M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

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M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon MissBlack » 30. Jul 2017 13:03

Hallo :)

Ich bin ganz neu hier und finde es toll, wie viele Erfahrungen hier ausgetauscht werden! :) Ich habe eine M. barbarus Kolonie, die jetzt bisschen mehr als 1 Jahr alt ist. Sie wächst bis jetzt sehr gut, habe auch schon sehr große Major- Arbeiterinnen. Ich hätte nun einige Fragen dazu, da ich leider nicht zu allen Antworten in anderen Beiträgen finden konnte - bin gespannt auf eure Antworten :)

Terrariumsgröße:
Mein ursprüngliches Terrarium ist recht klein, ca. 10x10x15cm, dort hat sich die Kolonie in einem mit Sand gefüllten "Spalt" (ca. 1,5 cm breit) eingenistet. Seit dem Frühjahr (habe sie von Dezember- Februar überwintert, haben sie recht gut überstanden) haben sie begonnen, an allen Ecken und Ritzen des Plexiglas - Terrariums zu knabbern, und sind so teilweise schon entkommen, weil sie sich durch den Kleber zwischen den Platten gefressen haben. Ich dachte das machen sie aus Platzmangel, deshalb habe ich nun vor ca. 1 Monat eine Erweiterung drangebaut, eine Plastik- Box, ca. gleichgroß wie das ursprüngliche Terrarium, in die ich ein Loch für die Durchgangsröhre gebohrt habe. Nach einigen Tagen war das neue Gebiet erobert und sie haben auch begonnen, in einen angetrennten Bereich, der mit normaler Erde gefüllt war, Gänge zu bauen. Allerdings hat sie diese Erweiterung nicht daran gehindert, weiterhin nach möglichen Ritzen zum Entkommen zu suchen, bzw. "neues Territorium zu entdecken". Ich hab jetzt schon alle Ecken zugeklebt, damit sie nicht entkommen, aber auf Dauer ist das ja auch keine gute Lösung.. Brauchen sie noch ein größeres Nest, oder woran könnte ihr "Erkundungsdrang" dann liegen?

Futter und "Barbarei":
Ich gebe ihnen viele verschiedene Körner, die sie mehr oder weniger gern einsammeln (oder nach dem einsammeln wieder aus dem Nest auf ihren "Müllhaufen" werfen), und ab und zu kleine Insekten, die ich finde (Motten, kleine Fliegen). Ich denke, damit sind sie bisher ganz gut zurechtgekommen. Vor ca. zwei Wochen habe ich ihnen eine lebende Motten-Larve gegeben (sonst immer tote Tiere), auf die sie sich gestürzt und nach einer halben Stunde Kampf erlegt haben. - So weit so gut, aber am nächsten Tag lag dann plötzlich auf einer freien Fläche unterhalb ihres Nest- Eingangs (ich glaube das ist ihr Versammlungs- und Hygiene- Bereich, da sie dort manchmal einfach regungslos stehen oder sich gegenseitig putzen/ füttern (?)) eine große (halb-?) tote Major- Arbeiterin auf dem Rücken! Ich hab nicht gesehen, was sie mit ihr gemacht haben. Eine tote Ameise ist vielleicht weiter nicht schlimm, aber am Tag darauf kroch an derselben Stelle eine ca. gleichgroße (oder dieselbe?) verkrüppelte Major umher, deren Beine an einer Seite fehlten! Sie hat sich noch ca. zwei Tage lang am Boden kriechend am Leben erhalten (sie hat mir echt Leid getan!), während ihre Schwestern sie ignoriert, und schließlich (vermutlich als sie tot war?) in kleine Stücke gebissen haben, und diese dann entweder weggeworfen oder gefressen/ ins Nest eingetragen haben. - Warum?! Aus Proteinmangel? Obwohl ich ihnen zwei Tage davor ne fette Larve gegeben habe? Oder weil sie gerade nicht gebraucht wurde? Oder zu viele Major? Oder "Bestrafung", evtl. weil sie fruchtbar geworden ist? Oder krank?
Seit dem ist zum Glück nicht nochmal sowas passiert, aber es hat mich schon ziemlich irritiert, dass M. barbarus so barbarisch und brutal sein kann.. :(

Vielen Dank schon mal für eure Ideen/ Antworten! :)
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Re: M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon HarryAnt » 30. Jul 2017 14:43

Hi,

ich halte auch Messor barbraus und andere Ameisen.
Habe eventuell sogar das selbe Starter Becken wie du bei den M. barbarus - aus Acryl von "Anthouse.es" ?

