von derameisige » 16. Dez 2018 09:18
Dass Puppen und Eier fehlen ist normal: Die würden in der Überwinterung absterben.
Das Fehlen von Larven ist (bei bereits ca. 30 Arbeiterinnen) ein bedenkliches Zeichen: Da ist bereits beim Einwintern oder im Beginn der Überwinterung etwas schief gelaufen!
Wie sind denn die Temperaturen im Nest, bzw. unmittelbar daran gemessen? Bei deutlich über 0° geht der Stoffwechsel, also Energieverbrauch, weiter. Das kann zum langsamen Verhungern des Völkchens führen.
Normalerweise (Freilandbedingungen) werden Kropf und Darm vor Beginn der Überwinterung entleert (und Wasser abgegeben sowie Frostchutzmittel in der Hämolymphe gebildet). Damit werden die Tiere frostfest, was
in der Natur ja notwendig ist. In unseren Wintern kommt es immer wieder mal zu Bodenfrösten, wobei manchmal auch Minusgrade bis in 60 - 80 cm Tiefe erreicht werden *). Das geschieht nicht jedes Jahr, aber eine Art,
die in den Mittelbreiten lebt, muss so etwas überstehen können, auch wenn nur in einem von 10 Jahren mal ein anhaltend strenger Frost eintritt. Andernfalls gibt es die Art in einem solchen Bereich einfach nicht.
Die Vorbereitung auf den Winter braucht Zeit, sie erfolgt während des über Wochen langsamen Absinkens der Temperatur (mit oft täglichen Schwankungen!). Nahrungsaufnahme ist in der Natur über ca. 5 Monate
(Nov. bis einschl. März/April) nicht möglich: Keine Honigtauspender aktiv (Blatt- und Wurzelläuse überwintern als Eier, die weder saugen noch Honigtau abgeben).
Bei zu warmer "Überwinterung" gibt es keine echte Winterruhe. Dann kann Zufütterung, wie von Serafine empfohlen, vielleicht noch etwas retten.
*) Bei uns in Hessen müssen Fundamente für Häuser, Mauern etc. mindestens 80 cm tief in den Boden reichen. Nur dann kann man sicher sein, dass auch in sehr strengen Wintern der Boden frostfrei bleibt. Gefrorener
Boden dehnt sich aus und würde Mauern z. B. leicht anheben, was die Stabilität des Bauwerkes gefährden würde.
MfG,
derameisige