrüht hätte. Aber nun gut, langfristig sollte dieser Fehler hoffentlich keine Auswirkung haben.

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Zurück zur Kolonie 1: Da das Nest ziemlich staubtrocken war, wollte ich beim Umzug ein wenig nachhelfen. Natürlich käme ein herausschütteln nicht in Frage, aber es gibt auch sanftere Methoden. Ich habe den Nesteingang ein wenig vergrößert, in dem ich vorsichtig noch mehr von der braunen Papiermasse entfernt habe. Tatsächlich war die Masse trocken gewesen. Diese kurze Störung war nicht der Rede wert gewesen. Von Panik war keine Spur zu sehen.

Nach ein paar Minuten schufen einige Arbeiterinnen Larven, Eier und Nacktpuppen in das Reagenzglas. Kokonpuppen blieben, auch jetzt noch, im alten Nest. Auch die Königin hat sich erst heute morgen für einen Umzug entschieden. Ich schien mit einer Taschenlampe herein und just in dem Moment verlor sie den Halt. Sie purzelte rücklings in das Reagenzglas hinein, wo sich wegen diesem peinlichen Auftritt versteckt hält. Ein guter Moment, um mal zu zählen. Wenn ich keine Ameise im alten Nest übersehen habe, müssten es 13 Pygmäen sein.
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Eisberg voraus!

Beitragvon TiGGa » 4. Sep 2008 21:23

Es ist passiert, was nicht passieren durfte. Königin 3 ist heute verstorben! Ausgerechnet heute, wo ich doch arbeiten gehen musste, konnte ich ihr nicht beistehen. Als ich in die Arena schaute, wunderte ich mich schon, warum Arbeiterin und Eier an der Decke hingen. Das Reagenzglas war total nass und meine Königin klebte an einer feuchten Stelle.

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Ich holte die Königin heraus und schmiss sie in eine Feige-Wodka Mixtur, wo sich die zwei toten Pygmäen aus Kolonie 2 sich hinzugesellten. Dann kam noch die lebende Pygmäe dazu und eine frisch Verstorbene aus Kolonie 4. Die werde ich ebenfalls zur Bestimmung wegschicken.

Was soll mit den Eiern geschehen? Die konnte ich natürlich unmöglich in die Mülltonne schmeißen. Ich legte das Reagenzglas deswegen zu meiner Kolonie 1, die schnell die Witterung aufgenommen hatte. Die erste Arbeiterin brachte ein Ei in Nest, da stürmten schon die restliche Meute raus, um mitanzupacken.

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Jetzt zum allgemeinen Statusbericht:
Kolonie 1 hat immernoch 13 Pygmäen. Einige Larven sind schon beachtlich gewachsen und ich habe auch eine größere Kokonpuppe, die wohl eine normal große Minorin sein wird.

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Kolonie 2 hat wieder 4 Pygmäen und erholt sich von den Strapazen aus den letzten Tagen. Brut ist dort reichlich vorhanden und wenn die nasse Watte halten sollte, müsste dies eine erfolgreiche Kolonie werden.

Kolonie 4 hat ja heute eine Pygmäe verloren. Vielleicht hatte sie sich bei den Kämpfen von vor ein paar Tagen verletzt. Insgesamt sind es nun 3 Pygmäen, die sich gewissenhaft um die Brut kümmern.
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Eine Larve geht baden

Beitragvon TiGGa » 7. Sep 2008 22:28

Meine Larven aus Kolonie 1 waren heute mit einem Mehlwurm beschäftigt gewesen. Vor allem die älteren Larven hatten ihre Köpfe in den Mehlwurm drinnen gehabt uns aßen sich satt. Kann es sein, dass diese direkte Fütterung erst überhaupt Arbeiterinnen ermöglicht, die größer als Pygmäen sind? Immerhin wissen wir ja, dass Honigtopfameisen claustral gründen und die Pygmäenlarven nur mit Nährsekreten der Königin gefüttert werden.

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Da heute in der Kolonie 1 die Pygmäe Nr. 14 geschlüpft war, wollte ich wieder ein paar Honig tropfen anbieten. Vielleicht wird die neue Arbeiterin ja diesmal gefüttert. Wenn man die Ausmaße der Königin betrachtet, kann man gut verstehen, warum ich trotzdem ein wenig Angst habe, noch mehr Honig bereitzustellen. Es kann ja auch gut sein, dass weiterhin nur die Königin versorgt wird. Kann so eine Fettleibigkeit ihre Fertilität beeinflussen? Bei Menschen ist das ja so. Aber wahrscheinlich kann man Mensch und Ameise eh nicht vergleichen.

