Lasius flavus, ein Versuch!

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge

Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 7. Feb 2009 01:24

Lasius flavus, hier sind sie und sie drängen darauf aus ihrem Leben zu erzählen

Langweilige Ameisen, die im Verborgenen leben, nichts zu beobachten, ungeeignet für die Haltung?
Aus3264.jpg

Weiter zu lesen sie leben unterirdisch, benutzen Wurzelläuse um ihren Lebensunterhalt zu decken, kaum Ansätze um diese Ameisen zu halten!
Könnt ihr alles vergessen, in der Haltung sind sie mit dabei bei den einheimischen Ameisen.
Haltungsbedingungen wie die von Lasius niger, bestens geeignet um eine schön gelb ausgefärbte Ameisenart zu halten.
Wurzelläuse als Nahrung, kein Thema, Honigverdünnungen, Zuckerwasser, dazu kleinere Insekten oder Größere zerteilt, reicht, um diese Ameisen erfolgreich zu halten.
Kein Unterschied zu Lasius niger, auch diese Ameisen lassen sich in den gleichen Nestern unterbringen und sind genau so gut zu beobachten,
wie sie durch Schläuche hasten, wie bei Ameisen üblich, immer auf der Suche nach Futter.

Habe letztes Jahr einen Versuch angefangen, mehrere Königinnen zusammen gründen zu lassen,
unter Pleometrose findet ihr im Net viele Informationen darüber.
Diese Kolonie möchte ich hier als Start für meine Infos nehmen, falls dieser Versuch schief geht, mir wird was einfallen, worüber ich berichten kann.

Habe mich mächtig ins Zeug gelegt und ihnen eine komfortable Anlage gebaut.
IMG_8092.jpg

Der Schweiß steht mir jetzt noch auf der Stirn.
IMG_8094.jpg

War nicht einfach, alles, was mir an Freizeit zur Verfügung stand, aufgeboten.
Bin froh das es gereicht hat.
Schaut genau hin, um die Welt der Ameisen zu erforschen, Freude mit wenig beachteten Tieren zu haben, es braucht nicht viel.

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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 7. Feb 2009 13:54

Etwas fehlt hier noch, bin mir ganz sicher, ich komme noch drauf?

Mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln kann sie losgehen die Jagd nach verborgenen Geheimnissen die unsere Natur versucht vor uns zu verbergen.

Als Arena dient ein angebohrtes Honigglas, am oberen Rand mit Paraffinöl abgesichert.
Aus8095.jpg

Gleich zu sehen, ein Nachteil des Paraffinöls,
es läuft zu Tropfen zusammen und es ist nicht klar ersichtlich ob es dazwischen Übergange gibt die Ameisen gerne nutzen, um ihren Halter zu ärgern.
Auch zu beobachten, gibt Ameisenarten die schon vom Geruch des Öles abgeschreckt werden.
Falls das nicht reicht, den Deckel zum Honigglas gibt es auch noch.
Hoffe das ich den nicht brauche, so kleine Belüftungslöcher bohren wäre auch ein Problem.
Der Schlauch ist nicht nur passend eingezogen, habe ihn noch angeraut und verklebt.
Wäre doch schade, wenn ich berichten müsste, Ameisen alle abgehauen durch einen versehentlich herausgezogenen Schlauch, oder?
Der Schlauch mit einem Innendurchmesser von 6 mm gerade groß genug das sie auch noch eine Stubenfliege durchgezerrt bekommen
und wenn nicht kann ich ihnen zuschauen, wie sie diese vorher zerlegen müssen.
Sie leben noch im Reagenzglas, als Nesterweiterung wie bei mir üblich ein kleines selbst gegossenes Gipsnest, Ytong ginge genau so gut.
Aus4424.jpg

