Da ich von vielen Seiten gedrängt werde stelle ich nun einige Bilder hier rein, die ich vergessen hatte oder die durch ihre mangelnde Qualität immer wieder und wieder verworfen wurden.
Wie ist eigentlich der Weg von Ei bis zur Arbeiterin?
Über die Zeit kann ich nicht viel sagen.
Ich kann aber sagen, dass diese Stadien sich von anderen Ameisen etwas unterscheiden und eher typisch für Ponerinae sind.
Ein wichtiger Unterschied ist natürlich die Legekompetenz der Gyne.
Diese legt vielleicht zwei oder drei Eier am Tag, aber nicht wie oft behauptet wird, nur eines oder keines.
Sieht man sich den Hinterleib an ist es auch verständlich, da die Eier doch sehr groß sind im Vergleich zur Masse der Gyne und des Hinterleibes.
Die Eier sind etwas bräunlicher gefärbt als bei Lasius niger und anderen Ameisen, die "weiter entwickelt" sind wie oft behauptet.
Ich würde ca schätzen, dass die Eier etwa 2 Wochen brauchen, oder mehr um dann schließlich zu einer Larve zu werden.
Im Gegensatz zu der Legegeschwindigkeit und der Brutdauer der Eier entwickeln sich die Larven atemberaubend schnell.
Zwei bis drei Wochen und die Larven sind ausgewachsen!
Allerdings könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen, was das bedeutet, wenn eine Larve in nur 2-3 Wochen alle Nährstoffe zusichnehmen muss um sich zu verpuppen und dann zu einer Arbeiterin zu werden;
Der Hunger wächst ins unermessliche!
Diese Relationen von Larvenstadium und den anderen Stadien unterscheiden sich sehr stark von anderen Familien der Ameisen.
Dann folgt einer der Schritte die mich am meisten verwundert haben.
Die Larve muss sich verpuppen...
Wie man nun an der linken Larve sieht, wird die Larve zuerst mit Abfall umringt, welchen sie als Verpuppungshilfe, aber auch als Verpuppungsmaterial nutzt. Die Rechte Larve ist schon einen Schritt weiter, sie hat eine lose Hülle gesponnen und wird weiterhin mit kleinen Blattstückchen und anderen Sachen belegt.
Bei der Verpuppung einer einzigen Larve sind drei Arbeiterinnen am Werk, die ihr bei der ganzen Verpuppung zur Seite stehen.
Das haben keine Ameisen wie Lasius niger oder Messor, die ja bekanntlich "ein weiter entwickeltes Sozialleben" haben sollen...
Es sieht zwar so aus als wenn die linke Puppe der rechten sogar beim Verpuppen hilft, jedoch halte ich dies für sehr unwahrscheinlich, eher fängt sie gerade an sich selber zu verpuppen!
Auch verwundernswert war, dass die Puppenhülle nicht einfach auf dem Müll landet.
Wie eine komische Art Ritual zerreißen jeweils zwei Arbeiterinnen die Puppenhülle und verteilen sie im Nest.
Diese Puppenhüllenreste werden bei zukünftigen Verpuppungen gerne benutzt, anscheinend weil sie sauberer sind, das nehme ich zumindest an. Übrigens würde eine einzige Arbeiterin dies glaube ich nicht schaffen, da die beiden wie auch auf dem Bild zu sehen ist, die Hülle nicht etwa mit den Mandibeln halten sondern gemeinsam mit den Beinen halten, ich finde, dass dies schon sehr gutes Teamwork ist!
Dies war also eine kleine Übersicht an Mühen, die Harpegnathos saltator auf sich nehmen um eine einzige neue Arbeiterin aufzuziehen.
Und da ich hier gebeten wurde noch ein leider etwas unscharfes Foto vom ehemaligen Nesteingang.
Der Nesteingang selber ist das grüne, was von unter dem Steinchen hervorsticht.
Die Harpegnathos haben es in kurzer Zeit vermüllt. Übrigens scheint die Lieblingsfarbe von Harpegnathos saltator grün zu sein!