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Ich gab also vier kleine Tröpfchen auf das Blatt Papier vor dem Nesteingang und ehe ich mich versah, waren zwei Pygmäen schon draußen. Nach einer Weile entdeckte ich irgendetwas dunkles in einem der Tröpfchen. Was konnte das sein? Dreck? Ich beugte mich näher heran und sah eine Larve, die sich in dem Honigtropfen windete. Pygmäen, die heran eilten, um die Larve herauszuziehen, wurden stets von dem Honigtropfen abgelenkt. So blieb mir nichts anderes übrig als selber einzugreifen und per Wattestäbchen die Larve aus der misslichen Lage zu befreien. Wie kam sie überhaupt da hinein?

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Natürlich wurde weiterhin die Königin gefüttert. Ich entschloss mich erstmal nur noch Mehlwürmer anzubieten, bis die ersten größeren Arbeiterinnen da sind. Zwei große Kokonpuppen habe ich ja bei dieser Kolonie.

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Kolonie 2 hat sich weiter erholt und hat seit heute fünf Pygmäen. Die Watte des Nestes ist aber ziemlich gammelig geworden. Wahrscheinlich hat dessen Geruch die Ameisen dazu verleitet ihre Toten in die Watte einzuarbeiten. Jedenfalls hat das Wasser mittlerweile einen gelbstichigen Teint, woraufhin ich zur Sicherheit ein sauberes Reagenzglas anbot.

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Kolonie 4 hat weiterhin nur 3 Pygmäen. Die Arbeiterinnen haben jede Menge Kies hineingeholt, um den Larven etwas zu geben, woran sie ihre Fäden befestigen können. Ich hoffe, dass bald mehr Pygmäen schlüpfen werden.
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Eine Larve geht spazieren

Beitragvon TiGGa » 10. Sep 2008 22:44

Kolonie 2 hatte es heute in sich. Ich habe tatsächlich eine Larve dabei erwischt, wie sie selbständig zum Nestausgang kroch und dann eine kleine Runde draußen drehte. Erstens hat es mich erstaunt, dass die Larven so flott so weite Strecken zurücklegen können. Zweitens bin ich erstaunt, dass die Larve überhaupt einen Bedürfnis hatte nach draußen zu gehen. Vielleicht lag es ja an der gelben, keimverseuchten Watte oder dem gelben Wasser. Ein frisches Reagenzglas liegt ja nebenan und wird manchmal von einer einzelnen Arbeiterin besucht.

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Nahrung wird aber nicht mehr aufgenommen. Auch in Kolonie 1 haben sie heute keinen Interesse an Honig gezeigt. Die Königin scheint ihre Kapazität voll ausgeschöpft zu haben, da jetzt endlich einige Arbeiterinnen ebenfalls Honig speichern. Ihr Gaster ist zwar nicht extrem angeschwollen, aber kann man auch nicht erwarten. Die Arbeiterinnen sind längst ausgehärtet und somit nicht mehr formbar. Wir müssen also auf Arbeiterin Nr. 16 warten und dann wieder viel Honig anbieten.

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Ein DivX Video gibt es diesmal leider nicht, da der Host leider nicht erreichbar ist im Moment.
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Alle gesund und munter

Beitragvon TiGGa » 22. Sep 2008 17:47

Meine Königin 1 trägt seit einer Woche ein Ei herum, welches an ihrem Gaster klebt. Weder sie selbst, noch ihre Arbeiterinnen haben bisher Notiz genommen. Ob das Ei überhaupt noch lebt bei so einer langen Zeit ohne Pflege?

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Das ist aber überhaupt kein Grund zur Sorge. Die Kolonie 1 noch reichlich Puppen, Larven und Eier, die auch genügend Zeit haben sich zu entwickeln. Der Schlupf der vorhandenen Puppen sollte auch schon in wenigen Tagen beginnen. Mit 16 Arbeiterinnen ist die Brut jedenfalls bestens Versorgt.

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Kolonie 2 hat zur Zeit 6 Arbeiterinnen und sitzen nach wie vor in ihrer Schmuddelhütte. Meist ist nur eine Arbeiterin im neuen Reagenzglas, um frisches Wasser zu holen. Umzugswillig sind sie aber nicht. Wir wissen ja, wie Nestreu die Art sein kann. Hat meine große Kolonie nicht auch ziemlich lange in einer total trockenen Filmdose ausgeharrt?