Für ein wenig Natur und mit dem Hintergedanken das sie früher umziehen, sind Kammern und Gänge mit Lehm gestrichen.
Der Nestblock wird von unten befeuchtet, die ganz linke Kammer ist tiefer als der Rest.
Dadurch ist diese Kammer besonders feucht, gut zu sehen an der dunklen Lehmverfärbung.
Gips oder Ytong, es besteht die Gefahr das diese Ameisen an feuchten Stellen es fertig bringen sich durchzunagen.
Dicke Außenwände helfen, um kleinere Kolonien vorm Ausbrechen abzuhalten.
Bekomme ich die Kolonie durch, muss ich mir was anderes einfallen lassen.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 7. Feb 2009 18:20

Wuste ich es doch, hier fehlt noch was?

Die Hauptdarstellerinnen, eine davon seht ihr hier.
Aus8324.jpg

Zugegeben nicht ganz jugendfrei.
Und schaut euch das Männchen an, armer kleiner Kerl, gleich nach der Begattung sterben die Männchen.
Aber nur so geht es, ohne Begattung gibt es keinen Arbeiterinnennachwuchs.
Diese Ameisen müssen fliegen, um sich zu paaren.
Bei geeignetem Wetter schwärmen sie im Spätsommer zu Tausenden aus verschiedenen Nestern.
IMG_3493.jpg

IMG_3495.jpg

IMG_3518.jpg

Mit ein wenig Glück kommen ein paar der Hochzeiter gemeinsam auf die Erde zurück und es gelingt ein kurzer Blick auf das, was sich sonst nur in der Luft ereignet.
Meisten sind nur Jungköniginnen zu beobachten die nichts Eiligeres zu tun haben als sich ihre Flügel abzubrechen und nach einer Stelle zu suchen, wo sie sich eingraben können.
Aus8340.jpg

War eine gute Gelegenheit für mich ein paar dieser schönen großen Jungköniginnen einzufangen.
Wenn ihr selber einige Königinnen für eure Haltung einsammel wollt, wartet bis sie keine Flügel mehr haben, ein halbwegs sicheres Zeichen dafür das sie begattet wurden.
Und lasst euch nicht verleiten, sammelt nur Wenige ein.

Lasius flavus sind nicht gerade selten, trotzdem bekommen wir sie nicht oft zu sehen.
Sie leben besonders heimlich und so sind meistens nur ihre Spuren in Form von kleinen Erdhügeln sichtbar.
IMG_3216.jpg

Oft konnte ich diese kleinen Baumeister nach Regenfällen überraschen, da müssen sie ran und ihre zusammengefallene Nestkuppel reparieren.
Auch klar, im feuchten Boden lässt sich besser graben.
Aus1700.jpg

CIMG1703.JPG

CIMG5656.JPG

Die Nestkuppeln benutzen sie als Solaranlage, scheint die Sonne drauf lagern sie dort gerne ihre Puppen.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 17. Feb 2009 19:53

Einheimische Ameisenart nicht besonders beachtet?

