Harpegnathos venator

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Harpegnathos venator

Beitragvon sky » 18. Jul 2011 18:21

Hallo zusammen!

Ich möchte mir bald eine Harpegnathos venator Kolonie zulegen.
Folgendes habe ich dazu geplant:

Als Terrarium möchte ich ein 80x35x40cm Aquarienbecken verwenden. Als Deckel habe ich mir selbst einen Aus Holz gebaut, der zur guten Durchlüftung oben komplett mit einem Gitter überzogen ist, lediglich ein kleiner Deckel ist mit eingebaut, damit ich nicht immer gleich den großen Deckel abnehmen muss, um ins Terrarium fassen zu können.
In das Becken möchte ich dann gerne einen etwa 15cm hohen Y-tongstein vorne an die Scheibe bauen, der dann auch insgesamt etwa 70cm breit sein soll.
Hinter dem Ytongstein werde ich das Becken mit Bodengrund aufschütten, worauf auch kleine Pflanzen wachsen sollen. Was lässt sich da am besten verwenden?
Unter dem Becken werde ich eine Heizmatte anbringen, die etwa die Hälfte des Ytongs wärmen soll. Über dem Becken werde ich noch eine 40-60 Watt E27 Lampe anbringen, damit das Becken tagsüber zusätzlich von oben aufgewärmt wird.

Gibt es sonst noch etwas zu beachten, was die Einrichtung angeht?
Freue mich über alle Tipps und Anregungen! ;)

mfg, Felix
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Re: Harpegnathos venator

Beitragvon baumarkthammer » 18. Jul 2011 18:59

Hallo,
ich halte zur Zeit Harpegnathos saltator und venator und muss sagen, dass ich es für eine schlechte Idee halte die Tiere in einem stehenden Ytong zu halten. Meiner Meinung nach am besten ist ein liegender Ytong mit einer Kammer. In der Natur haben die Tiere wohl ein Nest aus nur einer Kammer, nicht tief in der Erde, keine Zweignester.
Ich kenne keinen besonders langen Haltungsbericht in dem die Tiere in einem herkömmlichen stehenden Ytong gehalten wurden.

Jenachdem wie groß deine Kolonie ist, ist es übrigens nicht von Vorteil die Tiere in einem großen Terrarium zu halten, da sie schnell das Nest verschließen und es nicht wieder aufmachen sobald sie viel Futter eingetragen haben, ich habe noch nicht genau herausgefunden warum.

Wenn du dir Harpegnathos venator kaufen willst, dann solltest du auf jeden Fall etwas mit der Temperatur experimentieren, die Art ist sehr viel wärmebedürftiger als z.B. Harpegnathos saltator. Sehr schnelles Koloniewachstum solltest du auch nicht erwarten.
Die Einrichtung ist eigentlich weitestgehend egal, als Bodengrund kannst du Lehm-Sandmischung nehmen, die Tiere leben wohl entweder in Wäldern oder auf Wiesen.

Fall übrigens nicht auf Kolonien mit Gamergates rein. Das ist fast immer Betrug, es gibt momentan keinen Bericht auf Foren in dem die Tiere Gamergates hatten und dass die Königin stirbt nachdem die Kolonie wenige Arbeiterinnen groß ist stimmt schlicht nicht. Im Durchschnitt lebte eine Harpegnathos saltator Königin z.B. ca. 1,3 Jahre.

Siedle die Kolonie brigens erst in den Ytong, halte sie so einige Zeit mit einer Heimchendose oder etwas ähnlichem als Auslauf, damit sie sich in den Ytong einleben. Der geringe Platz als Auslauf ist kein Problem für die Tiere.
Da die Tiere kaum bis garnicht aus ihrem Nest rauszubekommen sind würde ich empfehlen gleich ein größeres Nest anzufertigen, so ca 20x15cm, aber auch das reicht gerade mal für eine Kolonie von 70 Tieren.
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Re: Harpegnathos venator

Beitragvon sky » 18. Jul 2011 19:43

Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort!

Bei dem Laden, wo ich die Ameisen kaufen werde heißt es, dass jede der angebotenen Kolonien dieser Art eine begattete Königin entahlten, und die Arbeiterinnen von dieser selbst aufgezogen wurden. Die Kolonie ist 11-20 Arbeiterinnen stark.

Dann werde ich entweder einen liegenden Y-tongstein verwenden, oder gleich einen externen (da wärs ja dann eh kein Problem) mit Schlauchverbindung zum Becken nehmen.
Kann ich denn nicht auch gleich ein Ytongnest bauen, das "für immer" reicht, also dass ich gar nicht an eine Erweiterung denken muss? Denn so wie ich gehört habe sollen die Kolonien sowieso nur etwa 300 Arbeiterinnen stark werden..
Hast du irgendwelche Richtwerte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit im, und außerhalb des Nestes?

Das heißt nach knappen eineinhalb Jahren stirbt die Königin bei jeder Kolonie? Wie lange kann dann eine Gamergate die Kolonie mit Nachkommen unterstützen? Kann auch diese, im Falle dass sie stirbt durch eine neue ersetzt werden?
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Re: Harpegnathos venator

Beitragvon baumarkthammer » 18. Jul 2011 22:37

Die Gamergates können praktisch ewig ersetzt werden, die Kolonien sind also praktisch unsterblich. Meine Harpegnathos saltator Königin ist momentan mindestens 1,5-2 Jahre alt, die Ergebnisse von 1,3 Jahren wurden unter Laborbedingungen erreicht, ich würde also sagen, dass sie unter guter Haltung älter werden können.
Die Gamergates leben deutlich kürzer wie hier nachzulesen ist: Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Ich vermute, dass die ersten Gamergates von den ersten Männchen in der Kolonie erzeugt werden.
Im Internet gibt es übrigens ein kurioses Foto auf dem eine angeblich eine Arbeiterin eine Königin tötet, angeblich sollen die Gamergates auch die Königin töten. Dies ist aber alles nicht bewiesen, im Gegenteil ist bewiesen, dass die Gamergates mit der Königin coexistieren können.
Theoretisch hast du also ewig was von der Harpegnathos Kolonie.

Die Angaben von ca 300 Arbeiterinnen sind eher ein Wunsch von Haltern als eine Angabe, die jemand mal erreicht hat, so zumindest mein Gefühl nach eineinhalb Jahren Haltung von Harpegnathos saltator. Die Kolonie war am Anfang etwa 20 Arbeiterinnen groß und ist jetzt andie 70 Arbeiterinnen groß. Ich würde also nach meinen momentanen Erfahrungen und den Beobachtungen der Entwicklung die maximale Koloniegröße bei etwa 150 Arbeiterinnen ansetzen, da ab einer Größe von etwa 50 Arbeiterinnen massiv mit der Erzeugung von Geschlechtstieren angefangen wird.
Zumindest bei den Harpegnathos saltator, die Harpegnathos venator scheinen noch viel langsamer zu sein in der Vermehrung, so scheint es mir zumindest.
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Re: Harpegnathos venator

Beitragvon sky » 19. Jul 2011 20:40

ok, vielen Dank für die Informationen! :)
hast du zufällig Halteberichte über die beiden Kolonien geschrieben? Wenn ja, könntest du den Link hier posten? Würde mich sehr interessieren ;)

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Re: Harpegnathos venator

Beitragvon baumarkthammer » 20. Jul 2011 07:02

viewtopic.php?f=160&t=16004
viewtopic.php?f=160&t=13146 (der erste Post ist nicht lesenswert^^)
Der hier ist nicht meiner aber auch gut und die Infos stimmen:
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