Folgendes Foto soll jedenfalls den Bakterienbefall des Wassertanks zeigen. Deutlich zu sehen ist eine Gelbfärbung des Wassers!

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Bei Kolonie 4 laufen fünf Arbeiterinnen im Nest herum. Mehlwurmendstücke und Honig werden sehr gut aufgenommen. Ich habe zusätzlich noch Wasser außerhalb des Nestes angeboten, weil auch hier die Watte am Wassertank langsam vergammelt.
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Frühgeburte

Beitragvon TiGGa » 7. Okt 2008 14:47

Am 28.09.2008 ist die 17. Arbeiterin geschlüpft. Natürlich habe ich wieder massig Honig angeboten, aber auch diesmal wollten sie die neue Arbeiterin nicht in dem Maße füttern, dass sie kugelrund wird. Weihnachten rückt näher an und ich würde mich schon über die eine oder andere Weihnachtsbaumkugel im Nest freuen.

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Die Aktivität hat bei allen Kolonien merklich nachgelassen. Wahrscheinlich liegt das an den sehr moderaten 22°C, die bei mir vorherrschen oder daran, dass ich ziemlich viel füttere. Da die Ameisen in einem luftdichten Behälter wohnen, würde ich auch nicht unbedingt eine Lampe zum erhitzen benutzen wollen. Stichwort Treibhauseffekt. Die Luftfeuchtigkeit ist meiner Meinung nach zu hoch. In meinem Schlafzimmer herrschen tropische 80% am frühen morgen und etwa 73% nach dem Lüften. Klar, das dementsprechend die Luftfeuchtigkeit in den Becken ziemlich hoch sein wird. Schauen wir mal, wie gut sie damit klar kommen!

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Ich weiß nicht, ob es an der Luftfeuchtigkeit lag oder nicht, aber seit kurzem haben meine Ameisen aus der großen Kolonie 1 ihre Kokons alle herausgetragen. Natürlich allesamt leer. Neue Ameisen konnte ich aber nicht erkennen. Stattdessen lagen bis zu 7 Nacktpuppen im Reagenzglas. Wenn man jetzt eins und eins zusammenzählt, könnte man jetzt behaupten, dass meine Ameisen die Nacktpuppen aus der schützenden Kokonhülle geholt haben. Eine Reaktion auf die derzeitigen klimatischen Haltungsbedingungen?

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Ansonsten geht es allen drei Kolonien mehr oder weniger gut. Kolonie 1 nimmt gut Proteine auf, Honig wird aber mittlerweile ein wenig verschmäht. Wahrscheinlich haben sie da noch Reserven.

Kolonie 2 nimmt Honig auf, will aber nicht so recht an die Mehlwürmer ran. Aus irgendeinem Grund werden ausgerechnet diese Mehlwurmstücke immer schnell schwarz, während die Teile bei Kolonie 1 länger hell bleiben. Durch die Proteinverweigerung sind die Larven allesamt recht klein. Puppen sind dort keine mehr zu sehen.

Kolonie 4 nimmt ebenfalls gut Honig auf. Proteine werden nur sporadisch verwertet. Kokonpuppen und mittelgroße Larven sind vorhanden. Von der Stabilität, die Kolonie 1 hat, ist diese Kolonie noch weit entfernt.

Da ich viel mit der Uni beschäftigt bin, kommen meine Haltungsberichte ziemlich tröpfelnd daher. Ich versuche natürlich ein wenig Gas zu geben, sobald ich wieder Zeit habe.
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Stagnation

Beitragvon TiGGa » 1. Nov 2008 19:40

Im letzten Beitrag über die Honigtopfameisen berichtete ich ja, wie die Puppen aus ihren Kokonhüllen herausgezogen wurden. Wenige Tage danach war nichts mehr von den Nacktpuppen übrig. Sie waren wohl wegen der tropischen Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung abgestorben, was natürlich ein herber Rückschlag im Zeitplan ist. Da aber noch sehr viele Larven bei Kolonie 1 vorhanden waren, war es zum Glück kein Genickbruch. Erst vor einer Woche hat sich endlich wieder eine Larve verpuppt. Ansonsten ist Kolonie 1 gesund. Sie nimmt Futter weiterhin gut an und die Watte am Wassertank ist auch noch nicht schwarz geworden. Richtige Honigtöpfe gibt es nach wie vor noch nicht. Stattdessen hängen nur normal-physogastrische Pygmäen von der Decke.