Ende Juni 2008, an einem warmen Tag kurz nach einem Regenschauer, war es soweit, bei mir im Garten schwärmten Lasius flavus.
Kurze Zeit später waren die ersten ungeflügelten Königinnen auf der Straße und Gehwegen zu beobachten.
Hatte schon im Jahr den Versuch gestartet, mehrere Lasius niger Königinnen bei einer gemeinsamen Gründung zu beobachten, musste den Versuch wegen eines auslaufenden Wassertankes abbrechen.
Jetzt ergab sich für mich die Gelegenheit erneut zu beginnen.
7 Lasius flavus Königinnen konnte ich einfangen, als Nesthöhle wie von mir gerne verwendet ein Reagenzglas (16 x 180mm) mit Wassertank,
einfach vorzubereiten, hygienisch und gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Abgedunkelt bei Raumtemperatur, meistens mehr als 24°C so sollte es gehen.
Die Königinnen waren da anderer Meinung, 4 Tage unruhiges Herumlaufen, eine starb.
Bei Einzelgründung gab es in den ersten 3 Tagen die ersten Eier, hier musste ich 6 Tage warten.
Danach verlief alles wie gehabt, die Königinnen hockten auf einen Haufen, legten Eier und kümmerten sich später gemeinsam um ihren Nachwuchs.
Weiter überlegt, so ganz richtig ist es nicht, es war mir nicht möglich zu beobachten ob alle Königinnen sich an der Nachwuchsaufzucht beteiligten und auch nicht, ob alle Königinnen Eier gelegt hatten.
Was zu sehen war, unzählige Eier und später ein übergroßer Haufen an Larven.
Ist nicht einfach dabei einen genauen Überblick zu bekommen, für mich sieht es so aus, das bei Einzelgründung von 6 Königinnen in der Summe mehr Nachwuchs aufgezogen wurde, bezogen auf Königinnen, die ich vorher aufgezogen hatte.
Da ist noch Bedarf um genauere Ergebnisse zu erhalten.
Also ran und Lasius flavus halten, kleine flinke Ameisen die sich in der Haltung auch gut mit Beleuchtung aufziehen und beobachten lassen.

Für mich die Frage, wird es was werden, für eine aus meiner Sicht in der Natur eher nur zufällige Gründung in Pleometrose und wie lange geht es?
Weiter von mir gedacht eine Haltung, zumindest im ersten Jahr, ohne Winterruhe.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 20. Feb 2009 21:11

Und es ging.

Gehalten ohne Futter und mit einem Verschlussstopfen fürs Reagenzglas,kein Problem, wie bei dieser Art üblich, die claustrale Gründung.
Gut 6 Wochen Später gab es Nachwuchs, wie sonst auch, alles Pygmäen.
4908kl.jpg

Königinnen und Arbeiterinnen vertrugen sich und weitere Eier wurden gelegt.
Als Auslauf eine kleine Schachtel, darin gereicht Zuckerwasser und kleine oder zerkleinerte Insekten.
Eine gute Entwicklung die auf mehr hoffen lies, bis sie mir Mitte Oktober ein Strich durch die Rechnung machten.
8879kl.jpg

Kaum noch Aktivitäten, die kleinen Larven wuchsen nicht mehr, Ende Oktober schlüpften die letzten Puppen.
Ameisenanzahl 150- 200, Kleinlarven nicht zählbar.
Ist klar, was kommt, durchhalten ohne Winterruhe konnte ich schon mal abhacken.
Anfang November ging es in den Keller zur Wintervorbereitung bei Temperaturen um die 14°C.
Ende November wurde es dann richtig kalt bei 0 – 3 °C Winterruhe bis zur Januarmitte.
Nicht das ihr jetzt auf die Idee kommt, je kälter je kürzer die Winterruhe, 2 Monate hätten es ruhig noch mehr sein können.
Die Auswinterung im Schnelldurchgang, aus dem Kühlschrank gleich ins warme Zimmer.
Diese Art langsam auszuwintern hat sich bei mir nicht als positiver gezeigt.
Soweit die Vorgeschichte, ab jetzt wird es richtig interessant.
Legen die Königinnen neue Eier, werden die überwinterten Larven aufgezogen, wie hoch sind die Überwinterungsverluste,
wie haben sie die doch teilweise unnatürlichen Haltungsbedingungen überstanden?
Und wie lange gibt es sie noch die Pleometrose?
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 21. Feb 2009 15:13

Ab jetzt Up to Date.