Ich würde dir empfehlen, die Kolonie umziehen zu lassen in ein größeres Formicarium - deine Anlage ist für Messor barbraus auf Dauer viel zu klein.
Die Art bildet mittelfristig recht große Kolonien und möchte sich auch dementsprechend ausbreiten.

Was ich dir empfehlen kann (so habe ich es auch gemacht) wäre ein billiges Aquarium vom Baumarkt.
Ich habe ein 60x30x30 Becken genommen (glaub 16 €) und dort auf 3 Seiten ein integriertes Ytong Nest eingebaut, oben drauf die Arena über die gesamte Fläche.

Als alles fertig war habe ich das alte Acryl becken einfach in der Arena platziert, das neue Ytong Nest etwas erwärmit eine Heizmatte und befeuchtet - nach einem Tag waren sie komplett umgezogen.


Hier paar Bilder vom damals leeren Becken:

Bild

Bild

Bild

Bild

In dem Ytong Nest fühlen sie sich recht wohl und haben auch genug Platz (bisher zumindest :D).
Dort haben sie auch große Kornspeicher angelegt und mehrere Brutkammern usw. - also kann ich sehr empfehlen.


Bzgl. deine Major Arbeiterin.
Diese hat sich wahrscheinlich beim Kampf mit der Larve verletzt. Die anderen Ameisen spüren es wenn eine von Ihnen krank ist bzw. bald stirbt und es kann sogar sein, dass diese dann von den anderen aktiv getötet wird um die Kolonie zu schützen - gehört halt auch dazu zur Ameisenhaltung.
Und auch die Nährstoffe werden teilweise verwertet - alles zum Wohl des Kollektives :grin:
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Re: M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon MissBlack » 31. Jul 2017 13:58

Hallo Harry,

Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Infos! :)
Ja genau, ich habe auch dasselbe Starter- Becken.
Dein Terrarium sieht richtig gut aus, voll professionell! Allerdings hab ich nur ein 11m² Studentenzimmer, da passt leider so ein großes Terrarium nicht rein.. =/ Naja, vielleicht kann ich ja mal mit einem kleineren anfangen.. Muss man sich das Ytong dann selbst zurechtschneiden? Und bekommt man sowas auch im Baumarkt?
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Re: M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon HarryAnt » 31. Jul 2017 15:34

Ytong gibt es im Baumarkt für ca. 2 €. Kann man sägen, bohren, mit Schraubenzieher bearbeiten usw.

Staubt aber etwas beim bearbeiten, solltest also im Freien machen oder Garage, Werkstatt ...

So ein 60 cm breites Becken z.B. passt nirgends ins regal oder so ? =)

Weil Messor barbarus bilden wirklich recht große Kolonien mit der Zeit :wink:


Hier mal als Beispiel was dich erwartet ^^:



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Re: M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon MissBlack » 3. Aug 2017 19:10

Okay, vielen Dank! :)
Ja ich denke ich werde schon einen Platz finden/freiräumen können ;)
Die Nester sind wirklich gewaltig - aber so ne große Kolonie will ich glaub ich gar nicht :D
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Re: M. barbarus - Terrariumsgröße, Futter und "Barbarei"

Beitragvon gaiglkorbinian » 8. Aug 2017 20:33

Die Koloniegröße kannst du sehr gut durch die Proteinzugabe kontrollieren. Diese sollte aber gleichmäßig sein.
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