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Kolonie 2 und 4 bleiben meine Sorgenkinder. Beide haben erst sechs Arbeiterinnen und nehmen nur wenig bis gar kein Protein zu sich. Bei Kolonie 2 habe ich auch keine Hoffnung, dass es dieses Jahr noch mehr werden. Die vielen Larven stagnieren bei ihrem Wachstum zur Zeit. Entweder, weil sie zu wenig Mehlwürmer essen oder weil sie schon in der Winterruhe sind.

Wie ihr seht, habt ihr während der langen Abstinenzzeit nicht wirklich was verpasst.

[youtube]FKFQi-ByseE&ap=%2526fmt%3D18[/youtube]
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Re: Myrmecocystus mimicus - Pleometrose Projekt

Beitragvon TiGGa » 18. Dez 2008 20:53

Lange haben sich meine drei Kolonien Zeit gelassen. Zwei von denen lassen sich immer noch Zeit, da ich sie bei 18° halte und sich dort sehr wenig tut. Ich musste die Becken von den beiden kleinen Kolonien woanders hinstellen, da es an dem alten Platz ziemlich warm wurde wegen dem Computer. Meine große Kolonie steht da immer noch, da sie in den letzten Wochen neue Puppen hatten. Eierproduktion ist aber nichtexistent. Es ist wirklich eine schwierige Entscheidung, ob man eine junge Kolonie die wohlverdiente Winterruhe geben sollte und damit in Kauf nimmt, dass alle vorhandenen Puppen absterben, oder ob das Durchbringen der Puppen eventuell doch vorteilhafter ist für ein nachhaltiges Bestehen der Kolonie.
Gut dass ich mehrere Kolonien habe, da ich dadurch ein wenig mit unterschiedlichen Temperaturen spielen kann.

Meine große Kolonie hat die Nahrungsaufnahme seit Wochen hartnäckig verweigert. Weder Mehlwurm, noch Honig haben sie angenommen. Der Honig wurde meist in der Nacht mit Kies überdeckt. Seit heute aber habe ich endlich mal wieder Nachwuchs bekommen. Eine normalgroße Arbeiterin ist geschlüpft! Ungefähr 5 mm ist sie lang und wirkt auch deutlich massiver, als die zierlichen Pygmäen. Und tatsächlich gingen sie heute wieder an den Honig. Anscheinend haben sich die Reserven ein wenig geleert. Kein Wunder bei den noch milden Temperaturen an ihrem Platz, da sind sie auch ein wenig verschwenderischer mit ihrer Energie.

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Ob diese neue Arbeiterin sich zu einem Honigtopf entwickelt oder nicht, entscheiden die nächsten Stunden. Solange sie noch weich sind, kann sich die Gaster ausdehnen. Ich bin aber eher pessimistisch und glaube, dass die ersten Honigtöpfe erst nächstes Jahr auftauchen werden. Aber hey, wenigstens bin ich weiter als beim ersten Haltungsversuch letztes Jahr.
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Honigtopf

Beitragvon TiGGa » 7. Jan 2009 18:36

Die große Arbeiterin hat sich in den ersten Tagen dunkel gefärbt und meine Hoffnung auf den ersten Honigtopf hat sich in Luft aufgelöst. Ich bin dann über Weihnachten nach Hause zu meinen Eltern gefahren und als ich Neujahr wieder kam, konnte ich sehen, dass die Große einen erheblich physogastrischen Hinterleib hatte. Wow! Zwar bei weitem noch nicht die volle Speicherkapazität, aber sie ist deutlich voller als ihre Nestgenossinnen.

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Ob sie noch mehr gefüttert wird, kann ich jetzt nicht sagen. Honig liegt bei meiner großen Kolonie immer vor dem Nest. Eventuell geht es nicht weiter, weil sie doch schon recht dunkel war, als sie gefüttert wurde. Vielleicht war sie da nicht mehr so dehnbar. Es bleibt also abzuwarten, was noch kommen wird.
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Schnarchnasen wachen endlich auf

Beitragvon TiGGa » 27. Mär 2009 22:57

Bei meinen Honigtopfameisen beginnt das Leben wieder seit Anfang der Woche. Die Winterruhe haben sie ohne Zwischenfälle gut überstanden. Während dieser Zeit haben sie keine Nahrung zu sich genommen. Ausgewintert habe ich sie dann Anfang März und erst seit wenigen Tagen zeigte sich Aktivität bei denen. Zuerst mal zu meiner großen Kolonie (Kolonie 1):