Ist schon interessant, die Ameisenhaltung in ihren Möglichkeiten abzuklopfen?
Liege jetzt auf der Lauer, wie es weiter geht.
Positiv, alle Königinnen leben noch und auch die Winterruhe hat nur wenigen Arbeiterinnen das Leben gekostet.
Sie brauchten nur 3 – 4 Tage und schon waren sie munter und auf der Suche nach Futter.
Mein erstes Angebot, Zuckerwasser, keine Frage, Ameisen brauchen Kohlenhydrate und so waren sie gleich dabei.
aus0238.jpg

Und sie lieben Zuckerwasser, für die von euch die lieber Honigwasser verfüttern, geht genau so gut.
Haben sich erstmal richtig vollgetrunken und reichlich ins Nest geschleppt.
Überraschend schnell, auch zerkleinerte Heimchen wurden angenommen.
aus0247.jpg

Hab es nicht mal richtig mitbekommen, sie wollen richtig loslegen, gibt schon Puppen.
aus271.jpg

Aus8108.jpg
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 22. Feb 2009 11:07

Ein Unglück deutet sich an.

Ihnen scheint der Platz im Reagenzglas nicht mehr zu reichen.
aus0330.jpg

Die Watte zum Wassertank haben sie in den letzten Tagen fast durchgeknabbert, oben läuft schon leicht das Wasser durch.
Diese Tiere haben nicht die Fähigkeit zu erkenn das ihr Treiben dazu führt das sie bald baden gehen.
Wie zu sehen ist, weichen sie nur der erhöhten Feuchtigkeit im Wattebereich aus.
Viele Puppen und Larven gingen verloren.
Auch einige Ameisen würden ertrinken, die Pygmäen sind zu schwach, um nicht im Wasser festzukleben.
Das Gipsnest ist nur angeschlossen, knochentrocken, einfach nur so das sie es schon mal erkunden können.
Jetzt muss ich mir was einfallen lassen, dass ich sie schnell aus dem Reagenzglas bekomme, viel Zeit bleibt nicht mehr.
Und die Pleometrose kommt ins wanken, sind nur noch 5 Königinnen, von der Anderen fehlt jede Spur, kein Gaster nichts mehr zu sehen.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 24. Feb 2009 20:50

Das war knapp!
Um es kurz zu machen, Reagenzglas ausgelaufen, Ameisen alle gerettet.
Keine Chance für mich sie dabei zu beobachten, spontan in der Nacht haben sie das Gipsnest besetzt und alles hingetragen, was sie gebrauchen konnten.
So ganz freiwillig war der Umzug nicht, habe ein wenig nachgeholfen.
Wie seht ihr hier.
IMG_8264.jpg

Ein wenig Wärme und Befeuchtung des Gipsblockes, soviel Attraktivität konnten sie nicht wiederstehen.

Hat sie nicht gestört, das für die jetzige Arbeiterinnenanzahl übergroße Nest.
IMG_8227KL.jpg

Müssen ganz schön gearbeitet haben in der Nacht um die doch schon größere Anzahl an Larven und Puppen umzutragen.

Ganz links ist die tiefere Kammer, funktioniert fast perfekt diese feuchter zu bekommen.
IMG_8228kl.jpg

Ist noch etwas zu feucht, denke das wird noch.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 26. Feb 2009 13:09

Aus dem Leben einer kleinen Kolonie.

Der Umzug hat ihnen gut getan, das neue Nest wurde prima angenommen.
IMG_8271kl.jpg

In der rechten Ecke zu sehen wie sie den Larven Lehmbrösel als Verpuppungshilfe angelegt haben.
Lehm einfach aus meier mühselig aufgetragenen Kammerbeschichtung geknabbert.

Fast auf alle Kammern den Nachwuchs verteilt.
Ein paar der Puppen.
Aus8277.jpg

Larven
IMG_8275kl.jpg

1280kl.jpg

Und damit es ihnen für die Zukunft nicht langweilig wird, ein neuer Eierhaufen.
IMG_8283kl.jpg

Viele Eier, Larven, Puppen, deutlich mehr als vorhandene Arbeiterinnen.
Ein Zeichen für ein hohes Vermehrungspotenzial dieser Art.
Alle Königinnen wohl genährt, mit prallen Gaster.
Keine Anzeichen, dass eine Selektion auf eine Königin stattfindet.
Weiterhin werden alle gut von den Arbeiterinnen versorgt.
Und die entwickeln einen gesunden Appetit.
Kleinere Fliegen, zerteilte Heimchen, alles wird eingesammelt.
Aus8293Unbenannt - 2.jpg

Lieblingsmenü
Mücken.jpg

Mein erster Versuch ihnen Überbrühten, zerteilten Mehlwurm anzubieten, haben sie nicht verstanden, kein Interesse.
Mehlwürmer ein leicht zu beschaffendes, kostengünstiges Proteinfutter, nicht alle Ameisen sind davon begeistert, gehen erst ran, wenn es notgedrungen nichts anderes gibt.
Werde Mehlwürmer in ein paar Wochen wieder anbieten.

Schlachtfeld Arena.
IMG_8285kl.jpg
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 1. Mär 2009 15:58

Gibt bald mehr Nachwuchs

Kleine Fliegen und Mücken haben ihre Spuren hinterlassen.
Ein ordentlicher Puppenhaufen ist zusammengekommen, auch einige größere dabei.
Aus8498.jpg

Alle Königinnen noch vorhanden, pralle Gaster gut genährt oder gibt es wieder neue Eier?
aus8509.jpg

IMG_8510.jpg
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 4. Mär 2009 13:39

Zwischenstand

Die Königinnen haben Zugang in alle Kammern des Nestes.
Daraus ergab sich eine Verteilung der Königinnen, die ich so nicht bedacht hatte.
Mein Vorgabe ist es, alle Königinnen möglichst zusammen zu halten um das Verhalten der Königinnen untereinander und die Betreuung durch die Arbeiterinnen als Gemeinschaft zu beobachten.
Sind jetzt andere Voraussetzungen als wie ich sie für eine Pleometrosehaltung angestrebt habe.
Theoretisch könnte jede Königin für sich, getrennt von den Anderen leben, sich so aus dem Wege gehen.
Arbeiterinnen, alle mit gleichen Nestgeruch von Königin zu Königin pendeln.

Die Praxis sieht anders aus, Königinnen und Arbeiterinnen verteilen sich immer wieder neu auf verschiedene Nestkammern.
Mehrere Königinnen in einer Kammer auch vorhanden.
Auch ist für mich nicht ersichtlich, ob eine oder mehrere Königinnen von den Arbeiterinnen bevorzugt werden.
Den meisten Zuspruch finden die Königinnen mit physogastrischden Gaster (praller Gaster).
Daraus abzuleiten das diese Königinnen die Verbleibenden der Kolonie werden ist nicht zu erkennen.
Sieht für mich so aus, dass es sich dabei um die Königinnen handelt die bald einen Eierpulk legen, deshalb besonders gepflegt und gefüttert werden und so die meisten Arbeiterinnen um sich haben.
Das sie Eier legen ist klar zu beobachten, neuer Eierhaufen, Königinnen mit normalen Gaster.
Die Königinnen sind optisch für mich nicht zu unterscheiden, die Anzahl der Königinnen mit prallen Gaster variiert, es ist mir so nicht mal möglich eine Aussage darüber zu treffen, ob alle Königinnen Eier legen.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 8. Mär 2009 13:35

Puppen werden weniger

aus8755.jpg

CIMG0526.JPG

Die Königinnen sind alle noch wohl auf und waren in den letzten Tagen fleißig.
as8753.jpg

Damit es den Arbeiterinnen nicht zu langweilig wird, haben sie reichlich neue Eier gelegt.
Dabei gibt es hier noch genug zu tun.
IMG_8754.jpg

Ist eine der Königinnen unternehmungslustig und erkundet die Kammern, ein paar Arbeiterinnen lassen sie nicht unbeobachtet.
aus8752.jpg

In den letzten Tagen hat sich die Arbeiterinnenanzahl weiter erhöht, die Geschlüpften sind immer noch Pygmäen.
Sieht für mich fast so aus als leben diese Ameisen nur von Honig- oder Zuckerwasser, ist schon beachtlich, was eine kleine Kolonie davon trinkt.
Und doch ist klar, Proteine werden auch gebraucht, sie trauen sich jetzt auch schon an größere Fliegen.
Nur meine Mehlwürmer mögen sie immer noch nicht.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 19. Mär 2009 19:07

Kleines Update

Alle Königinnen weiterhin am Leben.