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Die Arbeiterinnen dieser Kolonie haben bereits drei Honigtropfen aufgesaugt. Die Mehlkäfer, die ich ihnen vor das Nest gelegt habe, haben sie noch nicht angerührt. Es gibt auch schon zwei neue Puppen, die hoffentlich auch bis zum Schlupf überleben. 18 Arbeiterinnen sind es mittlerweile, die sich bestimmt über zwei neue Geschwisterchen freuen würden. Meinem Honigtopf geht es gut und hängt fröhlich an der Decke herum. Die Königin selber ist auch wieder prall gefüllt mit Honig, aber neue Eier gibt es bis jetzt noch nicht.

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Kolonie 4 zeigt im Gegensatz zu Kolonie 1 noch wenig Aktivität. Zwar habe mal eine einzelne Arbeiterin herumlaufen sehen, essen wollen sie trotzdem noch nichts. Mit 6 Arbeiterinnen ist sie zwar die zweitgrößte Kolonie, aber ein Sorgenkind bleibt sie trotzdem.

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Kolonie 2 (die dominante Königin aus dem Pleometroseprojekt) ist wiederum sehr aktiv. Nahrungsaufnahme klappt hier wunderbar. Sowohl Honig, als auch einen dicken Mehlkäfer haben sie verwertet und die Larven sind deswegen auch dicker geworden. Verpuppungen gab es zwar noch nicht, aber das wird bestimmt bald folgen. Insgesamt scheint diese Kolonie den gesündesten Eindruck zu hinterlassen. Leider hat sie aber erst fünf Arbeiterinnen. Also, hop hop!

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Neuer Besitzer

Beitragvon TiGGa » 14. Mai 2009 15:14

Ich habe vor ein paar Wochen meiner Kolonie 1 ein Stück Holz zum Klettern in die Box hingestellt. Leider war das Teil aber 1 cm zu hoch, sodass ich den Deckel nicht schließen konnte. Ich habe also rundherum Öl an den Rändern verteilt, was die Arbeiterinnen vor dem Ausbruch hindern sollte. Das ging ein paar Tage gut, aber irgendwann wurde der Ölfilm löchrig, wahrscheinlich, weil ich die PTFE Reste nicht gründlich genug entfernt habe. Jedenfalls vermisse ich nun 3 Arbeiterinnen, die ich aber auch nicht draußen gesehen habe. Vielleicht haben sie sich nur gut in ihrem Reagenzglas versteckt. Wie dem auch sei, das Holz flog wieder heraus und der Deckel ist wieder da. Ich möchte nur ungern weitere Ameisen verlieren. Ich habe auch schon eine tote Arbeiterin in einem Öltropfen entdeckt. Die wurde aber rasch durch eine frisch geschlüpfte Arbeiterin ersetzt. Gerade eben habe ich eine im sterben liegende Arbeiterin entdeckt. Sie lebt zwar noch, aber bewegt sich kaum noch. Vielleicht eine Sonnenlumenölvergiftung? Oder ist sie zu alt?

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Trotz dieser kleinen Komplikation, bin ich zuversichtlich, dass es bald wieder aufwärts geht. Immerhin werden die Puppen nicht mehr aufgefressen wie vor der Winterruhe. Nahrung nehmen sie auch auf. Dabei mögen sie besonders Mählkäfer. Mehlwürmer werden oft verschmäht.

Kolonie 4 ist weiterhin sehr inaktiv. Nahrung wird kaum aufgenommen und sie haben sich auch bis heute nicht vermehrt. Gute NAchricht ist aber, dass wieder Puppen zu sehen sind. Vielleicht wird doch noch was aus dieser Kolonie.

Kolonie 2, meine bisher aktivste Kolonie, hat seit der Winterruhe ihre Zahl verdreifacht. sie sind mittlerweile 15 Arbeiterinnen und seit heute bei einem neuen Besitzer. Soweit ich gehört habe, sind die Ameisen gut angekommen. Leider hat ein kleines Wasserleck die Brut beschädigt. Dies sollte aber bei dieser Kolonie kein Problem darstellen. Proteinaufnahme hat bei dieser Kolonie super funktioniert und sollte sich auch bald auszahlen. Hier noch ein Foto von Kolonie 2 von gestern:

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