CIMG0603kl.JPG

CIMG0604kl.JPG

IMG_8927.jpg

IMG_8935.jpg

Die Faulen haben links oben einen Müllhaufen angefangen.
Viele neue Eier und kleinste Larven, der weiße Haufen rechts.

IMG_8946.jpg

Die Puppen werden langsam größer, das Ende der Pygmäenaufzucht?
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 22. Mär 2009 21:23

Als Team sind sie stark!

Neu geschlüpfte Arbeiterinnen ergänzen das Volk und ermöglichen ihnen erweiterte Außenaktivitäten.
Mehr Ameisen, die nach Futter suchen und eintragen können.
Na gut, ist nicht ganz treffend, in der kleinen Arena nach Futter suchen ist ein Klacks für diese Ameisen.
So klein wie sie sind, es hindert sie nicht daran schnell auch größere Entfernungen zurückzulegen und zusammen ziehen sie auch ein wenig größere Insekten durch den Schlauch.
Ist das nicht hinzubekommen, sie sind Meister im Zerlegen.
Meine gute Futterversorgung und ihr Eifer haben Folgen, die Eieranhäufungen nehmen zu.
Hier für euch ganz aktuell ein Blick ins Nest.

CIMG0647.JPG

Mein mühselig gebautes Nest scheint ihnen nicht zu gefallen.
Bestandteile des Lehmanstriches haben sie abgeknabbert und zwischen Abdeckscheibe und den Wandungen des Gipsnestes gequetscht.
Für euch nicht neu, immer wieder zu beobachten das Ameisen so ihre Nestkammern abdichten.
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Re: Lasius flavus, ein Versuch!

Beitragvon Erne » 28. Mär 2009 00:41

Kleine Veränderungen

Ein Großteil der Puppen hat in der Zwischenzeit Beine bekommen (sind geschlüpft).

CIMG0665.JPG

CIMG0661.JPG

Wird bald interessant, von der einen Seite wächst der Müllhaufen, von der anderen der Nachwuchs.
Auch die leeren Puppenhüllen haben sie einfach in den Müll mit eingearbeitet.
Die Eier von letzem Mal könnt ihr hier jetzt als gefräßige Larven betrachten.
Zwischen den Larven liegen Insektenteile, die von den Ameisen zerkleinert wurden.

CIMG0664.JPG

CIMG0663.JPG

Und wie sollte es anders sein, die Königinnen legen weiter fleißig Eier.

CIMG0666.JPG

CIMG0662.JPG

Weiterhin keine Anfeindungen oder Beißereien.

Falls euch die Arbeiterinnenanzahl im Nest etwas wenig vorkommt, die Fehlenden
haben eine merkwürdig klebrige Flüssigkeit in der Miniarena entdeckt.

CIMG0657.JPG

Nicht zu übersehen, mittlerweile haben sie nebenbei eine richtige Scheinerei angerichtet.
Überall verstreute Insektenreste, was sie nicht gebrauchen können, sie lassen es einfach liegen, ihr Halter wird es schon richten.
Leider sind diese Tiere 24 Stunden am Tag und Tag für Tag damit beschäftigt Futter zu sammeln und ich kann sehen, wie ich beikomme.
Mehr als das Gröbste zu entfernen ist nicht drin, müssen sie halt weiter im Müll wühlen, bis es eine neue Arena gibt.
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